Die Ligen in Australien, Brasilien, Deutschland, Portugal, den Niederlanden und den USA sind die ersten. Sie alle haben den Anforderungen von FIFA und IFAB zugestimmt, an Testphasen für den Video-Schiedsrichter.
FIFA-Präsident Gianni Infantino wiederholte seine Hoffnung, dass die WM 2018 in Russland den Video-Schiedsrichter einsetzen werde. Erste Tests hätten „sehr positive Ergebnisse“ gezeigt. In Australien wurde der Video-Schiedsrichter Anfang April bereits eingeführt.
#FIFA President Gianni #Infantino: „Everyone can see in a matter of seconds when refs make mistakes except for the refs themselves.“ pic.twitter.com/mexI43QQAm
— DW Sports (@dw_sports) 27. April 2017
Die A-League ist weltweit die erste Profiliga, die den Video-Schiedsrichter (VAR) eingeführt hat. Nach einer mehr als einjährigen Vorbereitung und diversen Testläufen, wurde der VAR am 7. April in Australien eingeführt. Schon einen Tag später folgte der erste Einsatz. Der VAR entschied auf Elfmeter für Sydney FC, nachdem die Zeitlupe ein Handspiel der gegnerischen Mannschaft im Strafraum erkannt hatte.
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Der Video-Schiedsrichter in der Bundesliga
Nach den Vorgaben des International Football Association Board (IFAB) sind durch den Video-Assistenten vier spielentscheidende Situation überprüfbar: Torerzielung, Elfmeter, Platzverweis und Spielerverwechslung bei Gelber und Roter Karte.
In der Bundesliga zum Beispiel wird es zwei verschiedene Testphasen geben. Die „Offline“-Phase findet in der laufenden Saison ohne Eingriff des Video-Assistenten in das Spielgeschehen statt. Sie dient zur Schulung von Video-Assistenten und Schiedsrichtern sowie zur Vorbereitung. Für die nächste Saison 2017/18 sind bei allen Bundesliga-Spielen Live-Tests geplant. Diese Tests können unmittelbare Auswirkungen auf die Bewertung von Spielsituationen haben. Aber: Der Schiedsrichter auf dem Spielfeld hat weiterhin das letzte Wort.
„Seit die Nutzung von Video-Technologie thematisiert wurde, hat die FFA versucht, Nutzen aus dem System zu ziehen. Wir hatten ein mutigen Plan, um schnellstmöglich ein angemessenes System umzusetzen, dass wir für die Hyundai A-League nutzen können“, so David Gallop, CEO der Football Federation Australia (FFA) in einem Statement.
„Dieses Wochenende ist der Höhepunkt langer, harter Arbeit, um zu gewährleisten, dass das VAR-System bereit für Live-Spiele im professionell Fußball ist“. Die FFA hat die Infrastruktur gemeinsam mit Hawk-Eye und Medienpartner FOX Sports umgesetzt.
VAR-Weltpremiere schon 2016
Weltweit werden weitere Ligen das System implementieren. Major League Soccer (MLS) startet nach ihrem All-Star Game im August. Die Malaysia Super League startet in 2018. Der niederländische Verband KNVB will den Video-Schiedsrichter dauerhaft ab der Saison 2018/19 einführen, hat ihn aber schon einmalig getestet.
Die Weltpremiere für den VAR fand also schon statt. Im Pokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Willem II (5:0) wurde mit Zustimmung des Weltverbandes FIFA erstmals in einer offiziellen Begegnung ein VAR eingesetzt. Dieser nahm auch direkt Einfluss auf das Spiel. Der niederländische VAR unterstütze vor sechs TV-Bildschirmen den Schiedsrichter.
Als ein Willem-II-Profi für ein Foulspiel zunächst die Gelbe Karte gezeigt bekam, prüfte der VAR die Szene intensiv. Dann nahm er Kontakt zum Schiedsrichter auf dem Platz auf. Das Ergebnis: Der Schiedsrichter änderte seine Entscheidung und zeigt dem Spieler die Rote Karte.
Der Video-Schiedsrichter wird auch zukünftig nicht jede strittige Situation auflösen können. Die ersten Tests wirken aber vielversprechend, so dass sowohl Schiedsrichter als auch Spieler vom System profitieren werden.