Das Xiaomi Mi6 ist endlich erschienen und fordert wieder einmal die großen Flaggschiffe mit seiner Hardware und seinem Preis heraus.
Wie gut das Xiaomi Mi6 tatsächlich ist und warum es schnell zu einem Geheimtipp unter den aktuellen Smartphones auf dem Markt wird, zeige ich euch in meinem Test.
[toc]Xiaomi Mi6 Design
- Rückseite aus Glas
- Metallrahmen
- Fingerprintsensor vorne
- Spritzwassergeschützt
- Softkeys
Das Xiaomi Mi6 die Maße 145.2 x 70.5 x 7.5 mm und wiegt in der Glasversion 168 g. Es gibt auch eine Keramikversion welche mit 182g noch ein wenig mehr wiegt. Es beherbergt vorne einen 5.15 Zoll großen IPS-LCD Bildschirm, worüber sich die 8 Megapixel Frontkamera der Licht- und Annäherungssensor, eine weiße Benachrichtigungs-LED und der Front-Lautsprecher befindet. Unter dem Display sieht man drei Softtasten, die die untere Android-Menüleiste ersetzen. Die linke Taste öffnet den Task-Manager und bei der rechten handelt es sich um die Zurück-Taste. Beide sind durch weiße punktförmige LEDs gekennzeichnet, welche beim Betätigen aufleuchten. Der mittlere Softkey ein wenig weiter im Gehäuse eingefasst und dient nicht nur als Homebutton, sondern auch als Fingerprintsensor. Dieser entsperrt sehr zuverlässig und schnell. In meinem subjektiven Empfinden sogar entweder genauso schnell oder schneller als bspw. Huawei Mate 9. Und Huawei hat ja auch mitunter eines der schnellsten Sensoren auf dem Smartphonemarkt.
Der Rahmen besteht aus einer lackierten Aluminiumlegierung, die das Gerät so wirken lässt, als wirke es komplett aus Glas, um vom Gefühl her konsistent zu bleiben. Am Rahmen sind auch nochmal vier Streifen für die Antennen angebracht. Links befindet sich das Dual Sim fähige Sim-Fach, in das zwar zwei microSim-Karten reinpassen, aber keine microSD-Karte. Rechts ist der Latsstärkeregler und der Powerbutton. Oben sieht man das Mikrofon für die Geräuschunterdrückung und den Infrarotsensor zum Steuern von Fernsehern und anderen IR-fähigen Geräten. Unten findet sich das Mikrofon, der Lautsprecher und ein USB-C Anschluss wieder. Ein 3,5 mm Klinkenstecker ist nicht mit dabei, sodass man den mitgelieferten Adapter verwenden muss um Musik mit seinen alten Kopfhörern hören zu können und zudem das eingebaute Active Noise Cancelling nutzen zu können.
Die Rückseite ist an den Seiten abgerundet und besteht hier auch aus Glas. Es spiegelt bei Lichteinfall und bricht das Licht nicht so wie z.B. das Honor 8. An den Seiten ist es zudem stärker abgerundet und fühlt sich ergonomischer in der Hand an. Natürlich führt die Glasoberfläche dazu, dass das Gerät ein wenig rutschig ist. Ich selbst kam gut damit zurecht, aber für die unsicheren unter euch, legt Xiaomi noch ein weiches TPU-Cover bei. Neben der Xiaomi Aufschrift im oder unter dem Glas, befindet sich weiter oben auf der Dual-LED Flash sowie die beiden 12 Megapixel Kamerasensoren, die wenn man genauer hinsieht nicht genau gleich aussehen. Dazu später in der Kamerasektion mehr.
Das Xiaomi Mi6 ist ein schönes Smartphone. Auch wenn es mit seinem Design nicht super innovativ ist und aussieht wie andere Smartphones in der Vergangenheit und welche die auch in Zukunft kommen werden, hat es immer noch etwas Schönes und Edles an sich. Allen voran fühlt es sich gut an und liegt aufgrund seiner Größe gut in der Hand. Vor allem ist die Verarbeitung bei Xiaomi bei den meisten Smartphones echt gut. Das war auch beim Vorgänger dem Xiaomi Mi5s so, welches dazu auch noch sehr stabil ist und auch Stürze gut überlebt. Der Kollege, das das Mi6 vor mir getestet hatte, hat es auch zweimal hart aus einer Höhe von ca. 1m fallen lassen und bis auf einige kleine Kratzer ist es unbeschädigt. Diese sieht man auch nur bei direktem Lichteinfall, z.B. bei Sonnenlicht, wenn man genau hinsieht. Insgesamt gefällt mir das Design, das Handling und die Qualität wirklich sehr. Nur die Tasten an der Seite könnten sich etwas besser anfühlen, was das Klickgefühlt betrifft.
Xiaomi Mi6 Hardware
- Qualcomm Snapdragon 835 Octa-Core mit Adreno 540 Grafikkarte
- 6 GB RAM und 64 GB / 128 GB ROM
- Speicher nicht erweiterbar
- 3350 mAh Akku, der mit Quick Charge 3.0 geladen wird
- NFC und Bluetooth 5.0
Im Inneren des Xiaomi Mi6 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 835 Octa-Core Prozessor, dessen Kerne auf bis zu 2,45 GHz getaktet sind. Es handelt sich um die aktuell stärkste CPU von Qualcomm, welche auch im Sony XZ Premium, HTC U11 und der US Version des S8 und S8+ eingebaut ist. Hier erhält man High-End Performance für 200-400 Euro weniger.
Für die Grafik ist der Qualcomm Adreno 540 zuständig. Diese bietet genug Leistung für das Spielen auf den höchsten Einstellungen bei voller Auflösung, was nicht schwer sein sollte, da es sich hier um ein FullHD Display handelt. 2K hätte es ebenfalls ohne Probleme geschafft, aber bei der Größe braucht man das nicht wirklich. Ansonsten läuft das System wie bei Xiaomi üblich sehr flüssig und sollte keine Probleme bereiten.
Als Speicher stehen 6 GB RAM und wahlweise 64 oder 128 GB ROM zur Verfügung. Dieser lässt sich aber nicht per microSD-Karte erweitern, sodass man sich beim Kauf gut überlegen sollte, welche Version man sich kauft, da man am Ende damit leben können muss. Da ich persönlich sonst auch nur Dual-Sim verwende und keine microSD-Karte einsetze, kam ich bisher immer gut mit 64 GB aus. 6 GB RAM sind natürlich super. Wird man aber auch in naher Zukunft erstmal nicht benötigen, da 4 GB mehr als ausreicht. Trotzdem, wer das Smartphone langfristig nutzen will, wird sicher auch in zwei Jahren und länger glücklich damit sein. Bisher kam ich im absoluten Stresstest nie an die 6 GB heran.
Der 3350 mAh starke Akku soll bei dem Xiaomi Mi6 für eine lange Lebensdauer sorgen und unterstützt Quick Charge 3.0 von Qualcomm. Auch auf den Akku gehe ich später nochmal genauer ein.
NFC und Bluetooth 5.0, welches mit dem Galaxy S8 eingeführt wurde, ist sogar mit dabei, aber auch hier muss man bei den Frequenzbändern fürs erste auf Band 20 verzichten. Es kann zwar sein, dass Xiaomi irgendwann bald eine globale Version mit Band 20 veröffentlicht, wie es bei beliebten Geräten manchmal der Fall ist, aber bisher muss man darauf verzichten. Im Normalfall ist das nicht so schlimm, da Band 20 nur auf ländlichen Gebieten wichtig sein kann und als jemand der in der Stadt lebt, merkt man nicht allzu viel davon, da man mit HSDPA+ maximal ca. 42 MB/s erreicht und mit Band 20 50 MB/s. Wenn euer Netzanbieter sowieso nicht auf Band 20 setzt, braucht Ihr euch überhaupt keine Sorgen zu machen. Bisher kam ich und auch meine Mutter überall gut ohne Band 20 zurecht. Man muss also für sich selbst entscheiden, ob man das braucht.
Xiaomi Mi6 Technische Daten
Display: | 5,15 Zoll IPS LCD Display (1.920 x 1.080 Pixel / 428 PPI / 71,4% Screen-to-Body Verhältnis) |
Prozessor: | Qualcomm MSM8998 Snapdragon 835 Octa-Core (4×2.45 GHz Kryo & 4×1.9 GHz Kryo) |
Arbeitsspeicher: | 6 GB RAM |
Speicher: | 64/128 GB interner Speicher (nicht erweiterbar) |
Betriebssystem: | MIUI 8 basierend auf Android 7.1.1 Nougat |
Kamera: | Hauptkamera 12 MP Dual-Kamera Sony IMX386 (f/1.8, 4 Achsen OIS) und Samsung S5K3M3 (f2.6), Frontkamera mit 8 MP |
Anschlüsse: | USB-Type-C (kein 3,5 mm Kopfhöreranschluss, dafür mitgelieferter Adapter) |
Akku: | 3.350 mAh, unterstützt Quick Charge 3.0 |
Konnektivität: | Wi-Fi, Bluetooth 5.0, LTE, GPS |
Sensoren: | Gyroskop, Beschleunigungssensor, Fingerabdrucksensor, Compass, Barometer, Licht- und Annäherungssensor |
Maße und Gewicht | 145.2 x 70.5 x 7.5 mm (Glas: 168 g, Keramik 182 g) |
Xiaomi Mi6 Display
- 5,15 Zoll großes IPS-LCD Display mit 1920 x 1080 Pixeln
Das Mi6 kommt mit einem 5,15 Zoll großen IPS-LCD Display, das mit einer Full-HD Auflösung und einer guten Pixeldichte von 428 PPI daherkommt. Das Display umfasst ca. 71,4% der Frontseite. Es ist dabei schön Scharf und mit 600 nits sogar sehr hell. Dabei verwischen die Farben nicht, sehen gut aus und Kontrast und Sättigung sind toll. Das Spielen, Lesen, Videos schauen und Bilder bearbeiten macht Spaß. Auf einen Lese-Modus, um die Augen zu schonen und leichter nach der Nutzung einschlafen zu können, weil ein gewisser Anteil des blauen Lichtes gefiltert wird, muss man nicht verzichten.
Geschützt wird die Vorder- und Rückseite von einem Alumosilikat unbekannter Zusammensetzung. Es handelt sich aber nicht um Corning Gorilla Glas. Wo der eine behaupten wird, dass er das braucht und dass Gorilla Glas Wunder vollbringt, würde ich sagen, dass es auf fast dasselbe hinausläuft und in beiden Fällen die Geräte gut genug im Alltag geschützt sind, da sie sich in Festigkeit und Härte nicht viel nehmen. Das Gerät auf den Boden zu werfen gehört normalerweise nicht zum Alltag. Und wenn doch, hat sich das Xiaomi Mi6 ganz gut bewährt, wie ich beim Fazit zum Design ja schon erwähnt hatte. Insgesamt ist es in jedem Fall ein wirklich schönes Display.
Xiaomi Mi6 Kamera
- 12 Megapixel Dual-Kamera (Sony IMX386 und Samsung S5K3M3)
- Optischer 4-Achsen-Bildstabilisator beim Sony-Sensor
- 8 MP Frontkamera
Die Kamera-App
Die Kamera-App ist sehr simpel und die wichtigsten Funktionen lassen sich einfach erreichen, wie z.B. der Blitz, Portrait Modus, HDR und Belichtung. Dazu lassen sich auch diverse Filter anwenden und das Auswahlmenü für die Modi aufrufen. Dort hat man die Auswahl zwischen Panorama, Timer, Audio, Begradigen, Beauty, Gruppenselfie, Tilt-Shift, Quadrat, Hand Held Twiglight (für Nachtaufnahmen) und dem manuellen Modus. Letzteres erlaubt es den Weißabgleich, den Focus, die Belichtungszeit und den ISO-Wert anzupassen. Man kann hier auch zwischen den beiden Sensoren wechseln. Man kann hier auch zwischen Weitwinkel- (Sony) und Teleobjektiv (Samsung) wechseln. Leider gibt es keine Möglichkeit bisher RAW Fotos aufzunehmen, aber ich hoffe, dass es vielleicht einmal per Update nachgeliefert wird.
In den Kameraeinstellungen lässt sich aber noch vieles mehr Einstellen. Dazu gehört die allgemeine Sättigung, der Kontrast, die Art der Belichtung, sowie die Schärfe. Man kann hier aber auch zwischen 16:9 und 4:3 wechseln, Anti Banding für 50 oder 60Hz einstellen, automatischen QR-Code Scan aktivieren und viel mehr.
Hauptkamera
Die 12 Megapixel Dualkamera besteht aus zwei verschiedenen Sensoren. Zum einen das Sony IMX386 mit optischem 4-Achsen-Bildstabilisator mit f/1.8 und zum anderen das Samsung S5K3M3 ohne optischem Bildstabilisator und f/2.6. Der Fokus läuft über Phasenerkennung und ein Dual-LED Flash ist auch mit dabei.
Die beiden Sensoren sollen dafür sorgen, dass ein möglichst verlustloses zweifaches Zoomen möglich ist, was auch recht gut funktioniert. Wenn man genau hinsieht merkt man auch, dass beim Zoomen der Samsung Sensor dazugeschaltet wird.
Ein Bokeh-Modus ist auch vertreten, aber kein Fokus des Gerätes, denn dieser arbeitet nicht so genau und wirkt bei Huawei-Geräten besser. Dafür ist aber die Bildqualität im Allgemeinen deutlich besser als bei einem Huawei Mate 9 oder P10, vor allem in Low-Light Situationen.
Die Farben sind super, der Dynamikumfang ist wirklich gut und Sättigung, Kontrast usw. sind toll. Schnappschüsse gelingen immer gut und der optische Bildstabilisator hilft auch dabei. Ansonsten gefällt mir auch, dass hier Nahaufnahmen gut gelingen.
Frontkamera
Die 8 Megapixel Frontkamera kann hier auch sehr überzeugen. Das liegt nicht nur an der Detailgenauigkeit, den tollen Farben, Kontrast usw., sondern auch an dem tollen Dynamikumfang. Man kann hier Bilder aufnehmen, wo man selbst und der Hintergrund gut erkennbar dargestellt werden. Bei anderen und auch teureren Smartphones passiert es ja leider oft, dass der Hintergrund einfach mal gar nicht sichtbar ist oder der Himmel einfach nur weiß. Das ist auch ein Vorteil, wenn man mit dem Xiaomi Mi6 Videos mit der Frontkamera aufnehmen will. Vlogger sollten hier Ihren Spaß mit haben.
Die Tonqualität erwähne ich hier erstmal nicht und hebe es für die entsprechende Sektion auf. Videos werden hier mit 1080p 30 FPS aufgenommen. Ansonsten sind die Bilder auch in low-light Situationen ziemlich gut und wirken recht natürlich und gut ausgeleuchtet. Einen Display-Selfieblitz, bei dem das Display weiß aufleuchtet, scheint es hier nicht zu geben.
Ein Beauty-Modus ist natürlich mit dabei und hier kann man entweder zwischen dem smarten oder dem Pro-Modus auswählen. Im Pro-Modus lässt sich das dünner machen des Gesichtes, der Hautton und die Hautkorrektur genauer mit Werten von 1 bis 10 einstellen. Die Änderungen werden dabei live angezeigt, wo das Ergebnis bei vielen anderen China-Smartphones das Ergebnis erst nach der Aufnahme sichtbar ist. Ich war aber mit dem smarten Modus bisher gut bedient.
Wer möchte kann von der Kamera auch sein Alter und sein Geschlecht anzeigen lassen. Wo das Geschlecht noch zuverlässig ermittelt wird, ist das Alter nur eine Spielerei, wo sich der Wert auch je nach Belichtung Position etc. ändert. Es wird wahrscheinlich auch nach dem asiatischen Standard ermittelt, weshalb wir alle etwas älter angezeigt werden, als wir sind. Der Magic Mirror ist auch mit dabei, der einem auf einer Skala von 1-10 zeigt wie gut man aussieht. Bei mir zeigt er nur 9,6 statt 10 an, also 0,4 zu wenig.
Video
Die Videokamera ist auch sehr gut und die Videoaufnahmen sind nicht nur qualitativ ziemlich schön, sondern auch wegen dem optischen Bildstabilisator auch gut stabilisiert, was bei anderen Geräten ja nicht immer der Fall ist. Der Dynamikumfang ist auch hier wirklich gut und kann sehr einfach Geräte wie das Huawei Mate 9 oder P10 einholen. 4K Aufnahmen sind hier auch möglich, wobei alle Modi, auch die Full-HD Kamera auf 30 FPS beschränkt sind, wo 60 FPS bei Full-HD und darunter ohne Probleme möglich sein sollten. Ich hoffe, dass das auch nachgepatcht wird. Zeitlupe und Zeitraffer sind auch möglich, wobei beim letzteren es auch schön ist, dass sich das Intervall einstellen lässt, in dem die Zeitrafferbilder aufgenommen werden. Für eine langfristige Aufnahme spart das je nach Einstellung viel Speicher und Akku.
Xiaomi Mi6 Software
- (MIUI 8) Android 7.1.1 Nougat
Standardmäßig läuft auf dem Xiaomi Mi6 MIUI 8 basierend auf Android 7.1.1 Nougat in der chinesischen Version mit chinesischer und englischer Sprache, aber für den asiatischen Raum optimiert. Mittlerweile gibt es auch eine europäische Xiaomi.eu Custom ROM mit deutlich mehr Sprachen. Dazu gehört auch Deutsch und das System ist so dem Europäischem Raum angepasst.
Installiert man die Xiaomi.eu Custom ROM, verschwinden auch alle chinesischen und chinesisch-sprachigen Apps und Funktionen. Dafür funktionieren dann die Google Dienste ohne Probleme und das System läuft runder. Daher empfiehlt es sich, diese manuell zu installieren. Eine Anleitung mit Download findet ihr auch auf Tradingshenzhen, die uns das Gerät für Testzwecke geliehen haben.
Bei anderen Shops ist vielleicht Deutsch direkt mit dabei, aber oft handelt es sich dabei um Händler-Roms, die mit Bloatware und Malware verseucht sind. Daher solltet Ihr das Gerät nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen, bzw. sonst beim ersten Start direkt eine sicherere Rom flashen. Ob es später wieder eine globale Version des Xiaomi Mi6 mit vorinstallierter EU ROM und sogar Band 20 geben wird, ist noch nicht bekannt. Bisher wurde das zumindest bei einigen beliebten Geräten so gemacht.
Xiaomi hält das System immer aktuell mit seinen wöchentlichen Updates. Dabei werden Sicherheitspatches installiert, Fehler beseitigt, das System optimiert und manchmal auch neue Funktionen hinzugefügt. Was das betrifft, leistet Xiaomi recht gute Arbeit. Mit der chinesischen Rom hatte ich jedoch hin und wieder Probleme, wie auch andere Kollegen, die das Gerät getestet haben, nachdem ich die EU ROM installiert habe lief alles rund.
MIUI 8 ist bunter als einige andere Oberflächen, aber dennoch recht sauber und übersichtlich gehalten. Viele Funktionen sind einfach und komfortabel erreichbar und befinden sich an Sinnvollen stellen. Im System sind dabei viele Extrafunktionen integriert, wo man sonst nochmal extra Apps installieren muss.
Mit der Sicherheits-App lässt sich das gesamte Gerät überwachen, steuern und optimieren. Man kann auch die Sicherheit des Netzwerkes in dem man sich befindet ermitteln lassen, falls man vorhat eine Zahlung zu tätigen. Mit der Dual-Apps Funktion kann man jede beliebige App klonen, um sie mit zwei verschiedenen Accounts zu nutzen. Man kann eine zweite Benutzeroberfläche erstellen, die z.B. bei Windows einen zweiten Benutzeraccount eröffnet und so das Gerät von zwei Leuten gleichzeitig benutzt werden kann. Der Musikplayer sucht einfach und unkompliziert nach Lyrics und zeigt sie auf dem Homescreen an, wenn man es wünscht. Direkt vom System aus kann man sogar Root-Rechte freischalten lassen und viel mehr.
Es gibt einfach so viele personalisierbare kleine Details und Funktionen, die man gar nicht aufzählen kann, da man sie erstmal entdecken muss. Was mir wirklich besonders gefällt ist tatsächlich eine Kleinigkeit, wie sie es bei vielen Smartphones nicht gibt, aber geben sollte. Wenn das automatische drehen aus ist, lässt und man versucht ein Bild zu drehen, erkennt das System es direkt und zeigt ein kleines Symbol an, dass sich schnell anklicken lässt, wodurch sich das Bild dann einfach dreht. Schnell und effizient. Bisher meine Lieblingsfunktion, da ich nicht so viel rumfummeln muss, wenn ich jemandem ein Bild zeigen will.
Da ich mir auch EMUI von Huawei eigentlich gut gefällt, fühlte ich mich auch mit MIUI schnell wohl, da sie sich in vieler Hinsicht ähneln. Auf einen App-Drawer muss man aber verzichten. Schön ist, dass Launcher hier gut unterstützt werden. Wem das Aussehen und die Funktionalität der Oberfläche nicht gefällt, kann also entweder Themes benutzen oder einen Launcher installieren.
Xiaomi Mi6 Sound
- Stereo Modus mit Haupt und Frontlautsprecher
- Kein Klinkenanschluss, dafür USB-C Adapter
- Active Noise-Cancelling über USB-C durch Mikrofon am Gerät
- Mikrofon leider nicht das beste
Das Xiaomi Mi6 kann, wie einige andere Smartphones mittlerweile auch, den Sound in Stereo wiedergeben. Dazu wird neben dem Hauptlautsprecher auf der Unterseite auch der Frontspeaker über dem Display genutzt. Dieser ist für die Höhen zuständig und das Klangerlebnis hört sich insgesamt natürlicher an. Der Ton ist dabei ziemlich gut und bleibt auch bei höherer Lautstärke relativ stabil und verliert nicht sofort stark an Qualität, wie z.B. das Honor 8 Pro. Dabei ist es überdurchschnittlich laut, könnte aber gerne noch lauter sein.
Ansonsten fällt hier die 3,5 mm Audioklinke weg und man wird hier gezwungen Musik über USB-C zu hören. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Zum einen wird es dadurch schwierig das Gerät zu laden und gleichzeitig Musik zu hören, wenn man nicht gerade Bluetooth Kopfhörer zur Hand hat. Dafür muss man hier dank dem mitgelieferten Adapter aber nicht auf seine alten Kopfhörer verzichten und kann diesen auch einfach am Kopfhörer angeschlossen lassen. Man kommt so auch auf den Genuss vom integrierten Active Noise-Cancelling. Dazu werden die integrierten Mikrofone genutzt. Das Ergebnis ist relativ gut. Natürlich kann man das nicht mit teuren Bose Kopfhörern etc. vergleichen, aber immerhin hilft es ein wenig Umgebungsgeräusche auszublenden. Bei den Kopfhörern, lassen sie je nach Kopfhörer passende Profile einstellen, die den Sound anpassen. Für Xiaomi Kopfhörer sind bereits welche vorgefertigt.
Während das Mikrofon beim Telefonieren gut klingt, ist es bei Video- und Tonaufnahmen doch etwas unterdurchschnittlich. Es ist etwas blechern und klingt nicht so natürlich, wie bei anderen Smartphones. Dabei hatte der Vorgänger, das Xiaomi Mi5s eigentlich ein ziemlich gutes Mikrofon, welches eine Freundin von mir sogar gerne für Gesangsaufnahmen nutzt. Ton nehmen mittlerweile vielleicht nicht mehr viele Menschen auf, aber gerade für Videos ist das meiner Meinung nach ziemlich wichtig. Es ist nicht schlecht, nein, aber es könnte einfach besser sein. Gerade, weil mir die Haupt- und Frontkamera eigentlich gut gefällt. Wer einmal reinhören will, findet im Video auch ein Sample dazu.
Xiaomi Mi6 Performance
- Aktuell stärkste Qualcomm CPU mit Snapdragon 835
- High-End Leistung – System sowie aktuelle grafikaufwendige Spiele laufen flüssig
Viel zur Leistung sagen kann man eigentlich nicht, denn hier haben wir es mit einem der aktuell stärksten Chipsets für Smartphones zutun. Das System läuft flüssig, bzw. mittlerweile läuft jedes Mittelklasse Smartphone flüssig, weshalb man sich da keine Sorgen machen sollte. Im Allgemeinen funktionieren Apps und aktuelle Spiele in den höchsten Grafikeinstellungen super und Multitasking ist überhaupt kein Problem.
Für die die es interessiert, gibt es hier also nochmal einige Benchmarks habe ich einen Wert von 176.230 erzielen können, wobei mein Vortester wohl auch über 180.000 erzielt hat. Damit steht es anderen aktuellen High-End Smartphones wie dem Galaxy S8, HTC U11 usw. in nichts nach und andere Smartphones wie das Huawei P10 oder Honor V9 überholt es mit einem großen Vorsprung. Das verwundert nicht allzu sehr, da auch der Vorgänger, also das Xiaomi Mi5s und das Xiaomi Mi5 schon leicht stärker im Benchmark waren.
Ähnliche Werte erhält man auch mit Geekbench 4 mit einem Single-Core Wert von 1930 und einem Multi-Core Wert von 6607. Diese Werte sollte man wie immer als Richtwerte sehen und nicht als genaue Werte für den Leistungsvergleich, da zum einen sich die Nutzererfahrung von den Werten unterscheiden kann und zum anderen der Wert sich mit jedem Test ändert, da das System nicht zu jedem Zeitpunkt gleich arbeitet und gleich ausgelastet ist.
Aktuelle Spiele laufen wie bereits erwähnt ohne Probleme auf den höchsten Grafikeinstellungen und mit Android 7.1.1 ist natürlich auch automatisch der aktuellste Vulkan-Treiber mit installiert. Getestete Spiele waren: Galaxy on Fire 3, Injustice 2, Dynasty Warriors Unleashed, Karpador Jump, Need for Speed No Limits (Vulkan), Vainglory (Vulkan), Heroes of Incredible Tales (Vulkan), World of Tanks, Modern Combat 5, Pokemon GO, Asphalt Xtreme, Hearthstone, Plants vs. Zombies Heroes, Robot Unicorn Attack 3 und Fire Emblem Heroes, Oceanhorn.
Xiaomi Mi6 Akkulaufzeit
Im Xiaomi Mi6 ist ein 3350 mAh Akku verbaut, was recht groß ist, wenn man die Statur des Smartphones betrachtet. Dieser kann mit Quick Charge 3.0 aufgeladen werden, auch wenn der Snapdragon 835 eigentlich auch Quick Charge 4.0 unterstützt. Wahrscheinlich hat man sich hier wegen der Lizenzgebühren dagegen entschieden. Insgesamt lädt es aber relativ schnell auf.
Die Akkulaufzeit ist in mit ca. 7 Stunden Screen on Time recht gut. Man kommt im normalfall gut durch den Tag, aber manchmal scheint der Verbrauch im Standby etwas hoch zu sein, wobei es zu mindest bei meinem Testgerät nicht immer konsisten zu sein scheint. Mal erreicht man 7,5 Stunden, ein andermal ca. 6,5.
Xiaomi Mi6 Preis und Verfügbarkeit
Das Xiaomi Mi6 ist derzeit nur in China erhältlich und gibt es auch nur in der Englisch/Chinesischen Version. Man kann zwar Xiaomi.eu Custom Roms installieren, die das System optimieren, aber das traut sich vielleicht nicht jeder Käufer. So könnte für einige nur das warten auf eine Globale Rom oder sogar eine Globale Version mit Frequenzband 20 bedeuten. In beiden Fällen muss das Gerät importiert werden. Wir haben das Gerät zum Testen von Tradingshenzhen erhalten, die beim Import sehr zuverlässig sind. Dort ist die 64 GB Version für 417 Euro und die 128 GB Version für 457 Euro in den Farben schwarz, blau und weiß erhältlich. Die 128 GB Keramikversion ist auch seit kurzem für 537 Euro erhältlich. Bei der Bestellung erhält man auch direkt ein USB-C OTG Kabel und einen EU Adapter zum laden. Dabei hat man auch 1 Jahr Garantie.
Man sollte aber bei der Bestellung darauf achten, dass gegebenenfalls noch 19% Mehrwertsteuer dazu kommen kann. Oft gibt es aber noch Versandmöglichkeiten, wo diese teilweise oder ganz eingespart werden können. Bei anderen Importeuren sollte man aber wegen Händlerroms, wie schon im Punkt „Software“ erwähnt, aufpassen. LTE Band 20 ist auch wie bereits erwähnt in dieser Version nicht mit dabei.
Xiaomi Mi6 Fazit
Das Xiaomi Mi6 ist wirklich ein Geheimtipp unter den High-End Smartphones. Es bietet spitzenklasse Performance und eine wirklich tolle Kamera, die zwar nicht an ein S8 heranreicht, aber trotzdem viele seiner Konkurrenten in den Schatten stellt. Das trifft auch auf die Frontkamera zu. Dabei ist das Design wirklich schön, auch wenn es Fingerabdrücke anzieht, aber dafür ist es sehr stabil und hochwertig gebaut und sollte einiges aushalten können.
Negativ fällt momentan nur das Mikrofon auf. Zum Telefonieren ist es super und man merkt kaum einen Unterschied zu anderen Geräten, aber beim aufnehmen von Videos wirkt es leicht blechern und Höhen und Tiefen könnten definitiv besser sein. Das ist ein wenig Schade, da das Xiaomi Mi5s eigentlich ein gutes Mikrofon hatte. Die Software in der chinesischen Version macht noch Probleme bei der Nutzung, die sich leicht mit Xiaomi.eu Custom ROMs umgehen lassen und mit der sich auch Deutsch als Sprache einfügen lässt. Eine Globale offizielle ROM steht noch aus, sollte aber, wie ich Xiaomi kenne in nächster Zeit erscheinen. Dabei könnte es auch gut sein, dass eine Globale Version des Gerätes mit Band 20 auf den Markt kommt, da Xiaomi das üblicherweise bei beliebten Geräten gerne macht. Wann und ob das der Fall sein wird, ist derzeit unklar.
Am Ende ist das Xiaomi Mi6 ein überaschend gutes Smartphone und eine tolle alternative zu anderen High-End Smartphones, die deutlich mehr kosten. Klar, ein S8 oder ein Sony XZ kommen mit vielen weiteren tollen Features und vielleicht einem besseren Display oder einer besseren Kamera, aber es stellt sich für den Nutzer immer die Frage ob er oder sie wirklich diesen Mehrwert braucht und ob man dafür bereit ist auch mehr zu zahlen. Die Entscheidung liegt hier definitiv bei den Vorlieben des Käufers.
Preislich ist es wirklich günstig und auch falls man es mit Mehrwertsteuer kauft, lohnt es sich im besten Fall sicher auch noch. Es ist dann natürlich nicht mehr der Kampfpreis, mit dem Xiaomi seine Konkurrenz herausfordert.
Ich persönlich finde das Xiaomi Mi6 super und würde, wenn das Display größer wäre, es sogar damit mein aktuelles Gerät ersetzen, da ich ein Fan großer Smartphones bin. Es gibt aber sehr viele Menschen für die 5,15 Zoll perfekt sind und diese werden sich sicher sehr an dem Gerät erfreuen.
Das Handy kann noch so toll sein, was nützt es wenn auf Grund fehlendem LTE kein Idee nur ein schlechter Empfang da ist, dann sind 100 Euro zuviel. Ein lg G6 kostet in der 64 GB dual sim Variante mit Band 20 aktuell 50 Euro mehr. Welches ist dann wohl eher zu empfehlen……
Wieso kein LTE? Es hat LTE nur eben das auf den Dörfern meist vorhandene Band 20 LTE nicht. In der Stadt hat man LTE. Außerdem ist 3G bzw HSDPA völlig ausreichend … Also ich merke keinen großen Unterschied
@patrickwetzig:disqus „In der Stadt“ stimmt halt so pauschal auch wieder nicht. Es kommt darauf an, bei welchem Netzbetreiber in welcher Stadt, bzw. in welchem Teil welcher Stadt. Und je nach Anwendungsbereich reicht 3G eben bei weitem nicht aus. Ansonsten hast Du natürlich recht: es mag Leute geben, die damit leben können.
Eure Wertung ist nur schwer nachzuvollziehen . Ein handy ohne Band 20 müsste deutlich abgewertet werden…
Nein, wieso? Wenn das Gerät für den chinesischen Markt konzipiert ist, kann ich es nicht deutlich schlechter Bewerten, nur weil es LTE Band 20 nicht unterstützt und weil Deutschland das einzige Land ist, dass dieses Netz aktiv betreibt. Vor allem auch, weil ich während des gesamten Tests mit diesem und anderen chinesischen Smartphone nie dadurch eingeschränkt wurde. Denn der Unterschied zu HSDPA+ ist kaum bemerkbar. Und ja, ich bin bei einem Provider, wo LTE Band 20 gebraucht wird. Hier habe ich eigene Erfahrungswerte eingebracht und kann natürlich nicht unter jedem Test eine Sektion Band 20 einbauen, wo ich alles immer und immer wieder detailliert erkläre. Das ist ein Thema, wo man als Käufer sich selbst auch erkundigen muss und entscheiden muss, ob man damit leben kann oder nicht.
Nun der Test erscheint auf Deutsch in Deutschland. Da interessiert im Grunde nur die Situation in Deutschland. Ich kann ja auch nicht sagen ich höre mit dem Handy keine Musik darum ist es egal das der Klang über Kopfhörer scheiße ist oder ich mache keine Fotos und das kann ja jeder lesen das die Kamera nur im Notfall reicht aber im Grunde nicht zu gebrauchen ist.
Traurig das jemand Artikel schreiben darf der sich mit der Materie LTE so wenig auskennt, siehe meinen link ein paar Beiträge vorher. Immer an die Leser denken es interessiert nicht ob man selbst keine Probleme hatte sondern es interessiert ob vermutlich viele Leser ein Problem haben…
@disqus_uRaclWsnjF:disqus Du siehst ja an dem Kommentar von @patrickwetzig:disqus, dass das Thema „LTE Band 20“ durchaus aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden kann. Für den einen ist es egal, für den anderen – z.B. Dich – ein Ausschlusskriterium. Unsere techaffine Leserschaft aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kann das in der Regel sehr gut einordnen und für uns ist dieser einzelne Punkt – ebensowenig wie ein nicht austauschbarer Akku – bis heute kein Kriterium, nachdem wir ein Smartphone pauschal abwerten.
Nun auf dem Land hat man aber Band 20 LTE oder eine Steinzeitverbindung. Wenn ich mal die Stadt verlasse bzw. Viel unterwegs bin dann brauche ich auch dort ein guter Netz. Ich warte noch auf das oneplus5 aber wenn das deutlich teurer wird nehme ich das LG g6 als Import. Bin xiaomi Fan aber ohne Band 20 = elektroschrott
bitte korrigieren: 4-Axen = 4-Achsen
Ansonsten guter, ausführlicher Test, der mir zeigt, dass mein LG G4 immer noch auf Höhe der Zeit ist.
Danke 😀 Das habe ich wohl versehentlich aus dem englischen Specs übernommen. Als Maschinenbauer sollte ich wissen wie man Achsen schreibt 😛
In meinen Augen das zur Zeit schönste Smartphone 🙂
Etwas große Ränder oben & unten, aber durch das nicht zu große Display noch ok was die Abmessungen angeht 🙂
Auf LTE kann ich verzichten. Habe ich zur Zeit auch nicht :p
Anhand der Specs natürlich auch ziemlich günstig im Vergleich, aber mir kommt bei dem Preis ein Import trotzdem definitiv nicht in Frage !!
Woran genau liegt es? 🙂
An der Garantie in Verbindung mit dem dann doch hohen Preis. Ist mir das Risiko einfach zu hoch das an dem Gerät was dran ist.
Wobei du bei Tradingshenzhen z.B. auch ein Jahr Garantie auf das Gerät hast und die das Gerät auch vor dem Versand nochmal sorgfältig prüfen 🙂
Yop. Das weiß ich und wenn, dann würde ich wohl auch dort bestellen, aber trotzdem ist die Abwicklung im Falle des Falles nicht ganz einfach und vor allem zeitaufwändig.
eine Frage wird irgendwie nirgends beantwortet:
USB 2.0 oder USB3.x ?
Die Bauform sagt ja leider nix über den Übertragungsstandard aus …
Hi, sorry für die späte Antwort 🙂
Es handelt sich um USB 2.0