Marketing Unterhaltung

Drone Racing: Muss sich die Formel 1 Sorgen machen?

Drone Racing: Muss sich die Formel 1 Sorgen machen?
Pexels
geschrieben von Philipp Ostsieker

Die Trends eSport und Virtual Reality drängen in den (Renn-)Sport. Hat Drone Racing das Potenzial, sich in der Sportbranche zu etablieren?

In Deutschland ist das Thema noch nicht brandheiß. In den USA gilt Drone Racing als Trendsportart. Das Prinzip ist simpel. Drohnen müssen mit bis zu 150 km/h durch enge Parcours gesteuert werden. Schauplätze: U-Bahn-Tunnel, Einkaufszentren oder NFL-Stadien. Verantwortlich: Die Drone Racing League (DRL). Die DLR positioniert sich als Elite-Rennliga und verfügt über eine Flotte von 300 Renndrohnen.

Drone Racing als Rennsport der Zukunft?

Der Trendsport wird schon als “Real-life Mario Kart“ betitelt. Die DLR-Piloten tragen Virtual-Reality-Brillen, die ein Live-Signal aus Drohnensicht projizieren. Die Piloten steuern die Geräte in einer physischen als auch virtuellen Welt.


Neue Stellenangebote

Growth Marketing Manager:in – Social Media
GOhiring GmbH in Homeoffice
Praktikum im Bereich interne Kommunikation und Social Media
BOS GmbH & Co. KG in Ostfildern bei Stuttgart
Praktikum (m/w/d) Projektmanagement Social Media ab Januar 2025
CEWE Stiftung & Co. KGaA in Oldenburg

Alle Stellenanzeigen


Die DRL sitzt in New York. 2015 hat Nicholas Horbaczewski das Unternehmen gegründet. 2017 veranstaltet die DRL eine globale Serie aus sechs Rennen als „Allianz World Championship“. Der deutsche Versicherungskonzern und die DRL haben im Februar eine mehrjährige Zusammenarbeit bekanntgegeben.

Die Allianz World Championship 2017 besteht aus sechs Rennen, die ab Juni in über 75 Ländern ausgestrahlt werden. Teilnehmer sind 16 Top-Drohnenpiloten.

Was erhoffen sich die Akteure von Drone Racing?

Nicholas Horbaczewski: „Die Allianz unterstützt die DRL mit der Glaubwürdigkeit einer weltweit bekannten Marke und einer stolzen Geschichte innovativer Partnerschaften im Bereich des Sports, z.B. mit einer langjährigen Tradition im Motorsport, und liefert den unbestreitbaren Beweis dafür, dass dies ein Sport der Zukunft ist. Diese Partnerschaft verdeutlicht in ihrem Umfang und ihrer langfristigen Ausrichtung das echte Interesse der Allianz an der Förderung dieses Sports. Zudem werden Drohnenrennen dadurch schneller einem weltweitem Publikum bekanntgemacht.“

„Das Bemühen um Innovation und kalkulierbares Risiko sind die Gründe, weshalb es Versicherungen überhaupt gibt. Die Allianz ist stolz auf die Kooperation mit der DRL, einem wahren Pionier in der heutigen digitalen Sportwelt“, sagte Jean-Marc Pailhol, Head of Group Market Management & Distribution der Allianz SE.

ESPN, Sky Sports, OSN und anderen führenden TV-Sendern übertragen Allianz World Championship. Auch ProSiebenSat.1 investierte bereits in die Zukunft.

Wir glauben an Drohnenrennen als Formel 1 der Zukunft. Es ist für uns die perfekte Kombination aus physischem Rennsport, eSport und Virtual Reality (Zeljko Karajica, CEO 7Sports)

Die Sendergruppe hat sich die Ausstrahlungsrechte von professionellen Drohnenrennen gesichert. ProSiebenSat.1 darf exklusiv alle Rennen in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Free-TV, Pay-TV und online zeigen.

Eine Bedrohung für die Formel 1?

Viele Zahlen sind noch nicht bekannt. 28,2 Millionen Menschen sahen die erste DLR-Staffel in den USA. Der letztjährige Gewinner gewann einen Vertrag über 100.000 Dollar für die neue Saison. DRL hat 2016 den Abschluss einer Finanzierungsrunde mit einem Volumen von mehr als 12 Millionen Dollar bekanntgegeben. Umsatzwerte sind nicht bekannt. Gerne werden die Werte des eSport- bzw. Virtual-Reality-Markts herangezogen. Die Größe des eSports-Markts wird auf 696 Millionen Dollar geschätzt. Virtual Reality soll die Größe von einer Milliarde Dollar bereits überschritten haben.

Die Formel 1 hat 2016 einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar erzielt. Dies entspricht rund 1,6 Milliarden Euro. Das Grundeinkommen der Rennserie betrug 1,38 Milliarden US-Dollar (1,25 Milliarden Euro). Rund 68 Prozent gehen an die Teams.

Das US-Unternehmen Liberty Media hat die Formel 1 übernommen. Unternehmer John Malone will mit der Rennserie neue Erlösquellen erschließen und die Vermarktung modernisieren. Der Umsatz der Formel 1 war zuletzt rückläufig. Liberty Media will in vielen Märkten Pay-TV-Deals forcieren. Auch RTL könnte betroffen sein. Überlegungen, Direct-to-consumer-Angebote zu schaffen, sollen existieren.

Der direkte Vergleich hinkt (noch). Auf der einen Seite steht Drone Racing, das die Trends eSports und Virtual Reality perfekt kombiniert. Das vielversprechende Projekt steht aber ganz am Anfang. Auf der anderen Seite steht die Formelserie. Diese muss seine Medienstrategie, wie alle etablierten Sport-Wettbewerbe, hinterfragen.

Die Formel-1-Verantwortlichen müssen sich noch nicht fürchten, aber Drone Racing im Auge behalten. Die Trendsport wächst – zum Start vielleicht nur zulasten kleinerer Rennsport-Ligen.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.