„Sponsored“, „By“ oder einfach nur „#ad“: Influencer sind bei der Kennzeichnung von werblichen Beiträgen auf Instagram erfinderisch. Darunter leiden die Nutzer. Sie erkennen häufig nicht, dass der Instagrammer für eine Produktempfehlung bezahlt wurde. Damit in nun Schluss. Instagram führt eine klare Kennzeichnung ein und sorgt für mehr Transparenz auf der Plattform.
„Partnerschaften zwischen Content-Erstellern aus der Community und Unternehmen sind ein wichtiger Teil des Instagram-Erlebnisses. Partnerschaften immer offen und transparent zu kommunizieren, belebt eine gesunde Community“, sagt Heiko Hebig.
Der Partnership Manager von Instagram für Deutschland, Österreich und die Schweiz bezieht sich mit seiner Aussage auf die jüngste Neuerung im Instagram-Kosmos: eine Kennzeichnung für bezahlte Beiträge.
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Kennzeichnung für Werbung
Wie Instagram jüngst in einem Blog-Beitrag mitteilte, führt das soziale Netzwerk in den kommenden Wochen und Monaten ein Kennzeichnungsmodell für bezahlte Beiträge (Werbung) ein.
Alle Beiträge, die durch Kooperationen zwischen Instagrammern und Unternehmen entstanden sind, werden künftig deutlich markiert. Erhält ein Influencer beispielsweise Geld dafür, dass er das Shampoo einer bestimmten Marke in die Kamera hält, muss er dies nun transparent seinen Followern mitteilen.
Damit unter einem Bild oder einer Story „bezahlte Partnerschaft mit“ erscheint, musst du lediglich folgende Schritte gehen:
- Vor dem Absetzen des Posts ganz unten auf „Erweiterte Einstellungen“ (Advanced Settings) klicken.
- Dort die Option auswählen, einen Partner zu verlinken und diesen anschließend auf Instagram suchen und markieren.
Gegen Schleichwerbung
Durch dieses neue Feature macht Instagram sein eigenes Netzwerk zu einem offeneren und ehrlicheren Ort, denn bislang wurden Werbe-Kooperationen von Influencern nur in den seltensten Fällen leicht einsehbar gekennzeichnet.
Häufig wurde innerhalb der Hashtag-Wolke unterhalb des Beitrags ein #ad oder #sponsored versteckt, das innerhalb der 30 Hashtags untergeht. Wer seine Partnerschaft noch undurchsichtiger gestalten wollte, verbannte den Hinweis auf die Kooperation in einen Kommentar. Diese sind beim Scrollen im Feed nicht ausgeklappt und damit unsichtbar. Damit ist nun endlich Schluss.
Mehr Einblicke für Unternehmen
Und für betrügerische Influencer kommt es noch härter: Die schwarzen Schafe in der Instagram-Influencer-Szene müssen ihre Beiträge in Zukunft nicht nur kennzeichnen. Nein, die kooperierenden Unternehmen erhalten zudem noch Einblicke in die Statistiken des Beitrags.
Der Werbepartner kann folglich leicht und schnell erkennen, wie viele Menschen einen Beitrag gesehen und wie viele anschließend in Form von Likes und Kommentaren mit ihm interagiert haben. Aus dieser detaillierten Engagement-Rate wiederum können auf Unternehmensseite auch Rückschlüsse über die Beschaffenheit der Community des Influencers (zum Beispiel Bots, Fake-Accounts etc.) gezogen werden.
Die neue Kennzeichnung räumt mit zwei großen Problemen von Instagram auf und professionalisiert die Plattform und auch das Influencer Marketing stark.
An sich finde ich diese Funktion wirklich sinnvoll, denn auch für diejenigen die Inhalt auf Instagram bringen und in Kooperation zu Firmen stehen, ist es nicht leicht zu durchschauen, wie man auf der rechtlich sicheren Seite mit seinen Beiträgen bleibt. Es geht hierbei ja nicht immer auch darum, dass man es verschleiern will, sondern häufig auch darum, dass man gar nicht so genau weiß, wie man Posts oder auch Blog-Beiträge, die in Kooperation entstanden sind korrekt zu kennzeichnen sind.
Heißt denn „bezahlt“, dass man wirklich Geld dafür bekommen hat? Oder zählen hier auch Kooperationen, bei denen man die Produkte kostenfrei erhalten hat? Und wie sieht es mit „unfreiwilligen“ Kooperationen aus, also mit denen, wo man ungefragt etwas zugeschickt bekommt und diese Produkte dann für Bilder/Beiträge verwendet?
Hallo Sandra,
„bezahlt“ meint auch die anderen von dir genannten Beispiele. Etwas, das du dir selbst im Laden von deinem eigenen Geld kaufst, ist unbedenklich. Andere Schenkungen oder Kooperationen müssen gekennzeichnet werden.
Liebe Grüße
Chris
Danke für die Antwort! Das hilft mir auf jeden Fall weiter. Und wie sieht es bei Blog-Beiträgen aus? Reicht hier aus, die Produkte mit einem * zu versehen und unten oder rechts in der Sidebar darauf hinzuweisen, dass man diese Produkte gestellt bekommen hat? Oder muss es noch deutlicher als „Anzeige“ oder „Werbung“ im Titel gekennzeichnet werden?
(Passt nicht 100%ig zu Deinem Artikel, aber hilft sicher anderen auch weiter, die das Thema beschäftigt)
Wenn du ganz offen und ehrlich arbeiten möchtest, schreib am besten „Anzeige“ oder „Werbung“ oben über deinen Text. Das ist die ganz sichere Methode.
Ich persönlich denke, dass Geschenke nicht damit gemeint sind. Denn Instagram erfindet das Rad ja nicht neu, sondern wird die Funktion ja sicher auch unter Berücksichtigung des deutschen Gesetzes (Telemediengesetz) eingebaut haben. Und da ist die unverbindliche Schenkung eines Unternehmens ja auch keine „Werbung“ in dem Sinne. Und auch (unbezahlte) Kooperationen entsprechen keine bezahlte Kooperation/Partnerschaft. Wenn dem so wäre, würde das ja wieder zu Verwirrungen sorgen. Da müßte man nämlich etwas bei Instagram etwas als bezahlte Partnerschaft kennzeichnen, was dann gar keine bezahlte Partnerschaft bzw. keine Werbung wäre. Wenn ich also unverbindlich ein Produkt von einem Unternehmen erhalte, davon dann ein Foto mache und es kennzeichnen müßte, würden die Follower denken, dass ich dafür Geld bekommen habe, weil ich es nur als bezahlte Partnerschaft kennzeichnen könnte. Dem wäre aber nicht so und das könnte dann doch bei manches Instagramern für Unmut sorgen. Ich hoffe daher, dass Instagram da nochmal ganz konkret schildert, was das konkret bedeutet, weil man jetzt schon sieht, dass es wieder mehrere Meinungen gibt. Vielleicht wäre es auch hilfreich, wenn Instagram erlaubt, den Umfang der Partnerschaft anzugeben, so dass man eben viel transparenter anzeigen kann, welche Art der Kooperation stattgefunden hat. Letztendlich bleibt aber vielleicht einfach abzuwarten, ob die Funktion auch tatsächlich genutzt wird.
Vielen Dank für Deinen inspirierenden Beitrag. Hat mir sehr gefallen.
Eine Frage wenn man von meinem bezahlt wird und einfach produkte die man selber gekauft hat reinstellt muss man das Wort Anzeige bzw Werbung trotzdem markieren ? Würd mich sehr freuen auf eine Antwort kenn mich null aus nämlich. Lg
Wenn dich niemand bezahlt und dir auch niemand die Produkte schenkt bzw. dich für eine positive Bewertung in irgendeiner Form bezahlt, musst du sie nicht kennzeichnen.
Liebe Grüße
Christian
Wie sieht es aus, wenn ich ein selbst gekauftes Produkt mit einem Hashtag oder dem Profil des Produktes / der Marke verlinke? Gilt das dann wiederum als Werbung?
Hallo Liz,
nein, das Verlinken eines Profils ist keine Werbung.
Liebe Grüße
Christian
Hallöle liebe Sandra,
meine 15-jährige Tochte Gretel ist ein totales Pubertier. Sie schaut immer auf ihrem Daddelgerät Werbung und möchte die Produkte dann gerne kaufen. Das totale Chaos!! Auch meine Söhne Kelvin und Marvin werden sehr von der Werbung beeinflusst.
Ich wünsche dir noch eine Schönen Abend
huhu
Annegret
Sehr interessanter Artikel – Vielen Dank.
Sehr gerne 🙂
Leider gibt es bei mir diese Funktion gar nicht. Ich habe aber auch ab und an bezahlte Kooperationen und würde diese gern so kennzeichen.
ist es erstmal nur großen Profilen vorbehalten? Wie auch der Link in den Storys?
Hallo Carolina,
nein, die Funktion befindet sich gerade im Roll-Out. Das heißt es kann einfach noch ein paar Tage/Wochen dauern bis jeder diese Funktion hat. Zugänglich ist sie für alle.
Liebe Grüße
Christian
Bei mir gibt es diese Funktion auch nicht! Aber ich finde es schon gut! man weiß ja normalerweise sowieso welche Beiträge gesponsert sind und welche nicht
Hi Stefanie,
die Funktion befindet sich im Rollout. Das heißt es kann einfach noch ein paar Tage/Wochen dauern bis sie wirklich jeder Nutzer hat.
Liebe Grüße
Christian
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Dies ist in Deutschland noch nicht möglich. Ich habe diese Funktion mit meinem Instagram Business Account @howtobeinstyle immer noch nicht.
Ich habe öfters bezahlte Partnerschaften, aber kann diese Funktion noch immer nicht nutzen, da einfach nicht vorhanden in meinem Businessprofil. Ich kann lediglich Kommentare deaktivieren unter Erweiterte Einstellungen.
Ebenfalls kann mich ein Unternehmen nicht als Influencer freischalten, da ich nicht angezeigt werde.
Es ist nun 2018, das Roll Out müsste längst durch sein?
Lg
Joel
Hallo Joel,
hast du bereits ein Business-Profil?
Liebe Grüße
Christian
Hallo Christian,
ich habe seit 2011 einen Fashion Blog und habe diese Funktion als @howtobeinstyle auf Instagram bis jetzt noch nicht obwohl ich seit langem einen Business account habe und 45.000 follower. Dieses Roll-out ist in Deutschland wohl noch nicht abgeschlossen. Ich glaube, dass dieses feature bis jetzt erst bei verifizierten Accounts zu nutzen ist.
Halo,
wie sieht es nach dem Berliner Urteil mit Verlinkungen anderer Seiten (besonders Marken, Shops etc.) aus? Muss dies als Werbung markiert werden oder nicht? Also, wenn man nicht dafür bezahlt wird und nur Empfehlungen gibt oder die Verlinkung z.B. Teil eines Gewinnspiels ist.
Danke für eine schnelle Antwort, mein Insta-Account ist zwar sehr sehr klein und nur freizeitmäßig, aber auf unangenehme Überraschungen kann ich verzichten…
Danke und bester Gruß
Hallo Nina,
schau mal: Wir haben hier das Thema bereits aufbereitet:
https://www.basicthinking.de/blog/2018/06/27/vreni-frost-urteil-folgen/
Wenn du anschließend noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden.
Liebe Grüße
Christian