Seit dem Börsengang Anfang März durchlebt die Snapchat-Mutter Snap ein Auf und Ab der Gefühle. In der Zwischenzeit dürfte CEO und Gründer Evan Spiegel realisiert haben, wie gefährlich es sein kann, die Kontrolle über das eigene Unternehmen an die Börse zu verlieren.
Wie schnell man als Geschäftsführer die Kontrolle über die Entwicklung des eigenen Unternehmens verlieren kann, lernte Evan Spiegel schon in den ersten Wochen und Monaten an der New Yorker Börse.
Der Gründer der Messaging-Plattform Snapchat, dessen Mutterkonzern Snap im März auf dem Börsenparkett in New York debütierte, erlebte innerhalb kürzester Zeit eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.
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Der Spielball der Börse
Nach dem fulminanten Auftakt an der Börse mit einem deutlichen Anstieg des Kurses folgte einige Wochen später der erste, große Rückschlag. Denn nachdem Evan Spiegel Mitte Mai erstmals die Quartalszahlen für seinen Konzern präsentierte, rutschte der Aktienkurs um 23 Prozent in den Keller. Der Wert einer Snap-Aktie lag nur noch knapp über dem ursprünglichen Ausgabepreis.
Der Grund für den Absturz war die Enttäuschung der Anleger über die vorgestellten Zahlen. Zu einem Rekord-Verlust von 2,2 Milliarden US-Dollar kam eine Umsatz-Entwicklung auf 149,7 Millionen US-Dollar, die zwar deutlich über dem Vorjahresniveau (39 Millionen US-Dollar) aber auch unter den Erwartungen der Analysten (158 Millionen US-Dollar) lag.
Zugleich wuchs das wichtige Netzwerk Snapchat in drei Monaten um lediglich acht Millionen Nutzer. Selbst der kriselnde Kurznachrichtendienst Twitter konnte mehr User hinzugewinnen.
Dass sich die Stimmungslage an der Börse auch schnell wandeln kann, zeigte dagegen der gestrige Tag. Die abgestrafte Snap-Aktie stieg um neun Prozent auf einen Wert von 18,60 US-Dollar. Der Grund dafür waren Aktienkäufe in Millionenhöhe von namhaften Investoren.
So kaufte beispielsweise das Soros Fund Management von Milliardär und US-Investor George Soros Snap-Aktien im Wert von 1,7 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2017. Und auch der Tech-Hedgefonds Coatue (21 Millionen Aktienanteile) sowie die Investment-Bank Goldman Sachs (Aktienbeteiligung in Höhe von 1,1 Millionen US-Dollar) investierten in den Mutterkonzern des Messengers mit dem kleinen Geist im Logo.
All diese Entwicklungen machen eines besonders deutlich: Mit einem Börsengang gibt ein Unternehmen einen Großteil der Macht in fremde Hände. Ob sich dieser Schritt für Snap auszahlt, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen.