Audi hat vier internationale Top-Vereine für den Audi Cup verkündet. Kurios: Die Trainer der Gästeteams wurden live per 3D-Hologramm auf die Pressekonferenz zugeschaltet.
Am 1. und 2. August steigt in der Allianz Arena die fünfte Auflage des Audi Cups. Das Turnier ist prominent besetzt: Neben dem FC Bayern sind Atlético Madrid und der FC Liverpool dabei. Der vierte Teilnehmer wird nach Saisonende bekanntgegeben, sobald alle Endplatzierungen in den internationalen Ligen feststehen.
Hologramm-PK mit Klopp und Simeone
Einzigartig war die Bekanntgabe der Teams. Die Pressekonferenz wurde mit integrierter Hologramm-Technologie umgesetzt. Während Ancelotti auf dem Podium Platz nahm, wurden seine beiden Trainerkollegen Jürgen Klopp und Diego Simeone als 3D-Hologramme live zugeschaltet.
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„Das ist schon ein bisschen strange“, meinte Klopp zur Weltpremiere dieser Hologramm-Pressekonferenz. „Ich stamme ja aus der Generation die Raumschiff Enterprise geschaut hat. Es kommt mir vor, als wäre ich nach München gebeamt worden“, so Klopp. Diego Simeone: „Ich habe nur fünf Minuten gebraucht, um bei euch zu sein. Wir sind sehr zufrieden. Das ist etwas völlig Neues.“
Carlo Ancelotti ist der gleichen Meinung. Es sei „sehr interessant“ gewesen direkt neben seinen Kollegen zu sitzen, wenngleich sie nur virtuell anwesend waren. In dem Moment, wo die Trainer zugeschaltet werden, können wir beiden atmen hören. Es wirkt so, als seien sie tatsächlich vor Ort. Vermutlich war dies nicht die letzte Hologramm-PK.
Laut Christian Guenthner, Pressesprecher Sportkommunikation bei Audi, biete der Audi Cup als Ganzes „neue Innovationen zu testen, deshalb testen wir auch diese Hologramm-PK“. „Das ist eine Premiere für die Welt des Sports. Jürgen Klopp und Diego Simeone haben 5.300 Kilometer Flugdistanz und 15 Stunden Flugdauer gespart. Dennoch konnten sie gemeinsam mit Carlo Ancelotti alle Fragen in Echtzeit beantworten“, so Christian Guenthner.
Wie weit ist die Hologramm-Technik?
Der technische Partner des FC Bayern heißt ARHT. Das kanadische Technologie-Unternehmen realisierte die innovative Hologramm-Pressekonferenz. ARHT ist Spezialist für die Kreation und Übertragung menschlicher Hologramme („HumaGrams“) weltweit. Dank der patentierten Augmented Reality Holographic Technology sind keine 3D-Brillen notwendig. Unterstützt wurde ARHT von der Kommunikationsagentur Brands and Emotions.
Was hat es mit Hologrammen generell auf sich? Wir kennen sie bisher vor allem aus Science-Fiction-Filmen. Mit Lasertechnik können jetzt Vektorgrafiken in die Luft projiziert werden. Das Kickstarter-Projekt „Holovect“ entwickelt das erste kommerzielle Modell.
Bisher benötigten Hologramme eine Projektionsoberfläche. Mögliche Beispiele: Glas oder Wasserdampf. Techniken wie Holovect können mittlerweile ein 3D-Bild mit Licht in die Luft projizieren. Innerhalb eines 12 x 12 x 12 Zentimeter großen modifizierten Luftraums können Bilder als Hologramm dargestellt werden.
Die Projektion besteht aus Vektoren. Ähnlich wie bei einem Touchscreen kann der Nutzer mit der Projektion interagieren. Weitere Möglichkeiten: Übertragen der Vektorgrafiken in den Holovect per USB-Stick oder WLAN. So werden auch eigene Designs lebendig.
Ein anderer ambitionierter Anbieter ist das IT-Unternehmen Atos. Mit Blick auf Olympia 2020 diskutiert Atos die Option von Sportübertragungen per Hologramm. Basis wäre natürlich eine sehr hohe Bandbreite.
Vielleicht sehen wir irgendwann einen 10-Meter-Lauf, bei dem alle acht Läufer in unterschiedlichen Stadien starten. Das Hologramm-Projekt des FC Bayern ist definitiv Wasser auf die Mühlen von Technik-Enthusiasten.