Design
Design war schon immer eine tragende Säule bei der P-Serie und das ist auch beim Huawei P10 so geblieben. Wie der Vorgänger besteht das P10 aus einem Unibody-Gehäuse, das aus einem Stück Aluminium gefräst wurde. Zwei weitere Gemeinsamkeiten: Das Gehäuse ist weiterhin nur knapp 7 mm dünn (6,98, um ganz genau zu sein) und es gibt keinen störenden Kamerabuckel auf der Rückseite. Damit ist es das dünnste Flaggschiff-Smartphone auf dem Markt.
Insgesamt ist das P10 kurviger geworden. Die Radien der Kanten sind deutlich weiter und runder, wodurch es sich etwas mehr in die Hand schmiegt. Keine Frage, das Huawei P10 ist ein handliches Telefon, das großartig in der Hand liegt.
Obwohl im Vergleich zum P9 das Display von 5,2 auf 5,1 Zoll geschrumpft ist, sind die Abmessungen in der Höhe fast identisch geblieben. Das liegt an den gewachsenen horizontalen Displayrändern. Der Fingerabdrucksensor, der sich jetzt auf der Front befindet, nimmt einiges an Platz ein; der Rand auf der Oberseite ist dazu symmetrisch gehalten. Was das Display-zu-Größenverhältnis angeht, ist das P10 also ein definitiver Rückschritt. Während die Konkurrenz mit großen Schritten auf das „randlose Smartphone“ zugeht, siehe das frisch vorgestellte LG G6 oder die sich verdichtenden Gerüchte zum Samsung Galaxy S8, scheint Huawei stattdessen einen Schritt zurück zu machen.
Das P10 ist ein farbiges Fashion-Statement
Davon abgesehen ist das Huawei P10 ein optisch attraktives Gerät, das vor allem mode- und designbewusste Käufer ansprechen möchte. Aus diesem Grund wird es das P10 und P10 Plus in acht (!) unterschiedlichen Farben geben. Zwei Oberflächenbehandlungen stehen in Deutschland zur Wahl: Sandgestrahltes Aluminium oder ein so genannter Hyper Diamond Cut.
Fangen wir mit dem Einfachen an. Das sandgestrahlte, matte Aluminium gibt es in Schwarz, Silber sowie exklusiv für das P10 in Gold. Das P10 Plus erhält eine andere exklusive Farbe – Greenery. Diese wurde vor kurzem vom anerkannten Farbinstitut Pantone zur Farbe des Jahres 2017 gekürt und steht dem P10 Plus in der Tat außergewöhnlich gut.
Die zweite Oberflächenbehandlung ist etwas komplexer. Der so genannte Hyper Diamond Cut erzeugt eine feine, glitzernde Struktur auf dem Aluminium, die sich wirklich sehen lassen kann. Kennt ihr diese Wackelbilder, die man hin- und her kippen kann, um ein 3D Bild zu sehen? So ungefähr fühlt sich diese Oberfläche an. In jedem Fall ist das P10 damit ein klares Fashion-Statement, das in den Farben Dazzling Blue und Dazzling Gold (nur P10 Plus) für Aufsehen sorgt.
Das von uns getestete matt-schwarze Huawei P10 fällt etwas weniger auf. Die abgerundeten Seiten mit den gebogenen und kaum sichtbaren Antennenstreifen erinnern stark an ein anderes Telefon – das Apple iPhone 7. So kam es in der MWC Wohngemeinschaft häufiger vor, dass Kollegen anstatt zu ihrem iPhone zu ihrem neuen Huawei P10 griffen und den Umstand erst unterwegs bemerkten. Das Gefühl in der Hand sowie das Design sind sich hier wirklich ähnlich.
Vor allem das matte Gehäuse hat einen Nachteil. Fingerabdrücke bleiben auf dem zwar nicht haften, dafür aber Schweiß und Hautfett, sodass die Rückseite immer verschmiert aussieht.
Das muss aber nichts schlechtes sein – insgesamt ist das Huawei P10 ein sehr attraktives Telefon. Schick und markant ist vor allem das Kamerafenster am oberen Rand, das die beiden Leica Linsen einrahmt. Durch Gorilla Glass 5 ist die Optik gut geschützt. Noch besser wäre aber Saphirglas. Nettes Detail: Der Standby-Knopf ist bei allen P10 rot umrandet und setzt sich somit nicht nur durch die geriffelte Struktur, sondern auch durch die Optik ab.
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität ist, wie mittlerweile von Huawei gewohnt, auf höchstem Niveau. Die Knöpfe haben einen angenehmen, hörbaren Druckpunkt. Das Gehäuse weist keine scharfen Kanten auf.
Was im Jahr 2017 leider fehlt, ist ein Wasser- und Staubschutz. Die Konkurrenz hat den Trend erkannt und umgesetzt, bietet maximale Eintauchtiefen von 1,5 Metern nach IP68 an. Das Huawei P10 hat diesen Schutz gar nicht, das P10 Plus immerhin einen Spritzwasserschutz nach IPX3.
Einen heftiger Patzer erlaubt sich Huawei aber doch. Unter der vorinstallierten Displayschutzfolie sitzt zwar Gorilla Glass 5, dieses scheint aber eine minderwertige Oberflächenbeschichtung erhalten zu haben. Fingerabdrücke haften nicht nur magisch, sie sind auch mit einem einfachen Abwischen nicht wegzukriegen. Das Display verschmiert so stark, dass man regelrecht mit einem Tuch darauf rubbeln muss, um es sauber zu bekommen. Was ist denn da schief gelaufen, Huawei? Das P9 und Mate 9 hatten dieses Problem nicht.
Display
Wie vorhin erwähnt ist das Display des Huawei P10 im Vergleich zum P9 kleiner geworden. Statt 5,2 Zoll haben wir es mit einer Diagonale von 5,1 Zoll zu tun – einen großen Unterschied werden die meisten demzufolge nicht merken. Die Auflösung ist gleich geblieben und bietet mit 1920*1080 Pixeln eine sehr gute Schärfe. Die Farben und die Helligkeit sind sehr gut, genauso auch die Blickwinkel des IPS Panels.
Auch der Bildschirm des Huawei P10 Plus lässt sich sehen und bietet mit 5,5″ eine größere Diagonale. Diese wird von 2560×1440 Pixeln bevölkert, die in schönen, natürlichen Farbtönen strahlen. Auch hier kommt wieder ein IPS Panel zum Einsatz, das über eine hervorragende Helligkeit und tolle Blickwinkel verfügt.
Bei der aktuellen Firmwareversion zeigt sich bei unserem Testgerät ein etwas nerviger Bug. So wird aus dem nichts die Knuckle-Sense Funktion aktiviert, mit der man für gewöhnlich mit dem Knöchel einen Bereich umrahmen kann, der dann als Bild gespeichert wird. Dies soll im nächsten Software-Update behoben werden.
Fingerabdrucksensor
Direkt unterhalb des Bildschirms befindet sich der neue Fingerabdrucksensor, der komplett unter Glas gelegt wurde und sich somit nicht bewegt. Er funktioniert erneut schneller als beim Vorgänger und ist damit ohne Zweifel der schnellste und zuverlässigste auf dem Markt.
Zusätzlich kann er auch als Homebutton benutzt werden, dies ist jedoch nicht serienmäßig eingestellt. Mit der so genannten Smart Touch Funktion kann man auf ihn tippen, um einen Schritt zurückzugehen, lange Drücken, um zum Homescreen zurückzukehren, oder Wischen, um in die Multitasking-Ansicht zu schalten. Aktiviert man Smart Touch, so werden im gleichen Zug auch die On Screen Tasten von Android deaktiviert, um Platz auf dem Bildschirm zu sparen.
Diese Möglichkeit zur Navigation ist nicht unbedingt neu, so hatte Huawei das gleiche Konzept beim MediaPad M3 eingeführt. Einigen wird es auch von Meizu Smartphones bekannt sein. Im Alltag gewöhnt man sich an diese Art von Bedienung innerhalb von wenigen Tagen. Die Gesten eignet man sich schnell an und führt sie ohne hinzusehen aus. Viel störender ist das, was durch die Aktivierung von Smart Touch verloren geht.
Mit Android 7 Nougat ist es möglich mit einem Doppeltippen auf den Multitasking-Knopf zur zuvor benutzten App zu wechseln. Auf diese Funktion muss man bei Smart Touch verzichten. Ebenfalls fehlt mein Lieblingsfeature von allen vorherigen Huawei-Smartphones: Mit einem Wisch von oben nach unten konnte man sich mühelos die Benachrichtigungen anzeigen lassen. Auch das ist nicht mehr möglich. Wer kleine Hände hat, wird eine weitere Funktion vermissen. Mit einem horizontalen Wisch über die Android-Tasten wird für gewöhnlich in der EMUI-Oberfläche der Bildschirm verkleinert, auch diese Funktion wird mit Smart Touch nicht mehr unterstützt.
Vor allem die ersten beiden Nachteile werden produktive Nutzer sicherlich nicht erfreuen. Sie waren auch der Grund, warum ich diese Funktion nach einer Woche wieder deaktiviert habe.
Kamera
Change the way you see the world – das war der Slogan für das Huawei P9, das letztes Jahr mit der ersten Generation der Leica Dual Kamera vorgestellt wurde. Bei der jetzigen zweiten Generation liegt der Fokus woanders – change the way the world sees you.
Wie zeigt man also am besten seine schönste Seite? Durch Selfies? Ja. Portraitaufnahmen? Auch. Auf beiden lag bei der Entwicklung der neuen Leica Dual Kamera der Schwerpunkt.
Zunächst einmal zu den Fakten: Die Kamera-Hardware des Huawei P10 ist identisch mit der des Huawei Mate 9. Wir haben es also mit einem optisch stabilisierten 12 Megapixel Farbsensor mit einer f/2.2 Blende sowie einem 20 Megapixel Monochrom Sensor zu tun. Umgekehrt zum P9 schießt das P10 als Hauptbild ein schwarz-weißes Bild, das über einen höheren Kontrast und mehr Details verfügt. Anschließend werden die Farbinformationen vom farbigen Sensor in das Bild eingefügt. Von diesem aufwendigen Verfahren, das sich am menschlichen Auge orientiert, merkt der Nutzer nichts. Er bekommt aber am Ende ein kontrastreicheres Bild mit vielen Details und schönen Farben.
In der Praxis lassen sich diese wirklich sehen. Vor allem bei Benutzung der eingebauten Leica-Filter (kräftige Farben oder glatter Farbverlauf) werden die Farben noch etwas mehr gesättigt, die Kontraste nehmen zu und die Fotos erhalten diesen warmen, kontrastreichen Leica-Look, den auch viele Fotografen schätzen. Ohne Filter werden die Bilder natürlicher, sehen dennoch lebendig aus. Der Dynamikumfang ist sehr gut. Möglicherweise ein Grund, warum es immer noch keinen automatischen HDR-Modus gibt. Bei bewölktem Himmel belichtet die Kamera aber ganz gerne dunkler, als man es erwartet hätte.
Im Dunkeln ist die Leica Dual-Kamera nicht mehr ganz so gut und kann nicht mit Flaggschiffen vom letzten Jahr wie dem Samsung Galaxy S7 oder einem Google Pixel mithalten. Das liegt unter anderem an der schwächeren f/2.2 Blende, die nicht ganz so viel Licht hereinlässt wie die Konkurrenz. Fotos bei Dunkelheit sind zwar in Ordnung, sehen aber dunkler und matschiger aus als bei den anderen beiden Flaggschiffen. Das Rauschen ist deutlich sichtbar. Das P10 Plus ist mit einer f/1.8 Blende besser gestellt.
Wer jedoch eine ruhige Hand hat, kann mit dem Pro-Modus die Belichtungszeit etwas verlängern und somit die Sensorempfindlichkeit und damit das Rauschen reduzieren. Damit lassen sich Langzeitbelichtungen sehr gut schießen. Auch der Monochrom-Sensor eignet sich für Aufnahmen im Dunkeln sehr gut, weil er mehr Licht einfängt. Damit sehen Fotos noch schärfer und eindrucksvoller aus, vor allem im Dunkeln.
Auch wenn die Kamera von den harten Spezifikationen nicht mit den Flaggschiffen der Konkurrenz mithalten kann, so macht sie durch ihre Software umso mehr Spaß. Der bereits erwähnte Pro-Modus ist nur einen Fingerwisch entfernt, der Monochrom-Modus zaubert ausdrucksstarke, kontrastreiche Bilder und die Bokeh-Funktion lässt Spiele mit der Schärfentiefe zu. Neu ist, dass der Bokeh-Modus nun auch im monochromen Modus funktioniert. Insgesamt wurde dieser deutlich verbessert, sodass der Schärfeverlauf natürlicher aussieht und die Übergänge feiner auflösen. Schaut man sehr genau hin, fällt aber öfters auf, dass vor allem an Rändern von komplexen Objekten das Bokeh nicht optisch, sondern über einen Algorithmus berechnet wird.
[mg_blockquote]Wer sich mit Smartphone-Fotografie auseinandersetzen und charaktervolle, einzigartige Bilder kreieren möchte, für den ist das Huawei P10 die richtige Wahl.[/mg_blockquote]Was Video angeht, so hinkt Huawei leider noch deutlich hinterher. Die Bildstabilisierung hat einen leichten Wackelpudding-Effekt, der bei feinen Strukturen sichtbar wird, dazu ist die Komprimierung etwas zu stark. Gut ist hingegen der Ton, der auch gezielt aus einer Richtung aufgenommen werden kann. Was allerdings gar nicht geht: Im FullHD-Modus mit aktiviertem Bildstabilisator ist der Ton asynchron und läuft dem Bild um etwa 7 Frames voraus.
Bessere Portraitaufnahmen & Leica Selfie Kamera
Wie ist es denn jetzt aber mit den schöneren Bildern von sich selbst? Dafür gibt es einen eigenen Portrait-Modus. Dieser ähnelt äußerlich dem Bokeh-Modus, ist aber besonders auf die Bedürfnisse von Portraitfotografie abgestimmt. Durch eine 3D Gesichtserkennung weiß die Kamera, wo genau sich das Gesicht im Raum befindet, verfolgt somit nicht nur den Fokus, sondern passt das Foto durch Blende, Belichtung und andere Faktoren an. Zusätzlich kann man an einem Schieber den Verschönerungsgrad einstellen, was letztendlich nur ein Beauty-Filter ist, der die Haut glättet und das Gesicht „verschönert“. Optional kann man die Hintergrundunschärfe an- und ausmachen. Wie die Ergebnisse mit und ohne Portraitmodus sind, das könnt ihr am besten selbst beurteilen. Mir persönlich gefallen die aufgehellten Augen und die weichere Belichtung des Gesichts.
Leider gibt es im Moment noch einen Bug, bei dem das Gesicht nicht erkannt wird, was zu übersättigten Farben vor allem im Dunkeln führt. Der Fehler soll in einem künftigen Update behoben werden.
Das Huawei P10 und das Huawei P10 Plus sind die ersten Smartphones, die über eine Leica Selfie Kamera verfügt. Sie fängt jetzt durch die größere f/1.8 Blende und das Leica-Objektiv mehr Licht ein, dazu gibt es wie beim Portraitmodus dynamische Anpassungen des Fotos. Anhand der Gesichtserkennung entscheidet die Kamera auch, wie der Bildausschnitt gewählt wird. Seid ihr allein auf dem Bild, wird ein anderer Ausschnitt gewählt als bei einem Gruppenselfie, die Kamera „zoomt“ also raus. Schade ist, dass das P10 mit einem fixen Fokus auskommen muss, während es beim P10 Plus einen Autofokus bei der Frontcam gibt. Ganz so fortschrittlich ist das nicht.
Hardware
Die restliche Hardware ist nicht ganz unbekannt und findet sich so auch im Huawei Mate 9 wieder. Der verwendete Kirin 960 System on Chip gehört zu den aktuell schnellsten. Er besitzt acht Kerne, vier Cortex A73 Kerne mit maximal 2,4GHz und vier weitere Cortex A53 Kerne mit maximal 1,8GHz. Grafisch gibt es Unterstützung von der sehr fähigen Mali G71 GPU, die unter anderem auch die Vulkan API unterstützt und so für absolut flüssiges Gaming sorgt. Das Huawei P10 kommt standardmäßig mit 4GB Arbeitsspeicher und 64GB internen Speicher (wovon nur knapp 48GB zur Verfügung stehen), das Huawei P10 Plus gibt es mit 6GB RAM und 128GB internen Speicher.
Im Antutu Benchmark erreicht das P10 im ersten Durchlauf beachtliche 150.000 Punkte, fällt dann in den nächsten Durchläufen schnell auf 125.000 ab und bleibt final zwischen 120.000 und 125.000 Punkten. Bei der starken, aber nicht unangenehmen Hitzeentwicklung im oberen Bereich des Smartphones gehen wir von einer Drosselung der GPU aufgrund der Wärme aus, das zeigt sich auch in den Scores. Nichts ungewöhnliches bei dieser Größe, das größere Huawei Mate 9 kommt mit der Hitze besser zurecht und bleibt konstant zwischen 135.000 und 140.000 Punkten. Im Geekbench erreicht das P10 ca. 1900 im Single- und knapp 6000 Punkte im Multi-Core-Score.
Der Empfang sowohl bei LTE als im WLAN ist sehr gut. Die Gesprächsqualität ist sehr klar und laut, man wird ebenfalls sehr gut verstanden. Voice over LTE muss gezielt in den Einstellungen aktiviert werden.
Huawei P10 & P10 Plus: Technische Daten
Huawei P10 | Huawei P10 Plus | |
Display | 5,1 Zoll, 1920 x 1080 px, 432 ppi | 5,5 Zoll, 2560 x 1440 px, 540 ppi |
Prozessor | Kirin 960 Octa-Core 4 x 2,4 GHz (Cortex A73), 4 x 1,8 GHz (Cortex A53) | Kirin 960 Octa-Core 4 x 2,4 GHz (Cortex A73), 4 x 1,8 GHz (Cortex A53) |
Arbeitsspeicher | 4 GB | 6 GB |
Speicher | 64 GB, per microSD-Karte erweiterbar um bis zu 256 GB | 128 GB, per microSD-Karte erweiterbar um bis zu 256 GB |
Betriebssystem | Android 7.0 Nougat, EMUI 5.1 | Android 7.0 Nougat, EMUI 5.1 |
Kamera hinten | 20 MP Monochrom + 12 MP RGB Leica Dual-Kamera, Hybrid Zoom, Hybrid AF, OIS, 2-farbiger LED-Blitz | 20 MP Monochrom + 12 MP RGB Leica Dual-Kamera, Hybrid Zoom, Hybrid AF, OIS, 2-farbiger LED-Blitz |
Kamera vorne | 8 MP | 8 MP mit Autofokus |
Akku | 3.200 mAh mit HUAWEI SuperCharge | 3.750 mAh mit HUAWEI SuperCharge |
Konnektivität | WiFi: 802.11 a/b/g/n/ac, 2,4 G + 5 G, 2,4 G MIMO, Bluetooth 4.2, NFC | WiFi: 802.11 a/b/g/n/ac, 2,4 G + 5 G, 2,4 G MIMO + 5 G MIMO, Bluetooth 4.2, NFC |
USB | USB Type-C (High Speed USB 2.0) | USB Type-C™ (High Speed USB 2.0) |
Maße | 145,3 x 69,3 x 6,98 mm | 153,5 x 74,2 x 6,98 mm |
Gewicht | 145 Gramm | 165 Gramm |
Software
Beim P10 und P10 Plus kommt die aktuelle EMUI 5.1 zum Einsatz, die auf Android 7.0 Nougat basiert. Alle Interessierten sollten sich für mehr Informationen unseren ausführlichen Testbericht zum Huawei Mate 9 anschauen.
Das Interessante ist wohl die Philosophie, die Huawei seit dem Mate 9 verfolgt und die auch im P10 Einsatz findet. Born fast, stay fast – gemeint ist, dass das Telefon selbst nach einem Jahr im Einsatz schnell bleibt. Dafür setzt der Hersteller eine künstliche Intelligenz ein, die euer Verhalten analysiert und das System im Hintergrund bereinigt und optimiert. Im Mate 9 funktioniert es bislang gut, Verzögerungen sind nicht feststellbar. Ob es auch beim P10 so sein wird, kann nur ein langfristiger Test zeigen.
Wie an einigen Stellen erwähnt gibt es leider noch Fehler in der Software. Wir hoffen, dass das versprochene Update diese bald ausmerzen wird.
Akku
In Punkto Akku gibt es erfreuliche Neuigkeiten – dieser ist gewachsen! Dadurch, dass der Fingerabdrucksensor auf die Vorderseite verlegt wurde, konnte Huawei einen größeren Akku verbauen. Mit 3200mAh beim P10 und 3750mAh beim P10 Plus sind die beiden Smartphones somit sehr üppig ausgestattet. Der Hersteller verspricht Laufzeiten beim P10 von 1,87 Tagen bei „gewöhnlicher Nutzung“ und 1,31 Tagen bei „starker Nutzung“.
Im Test erreichte das P10 nach etwa viereinhalb bis fünfeinhalb Stunden aktiver Nutzung über den Tag seine Grenze. Ein sehr guter Wert. Dabei wurden sowohl Facebook, Twitter als auch diverse Messenger-Dienste aktiv benutzt, dazu wurde auch die Kamera aktiv eingesetzt. Bei durchschnittlicher Nutzung sind anderthalb bis zwei Tage sehr gut möglich.
Die Schnellladetechnologie SuperCharge findet dieses Jahr auch den Weg in die P-Serie. Mit dem mitgelieferten 5V/4,5A Ladegerät werden beide Geräte in ca. 100 Minuten komplett vollgeladen.
Huawei P10 Test-Fazit
Preislich verfolgt Huawei weiterhin eine Premium-Strategie. Das Huawei P10 ist ab Mitte März zum Preis von 599 Euro in den Farben Graphite Black, Mystic Silver, Dazzling Blue und Prestige Gold in Deutschland verfügbar. Das Huawei P10 Plus ist ab Anfang April in den Farben Graphite Black, Mystic Silver, Dazzling Gold, Dazzling Blue und Greenery zu einem Preis von 749 erhältlich. Günstig sind die beiden Smartphones nicht, voraussichtlich aber günstiger als das Samsung Galaxy S8 (vorauss. ab 799€) oder das LG G6 (vorauss. 699€).
Das Huawei P10 setzt die Tradition der P-Serie fort und setzt die Eckpfeiler bei Design und Kamera. Ob es nun äußerlich anderen Smartphones ähnelt oder nicht – die Farbauswahl ist einzigartig und die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau. Die Kamera ist zwar im Dunkeln nicht die beste, bietet aber durch ausgefeilte Software eine sehr große Vielfalt an kreativem Spielraum, mit dem das Fotografieren richtig Spaß macht. Sowohl Selfies als auch Portraitaufnahmen werden sehr gut, der Fokus auf die Portraitfotografie ist Huawei wirklich gelungen.
In den Hintergrund rückt die eigentliche Technik, die all das möglich macht: Das Display, der Prozessor, der Akku. Alle drei machen ihren Job so gut, dass man sich keine Sorgen mehr um sie macht. Genau das macht am Ende ein Smartphone aus.
Schade sind die Patzer sowohl bei der fehlenden fettabweisenden Schicht auf dem Display als auch dem asynchronen Ton bei der bildstabilisierten Videoaufnahme. Immerhin sollte letzteres, wie einige weitere Bugs, durch ein Software-Update in naher Zukunft behoben werden.