Google bietet neuerdings einen simplen Homepage-Baukasten an, mit dem auch Laien schnell eine eigene Webseite erstellen können. In diesem Teil unserer „Gewusst wie“ -Serie erklären wir, wie der Dienst „Google My Business Website“ funktioniert.
Ohne Internet geht es heutzutage kaum noch. Trotzdem gibt es weltweit Millionen von Unternehmen, die immer noch keine Website besitzen, nicht einmal eine simple Online-Visitenkarte. Das kann schädlich fürs Business sein. Trotzdem scheuen sich viele – gerade Selbstständige und kleine Firmen – Geld und Zeit in eine eigene Homepage zu investieren.
Für dieses Problem hat Google nun eine Lösung: Google My Business Website. So nennt sich das neue Feature von Google My Business, mit dem man innerhalb weniger Minuten eine eigene Homepage zimmern kann. Das Tool ist bewusst simpel gestrickt, damit jeder – wirklich jeder – sich zurechtfindet und schnell zum Erfolg kommt.
Das Gute dabei ist: Das Ergebnis ist kostenlos, der Unternehmer muss also weder für die Erstellung seiner neuen Homepage, noch fürs Hosting Geld bezahlen. Zumindest, wenn er damit leben kann, dass seine neue Web-Präsenz auf .business.site endet – zum Beispiel muellersmetzgereifrankfurt.business.site. Mit etwas technischem Wissen kann aber auch das geändert werden.
Kostenlose Mini-Websites erstellen: So geht’s
Wie man eine Homepage mit Google My Business Website erstellt, worauf hierbei zu achten ist, und wie man auch eine eigene Domain anstatt der .business.site-Endung verwenden kann, das erklärt unser „Gewusst wie“.
Schritt 1
Der neue Homepage-Baukasten gehört zum Angebot von Google My Business, besitzt aber eine eigene Unterseite, die du direkt ansteuern kannst.
Auf der Seite erhältst du Informationen, was der jüngst veröffentlichte Dienst bietet. Zudem findest du auf der Seite mehrere grüne „Jetzt starten“-Buttons. Klicke hierauf, dann geht es los.
Schritt 2
Nachdem du dich mit deinem Google-Account eingeloggt hast oder – falls du keinen besitzt – dir einen neuen angelegt hast, gelangst du auf diese Seite. Gib hier die Basis-Daten deines Unternehmens an, um es im Branchenverzeichnis von Google My Business einzutragen.
Die Daten werden unter anderem dafür genutzt, dass bei einer Suche über Google Maps oder über Google.de dein Unternehmen gefunden und mit wichtigen Informationen hervorgehoben wird.
Außerdem dienen die hier angegebenen Daten als Basis für deine Google-Webseite.
Schritt 3
Im nächsten Schritt landest du auf dieser Übersichtsseite. Hier kannst du deine eingegebenen Daten korrigieren oder weitere hinzufügen. Außerdem ist es möglich, Fotos hinzufügen – zum Beispiel vom Unternehmensgebäude, vom Team oder vom Inhaber der Firma.
Für die Foto-Option solltest du dir Zeit nehmen. Wie immer gilt: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. Lade schöne, aussagekräftige und auch überzeugende Fotos hoch, denn unscharfe oder verpixelte Schnappschüsse sind für deine Business-Außendarstellung nicht gerade förderlich.
Schritt 4
Klickst du in der linken Navigation auf den Eintrag „Website“, gelangst du zum neuen Homepage-Feature von Google. Der Dienst nimmt deine Google-My-Business-Einträge und generiert daraus automatisch eine Webseite.
Schritt 5
Ein kurzes Tutorial erklärt dir die einzelnen Funktionen des Homepage-Baukastens. Das Tool ist eigentlich ganz simpel gestrickt und selbsterklärend, das verstehen sogar Internet-Laien.
Schritt 6
Klicke dich Schritt für Schritt durch die linke Navigation und nehme Anpassungen vor. Zum Beispiel kannst du die Schreibweise deines Unternehmens verändern.
Die zwei Blöcke zum Thema Zusammenfassung („Überschrift für Zusammenfassung“ und „Text für Zusammenfassung“) solltest du auf jeden Fall ausfüllen. Hier kommt eine Kurzbeschreibung deiner Firma rein: Was bietet sie an? Was sind die Kernkompetenzen? Was treibt dich und deine Mitarbeiter an?
Nimm dir für diesen Abschnitt genügend Zeit, denn der Text sollte die Homepage-Besucher kurz und knapp informieren und im besten Fall auch überzeugen, dich bzw. dein Unternehmen zu kontaktieren.
Schritt 7
Hast du bei deinem Google-My-Business-Eintrag keine oder nur wenige Fotos hinzugefügt, kannst du das im nächsten Schritt nachholen. Auch hier solltest du auf eine hohe Qualität achten.
Schritt 8
Fast fertig: Als letzten Schritt empfehlen wir, den obersten Menüpunkt zu besuchen. Über „Design“ legst du das Erscheinungsbild deiner Google-Homepage fest, was hauptsächlich die Farben und Schriftart betrifft. Hierfür klickst du dich durch die vorgegebenen Themes, Anpassungen kannst du leider keine vornehmen.
Somit musst du schauen, welches Design der beste Kompromiss aus deinem Corporate Design und einer schicker Webseiten-Darstellung ist.
Schritt 9
Hast du alle Einstellungen vorgenommen, solltest du dein Werk nochmals in Ruhe betrachten. Wie du siehst, erstellt die Website-Funktion von Google My Business nur einen Onepager. Es gibt nicht die Möglichkeit, Unterseiten oder Menüs einzufügen. Somit ist das Tool kein vollwertiger Homepage-Baukasten, sondern dient lediglich zur Erstellung einer Online-Visitenkarte.
Das Schöne dabei ist aber: Das Ergebnis ist kostenlos und responsive, die Seite kann also auf dem Desktop und auf Smartphones gleichermaßen betrachtet werden. Und du besitzt dann eine Seite, die bei einer entsprechenden Google-Suche prominent platziert wird.
Schritt 10
Bist du mit deinem Ergebnis zufrieden, klickst du rechts oben auf „Veröffentlichen“. Daraufhin generiert Google eine Domain, die auf .business.site endet. In unserem Beispiel ist das jk-media-consulting.business.site.
Den ersten Teil der Domain kannst du verändern, indem du zum Beispiel die Bindestriche entfernst oder einen anderen Namen angibst.
Schritt 11
Besitzt du eine Domain, die du für deine neue Google-Seite anstatt der Endung .business.site nutzen möchtest? Kein Problem: Es ist möglich, deine gesicherte Webadresse für deine neue Visitenkarte zu verwenden.
Wie das geht, erklärt dir die Hilfe von Google My Business unter dem Punkt „Vorhandenen Domainnamen für neue Website verwenden“.
Zum nächsten Gewusst wie
Weitere „Gewusst wie“-Teile findest du hier:
Hallo Jürgen,
erstmal danke für die Vorstellung des Tools. Mich erinnert das ganze stark an Website-Baukästen wie Jimdo, auch wenn man damit, wie du bereits geschrieben hast, nur One-Pager basteln kann und man deswegen nicht so wirklich von einem Baukasten sprechen kann.
Mich würde jetzt noch interessieren in wie weit man mit dem Tool schon SEO Optimierte Seiten aufsetzt? Du hast ja geschrieben dass die Webseiten responsive gestalltet werden, was ja durchaus ein Rankingfaktor ist. Gibt das Tool denn auch Tipps bezüglich OnPage-Optimierung, wie Überschriften oder Keywords? Oder kann man sich das wie einen Editor vorstellen, wo man einfach nur wild in die Tasten haut und das SEO Wissen muss man selbst mitbringen.
Dass das Tool auch für Laien verständlich ist, ist zwar cool und so aber was bringt einem eine Website wenn man damit nicht rankt? 😀 Ok, wenn man natürlich die Homepage des eigenen kleinen Unternehmens damit baut, dann sollte man auch an Platz 1 erscheinen, wenn jemand die genaue Bezeichnung deines, sagen wir mal, Friseursalons in Google eintippt. Aber was ist wenn dein Friseursalon in Köln ist und jemand „Friseur Köln“ sucht? Dann wärs ja cool auch ganz oben zu stehen 😀
Ok ich sehe schon dass ich zu viel schreibe. In jedem Fall vielen Dank für den Einblick und ein schönes Wochenende 🙂
LG Moritz
Hallo Moritz,
man hat bei dem Google-Tool keine ausgefallenen SEO-Möglichkeiten. Du kannst eine Überschrift tippen (in der Regel heißt die die „Über uns“) und einen Beschreibungstext über dein Unternehmen. Bei beiden kannst du natürlich SEO-Aspekte einfließen lassen.
Im Gründe ist die Funktion ein besseres Google My Business, du erstellt also eine Seite mit den relevantesten Infos zu deinem Unternehmen.
Was einem die Seite bringt? Sie ist besser als nichts. Denn es gibt weltweit (also nicht nur im #Neuland Deutschland) immer noch unzählige Firmen, die keine Webseite besitzen, nicht mal eine simple Visitenkarte. Für solche ist die neue Gratis-Funktion klasse. Zumal auch Laien alles sofort verstehen – das ist ja selbst bei der Einfachheit von Jimdo & Co. nicht gegeben.
Gruß,
Jürgen
Hallo Jürgen,
in Summe klingt das Angebot von Google für sehr kleine Unternehmen wie uns echt gut. Aber ich habe dazu 2 Fragen. Wir haben Bilder gekauft, die wir auch für unsere Broschüre nutzen, wie kann ich bei dieser Google Seite mit den Bildrechten umgehen? Und wo füge ich ein Impressum hinzu?
Gruß
Thomas
Hallo Jürgen,
danke für deinen Artikel. Ich denke, momentan kann man sowieso nichts anders tun, als „lediglich“ darüber zu berichten. Denn das Ding ist noch nicht so lange auf dem Markt (oder?). Erst in einigen Monaten kann man mehr wissen. Vor allem, wenn es um -nachweisbare- Vorteile geht. SEO-Vorteile evtl.? Ähnlich wie Google my Business?
Auf dem ersten Blick würde ich sagen: „Besser als nichts“ ist nicht unbedingt zutreffend. Denn m.E., wenn ein kleiner (lokaler) Anbieter sich mit der Frage „ich brauche eine Website“ auseinandersetzt. Dann wird er früher oder später auf standard, erprobte (für ihn kostengünstige) Lösungen stoßen: WordPress, Baukasten-Webs (wie 1&1),etc. Wenn er sich dann nur ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigt, wird er feststellen: Er braucht ein eigenes (zumindest kleines) Web. Da bleibt die evtl. erstellte Google-Mini-Website auf der Stecke.
Viele Grüße
Sebastian
So wird jeder Webdesigner um die hälfte seiner Einnahmen gebracht. Toll Google!!!
Google und Amazon holen sich alles. Aber ist ja eine nette Idee, für Einsteiger eine gute Möglichkeit und die, die was größeres wollen holen sich Beratung bei einem Experten und nicht bei einem Algoryhtmus.
LD und danke für die Info.
Hi Jürgen,
weißt du wie man Impressum und Datenschutzerklärung da rein bekommt?
[…] Gewusst wie: Kostenlose Mini-Websites mit Google erstellen […]
Sehr interessant, bitte erzähl mehr.