Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) will die Ausbildungsentschädigung zur neuen Saison anheben. Von bislang einer Million soll das Budget auf etwa vier Millionen Euro steigen. Weitere Reformen sind angedacht.
DFL-Direktor Ansgar Schwenken plädiert im Interview mit dem kicker außerdem für DFB-Pokalreformen. Ein bis zwei DFB-Pokalrunden wolle er vorschlaten. Damit sollen mehr Amateurvereine am Wettbewerb teilnehmen können.
Die Liga glaubt, damit eine Win-win-Situation zu erzielen. Die Einführung weiterer Runden würde den bisherigen ersten Durchgang im Kalender weiter nach hinten schieben. Wahrscheinlich würde dieser an einem Wochenspieltag stattfinden. Erst dann sollen die international aktiven Bundesligavereine eingreifen. Die weiterenKlubs der 1. und 2. Liga wären schon in der neuen, vorgelagerten Runde am Start.
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Eine weitere Überlegung: Die Verantwortlichen schalten eine weitere Spielrunde vor, damit mehr „kleine“ Klubs am DFB-Pokal teilnehmen können. „Diese Vereine könnten an den Einnahmen partizipieren. Gleichzeitig soll den Topklubs der Bundesliga Gelegenheit gegeben werden, um weltweit für den deutschen Fußball zu werben“, erläutert Schwenken.
Ausbildungsentschädigung ab dem sechsten Lebensjahr
Während für diese Reform noch intensive Gespräche mit dem DFB nötig sind und vor allem die Pläne der drastischen Ausweitung des Teilnehmerfeldes nicht in allen Landesverbänden auf Gegenliebe stoßen, ist die Erhöhung der Ausbildungsentschädigung eine beschlossene Sache.
Schwenken kündigt an, die Ausbildungsentschädigung auf 4 bis 4,5 Millionen auszuweiten. Der DFL-Direktor: „Es wird einen größeren Topf geben, als die eine Million, die bisher an jene Vereine ging, die Lizenzspieler in den fünf Jahren vor deren Profidebüt ausgebildet haben.“ Die genaue Summe hängt von der Anzahl der Spieler ab, künftig sollen alle Klubs, die den Spieler ab dem sechsten Lebensjahr ausgebildet haben, mit dem warmen Geldregen bedacht werden.
Honorare für Schiedsrichter steigen an
Vermutlich werden die Honorare für Bundesliga-Schiedsrichter angehoben. Dies wäre die ersten Steigerung nach vier Jahren. Das Honorar für einen Erstligaeinsatz steigt von 3.800 Euro auf 5.000 Euro. Schiedsrichter-Assistenten erhalten 2.500 Euro, der Vierte Offizielle und der Videoassistent erhalten 1.250 Euro.
„Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, was ein Schiedsrichter leistet, wie er sich auf die gesamte Saison und das einzelne Spiel vorbereitet, physisch und psychisch. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem DFB entschieden, die Honorierung anzupassen“, so Ansgar Schwenken.
DFL-Direktor gegen Dreifachbestrafung
Ansgar Schwenken hat sich zudem für eine Abschaffung der Dreifachbestrafung ausgesprochen. „Drei Strafen für ein Vergehen sind zu viel. Deswegen hoffen wir, dass sich die IFAB was einfallen lässt, damit wir davon wegkommen“, so Schwenken gegenüber dem SID.
Der DFL-Direktor hält die Sperre in diesem Fall für unnötig. „Meiner Meinung nach sollte es die Rote Karte und den Elfmeter weiter geben. Wenn es im Zweikampf klar um den Ball geht, sollte es keine Sperre geben.“