Apple hat auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC das neue Betriebssystem iOS 11 vorgestellt. Neben einem Tracking-Filter und einem Autoplay-Verbot für Safari haben Tim Cook und sein Team weitestgehend unbemerkt eine gigantische Veränderung vorgenommen: Apple wirft Facebook und Twitter raus.
Craig Federighi hatte am Montagabend bei der Keynote der Worldwide Developers Conference (WWDC) von Apple im kalifornischen San Jose einiges zu erzählen.
Der Senior Vice President Software Engineering stellte das neue Betriebssystem iOS 11 vor und das bietet gegenüber seinem Vorgänger zahlreiche Neuerungen. Dazu zählt beispielsweise ein „Do Not Disturb“-Modus für sichere Autofahrten und ein Anti-Tracking-Filter für den Safari-Browser.
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iOS 11 beendet Exklusiv-Support
Bei allen spannenden Tools und Veränderungen, die erneut unterstreichen, dass der Nutzer bei Apple absolut im Mittelpunkt steht, ging eine große Nachricht im Trubel um die WWDC unter: Apple wirft Facebook und Twitter aus seinem Betriebssystem und beendet damit die Sonderbehandlung für die beiden sozialen Netzwerke. Das bestätigte der Konzern gegenüber Axios.
Sowohl Facebook (seit 2012) als auch Twitter (seit 2011) sind innerhalb des iPhone-Betriebssystems durch eine integrierte Systemunterstützung gegenüber anderen Anwendungen im Vorteil.
Was versteckt sich dahinter? Jeder Besitzer eines Apple-Endgeräts kann in den Einstellungen seine Zugangsdaten für Facebook und Twitter hinterlegen. Das iPhone wird direkt mit den Social-Media-Konten verknüpft.
Dadurch können Apple-Nutzer beispielsweise direkt Bilder aus dem Fotoalbum auf Facebook teilen oder die Facebook-Freundesliste mit der eigenen Kontaktliste synchronisieren.
Diese Sonderstellung entzieht Apple mit dem Rollout von iOS 11 den Netzwerken nun. Damit haben nur noch der Bilderdienst Flickr und die Video-Plattform Vimeo diesen exklusiven Status.
Was der iOS 11-Cut bedeutet
Für Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Twitter-CEO Jack Dorsey hat das Ende der Sonderregelung zur Folge, dass sich ihre Netzwerke nun ebenso wie YouTube, Snapchat und andere Plattformen mit den Standard-Sharing-Möglichkeiten innerhalb des Apple-Betriebssystems zufrieden geben müssen. Sie stehen also auf einer Ebene mit ihren Wettbewerbern.
Ob Facebook und Twitter stark unter der Beschränkung leiden müssen, kann erst mit dem Launch von iOS 11 genauer analysiert werden.
Der Schritt von Apple mag hart erscheinen, ist jedoch in der Tech-Branche nichts Ungewöhnliches. So durchtrennte Twitter vor einiger Zeit beispielsweise auch die Schnittstelle zu Instagram. Dahinter verbarg sich vermutlich der Wunsch, das aufstrebende Netzwerk klein zu halten. Das hat nicht funktioniert.
Und auch Apple warf 2012 mit dem Update auf iOS 6 die vorinstallierte YouTube-App vom Smartphone. Dieser Schritt hat dem Erfolg der Video-Plattform ebenfalls nicht nachhaltig geschadet.