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BMW Vision Next 100 – Sieht so die Zukunft aus?

geschrieben von Mark Kreuzer

Wir haben auf Einladung von BMW an einem Gespräch in München teilnehmen können. Neben den hochkarätigen Speakern aus aller Welt waren aber auch zum ersten Mal alle vier Konzeptfahrzeuge BMW, Mini, Rolls Royce und das Motorrad an einem Ort gemeinsam ausgestellt.

Natürlich haben wir uns die Chance nicht nehmen lassen und haben uns angehört, wie BMW und die Experten aus der Industrie dem Thema der Fortbewegung in der Zukunft begegnen. Vorausschicken möchte ich direkt, dass ich das Format sehr interessant fand. BMW stellt ihre Vision vor, welche als Grundlage für die Podiumsdiskussion dient. Man bewegt sich also aus dem Elfenbeinturm der eigenen Entwicklungsabteilung heraus und sucht den Austausch mit der Realität. Neben den für so ein Event obligatorischen (hippen) Silicon Valley Entrepreneurs wurden auch Gründer aus Europa zu dem Thema Mobilität in der Zukunft befragt.

Wie wichtig BMW dieser Dialog tatsächlich ist, sieht man daran, dass neben Adrian van Hooydonk der als Senior Vice President für das gesamte BMW Group Design verantwortlich ist, auch der CEO von BMW selbst, Harald Krüger, an dem Gespräch teilgenommen hat.

Die geführte Diskussion war recht lebhaft, abwechslungsreich und die gesamten 60 Minuten durchweg sehr interessant. Natürlich gibt es in so einer Disskusionsrunde keine wirklich neuen Erkenntnisse. Deswegen dachte ich mir, dass ich für euch die sechs zentralen Thesen, die den Konzeptfahrzeugen zu Grunde liegen, kurz aufliste.

  • Vernetzung wird natürlich
  • Mobilität wird vielseitig
  • Energie wird emissionsfrei
  • Technologie wird menschlich
  • Mobilität wird maßgeschneidert
  • Verantwortung wird erlebbar

Vom BMW-Chef Harald Krüger wurde vor allem die Nachhaltigkeit als eins der wichtigsten Ziele von den BMWs der Zukunft hervorgehoben. Aber in dem gemeinschaftlichen Diskurs hat man in Zeiten von UBER und anderen Car-Sharing-Diensten viel über die Vernetzung und die Vielseitigkeit der Mobilität gesprochen.

Jedes der Konzeptfahrzeuge stellt dabei eins der verschiedenen Themen in den Fokus. In einem sehr kurzen ersten Hands-On konnte ich mir die verschiedenen Ideen der Konzeptfahrzeuge aus nächster Nähe anschauen.

BMW Vision Next 100

Der BMW Vision soll zeigen, wie BMW seinem Slogan „Freude am Fahren“ auch in der Zukunft in Zeiten von autonom fahrenden Fahrzeugen gerecht werden will. Hierfür besitzt das Fahrzeug über einen „Boost“ und einen „Ease“ Mode. Diese beiden Fahrmodi stehen stellvertretend für das Selbst- bzw. pilotierte Fahren. Je nachdem, in welchem Fahrmodus ihr euch befindet, ist das Lenkrad steuerbar oder der Wagen fährt selbstständig. Unabhängig davon steht euch aber immer eine künstliche Intelligenz zur Seite, die nicht nur im Hintergrund Aufgaben für euch erledigen soll oder eure Wünsche und Bedürfnisse antizipiert, sondern euch auch dabei hilft, euch zum ultimativen Fahrer zu machen.

Dies kann zum Beispiel über die Windschutzscheibe geschehen, die euch als Augmented-Reality-Display ähnlich wie im Rennspiel die Ideallinie auf die Straße projiziert oder euch vor Gefahren warnt.

Der BMW Vision hat mir persönlich gut gefallen, weil er eine Zukunft zeigt, in der wir nicht nur von Autos gefahren werden, sondern auch selber die Möglichkeit haben, Spaß und Freude am Autofahren zu haben.

Mini Vision Next 100

Der MINI Vision ist vom Design her vielleicht in dem vorgestellten Quartett das wenigsten spektakulär wirkende Fahrzeug. Aber die Idee und Vision, die damit gezeigt wird, steht für den großen Umbruch, welcher der gesamten Autoindustrie bevorsteht. Der MINI Vision wurde als Fahrzeug entwickelt, das man nicht mehr kauft, sondern einfach nur noch benutzt. Der Kerngedanke war „Every MINI is my MINI“ und steht damit für eine Zukunft, in der „Car Sharing“ zum Alltag gehört.

Mehr oder weniger die gesamte Hülle des Wagens ist eine Art „bespielbare Leinwand“. Das heißt jeder User hat die Möglichkeit, den Wagen nach seinen Vorlieben zu gestalten und zu individualisieren. Neu ist hier vor allem der Gedanke, dass nicht nur die Einstellungen von genutztem Auto zu Auto mitgenommen werden, sondern auch das Design.

Ein Designdetail, das mir sehr gut am MINI Vision gefallen hat, war der Cooperizer. Mehrere der ikonischen Runddisplays wurden transparent übereinandergelegt und können über einen eigenen Drehschalter mehr oder weniger angezeigt werden. Je nach Fahrmodus und Stimmung könnt ihr also die Anzeige/Design in Bezug auf Entertainment, Kommunikation oder Fahrmodus verändern.

 

Rolls Royce Vision Next 100

In der Diskussionsrunde hat der Design-Chef von BMW herausgestellt, dass es die meisten Rolls Royce-Fahrer bereits heute gewohnt sind, gefahren zu werden. Aus diesem Grund hat man bei dem Rolls Royce Vision einfach komplett auf ein Lenkrad verzichtet und bietet seinen Kunden im Prinzip ein autonom fahrendes Luxuswohnzimmer an. In der Zukunft soll die bekannte Kühlerfigur nicht nur visuell den Weg weisen, sondern als virtuelle Assistenz mit dem Namen „Eleanor“ dafür sorgen, dass es den Herrschaften an nichts mangelt.

Das Design war beim Rolls-Royce einer der wichtigsten Faktoren. Man will seinen Kunden in der Zukunft die Möglichkeit bieten, noch mehr und noch individueller die Konfiguration des Wagens mitzugestalten. Bei der „Grand Arrival“ genannten Funktion wird das Ein- und Aussteigen zu einem Erlebnis. In Zukunft öffnet sich bei Rolls Royce nicht nur die Tür, sondern auch gleich das Dach mit.

Der Rolls Royce hat so ein futuristisches und auffälliges Design, dass allenfalls das Batmobil ihm irgendwo noch die Show stehlen könnte.

BMW Motorrad Vision Next 100

Über die BMW Motorrad Vision Next 100 haben wir bereits einen ausführlichen Artikel veröffentlicht. Persönlich bin ich kein Fan vom Motorradfahren, aber ich muss zugeben, dass die Idee hinter diesem Motorrad auch auf mich einen gewissen Charme ausgeübt hat. Die intelligenten Assistenzsysteme sollen es auch absoluten Anfängern garantieren, absolut unfallfrei zu fahren. Wobei dasselbe System einem Profi als Coach zur Seite steht, der ihn zu einem noch besseren Fahren machen soll.

 

Mobilität in der Zukunft aus Sicht von BMW

BMW will in Zukunft nicht nur Autohersteller sein, sondern auch Anbieter im Bereich der Mobilität. Mir hat sehr gut gefallen, wie man die verschiedenen Marken dazu genutzt hat, die verschiedenen zukünftigen Anwendungsfälle zu demonstrieren. Auch die Tatsache, dass man den Dialog sucht und abstraktere Modelle dafür nutzt, um nicht nur eine theoretische Diskussion zu führen, finde ich sinnvoll. Einen guten Eindruck vom Event bekommt ihr, wenn ihr euch die Aufzeichnung unseres Live-Streams von dem Event anschaut.

Tatsächlich wurde auf dem Event öfters erwähnt, dass die dargestellten Autos den Stand darstellen, den man schon in 30 Jahren erreichen könnte. Für mich persönlich eine der wichtigsten Tatsachen, dass neben all der Technologie und all der künstlichen Intelligenz auch noch in Zukunft Platz sein wird, das Auto selbst zu fahren. Dass BMW zur Zeit auf einem guten Weg zu dieser Zukunft ist, konnten wir bei unserer Testfahrt im neuen BMW 5er mit dem BMW Connected ja bereits testen.

 

Über den Autor

Mark Kreuzer