Bislang war die Bildersuche von Google frei von Anzeigen. Das hat sich jetzt geändert. Anstelle von ähnlichen Bildern bekommen die Nutzer künftig zuerst ähnliche Produkte zum Kauf angeboten. Der nächste Schritt in der Monetarisierungsstrategie.
Wo ist man heutzutage eigentlich noch sicher vor Werbung im Internet? Lange Zeit war die Bildersuche von Google ein solcher Ort. Ab jetzt gehört das der Vergangenheit an. Wie Product Managerin Julia E. aus dem Image-Search-Team von Google in einem Blogpost auf dem Google Webmastersblog erklärte, wurden diese Woche die „Similar Items“ ausgerollt.
Auch in Deutschland ist das „Feature“, wie Google selbst das neue Werbeformat nennt, schon ausgerollt. Die „Ähnlichen Produkte“ werden bei mobilen Suchanfragen und in der Google-Suche-App für Android-Geräte ausgespielt. Identifiziert werden die Produkte von der Bilderkennungssoftware von Google, die bereits im Bereich „Google Fotos“ zum Einsatz kommt.
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Zum Start gibt es die Option in den Bereichen Lifestyle, Mode und Accessoires (zum Beispiel Sonnenbrillen und Handtaschen). In den nächsten Monaten sollen zunehmend neue Kategorien erschlossen werden. Als nächstes werden „Zuhause“ und „Garten“ folgen.
So verändert sich die Bildersuche durch Similar Items
Selbstverständlich wollten wir die neue Option selbst testen und haben in der mobilen Google-Suche nach den Schlagwörtern „Mode“ und „Sonnenbrille“ gesucht.
Und tatsächlich: Sobald wir auf ein Bild geklickt haben und somit die Detailansicht öffnen, wurden uns unter dem Bild vergleichbare Produkte zum Kauf angeboten. Auf den ersten Blick sind bereits der Produktname, der Preis, der Verkäufer und das Aussehen sichtbar.
Erst nachdem wir weiter nach unten gescrollt haben, wurden uns ähnliche Bilder vorgeschlagen. Das heißt: Google platziert die Produkte prominenter als Bilder.
So berücksichtigt Google deine Bilder
Damit du mit deinen Bildern und Produkten von Google in der Bildersuche berücksichtigt wirst, musst du einige Einstellungen treffen.
- Deine Produktdaten müssen auf deiner Seite nach dem Schema.Org-System hinterlegt sein, sodass der Google Algorithmus die Daten schnell auslesen kann. Neben einem Bild werden dort der Preis, die Verfügbarkeit und der Name von Produkten hinterlegt.
- Ob alle Informationen richtig hinterlegt sind, kannst du anschließend mit dem Test-Tool für Struktur-Daten überprüfen.
- Um herauszufinden, welche Bilder mit Produkten von dir in der Google-Suche auftauchen, kannst du die Anfrage „site:yourdomain.com“ nutzen.
Die Monetarisierungsstrategie
Offiziell spricht Google von einem Feature und nicht von einem Werbeformat. Trotzdem lässt sich der Gedankengang hinter den Similar Items schnell entschlüsseln. Schließlich erhält der Suchmaschinenriese aus Mountain View für die erfolgreiche Vermittlung von Nutzern von den Online-Shops für jeden Klick Geld. Im Prinzip handelt es sich folglich um Werbung.
Die Similar Items sind der nächste logische Schritt in der Monetarisierung der Bildersuche. Unter den ersten Veränderungen hatten vor allem Medien und Publisher zu leiden. Denn seit Anfang 2017 werden die Nutzer beim Klick auf ein Bild nicht mehr auf die Website des Publishers weitergeleitet, sondern auf eine Google-Seite. Damit ist zahlreichen Verlagen und Medienhäusern schlagartig eine relevante Traffic-Quelle weggebrochen.
Das Ziel, das Google mit seinen Aktionen verfolgt, ist offensichtlich. Der Nutzer soll solange im Kosmos der Bildersuche bleiben bis er Geld abwirft. Die Suchmaschine wandelt sich zunehmend zur Vermittlungsplattform.
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