Bei der Analyse der Statistiken hat Facebook einen Messfehler im System entdeckt. Das soziale Netzwerk hatte für Link-Klicks auf Video Carousel Ads über die mobile Website Gebühren für Interaktionen in Rechnung gestellt, die nicht stattgefunden haben. Jetzt zahlt Facebook das Geld zurück.
In regelmäßigen Abständen überprüft Facebook seine Auswertungs-, Analyse- und Berechnungsmethoden für Anzeigen, um etwaige Messfehler im System auszumerzen. Bei der letzten Überprüfung der internen Prozesse entdeckte das soziale Netzwerk einen Fehler, der 0,04 Prozent der abgerechneten Ad Impressions betrifft.
Das betroffene Anzeigen-Format
Wie das soziale Netzwerk in einem Blogbeitrag im Measurement FYI nun bekannt gab, betrifft der jetzt behobene Fauxpas die sogenannten Video Carousel Ads. Das ist ein Anzeigenformat, das mehrere Videos in einem Anzeigen-Slot auf Facebook bündelt und so beispielsweise Unternehmen die Möglichkeit gibt, verschiedene Produkte in Form von kurzen Clips vorzustellen.
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Der Messfehler hatte nicht die Werbeform als ganzes betroffen, sondern lediglich die Anzeigen, die im Browser (zum Beispiel Safari) auf der mobilen Seite von Facebook ausgespielt worden sind. Am Desktop und in der App sind nach Unternehmensangaben alle Ad Impressions korrekt abgerechnet worden.
Anstatt wie vom Werbungtreibenden bei der Kampagnen-Erstellung angegeben nur für Klicks auf die Website (Klick auf den „Watch More“-Button) zu bezahlen, stellte Facebook auch eine Rechnung für Klicks auf das Video (Start des Videos, Video im Fullscreen-Modus)
Was der Messfehler für Advertiser bedeutet
Facebook überweist das zu viel bezahlte Geld an die betroffenen Werbekunden zurück. Ein nachhaltiger, finanzieller Schaden ist auf der Seite des Advertisers also nicht entstanden.
Zudem ist die Anzahl der Betroffenen bei 0,04 Prozent der abgerechnten Ad Impressions vergleichsweise gering. Wenn man jedoch einen Blick auf die Einnahmen von Facebook durch Werbung in Milliardenhöhe wirft, wird klar, dass es sich um einen nicht zu unterschätzenden Geldbetrag handelt.
Unabhängig von der Größe des Schadens, der durch den jetzt eingeräumten Messfehler entstanden ist, zeigt sich erneut, dass es für Unternehmen zum Teil gefährlich sein kann, sich auf die Metriken Dritter zu verlassen.
Zumal Facebook bereits Ende letzten Jahres mehrfach teilweise große Fehler innerhalb der eigenen Metriken einräumen musste.
Die durchschnittliche Verweildauer auf Videos wurde um 60 bis 80 Prozent zu hoch angegeben, weil das soziale Netzwerk ausschließlich Views in die Berechnung mit aufgenommen hatte, die die Dauer von drei Sekunden überschritten hatten. Die Reichweite einer Unternehmensseite lag über einen langen Zeitraum im Dashboard zwischen 33 und 55 Prozent über dem tatsächlichen Wert.
Auch wenn der jetzige Fehler tendenziell harmloser ist, wird die Machtlosigkeit der Unternehmen gegenüber großen Konzernen wie Facebook und Google sowie ihren Angaben wieder einmal deutlich.
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