Das Honor 8 Pro ist das neueste Flaggschiff-Phablet von Honor, mit dem die 2 Jahre junge Marke, dessen Zielgruppe die Digital Natives sind, in ein höheres Preissegment einsteigt. In China ist es bereits vor einigen Monaten als das Honor V9 erschienen und gilt als Nachfolger des honor V8, das nie bei uns ankam. Ob das frisch gelandete Honor 8 Pro wirklich die „neue Smartphone Dimension“ mit sich bringt, zeige ich euch in meinem Test.
[toc]Honor 8 Pro Technische Daten
Display: | 5.7 Zoll, IPS Display, 2560 x 1440, 515 ppi |
Prozessor: | HiSilicon Kirin 960 (4 Cortex A73 x 2,4GHz, 4 Cortex A53 x 1,8GHz) |
Arbeitsspeicher: | 6 GB |
Speicher: | 64 GB UFS 2.0 erweiterbar via microSD-Karte um bis zu 2 TB |
Betriebssystem: | Android 7.0 Nougat + EMUI 5.1 |
Kamera hinten: | Dual-Kamera mit 12 MP, Monochrom + Farbe, f/2.2 |
Kamera vorn: | 8 MP Kamera, f/2.0 |
Anschlüsse: | USB Type-C 2.0; 3,5 mm Kopfhöreranschluss |
Akku: | 4000 mAh mit Quick Charge (9V/2A) |
Konnektivität: | WiFi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2 BLE, NFC |
IP-Zertifizierung: | nein |
Sonstiges: | Fingerprint Sensor, Infrarot-Blaster, mitgeliefertes Cardboard VR |
Maße: | 157 x 77.5 x 7 mm |
Gewicht: | 184 Gramm |
Farben: | Schwarz, Blau, Gold |
Honor 8 Pro Design und Verarbeitung
Ja, das Honor 8 Pro sieht aus wie ein iPhone 7 Plus, wie auch viele aktuelle Smartphones aus China. Wäre da nicht der „honor“ Schriftzug, würde man es glatt verwechseln. Auch Freunde und Bekannte hielten es oft zunächst für ein iPhone, bis sie es genauer begutachten konnten. Dem iPhone 7 Plus von der Verarbeitung her in fast nichts nach, in vielen Fällen schien das Honor 8 Pro auch beeindruckender zu sein. Besonders die Kamera, die hier mit der Rückseite auf einer Ebene ist, ist ein Pluspunkt.
Vorne befindet sich das 5,7 Zoll große Display, das durch Gorilla Glass 3 in 2,5D Form geschützt wird. Es sollte also genau wie andere Alumo-Silikate auch alltägliche Situationen und kleinere Unfälle unbeschadet überstehen, aber natürlich keine Wunder bewirken, wie viele Nutzer das erwarten. Mit seinen Abmessungen von 157 x 77.5 x 7 mm ist es fast gleich groß und etwas weniger breit wie das Mate 9 mit seinem 5,9 Zoll Display ist. Hier beträgt das Verhältnis des Bildschirms zum Rest des Körpers 79% und ist somit geringer als beim Mate 9, was aber nicht unbedingt negativ auffällt, da das Verhältnis immer noch sehr gut ist. Dazu befindet sich vorne noch ein Licht- und Annäherungssensor, die Hörmuschel und die 8 Megapixel Frontkamera.
Rechts befindet sich der Powerbutton und der Lautstärkeregler, welche auch aus Metall bestehen, und links das Sim-Fach, wo man wahlweise noch eine zweite Sim oder eine microSD-Karte mit bis zu 256 GB einsetzen kann.
Oben sieht man nur das Mikrofon zur Geräuschunterdrückung und den Infrarotsensor, mit dem man Fernseher und andere Geräte dank integrierter App steuern kann. Unten befindet sich der 3,5 mm Klinkenstecker, ein USB Typ C Anschluss, der Mono-Lautsprecher sowie das Mikrofon.
Die Rückseite, die sich auch über den Rand bis zum Display erstreckt, besteht aus einer hochwertigen Aluminium-Legierung und wird liebevoll als Aluminium-Unibody aus der Raumfahrt bezeichnet. Wirklich was Besonderes ist das natürlich nicht, da diese Legierung eigentlich fast überall verwendet wird. Wichtiger ist eher die Verarbeitung, denn die ist wirklich sehr gut gelungen und das Gerät fühlt sich sehr hochwertig an. Die von Honor genannte 15 Tage Produktionszeit für den Unibody halte ich jedoch als Student des Maschinenbaus für übertrieben. Selbst 15 Stunden wären schon viel. Die Zahl 15 ist bei Honor aber generell sehr beliebt, wie z.B. bei den 15 Glasschichten, aus denen sich die Rückseite des Honor 8 zusammensetzt. Die matte Lackierung der Rückseite ist auch schön gemacht, auch wenn sie nicht vor Fingerabdrücken schützt.
Neben den beiden Konnektivitätsstreifen, wohinter sich die Antennen befinden, findet man auf der Rückseite auch den Fingerprintsensor, welcher wie von Honor gewohnt super schnell ist und mit mehreren Gestenfunktionen kommt. In der oberen linken Ecke sitzt der zweifarbige LED-Blitz, der Laser-Fokus und die 12 Megapixel Dual-Kamera. Dazu später mehr.
Das Honor 8 Pro ist wirklich ein sehr hochwertig verarbeitetes und vom Design her wirklich schönes Smartphone. Es biegt und wackelt nicht, es fühlt sich in keiner Weise billig an und ist auch mit 7 mm super dünn. Letzteres mag vielleicht zum schönen Design beitragen, gibt aber dem ohnehin schon sehr rutschigen Gerät weniger Halt auf der Hand, sodass man sich auf jeden Fall überlegen sollte eine Schutzhülle oder ähnliches zu kaufen.
Was hier aber auf jeden Fall fehlt, ist eine IP-Zertifizierung. Damit ist das Honor 8 Pro nicht vor Wasserschäden geschützt und man sollte vorsichtig in der Nähe von Wasser sein. Wenn man Glück hat, übersteht es das Gerät vielleicht noch. Wie letztens, als jemand Kokosnussmilch auf mein Huawei Mate 9 geschüttet hat und es heil wieder rausgekommen ist, aber man sollte solche Situationen nicht provozieren. Hier würde ich mir für die Zukunft ein Upgrade wünschen.
Honor 8 Pro Hardware
Das Honor 8 Pro kommt mit dem Ende letzten Jahres von Huawei vorgestellten HiSilicon Kirin 960 Octa-Core Prozessor (4 Cortex A73 x 2,4GHz, 4 Cortex A53 x 1,8GHz). Dabei handelt es sich um den aktuellsten Prozessor der Firma, welche auch schon im Huawei Mate 9 und Huawei P10 sowie dem Plus Ableger eingebaut ist. Auch eine im Vergleich zum Kirin 950 und Kirin 955 bessere Grafikkarte ist verbaut, die Mali G71 MP8, die sich leicht über der Adreno 530 als Teil des Qualcomm Snapdragon 821 positioniert. Damit bringt das Honor 8 Pro ein sattes Paket voll Leistung. Zu der Performance komme ich später.
Dazu kommt neben dem 64 GB (UFS 2.0) erweiterbaren internem Speicher auch 6 GB RAM, sodass Multitasking auf lange Sicht erstmal kein Problem darstellen sollte. Das ist nämlich gegenwärtig immer noch deutlich mehr als man braucht und auch schwer zu befüllen. Im Normalfall sollten 3 bis 4 GB für die meisten Menschen ausreichen. Beim Versuch an die 6 GB heranzukommen, erreichte ich im Stresstest gerade mal 4,3 GB als Maximum. Zumindest hat man hier genug Arbeitsspeicher für die Zukunft.
Honor 8 Pro Display
Das 5,7 Zoll große LTPS-IPS Display kommt diesmal mit einer WQHD bzw. 2K Auslösung von 2560 x 1440 und einer Pixeldichte von 515 PPI. Diese kommt mit einer sehr guten NTSC Farbabdeckung von 94,5% und stellt Farben lebendig dar. Gerade für Virtual Reality eignet sich das hervorragend. Da trifft es sich gut, dass die Box des Honor 8 Pro sich mit den in der Verpackung enthaltenen Linsen in ein VR Cardboard umwandeln lässt. Auch wenn sich auf Dauer eine angenehmere Lösung anbietet, ist das natürlich eine coole und innovative Idee, die vom chinesischen Vorgänger, dem Honor V8 übernommen wurde. Für Google Daydream ist aber die Reaktionsgeschwindigkeit des IPS Panels zu niedrig, da dafür derzeit nur AMOLED Displays schnell genug sind.
Für das Filme Schauen, Spielen und vor allem für das Bilder Bearbeiten ist das Display aber perfekt und auch das Lesen macht dank der hohen Schärfe viel Spaß, da es sich wie auf Papier liest. Abends kann man auch den augenschonenden Bildschirmmodus einschalten, um die Blauanteile zu filtern und damit nicht nur die Augen zu schonen, sondern auch das Schlafen nach der Handynutzung zu erleichtern. Das Display ist mit ca. 560 Nits auch sehr hell, sodass man auch draußen viel Spaß damit haben kann. Nur die automatische Helligkeit funktioniert manchmal nicht so gut, was sich aber durch ein Software-Update lösen lassen könnte.
Honor 8 Pro Kamera
Das Honor 8 Pro kommt mit einer 12 MP f/2.2 Dual-Kamera mit jeweils einem Farb- und Monochromsensor. Ein Laserfokus und ein zweifarbiger LED-Blitz sind auch mit dabei, eine optische Bildstabilisierung fehlt hier leider. Mit der Kamera kann man sehr schöne, scharfe und detaillierte Bilder aufnehmen. Dazu trägt nicht nur die bessere Lichtaufnahme durch den Einsatz von zwei Linsen bei.
Neu ist der Monochrommodus in der Kamera App. Diesen gab es bei Honor bisher nicht, denn er war nur Huawei-Geräten vorbehalten. Er nimmt kontrastreiche lebendig wirkende echte Monochrombilder auf, welche man beim Honor 8 z.B. vermisst. Auch kann man wieder den beliebten Bokeh-Effekt anwenden, der im Vergleich zum Honor 8 sogar spürbar besser funktioniert. Ingesamt sind die Bilder schärfer und Farben werden schöner und realistischer dargestellt. Nachts fängt es natürlich an zu rauschen, aber sofern genug Lichtquellen vorhanden sind, kann man auch hier schöne Fotos machen.
Den Spaß an der Kamera erhöhen auch die vielen verschiedenen Kameramodi, wie z.B. der Lebensmittelmodus, Nachtmodus, Lichtmalerei, HDR, aber vor allem der Profi Modus. Hier lassen sich RAW Fotos aufnehmen, worüber ich mich als Lightroom-Nutzer immer sehr freue. Zudem kann man hier den ISO-Wert, die Verschlusszeit, den Belichtungswert und den Weißabgleich einstellen, was ziemlich, gute auf den ersten Blick professionell wirkende Fotos ermöglicht.
Der Aufpreis zum Huawei P10 lohnt sich hier nur bedingt, wenn man auf dessen zusätzliche Kamerafunktionen verzichten kann, da ich zumindest auf den ersten Blick nur sehr wenige Unterschiede feststellen konnte. Auch bei einem Kurzen Vergleich mit dem Huawei Mate 9 merkt man, dass die Bilder beim Mate 9 leicht wärmer und ein klein wenig detaillierter sind und, dass das Rauschen bei Nacht ist etwas geringer ist. Für ein genaueres Fazit müsste man die Geräte natürlich etwas länger vergleichen, aber ich denke nicht, dass sich das Honor 8 Pro vor dem P10 oder Mate 9 verstecken muss.
Unterschiede sieht man deutlicher bei der 8 Megapixel f2.0 Frontkamera. Diese nimmt zwar wirklich tolle Selfies auf, aber leider fehlt hier die Möglichkeit den Fokus zu setzen. Es wird ein fixer Fokus genutzt. Der Aufnahmewinkel ist leider auch nicht sehr weit. Trotzdem sollte der Großteil der Selfie-Fans sehr glücklich mit der Kamera sein. Vor allem können sie sich auf die vielen verschiedenen integrierten Beauty-Einstellungen und Bearbeitungsmöglichkeiten freuen. Zusätzliche Apps werden im bestem Fall nicht mehr benötigt, denn einmal das eigene Profil richtig eingerichtet, sieht man auf jedem Bild „gut“ aus. Bei Gruppenfotos wird dabei auch nur das eigene Gesicht erkannt und „verbessert“. So erspart man sich einiges an Bearbeitungszeit. Natürlich kann man hier auch mit den Beauty-Einstellungen, wie vergrößerte Augen oder dünneres Gesicht, übertreiben, aber sofern man es in einem subtilen Bereich hält, kann man mit den Ergebnissen echt zufrieden sein. Im Dunkeln fängt die Kamera zwar an zu rauschen, man kann dem aber durch die Aktivierung des Front-Blitzes entgegenkommen. Dabei leuchtet das Display für einige Sekunden weiß auf und beleuchtet das Gesicht.
Im Bereich Videos kann die Kamera genau wie bei dem P10 oder Mate 9 nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Dem Hobby-Videographen wird auffallen, dass die Qualität der Videos nicht optimal ist. 1080p sieht hier eher aus wie 720p und auch die Farben und der Dynamikumfang könnten besser sein. Den Unterschied zu einem Samsung Galaxy S7 sieht man schon recht stark.
Neu bei Honor ist, dass die Hauptkamera jetzt auch in 4K mit 30 FPS nach dem h.265 Standard aufnehmen kann, welches qualitativ höherwertige Videos mit kleinerer Dateigröße erstellen kann. Hier ist das Ergebnis ein wenig besser und der Detailgrad ist ziemlich gut. Der fehlender optische Bildstabilisator fordert aber zu vorsichtigen Bewegungen beim Filmen auf, da sonst Ruckler bei der Bewegung deutlicher mit aufgenommen werden.
Die Frontkamera leistet hier auch gute Dienste, aber wie schon oben erwähnt fehlt die Möglichkeit den Fokus neu zu setzen und der Dynamikumfang ist ganz ok. Im schlimmsten Fall ist das Gesicht schön ausgeleuchtet, aber der Hintergrund nicht so gut zu sehen, wie man es vielleicht wollte.
Honor 8 Pro Software
EMUI (Emotion UI) wird als Benutzeroberfläche in der Version 5.1 basierend auf Android 7 Nougat genutzt. Es ist eine Oberfläche, die versucht die besten Funktionen von Android und iOS zu vereinen. Das gelingt meiner Meinung nach recht gut, denn es ist benutzerfreundlich, lässt sich intuitiv bedienen und sieht gut aus. Gleichzeitig ist es auch personalisierbar, was Android-Einsteigern sowie auch erfahreneren Nutzern gefallen dürfte. Die Lernkurve ist hier besonders hoch, da es zum Großteil ziemlich übersichtlich gestaltet ist.
Seit Version 5.0 gibt es die Möglichkeit den App-Drawer zu aktivieren. Zudem wird eine künstliche Intelligenz eingesetzt, die das eigene Nutzerverhalten analysiert und das Smartphone über die Zeit bereinigt und optimiert.
Das System läuft nicht nur sehr flüssig, sondern kommt auch mit vielen zusätzlichen Funktionen, die das Herunterladen zusätzlicher Apps im besten Fall überflüssig macht. Dazu gehört z.B. der Telefonmanager zum Optimieren und Überwachen des Systems, der Screen-Recorder, der Handschuh-Modus, umfangreiche Bildbearbeitungsmöglichkeiten, diverse Fotomodi und vieles mehr. Das System lädt hier ein wenig zum Entdecken ein, auch wenn viele Funktionen gut versteckt sind. Sehr cool ist die Möglichkeit bestimmte Apps zu Klonen. So kann man eine geklonte Version von Facebook, Whatsapp und Co. erstellen, um mehrere Accounts gleichzeitig nutzen zu können. Leider ist das nur auf wenige Apps beschränkt und funktioniert daher nur bei ausgewählten Apps.
Bloatware ist zwar mit dabei, aber lässt sich wie bei Honor üblich komplett deinstallieren. Zwar wird der Speicher nicht wirklich freigegeben, da die Bloatware Teil der Firmware ist, aber wenigstens nerven die Apps nicht und sind auch nicht mehr sichtbar.
Im Bezug auf Virtual Reality hat Honor auch eine Kooperation mit Jaunt VR, deren App auch mit installiert ist. Leider ist das Angebot nicht wirklich toll und umfangreich und beschränkt sich auf zum Großteil uninteressante Kurzfilme und Making-Offs zu größeren Produktionen wie Star Wars. Hier hatte ich mir deutlich mehr erhofft und hoffe, dass bald noch mehr an Angeboten kommt. So wie es jetzt ist, möchte ich die App am liebsten deinstallieren.
Honor 8 Pro Sound
Währen der Frontlautsprecher beim Telefonieren gute Dienste leistet, ist der Hauptlautsprecher auf der Unterseite nur unterer Durchschnitt. Je höher die Lautstärke, desto mehr verliert es an Dynamik und der Ton klingt blechern, aber auch sonst ist der Klang ziemlich flach. Für Klingeltöne ist das kein Problem, aber für den Medienkonsum empfiehlt sich eine Lautstärke von maximal 60-80%. Im Gegensatz zum chinesischen Vorgänger, dem Honor V8, ist es ein größerer Rückschritt, denn es überzeugte mit recht gutem und lauten Sound, sowie einer Stereofunktion, die den Frontspeaker im Vollbildmodus mit eingebunden hat. Das fehlt hier leider. Kopfhörer und ein Radiomodus fehlt hier auch.
Honor 8 Pro Performance
Hier schauen wir uns einmal die Performance genauer an. Man sollte natürlich beachten, dass Benchmarks oft nur Richtwerte sind, die nicht immer die Nutzererfahrung wiedergeben.
Wo der Kirin 955 im Vergleich zum Kirin 950 keinen großen Schritt vorwärts machte, kommt der Kirin 960 mit deutlichen Verbesserungen. Am auffälligsten wird eher die Grafikleistung sein, denn die Mali T880 war schon beim Erscheinen einigermaßen veraltet. Mit der Mali G71 wird die Grafikleistung laut Honor um 180% verbessert und sie positioniert sich bei Benchmarks auch leicht über der Adreno 530 als Teil des Qualcomm Snapdragon 821. Beim 3DMark Sling Shot OpenGL ES 3.1 Test erreichte ich gegenüber dem Huawei P9 eine Leistungssteigerung von ca. 175% und bei anderen Tests bewegte es sich zwischen 104 bis 145%.
Die Leistungssteigerung ist aber spürbar, denn nicht nur das System und andere Anwendungen laufen butterweich, sondern auch die meisten aktuellen Spiele, sogar in 2K Auflösung, laufen sehr flüssig in den höchsten, was bei der Mali T880 nicht der Fall war. Zusammen mit dem in Android 7 integrierten Vulkan Treiber kann aber auch bei Spielen mit Vulkan Unterstützung nochmal bis zu 40% mehr Performance rausholen und 6% Akku sparen. Nach einem Test mit mehreren verschiedenen Geräten kann ich die Werte ungefähr bestätigen. Die Unterstützung des Vulkan Treibers ist aber nicht wirklich ein Feature, wie Honor das bei der Präsentation beworben hat, sondern eher eine Voraussetzung von Google für Android 7. Getestete Spiele waren bisher Dynasty Warriors Unleashed, Need for Speed No Limits (Vulkan), Vainglory (Vulkan), Heroes of Incredible Tales (Vulkan), World of Tanks, Modern Combat 5, Pokemon GO, Asphalt Xtreme, Hearthstone, Plants vs Zombies Heroes und Fire Emblem Heroes. Alle liefen sehr flüssig und ohne Probleme.
Beim Antutu Benchmark konnte ich eine Punktzahl von 131.918 erreichen, womit sich das Gerät noch unter dem Huawei Mate 9 oder dem Samsung Galaxy S7 Edge positioniert, die mit Knapp 140.000 Punkten höher liegen.
Ein Problem ist, dass das Gerät wirklich sehr dünn ist, was sich durch eine stärkere Wärmeentwicklung bei intensiver Nutzung und vor allem beim Spielen bemerkbar macht. Beim Huawei Mate 9 war das weniger ein Problem. Hier hätte das Honor 8 Pro ruhig etwas dicker sein können.
Wenn man sich die CPU Performance bei Geekbench 4 anschaut, sieht es recht ähnlich aus. Das Honor 8 Pro erreicht mit 1867 Punkten für Single-Core und 6205 Punkten für Multi-Core zwar sehr gute Werte, liegt aber immer noch ein klein wenig hinter dem Galaxy S7 Edge. Diese Werte könnten sich aber, wie das oft der Fall ist, durch Software Updates weiter nach oben bewegen.
Performance-Liebhaber sollten also im Großen und Ganzen sehr glücklich mit dem Honor 8 Pro sein.
Honor 8 Pro Akkulaufzeit
Was mir besonders gut gefällt ist der 4000 mAh Akku, der zusammen mit dem recht stromsparenden Prozessor wirklich sehr gute Dienste leistet. Ich als intensiver Nutzer komme in realistischen Szenarien gut über den Tag und viele Menschen können sich sicher auch je nach Nutzung auf zwei bis drei Tage freuen. Die Screen On Time betrug bei mir ca. 8 Stunden, was wirklich gut ist. Falls der Akku mal leer sein sollte, kann man ihn mit dem 9V 2A Quick Charge Adapter schnell laden. Das ist leider langsamer als das Super Charge Netzteil wie z.B. beim Huawei Mate 9.
Honor 8 Pro Preis und Verfügbarkeit
Das Honor 8 Pro ist in den Farben Schwarz, Blau und Gold für eine UVP von 549 Euro vorbestellbar und ist ab dem 24. April offiziell erhältlich. Bestellen kann man es nur Online über die eigene Vertriebsplattform und, wegen der exklusiven Kooperation mit O2, im O2 Online-Shop oder in ausgewählten Filialen. Wer es bei O2 vorbestellt, erhält das Honor 8 Pro sogar schon am 21. April.
Preislich finde ich es im Vergleich mit ähnlichen Smartphones angemessen, da sich viele aktuelle Smartphones mit ähnlichen Spezifikationen preislich im selben Rahmen befinden. Ich persönlich hätte aber eine UVP von 499 besser gefunden. Einerseits würde es im Hinblick auf die Zielgruppe, den Digital Natives, mehr Sinn ergeben, andererseits wäre Honor dadurch konkurrenzfähiger, wie sie es mit dem Honor 8 und Honor 6X sind. So ist das Galaxy S7 Edge z.B. immer noch eine günstigere Alternative und in einigen Punkten sogar das bessere Gerät.
Honor 8 Pro Fazit
Das Honor 8 Pro ist ein wirklich tolles Smartphone, welches für Menschen gedacht ist, die ziemlich aktuelle Technologie mit sehr guter Performance und Akkuleistung suchen, aber denen auch die Kamera sehr wichtig ist. Dazu gehören Gamer, Fotoliebhaber und Technik-Fans. Wer nicht das absolut bestmögliche Gerät von Honor will und braucht, kann immer noch zu Geräten wie dem Honor 8 oder dem Honor 6X greifen.
Ich persönlich bin trotz einiger Schwächen ziemlich begeistert vom Honor 8 Pro. Die Verbindung aktueller Technologie mit sehr schöner Verarbeitung gefällt mir einfach sehr. Die Wärmeentwicklung, der durchschnittliche Lautsprecher, der fixe Fokus bei der Frontkamera, die durchschnittliche Videokamera, sowie das Fehlen eines IP-Zertifikates sind aber auch klare Nachteile. Im Alltag fiel es bei mir nicht so stark ins Gewicht. Etwas enttäuscht bin ich noch von der VR-Anbindung und würde gerne hier gerne mehr Angebote sehen.
Insgesamt ist das Honor 8 Pro eines der besten Smartphones, die man in dieser Preisklasse derzeit erwerben kann. Es hat nur keinen Kampfpreis wie die bisherigen Vorstellungen des chinesischen Herstellers. Das wird mit Sicherheit einige enttäuschen.