Wirtschaft

Wirtschaft der Zukunft: Learnings vom G20-Jungunternehmergipfel

Haus der Deutschen Wirtschaft, DIHK, G20-Jungunternehmergipfel
Am 15. und 16. Juni diskutieren Delegierte und Unternehmer auf dem G20 Jungunternehmergipfel über die Digitalisierung der Wirtschaft. (Foto: Michael Tewes)
geschrieben von Christian Erxleben

„Digital Trends for Future Business“: Unter diesem Motto findet in Berlin der G20-Jungunternehmergipfel statt. Mehr als 400 Delegierte, Teilnehmer und Unternehmer diskutieren über die Auswirkung der Digitalisierung auf die Wirtschaft und bevorstehende Veränderungen. Wir sind vor Ort und haben die wichtigsten Thesen für euch zusammengefasst.

Wenn sich die Mitglieder der G20 Young Entrepreneurs Alliance (YEA) auf dem G20-Jungunternehmergipfel treffen und gemeinsam mit Unternehmern und Wirtschaftsexperten über die Zukunft der Wirtschaft diskutieren, entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit kreative Ideen und inspirierende Gespräche.

Mauerfall und Gefängnisausbruch

Los ging es mit der Begrüßung durch den deutschen Präsidenten der G20 YEA, Carsten Lexa. In seiner Ansprache verriet er den Anwesenden, dass seine wichtigste Lehre eine simple Frage ist, die er jedem stellt: Warum bist du hier?


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Lexa möchte darauf hinaus, dass die meisten von uns durch innere, selbstauferlegte Zwänge in ihrem Denken und Handeln beschränkt sind. Diese Frage soll diese geistigen Ketten lösen und den Weg für neue Ideen freimachen.

Hervorragend ergänzt wird diese Metapher durch die Botschaft von Eric Schweitzer: „Mauern sind niemals eine Lösung“, betonte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) und warb dafür die Technologie als das anzusehen, was sie ist: Ein grenzüberschreitendes Verbindungsglied zwischen Gesellschaften.

Zypries auf dem G20-Jungunternehmergipfel

Die halbstündige Keynote des ersten Tages hielt Brigitte Zypries.

Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie unterstrich die Bedeutung von Start-ups und Jungunternehmern für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So beschäftigten Start-ups, die bereits älter als drei Jahre und noch auf dem Markt aktiv sind, im Durchschnitt 17 Mitarbeiter.

Diese Kultur wird vom Staat durch ein zwei Milliarden Euro schweres Förderprogramm und ein Accelerator-System in Asien unterstützt, das in zwei Monaten seine Arbeit aufnimmt. „Alte Unternehmen wollen lediglich den Status Quo erhalten, Start-ups durchbrechen diesen Zyklus durch Innovationen“, summierte Zypries in Berlin.

Chinesische Erfolgsgeschichte

Motivierende Worte und Einblicke in eine Success-Story aus dem fernen China lieferte Kang Lan. Sie sitzt im Aufsichtsrat der chinesischen Investment-Firma Fosun Group und berichtete über den Aufstieg und die Entwicklung des Unternehmens.

Gegründet wurde Fosun 1992 aus einer studentischen Initiative heraus. Das Start-Budget: 4.000 US-Dollar. Heute, 25 Jahre später, erwirtschaftet die Fosun Group Umsätze im zweistelligen Milliarden-Bereich. Der Vorstandsvorsitzende Guo Guangchang wird als der chinesische Warren Buffet bezeichnet.

Das Modell fußt auf wenigen, simplen Grundsätzen, die strikt eingehalten und kontrolliert werden:

  1. Wer erfolgreich sein möchte, muss Produkte zum Nutzen der Nutzer entwickeln.
  2. Verwandle den Konsumenten zum aktiven Anwender und Repräsentanten deiner Technologie.
  3. Der Mensch ist das wichtigste Gut eines Unternehmens.
  4. Mitarbeiter dürfen Fehler machen und halten somit das Unternehmen stetig im Wandel.

Den besten Tipp hat sich Lan für das Ende ihres Vortrags aufgehoben. „Wähle immer den schwierigeren Weg, weil er deine Leistung steigert und dich zum Erfolg führt.“

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Das Paradoxon Digitalisierung

Wie zwiespältig der Begriff der Digitalisierung eigentlich ist, analysierte Zukunftsforscher Matthias Horx. Er vermittelte eindrucksvoll, dass die Digitalisierung ein sich widersprüchlicher Prozess ist, der sechs Todsünden (ausführlicher Artikel) hervorgerufen hat.

Außerdem wandte er sich an die Zuhörer mit einer Botschaft, die nicht alle erfreut haben dürfte: „Je mehr Wissen Experten zu einem bestimmten Gebiet haben desto häufiger liegen sie mit ihren Vorhersagen falsch.“

Das Akzeptieren dieser unangenehmen aber belegten Wahrheit dürfte eine der größten Herausforderungen sein, vor der Jungunternehmer stehen.

Auch vom zweiten Tag des G20-Jungunternehmergipfels berichten wir auf Instagram, Twitter und Facebook live. Folgt einfach unseren Kanälen und achtet auf den Hashtag #g20yea17. 

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Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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