Auto teilen statt Auto besitzen. Das scheint das neue Transportmotto für immer mehr Menschen in Deutschland zu sein. Carsharing boomt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Mobilitätstrend.
Warum sein eigenes Auto haben – und vor allem bezahlen müssen – wenn man sich auch ein Fahrzeug mit anderen teilen kann? Diese Idee steckt hinter Carsharing, was übersetzt „Autoteilen“ bedeutet.
Was ist Carsharing?
Viele Kunden teilen sich dabei also ein Fahrzeug, wobei keiner der Fahrer das Auto selbst besitzt. Das Auto gehört in der Regel einem Carsharing-Anbieter. Die Kunden schließen, ähnlich wie beim Mietwagen, einen Rahmenvertrag mit dem Anbieter ab, wenn sie sich für den Service anmelden.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Manager Digital Marketing / Social Media B2B (m/w/d) BRITA SE in Frankfurt (Main) |
||
Manager Digital Marketing / Social Media B2B (m/w/d) BRITA SE in Taunusstein |
Carsharing, Ridesharing, Mietwagen und Peer-To-Peer-Modelle
Der größte Unterschied zu klassischen Mietwagen liegt vor allem in der Flexibilität von Carsharing. Die Autos können sehr spontan genutzt werden, und auch für viel kürzere Zeiträume als bei den gängigen Mietwagen. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge dezentral in einem Ort verteilt sind und der Kunde nicht etwa zum Flughafen oder ins Industriegebiet zur Mietwagen-Zentrale fahren muss, um ein Fahrzeug nutzen zu können.
Carsharing unterscheidet sich auch entscheidend vom nicht-kommerziellen Ridesharing oder Mitfahrgelegenheiten, bei dem eine Privatperson sein eigenes Auto mit anderen Mitfahrern teilt.
Es gibt auch eine Zwischenform, das private Carsharing oder das peer-to-peer Carsharing. Hier bietet eine Privatperson sein eigenes Auto zum Teilen an – entweder über eine Internetplattform oder auch in der eigenen Nachbarschaft.
Die Stiftung Warentest hat 2015 drei dieser peer-to-peer Plattformen für Carsharing getestet, CarUnity, Drivy und Tamyca. Die Ergebnisse des Praxistests waren eher mau. Das ging für die Tester bereits bei fragwürden Verträgen los und wurde auch beim Finden eines passenden Angebots nicht besser.
Beim kommerziellen Carsharing wiederum kann ein Auto bei Bedarf gebucht werden. Die geteilten Autos stehen meist rund um die Uhr zur Verfügung. Einige Anbieter bieten dabei auch verschiedene Typen von Autos an, vom Kleinwagen bis zum Möbeltransporter. Die Fahrzeuge können von Nutzern über eine Webseite oder eine Smartphone-App gebucht werden. Nutzer sind dabei weder verantwortlich für die Wartung des Fahrzeugs, noch für Versicherung oder Reparaturen. Gerade wer sein Auto nicht dauerhaft, sondern nur gelegentlich und für kurze Zeiträume benötigt, profitiert vom Carsharing. In diesen Fällen ist es günstiger, ein Carsharing-Angebot zu nutzen als ein eigenes Auto zu haben.
Was ist der Unterschied zwischen free-floating und stationsbasiert?
Beim Carsharing gibt es zwei Angebotsoptionen, free-floating und stationsbasiert. Bei einem stationsbasiertem Angebot wird das Auto an einer Station in der Nähe abgeholt und dort auch wieder abgegeben. Beim Free-Floating-Modell steht das Fahrzeug dort, wo es der vorige Kunde abgestellt hat. Neue Nutzer orten verfügbare Auto per Smartphone.
Wie beliebt ist Carsharing in Deutschland?
Auf der Suche nach flexiblen Transportmöglichkeiten scheint Carsharing daher für viele Menschen, vor allem in Großsstädten, eine gute Lösung zu sein. Und eine beliebte, wie aktuelle Studien zum Carsharing belegen. Nach einer Datenerhebung zum 1. Januar 2017 durch den Bundesverband CarSharing ist die Zahl von Nutzern der Free-Floating-Angebote im vergangenen Jahr stark gewachsen.
Doch auch das Angebot wächst. In Deutschland gibt es aktuell rund 150 Carsharing-Anbieter. Nach Angaben des Bundesverbands CarSharing bieten derzeit 597 Orte in Deutschland Carsharing an, das sind 60 neue Orte im Vergleich zum Vorjahr. Gerade junge Großstädter beschreiben oft, dass sie Carsharing sogar einem eigenen Auto vorziehen.
Gibt es Carsharing denn nur in Großstädten?
Auch wenn es erste Versuche gibt, Carsharing auch im ländlichen Raum anzubieten, ist es dennoch so, dass die Carsharing-Dienstleister in Deutschland vorwiegend in größeren Städten zu finden sind. Auf dem Land sind nach wie vor viele auf das eigene Auto angewiesen. In dünn besiedelten Regionen ist die Auslastung zu gering, viele Bewohner besitzen ohnehin ein eigenes Auto und so lohnt es sich für Anbieter schlichtweg nicht, das Carsharing auf dem Land auszurollen.
Wie lange gibt es Carsharing schon?
Die erste bekannte Erwähnung von Carsharing stammt aus dem Jahr 1948, aus Zürich, um genau zu sein. Damals hieß das Konzept natürlich nicht Carsharing, sondern Selbstfahrergenossenschaft.
Die ersten erfolgreichen Carsharing-Modell in der Praxis stammen aus den 70er und 80er Jahren. In Frankreich wurde das ProcoTip-System getestet, in Amsterdam gab es Witkar.
In Deutschland gibt es Carsharing seit 1988, als in Berlin das Projekt stadt-Auto ins Leben gerufen wurde. 1990 wurde daraus ein Unternehmen, die StattAuto Berlin GmbH, wahrscheinlich Deutschlands erstes offizielles Carsharing-Unternehmen. Die Firma ist heute übrigens unter dem Namen „Greenwheels“ bekannt.
Was sind die größten Anbieter in Deutschland?
Die Carsharing-Dienstleister in Deutschland mit den meisten registrierten Kunden (Stand 2017) waren DriveNow, car2go, Flinkster, die stadtmobil-Gruppe sowie die cambio-Gruppe.
Habt ihr noch weitere Fragen zum Carsharing? Lasst uns wissen, was ihr noch unbedingt zum Thema wissen möchtet – und wir werden uns bemühen, all eure Fragen zu beantworten.
Auch interessant: Kein Sprit, keine Kosten, keine Fahrer: Ist das das Carsharing der Zukunft?
[…] Auch interessant: Carsharing, alles was ihr über den Trend wissen müsst […]
[…] Airport sei damit der erste Flughafen in Deutschland, der ein rein digitales Peer-to-Peer Carsharing anbiete, betont Pressesprecherin Annika […]
[…] Seitdem hat auch Jesberg mehrere Sharing-Angebote. Dieses funktioniert auch hier nicht viel anders als bei anderen gängigen Modellen. Jesberg hat ein stationäres Modell mit einem Fuhrpark. Die Fahrzeuge werden dabei von […]
[…] Viettel ist jüngst beim Mobilitätssstart-up Gonow eingestiegen. Gonow ist eine Art Carsharing-Anbieter, der Autobesitzer und Nutzer über eine Plattform verbindet, um so Transportangebote für Personen […]
[…] nun nach Großbritannien auch nach Deutschland. Die von Daimler unterstützte Plattform bietet privates Carsharing für längere Zeiträume an und glaubt, mit diesem bislang unterbesetzten Nischenangebot, auch in […]
[…] kann man ja auch ohne Cluno, zum Beispiel über Carsharing. Warum sollte man euren Service […]