Instagram hat vergangene Woche offiziell bestätigt, dass es keinen Shadowban gibt. Trotzdem klagen zahlreiche Influencer weiterhin über sinkendes Engagement. Warum Likes, Kommentare und Instagram-Engagement auch ohne direkte Bestrafung durch Instagram zurückgehen, erklären wir dir.
Wenn von heute auf morgen deine Engagement-Rate auf Instagram deutlich zurückgeht, du auf jedes Bild weniger Likes und Kommentare bekommst als im Normalfall, wurde in den vergangenen Wochen häufig der Shadowban als Grund herangezogen. Das Problem: Instagram hat inzwischen bestätigt, dass es keine derartige Strafe gibt.
Trotzdem reißt die Anzahl der verwunderten, überraschten und hilflosen Posts in Gruppen nicht ab.
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Zahlreiche Influencer machen sich Sorgen um den Wert ihres Accounts. Verständlich: Schließlich steigt und fällt der Wert eines Accounts stark mit dem entsprechenden Instagram-Engagement.
Instagram-Offensive gegen Bots und Spam
Was ist also der Grund für den konstanten Rückgang an Likes und Kommentaren unter zahlreichen kleineren und größeren Accounts?
Die Antwort ist denkbar einfach. Instagram selbst möchte sein Netzwerk von nicht-menschlichen Accounts und Interaktionen säubern und geht deshalb seit dem Frühjahr 2017 strikt gegen jegliche Form von Automatisierung und Spam vor.
Das hat zur Folge das zahlreiche Apps und Dienstleistungen wie Instagress, InstaPlus oder Fan Harvest inzwischen nicht mehr existieren. Sie hatten es den Anwendern gegen einen kleinen Geldbetrag ermöglicht, ohne eigenes Eingreifen Tausende Likes und Follows automatisiert zu vergeben.
Über das „Folgst du mir, folge ich dir“-Prinzip, das auf Instagram sehr gut funktioniert, entstanden innerhalb weniger Wochen riesige Accounts mit hohen Engagement-Raten. Darunter leiden mussten all jene, die ihren Account ehrlich und händisch betreuten und niemals mit der Frequenz der Maschinen mithalten konnten – ein teilweise sehr frustrierendes Gefühl.
Instagram-Engagement im Sinkflug
Durch die fortwährenden Reinigungsaktionen von Instagram verschwinden konstant immer mehr Apps und Spam-Accounts. Dadurch sinkt auf der Plattform im Allgemeinen das (falsche) Engagement. Schließlich werden durch das Aussperren der Anwendungen ebenfalls Zehntausende von Computern generierte Likes und Kommentaren a lá „Wow“, „Amazing“, „So cute“ nicht mehr ausgespielt.
Alle Interaktionen, die übrig bleiben, sind echt. Sie kommen von Nutzern, die tatsächlich mit deinem Profil interagieren und Interesse an deinen Inhalten haben. Je nachdem wie stark das Instagram-Engagement zurückgegangen ist, lassen sich Rückschlüsse auf den Follower-Stamm eines Accounts ziehen.
- Je größer der Anteil an Fake-Followern bei einem Account ist desto stärker sinkt nun die Interaktionsrate.
- Aus den nun verbleibenden Interaktionszahlen lassen sich wiederum Rückschlüsse auf die Anzahl der realen Follower ziehen.
Alle Influencer, die sich aufgrund der zurückgehenden Interaktionsraten auf ihrem Account Sorgen machen, machen einen simplen Denkfehler. Sie meinen, dass sie durch ihre Postings und die verwendeten Hashtags den Rückgang auslösen. Dem ist jedoch nicht so. Vielmehr sinkt das Engagement, weil Instagram Bot-Accounts sperrt und dadurch auf bestimmte Hashtags weniger Likes und Follows vergeben werden.
Dass der Zeitpunkt des Rückgangs bei vielen Instagram-Accounts unterschiedlich ist, liegt wahrscheinlich zum einen an der großen Masse an Drittanbieter-Tools und zum anderen an den Hashtags/Begriffen, auf die diese Bots angesetzt waren.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Rückgang grundsätzlich nichts Schlimmes ist, sondern Instagram dazu verhilft, ein gerechterer Ort zu werden, an dem alle aus dem gleichen Pool an Möglichkeiten schöpfen.