Wir von Mobile Geeks haben keine Angst davor, auch mal etwas Neues auszuprobieren. In unserem Testbericht zum OnePlus 5 werden wir deshalb allen Schnickschnack weglassen. Die einzelnen Abschnitte sind kürzer, stellen aber positive und negative Aspekte des Geräts im Detail vor.
Wir sind uns nicht sicher: Lest ihr einen 3000-4000 Wörter langen Testberichte tatsächlich komplett oder überfliegt ihr ihn, auf der Suche nach den entscheidenden Informationen?
Sagt uns deshalb eure Meinung zu unserem „No Bullshit“-Test vom OnePlus 5. Gefällt er euch, oder sollen wir lieber wieder textlastigere Reviews schreiben?
[toc]Design
- Das OnePlus 5 liegt gut in der Hand.
- Unibody-Design ist großartig und angenehm.
- Ein/Aus-Taste, die Lautstärkewippe und der Alert-Slider sind gut platziert und fühlen sich sehr robust an.
- Verfügbare Farben: „Mitternachtsschwarz“ und „Schiefergrau“. Wir haben die dunklere Variante getestet.
Eigentlich gefallen uns das Design und die Ästhetik des OP5, aber leider sieht es exakt so aus wie das OPPO R11, dessen Veröffentlichungsevent wir vor zwei Wochen in Shenzhen besucht haben. Beim R11 fehlt zwar der Alert-Slider, dafür hat es die schöneren Antennenstreifen. Diese befinden sich bei beiden Geräten an derselben Stelle wie beim iPhone, aber im R11 sind OPPOS „Six String“-Antennen verbaut, die wesentlich eleganter aussehen als die Antennenstreifen von OnePlus.
Falls ihr euch fragt, wie es zu dieser Ähnlichkeit kommen konnte: Genau so wie auch Vivo befinden sich sowohl OnePlus als auch OPPO unter dem gleichen Unternehmens-Dach als Teil von BKK. Sowohl OnePlus als auch OPPO fertigen ihre Produkte in den selben Werken, somit stehen die Möglichkeiten dort auch beiden Herstellern zur Verfügung.
Interessant dabei: Zumindest in Taiwan kommen sich diese beiden Smartphones nicht ins Gehege, denn während das R11 von OPPO dort zu haben sein wird, gilt das nicht für OnePlus. Da wird irgendjemand in irgendeiner Chef-Etage die ein oder andere pfiffige Entscheidung getroffen haben – ein etwas fader Beigeschmack bleibt aber.
Positiv
- Nur 7,25 mm dünn
- Liegt gut in der Hand
- Hochwertige Verarbeitung
Negativ
- Optisch identisch zum OPPO R11
- Wenig innovatives Design, da die Antennen an derselben Stelle wie die des iPhones platziert sind
Hardware
- Mit dem aktuellen Qualcomm Snapdragon 835 und 8 GB Arbeitsspeicher hat das OnePlus 5 starke Hardware
- Im Homebutton verbauter Fingerabdrucksensor funktioniert gut, im Test wurde mein Finger nur ein Mal nicht erkannt.
OnePlus 5: Technische Daten
Display | 5,5 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln (401 ppi), geschützt durch Gorilla Glass 5 |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 835 Octa-Core-SoC (2,45 GHz),im 10nm-Verfahren gefertigt und 64 Bit-tauglich |
Arbeitsspeicher | 6 bzw. 8 GB LPDDR4X RAM |
Interner Speicher | 64 oder 128 GB, UFS 2.1 |
Kamera hinten | Dual-Cam, 16 MP Hauptkamera mit f/1.7-Blende, dazu 20 MP Tele-Cam für 2X Zoom mit 2.6-Blende |
Kamera vorne | 16 MP Sony IMX 371, Pixelgröße beträgt 1.0 Mikrometer, EIS & f/2.0-Blende |
OS | OxygenOS auf Basis von Android 7.1.1 Nougat |
Akku | 3.300 mAh, nicht auswechselbar, Dash Charge (5V 4A) |
Konnektivität | Wi-Fi 2×2 MIMO, WiFi 802.11 a/b/g/n/ac (2.4/5GHz), Bluetooth 5.0, USB 2.0, Type-C, NFC |
Netzwerk | LTE Cat.12/13 |
Maße | 154,2 x 74,1 x 7,25 mm |
Gewicht | 153 Gramm |
Positiv
- Der Snapdragon 835 ist schnell und die 8 GB DDR4-RAM sind sehr effizient.
- LTE
- Dual SIM
- 2×2 MiMo WLAN (schnellere WLAN-Geschwindigkeit)
- Kein SIM-Lock
- Bluetooth 5.0
- Verlässlicher Keramik-Fingerabdrucksensor
Negativ
- Der USB-Typ-C-Anschluss ist leider nur ein 2.0-Anschluss, kein 3.0-Anschluss (580 Mbps anstatt 5 Gbps)
Display
Das OnePlus 5 besitzt ein 5,5 Zoll großes 1080p-AMOLED-Display mit 401 ppi (1.920 x 1.080 Pixel).
Positiv
- Wunderschönes, hochwertiges AMOLED-Panel
- Akkurate Farbdarstellung
- Gute Blickwinkelstabilität und Ablesbarkeit, selbst bei direktem Sonnenlicht
- Niedrigste Helligkeitsstufe eignet sich gut, um im Dunkeln zu lesen
- Eingebauter Blaulichtfilter
Negativ
- Kein 2K-Bildschirm (wir sind zwar mit der Displayqualität zufrieden, wer aber viele HD-Inhalte ansieht, wünscht sich vermutlich ein hochauflösenderes Display)
Performance
- Der Snapdragon 835 basiert auf der 10nm-Architektur und verbraucht daher weniger Strom als die größeren 14nm-Prozessoren.
- Die neue Adreno 540 GPU sorgt für eine bessere Grafikleistung; Apps starten also schneller und selbst anspruchsvolle Spiele laufen flüssiger als je zuvor.
- Die 8GB LPDDR4X-RAM sind 17% stromsparender als vorherige RAM-Generationen. Außerdem könnt ihr ohne Performance-Einbrüche eine große Anzahl von Apps gleichzeitig laufen lassen.
- Der eingebaute Speicher basiert auf UFS 2.1, und sorgt in Kombination mit dem neuen 2-Spuren-ROM, der die Bandbreite verdoppelt, für bessere Performance in fast allen Bereichen; von der Installationsgeschwindigkeit für Apps, bis hin zu grafikintensiven Spielen.
Positiv
- Das Gerät ist schnell und es tritt fast kein Lag auf
- Selbst bei intensiver Nutzung keine starke Hitzeentwicklung
- 180,460 AnTuTu Score
Negativ
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Kamera
- 16-MP-Kamera, unterstützt von einer 20-MP-Telefotokamera
- Die beiden Kameras bilden das bisher höchstauflösende Dual-Kamerasystem für Smartphones.
- Die 16-MP-Hauptkamera besitzt eine f/1.7-Blende, lässt also 34% mehr Licht auf den Sensor treffen als die des OnePlus 3T
- 4K-Video
- Mikrofon mit Rauschminderung
- Slowmotion ist nur in 720p und mit 120 fps verfügbar
- Frontkamera – Sony IMX317, Pixelgröße beträgt 1.0 Mikrometer, EIS & f/2.0-Blende
Positiv
- Dualkamera
- Der 2-fache Zoom ist gut
- Mit dem Profimodus stehen euch mehrere Presets zur Verfügung, über die ihr zahlreiche Voreinstellungen vornehmen könnt
- Außerdem nimmt die Kamera Fotos im RAW-Format auf
- Exzellenter Selfie-Modus, der „Verschönerungsfilter“ sieht selbst auf der höchsten Einstellung noch sehr natürlich aus
- Akkurate Farbdarstellung, nur ein wenig übersättigt; ein Effekt, den aber viele Leute bevorzugen. Vor allem Rot- und Grüntöne sind verstärkt
Negativ
- Kein OIS (Optische Bildstabilisierung) sondern nur EIS (Elektronische Bildstabilisierung)
- Niedrigster ISO-Wert im Profimodus ist 100, 50 wäre besser
- Bei schlechten Lichtverhältnissen gehen bei Selfies einige Details verloren
- Der Portraitmodus ist akzeptabel, aber die Kanten sind alles andere als perfekt
- Außerdem hat der Modus manchmal Probleme damit, Objekte zu erkennen, häufig muss man die Kamera hin und her bewegen, bis angezeigt wird, dass der Tiefenschärfeeffekt aktiv ist.
- Slowmotion funktioniert gut, aber Makro-Aufnahmen sind häufig unscharf, Weitwinkel- bzw. Landschaftsaufnahmen sehen aber gut aus.
Beispiel-Fotos
Lasst uns jetzt ein wenig gründlicher auf die Fotos blicken, die wir mit dem OnePlus 5 gemacht haben. Beim 2x-Zoom werden Details und Farben adäquat dargestellt, aber ihr werdet feststellen, dass die Grüntöne bei der Zoom-Linse ein kleines bisschen kräftiger wirken als bei der Standard-Linse.
Bei guten Lichtbedingungen
Bei guten Lichtbedingungen könnt ihr herausragend gute Fotos knipsen:
Schaut hier mal auf die Bilder mit Hintergrundbeleuchtung: Mit der vorinstallierten Bearbeitungs-Software könnt ihr noch richtig was aus den Bildern herausholen und äußerst lebendige und knackige Fotos kreieren.
Low-light: Bei schlechten LIchtbedingungen
Schauen wir auf die Ergebnisse bei schlechten Lichtbedingungen, stellen wir fest, dass die besseren Low-Light-Schnappschüsse beim OnePlus 5 mit der Hauptkamera gelingen. Kein Wunder, denn während die zweite Kamera mit einer f/2.6-Blende auskommen muss, knipst die Haupt-Cam mit einer f/1.7-Blende.
Portrait-Modus
Mit dem Portrait-Modus für die angesagten Bokeh-Effekte wollte OnePlus die Kamera seines neuen Flaggschiffs weiter aufmotzen, aber es ist noch ein bisschen zu früh, um das abschließend zu bewerten. Zumindest aktuell gibt es da noch ein paar Probleme, die gelöst werden müssen. Oft genug gibt es sehr zügig Software-Updates, die die Kamera dann direkt in einem ganz anderen Licht erstrahlen lassen. Der Tiefeneffekt ist nicht wirklich schlecht, aber wir wollen dennoch einige Wochen abwarten und schauen, wie sich das Ganze dann präsentiert.
Hier habt ihr erst mal ein paar Beispiele von Fotos in diesem Portrait-Modus unter unterschiedlichen Lichtbedingungen:
Essen: Food-Photography
Kommen wir nun zur beliebtesten Bilder-Kategorie der Welt: Fotos von Essen:
Selfies mit dem OnePlus 5
Von den Selfies sind wir ziemlich beeindruckt, die Selbstportraits sind eines unser Lieblings-Features – selbst, wenn man den Verschönerungs-Modus auf „hoch“ stellt, sehen die Ergebnisse noch sehr natürlich aus.
Als ich in Shenzhen war, konnte ich mich mit Ayano Tominaga zum Lunch treffen. Sie ist eine wahre Experten, was Selfie-Smartphones angeht. Unten seht ihr Fotos, bei denen sie mit dem Beauty-Modus herumgespielt hat: Links ist der Modus auf Null, rechts auf Level 5, also das Maximum. Wie ihr rechts sehen könnt, wird die Haut immer noch sehr detailliert dargestellt. Kleinere Makel werden ausgebessert, die Textur bleibt aber erhalten.
Akkulaufzeit
- 3300 mAh-Akku
- Dash Charge sorgt für schnelle Ladezeiten und gleichzeitig für geringe Hitzeentwicklung, ihr könnt also auch während dem Aufladen Spiele spielen oder hardwareintensive Apps nutzen.
- Andere Fast-Charge-Methoden erhöhen die Spannung, während Dash Charge nur die Stromstärke erhöht und die Voltzahl bei 5 Volt belässt.
- 4-4,5 Stunden Screen-on-Time, je nachdem welche Aufgaben durchgeführt werden
- Es dauert 90 Minuten, um den Akku von 0% auf 100% aufzuladen
- Dash Charge funktioniert nur in Kombination mit dem passenden Netzteil. Stecker mit Quick Charge 3.0 laden den Akku zwar schneller auf, aber nicht mit der vollen Geschwindigkeit von Quick Charge 3.0. Mit einem Quick-Charge-3.0-Netzteil und dem Dash-Kabel konnte ich den Akku in 15 Minuten um zusätzliche 29% aufladen.
Positiv
- Schnelle Ladezeiten
- Dash Charge sorgt dafür, dass das Smartphone beim Aufladen kühl bleibt
- Sollte der Akku doch einmal komplett leer sein, könnt ihr ihn in 15 Minuten auf 30% aufladen. Laut OnePlus reicht das für einen halben Tag.
Negativ
- Bei Durchschnitts- und Dauernutzern hält der Akku nicht den ganzen Tag lang durch
Software
- Auf dem Gerät läuft OxygenOS, basierend auf Android 7.1.1
- App-Priorität – Das OnePlus 5 merkt sich, welche Apps ihr am häufigsten verwendet und lädt diese Apps beim Einschalten des Geräts, damit sie sofort einsatzbereit sind. Außerdem verringert das Gerät die Priorität von Apps, die ihr nur selten verwendet, um zu verhindern, dass sich diese negativ auf die Performance oder die Akkulaufzeit auswirken.
- Lesemodus – Das OnePlus 5 nutzt hierfür Graustufen-Mapping, außerdem filtert es das blaue Licht heraus und passt die Schärfe und Helligkeit des Bildschirms an. Der Lesemodus lässt sich manuell ein- und ausschalten, ihr könnt aber auch einstellen, dass der Lesemodus für bestimmte Apps automatisch aktiviert wird.
- Großflächige Screenshots – Wenn ihr auf diesen Knopf drückt, während ihr einen Screenshot aufnehmt, scrollt der Bildschirm automatisch nach unten und erstellt einen Screenshot der kompletten Seite, oder bis ihr erneut auf den Knopf drückt.
Durchsichtiger App Drawer – Durch Verringern der Transparenz wirkt der App Drawer weniger aufdringlich und eher wie ein Teil des Launchers. - Auto-Nachtmodus – Blaues Licht kann den natürlichen Schlafrhythmus stören. Ihr könnt einstellen, ob der Nachtmodus von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang aktiviert werden soll, oder einen benutzerdefinierten Zeitraum einstellen. Die Farbtemperatur passt sich außerdem an eure Umgebung an.
- Drei neue Gesten – (S, M und W), jede Geste lässt sich ab sofort für eine bestimmte Funktion oder App verwenden.
- Anpassbare Vibrationsmuster – Das OnePlus 5 ist mit einem 20% leiseren Vibrationsmotor ausgestattet und ermöglicht es dem Nutzer, die Vibrationsstärke und das Vibrationsmuster für Benachrichtigungen und Anrufe anzupassen.
• 3 Intensitätsstufen (Schwach, Mittel und Stark)
• 5 verschiedene Vibrationsmuster für eingehende Anrufe - „Gaming-Nicht-stören“-Modus erlaubt es euch, Spiele ohne Benachrichtigungen zu spielen, außerdem deaktiviert er die Hardwaretasten, um versehentliche Tastendrücke zu vermeiden. Ihr könnt einstellen, dass der Modus für bestimmte Apps automatisch gestartet wird, oder ihn manuell aktivieren.
- Secure Box – Tresor-App für private Dokumente, Fotos und Videos. Die Dateien lassen sich nur mit einem 6-stelligen PIN oder einem Fingerabdruck abrufen.
- Den Bildschirm könnt ihr außerdem durch Hochheben des Geräts einschalten.
Positiv
- Hohe Anpassbarkeit – es ist so ziemlich jedes Add-On von jedem Hersteller verfügbar
- Exzellente Einstellungsmöglichkeiten für die Datennutzung, die besonders für Leute nützlich sind, die keinen Flatratevertrag haben.
- Neuste Android-Version
- Keine Bloatware
Negativ
- Ich bin mir sicher, dass mir hier noch irgendetwas einfallen wird…aber im Moment sind wir vollkommen zufrieden!
Preis & Verfügbarkeit
- Das OnePlus 5 ist ab heute vorbestellbar und wird in Nordamerika und Europa am 27. Juni auf den Markt kommen.
- Das Gerät kostet €499 für das 64-GB- und €559 für das 128-GB-Modell.
Wenn man bedenkt, dass das Gerät mit Highend-Speicher, -Prozessor und -RAM ausgestattet ist, besitzt das OnePlus 5 einen äußerst konkurrenzfähigen Preis. Für alle, die nach kompromissloser Performance und einem extrem zukunftssicheren Gerät suchen, ist dieses Smartphone eine sehr gute Wahl. Wer ein gut verarbeitetes Smartphone zu einem angemessenen Preis sucht und nicht unbedingt das schnellste Gerät auf dem Markt haben muss, der kann sich stattdessen auch das kostengünstigere Honor 8 kaufen.