Die britische Zeitung The Telegraph hat in der Saison 2016/17 ein neues Tool zur Visualisierung von Daten gelauncht. Das Grafik-Tool ermöglicht es der Zeitung bzw. seiner Digital-Plattform jedes Mal eine Grafik zu posten, sobald ein Tor in einem Premier-League-Spiel erzielt wurde.
Das Tool kreiert automatisch interaktive Grafiken und löst laut Malcom Coles, Director of Digital Media bei der Telegraph Media Group, zwei Probleme:
- wie man Sport-Visualisierungen in Echtzeit produziert
- und wie man diese Produktionen auch noch zeiteffizient automatisiert. Teilfinanziert wurde die Entwicklung durch 300.000 Euro Zuschuss aus der Google News Initiative.
Das Grafik-Tool startet erfolgreich
Bislang mussten Journalisten warten, bis eine Partie beendet war, um spezifische Daten zu bekommen und daraus Grafiken zu generieren. Nun veröffentlicht The Telegraph die Grafiken innerhalb einer Minute nach Tor-Erfolg . Am 2. Spieltag wurden auf dem Telegraph Football-Twitter-Account 22 Tore automatisiert veröffentlicht. Einige wichtige Partien erzielt hiermit teilweise 100.000 Page Views bzw. bis zu 790 Retweets.
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Die Daten für die interaktiven Grafiken stammen vom Sportdaten-Anbieter Opta. Zukünftig fokussieren sich die interaktiven Grafiken nicht mehr nur auf Tore, sondern auf sechs weitere Themen. Ein Thema könnte z.B. sein, dass ein Team pro Spiel 75 Prozent Ballbesitz hatte – auch ein neues Thema wie die Packing-Rate könnte hier relevant werden.
Marcus Rashford’s winning goal for #MUFC https://t.co/w9o2rZTdoJ pic.twitter.com/sGP49DtzQJ
— Telegraph Football (@TeleFootball) 27. August 2016
Der Telegraph als Vorbild für Amazon & Co.?
Das Ziel des Telegraph ist dabei vor allem, eine Vielzahl von vermeintlich „kleineren“ Spielen abzudecken. Automatisierte Grafiken sollen also auch Ressourcen einsparen. Die „großen“ Spiele werden weiterhin im vollen Umfang von Redakteuren umgesetzt, um hier mehr in die Tiefe gehen zu können. Zudem können Aspekte wie Atmosphäre oder Emotionen natürlich nicht rein statistisch dargestellt werden.
Das Grafik-Tool ist ein zusätzlicher Weg, um das Fan Engagement rund um alle Premier-League-Spiele zu erhöhen. Für Fans entsteht eine neue Perspektive auf die Entstehung eines Tors. Anschließend diskutieren sie, wie ihre Stars ein Tor erzielt oder vorbereitet haben.
Wann zieht ein deutsches Medium nach, um automatische Daten-Visualisierungen zur Bundesliga liefern zu können. Eine Option: Amazon, Inhaber der Bundesliga-Audio-Rechte.
Der Online-Gigant hat nach Amazon Echo auch „Echo Show“ eingeführt. Echo Show kann dem Nutzer neben allen „klassischen“ Funktionen auch Dinge visualisieren. Denkbar sind auch kurze Video-Inhalte, Bilder oder Statistiken. Das könnt auch für die Fans von Arsenal London eine spannende Option sein. Die Gunners haben als erster Klub eine eigene Amazon Alexa Skill umgesetzt. Hochwertige Echtzeit-Grafiken könnten diese Skill zusätzlich aufwerten.
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