Der Spartensender Sport1 könnte offenbar bald Teil des Berliner Medienkonzerns Axel Springer werden. Springer verhandle exklusiv mit dem Sport1-Eigentümer Constantin Medien, sagten zwei den Verhandlungen nahe Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Axel Springer biete mehr als 80 Millionen Euro für die Sportplattform aus Fernseh- und Radiosendern sowie Mobil- und Internetangeboten. Offenbar war auch Sky interessiert. Der Pay-TV-Sender sei aber aus dem Rennen. Constantin, Sky und Springer wollten sich nicht zu den Gerüchten äußern.
Constantin Medien hatte Verkaufsgespräche bestätigt, sich aber über die Bieter ausgeschwiegen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte am Mittwoch als erstes über die Weiterentwicklung der Verhandlungen berichtet. Für Constantin Medien ist der Erlös aus dem Verkauf ein wichtiger Baustein der künftigen Finanzierung. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2016 hervor.
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Sport1: Zusätzliche Sport-Kompetenz für Axel Springer
Für Axel Springer ist die Sportberichterstattung eines der Zugpferde. Inbesondere die BILD-Zeitung setzt stark auf ihre Sport-Kompetenz. Sport1 steht im harten Wettbewerb um die Rechte für attraktive Sportereignisse. Bisher dominieren diesen Sky und die öffentlich-rechtlichen Sender. Doch seit einigen Jahren drängen Anbieter wie Eurosport oder DAZN in den Markt.
BILD selbst hat sich die Highlight-Clips der Bundesliga bis 2021 gesichert. Zudem sind BILD und DAZN zuletzt eine Partnerschaft zum Austausch von Bewegtbildinhalten eingegangen. Die Partnerschaft sieht vor, dass DAZN für die Saison 2016/2017 Rechte an den kostenpflichtigen Highlight-Clips erhielt und so jedes Tor der ersten und zweiten Fußballbundesliga für die nächsten fünf Spielzeiten zeigen wird.
Durch die Partnerschaft sicherte sich BILD die frei zugänglichen Highlight-Clips der Bundesliga und 2. Bundesliga bis zum Jahr 2021. SPORT BILD ist ebenfalls Teil des Deals. Die Plattform präsentiert seinen Nutzern die Highlight-Clips.
Neue Sportrechte dank des Zukaufs?
Auch Sport1 kooperiert mit DAZN. Beide haben im September 2016 eine umfangreiche Content-Partnerschaft vereinbart. Umfang: zahlreiche Live-, On-Demand- und Highlight-Rechte. Zu diesen Rechten gehören diverse internationale Fußball-Ligen und Turniere der Women‘s Tennis Association (WTA) für die verschiedenen Plattformen, während DAZN Inhalte wie die DKB Handball-Bundesliga, Tennis von der ATP World Tour und Eishockey überträgt.
Der Pay-TV-Sender Sport1+ zeigt seit der Saison 2016/2017 bis einschließlich der Spielzeit 2018/2019 eine Vielzahl von Fußball-Livepartien aus Italiens Serie A, Frankreichs Ligue 1, Schottlands und Belgiens Ligen sowie weiteren internationalen Ligen. Highlights aus der spanischen Primera División werden ebenfalls auf dort ausgestrahlt.
Die besten Treffer und spektakulärsten Momente der Ligen präsentiert Sport1 im Magazin „Goooal!“ im Free-TV . Darüber hinaus hat der Sender auch Clip-Verwertungsrechte erworben und wird die Highlights der internationalen Ligapartien auf Sport1.de sowie den Sport1 Apps zusammenfassen. Hinzu kommen die Höhepunkte der englischen Premier League, die montagabends im Free-TV auf Sport1 zu sehen sind.
Zum Rechtepaket gehören von 2017 bis 2019 zudem Turniere der Women Tennis Association (WTA): SPORT1+ wird ausgewählte Turniere der WTA Tour live übertragen. Zudem werden sowohl das Turnier in Stuttgart als auch die WTA Finals in Singapur live im Free-TV gezeigt.
Update: Laut turi2 erklärte Springer-Boss Mathias Döpfner bei der Telefon-Pressekonferenz zum Halbjahresergebnis des Konzerns, dass Springer an einer Übernahme des Senders Sport1 kein Interesse habe.