Wenn es um die Verwendung und Löschung von Nutzerdaten geht, zeigen sich die meisten, großen Tech-Konzerne eher restriktiv gegenüber ihren Nutzern. Der zuletzt scharf kritisierte Ride-Hailing-Dienst Uber schlägt nun einen anderen, nutzerfreundlichen Weg ein.
Das hoch-bewertete Ride-Hailing-Unternehmen Uber mit seinem umstrittenen CEO Travis Kalanick steht seit geraumer Zeit im Rampenlicht.
Mal sind es Missbrauchs- und Diskriminierungsvorwürfe, die den Dienst in Bedrängnis bringen, ein anderes Mal geht es um die gezielte Überwachung von Fahrgästen und Konkurrenzfirmen. Wie bei einem kürzlich publik gewordenen Fall sind die Handlungen von Uber nicht immer nur auf das Wohlwollen der Anwender oder Mitarbeiter ausgerichtet.
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Um Betrugsversuche aufzudecken, hatten die Entwickler beispielsweise einen digitalen Fingerabdruck entwickelt, der Apple-Geräte eindeutig identifiziert. Damit haben die Mitarbeiter von Travis Kalanick jedoch gegen die Bestimmungen von Apple verstoßen, was fast zu einer Verbannung aus dem App-Store geführt hätte.
Mit all diesen Problemen und auch den Angeboten des Fahrdienst-Vermittlers hat sich Marinela Potor erst kürzlich in einem allumfassenden Porträt auseinandergesetzt.
Mehr Selbstbestimmung für Uber-User
Bei aller berechtigten Kritik, die momentan im Raum steht, ist es durchaus erfreulich, dass der Ride-Hailing-Dienst einen großen Schritt auf seine Nutzer zugeht. Mit dem jüngsten Update der App hat Uber seine Privatsphäre-Einstellungen deutlich überarbeitet.
Im Fokus der neuen Richtlinien steht mehr Verfügungskontrolle des Nutzers über seine eigenen Daten. Die Anwender der App erhalten mit dem Update die Möglichkeit darüber zu entscheiden, ob die Geo- und Standort-Daten mit Uber geteilt werden oder nicht.
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Zwar ist die Kontrolle immer noch beschränkt. Im Vergleich zu den bisherigen Einstellungen deutlich ausgeweitet. Nutzer, die ihren Standort nicht mehr mit dem Unternehmen von Travis Kalanick teilen wollen, müssen bei der Bestellung eines Wagens den aktuellen Standort manuell eingeben. Dadurch gehen viele Optionen und Dienste der Anwendung verloren.
Unkomplizierte Datenlöschung
Eine der größten Errungenschaften aus Sicht der Nutzer ist wohl aber die nun angebotene Option, einen bestehenden Uber-Account samt allen Daten zu löschen. Das einfache Deinstallieren der App reicht dafür nicht aus. Bislang musste der User für die Datenlöschung das Support-Team des Fahrdienst-Vermittlers kontaktieren.
Nun kann der Nutzer innerhalb der Anwendung selbst einen 30-tägigen Countdown starten. Nach Ablauf dieser Zeit werden alle hinterlegten und übermittelten Daten (auch die bei Uber Eats) gelöscht.
Gegenüber dem US-amerikanischen Magazin The Verge sagte ein Unternehmenssprecher, dass die Einführung der neuen Daten-Richtlinie nicht mit der immer lauter werdenden Kritik zusammenhängt: „Wir haben an der Einführung seit mehr als einem Jahr gearbeitet.“
Ob der Inhalt der Aussage wahr ist, lässt sich nur schwer oder gar nicht nachweisen. Es ist jedoch unabhängig davon ein gutes Signal, das Uber an seine Nutzer und die sammelwütige Tech-Branche schickt.