Flitterwochen auf dem Mond? Rentenhäuschen auf dem Mars? Junggesellenparty im Raumschiff? Seit sich die Raumfahrt kommerzialisiert hat, scheint auch im Weltraum nichts mehr unmöglich. Unter dem Begriff „New Space” tummeln sich all die Unternehmen, die die Raumfahrt privatisieren und für uns alle nutzbar und bezahlbar machen wollen. Es sind, nicht nur, aber vorwiegend, Start-ups aus dem Silicon Valley, die in diesen Markt vordringen. Wir stellen euch einige der ausgefallensten Start-up-Ideen aus der New Space Economy vor.
Wenn es um New Space geht, scheinen die Ideen der Start-ups in diesem Bereich genauso unendlich zu sein wie das Weltall selbst. Von Teleportation bis zum Open-Source-Raumfahrttraining sind es vor allem Unternehmen aus dem Silicon Valley, die die kommerzielle Raumfahrt vorantreiben wollen. SpaceX, das private Raumfahrt-Unternehmen von Elon Musk, ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Firmen im New Space. Doch bei Weitem nicht die einzige. Und schon lange nicht mehr das Start-up mit der verrücktesten Idee…
Astrobotic
„Unser Ziel ist es, den Zugang der Welt zum Mond zu ermöglichen.“ Das verspricht das New Space Start-up Astrobotic. Bisher sind lediglich drei Nationen auf dem Mond gelandet, die USA, Russland und China. Astrobotic will mit seinen Liefer-Missionen nun auch anderen Ländern Zugang zum Mond verschaffen. Länder, Privatpersonen oder auch Unternehmen können mit dem Unternehmen beispielsweise wissenschaftliche Instrumenten, Daten oder Markenwerbung auf den Mond oder in die Umlaufbahn senden lassen.
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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt gehört neben Unternehmen wie DHL oder Airbus zu den Partnern von Astrobotic.
Bagaveev Corporation: Druck dir dein Raumschiff
Einige Start-ups der New Space Economy heben die Verfahren der 3D-Drucker auf eine neue Ebene. Bagaveev Corporation mit Sitz in Half Moon Bay, Kalifornien ist auf das Drucken von Raumfahrzeugen spezialisiert. So hat das Unternehmen 2015 die weltweit erste 3D-Druck-Rakete in den Himmel geschickt.
Bloon: Der Heißluftballon fürs Weltall
Bloon ist ein Projekt des zero2infinity Start-ups aus Barcelona. Dem Unternehmen schwebt dabei eine sehr idealistische Weltraummission vor. Mit einem speziellen Fluggefährt, das ein wenig an einen futuristischen Heißluftballon erinnert, sollen Menschen durchs All fliegen können.
Tausende von Menschen werden in Bloon unseren Planeten in seiner vollen Größe sehen können. Sie werden gemeinsam mit ihren Liebsten fliegen und sie werden zurückkehren, mit der Inspiration die Welt zu verändern.
Elysium Space: Erde zu Erde und die Asche ins Universum
Warum sollte man seine Liebsten unter der Erde begraben, wenn man die Asche auch ins All schicken kann? Genau diesen Service bietet Elysium Space. Kunden können dabei zwischen einer Sternschnuppen-Bestattung für rund 2.500 US-Dollar und einer Mondzeremonie für knapp 10.000 US-Dollar wählen.
Elysium Space knüpft damit an eine durchaus romantische Vorstellung des ewigen Lebens an: Jedes Mal, wenn wir in den Nachthimmel schauen, wissen wir tatsächlich, dass unsere Liebsten dort oben ruhen.
Envobius: In drei Minuten zum Mars
Das legendäre Star-Trek-Zitat „Beam me up, Scotty“ scheinen die Gründer von Envobius sehr wörtlich genommen zu haben. Das Start-up bezeichnet sich selbst als das erste Teleportation-System der Welt. Das erklärte Ziel ist es, Menschen von der Erde zum Mars zu teleportieren. In drei Minuten. Nein, das ist kein Scherz. Die Gründer arbeiten fieberhaft mit Wissenschaftlern an der Weiterentwicklung bereits bestehender Theorien in diesem Bereich. Bis 2020 will Envobius die Technologie kommerzialisieren. Das Start-up aus San Francisco hat zudem angekündigt, seinen Unternehmenssitz im Mai 2017 nach Berlin zu verlegen.
LiftPort: Per Aufzug zum Mond
Als Konstantin Tsiolkovsky sich Ende des 19. Jahrhunderst Gedanken über einen Weltraumaufzug machte, nahmen ihn wohl die wenigsten ernst. Doch seit 2001 forscht sogar NASA an der Umsetzbarkeit dieser Idee. Von dieser Forschungsarbeit inspiriert, gründete sich LiftPort im Jahr 2003. Die Ziele des Unternehmens reichen von einem Aufzug zum Mond über einen Weltraumaufzug bis hin zu einem Aufzug zum Mars. Mit ihrer Soft-Landing-Technologie wollen sie so zu den ersten gehören, die menschliches Leben im All testen.
Noch ist das allerdings eher Zukunftsmusik. Aktuell bietet das Unternehmen in seinem Webshop lediglich Poster von Weltraumaufzügen zum Kauf an.
Solar System Express: Spacediving statt Skydiving
Dieses Projekt zeigt, warum wir unsere Kindheitsträume nie aufgeben sollten – egal wie verrückt oder unrealistisch sie erscheinen mögen. Blaze Sanders ist das beste Beispiel dafür. Der Gründer von Solar System Express arbeitet gemeinsam mit dem Unternehmen Juxtopia LLC an einem Skydiving-Angebot – aus dem All. Kern der Technologie ist dabei ein spezieller Anzug. Für „lediglich“ 55.000 US-Dollar kann dieser Anzug an einen herkömmlichen Raumanzug gekoppelt werden. Das System kommt mit Thermoschutz, Augmented-Reality-Brille sowie Fingerspitzenkontrollen und speziellen Düsen in den Stiefeln.
SpaceCrew: Raumfahrttraining für alle
Dieses brandneue Start-up will die Raumfahrt demokratisieren. Gemeint ist damit, dass jeder von uns durch ein Open-Source-System das notwendige Training bekommen kann, um sich auf eine bemannte Raumfahrt vorzubereiten.
Space Workbench: Drucken im Weltall
3D-Drucker waren gestern. 3D-Drucker im All wird es schon bald geben, wenn es nach Space Workbench geht. Das Unternehmen will es Astronauten damit ermöglichen, wichtige technische Komponenten im Weltall mit 3D-Druckern direkt „vor Ort“ zu erstellen. Als größte Hindernisse sieht das Start-up aber weder die Technologie noch die Umsetzung, sondern die nötigen finanziellen Mittel – sowie die Bürokratie in der staatlichen Raumfahrt.
Virtual Space Systems: Weltall im Wohnzimmer
Warum in den All fliegen, wenn man sich das Weltall auch ins Wohnzimmer holen kann? Virtual Space Systems bietet dazu auf der Basis von Virtual Reality zwei Produkte an, Motigravity und Motivity.
Motivity ist dabei ein rundes VR-Laufband, das Nutzer nicht nur für Weltall-Simulationen, sondern auch für Spiele oder VR-Tourismus nutzen können.
Motigravity wiederum simuliert in einem ebenfalls runden VR-Laufband spezifisch die menschliche Exploration in einem Umfeld mit geringer oder gar keiner Schwerkraft, also auf dem Mars, Mond oder im Weltraum
So interessant die Ansätze dieser Start-ups auch klingen mögen, bei einigen von ihnen scheinen noch viele praktische und rechtliche Fragen ungeklärt zu sein: Was machen wir etwa mit all den Urnen auf dem Mond? Wieso schicken wir Menschen zum Mars, wenn wir dort gar nicht atmen können? Wem gehören Planeten oder Monde?
So bleibt bei all diesen unkonventionellen Ideen bleibt abzuwarten, welche New Space Start-ups sich letztendlich durchsetzen können und welche Technologien am Ende erfolgreich un vor allem umsetzbar sein werden.
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