Social Media

„Town Hall“-Feature: Jetzt steigt Facebook in die Politik ein

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Die Town Hall in San Francisco. (Bild: Pixabay.com/tpsdave)
geschrieben von Christian Erxleben

Mark Zuckerberg will, dass sich sein soziales Netzwerk Facebook in Zukunft verändert. Das unterstrich der Gründer kürzlich in einem Manifest auf Facebook. Es soll ein Hort des Austauschs und des sozialen Engagements werden. Mit „Town Hall“ wird der Grundstein für diese Etappe gelegt.

Dass in Amerika mit „Town Hall“ ein neuer Menüpunkt in der Randspalte von Facebook erschienen ist, dürfte noch nicht allzu vielen Nutzern bekannt sein.

Dahinter versteckt sich ein Tool, dass es dir – dem Nutzer – ermöglicht, über die Facebook-App, Kontakt mit Abgeordneten und Politikern aus deiner Region aufzunehmen.


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Facebook: Was Town Hall von dir braucht

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Wenn du bei Town Hall deine Adresse hinterlegst, werden dir Politiker aus deiner Nähe angezeigt. (Bild: Techcrunch)

Um den Service nutzen zu können, muss Facebook wissen, woher du kommst und wo du dich aufhältst. Daher verlangt der Zuckerberg-Konzern bei der Anmeldung für Townhall deine Adresse. Diese wird jedoch, welch Überraschung, nach eigenen Angaben nicht an Dritte weitergegeben, wie TechCrunch schreibt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Facebook deine Daten nicht selbst für zukünftige Produkte zweit- und drittverwertet. Denkbar wären beispielsweise Szenarien, in denen Wahllokale oder Rathäuser in der Nähe angezeigt werden.

Wenn du deine Anschrift eingegeben hast, präsentiert dir das soziale Netzwerk in einem nächsten Schritt eine Übersicht mit Politikern aus deiner Region, Abgeordneten aus dem Senat und Ministern.

Hier erhältst du entweder die Möglichkeit, den Politikern zu folgen oder sie sogar direkt zu kontaktieren. Das geht allerdings nur, wenn die Staatsdiener entsprechende Kontaktdaten hinterlegt haben. Das kann beispielsweise eine E-Mail oder eine Telefonnummer sein oder direkt der Facebook-Chat.

Der Einstieg in die Politik

Zum aktuellen Zeitpunkt ist Town Hall nicht mehr als ein Experiment von Facebook in Amerika. Nicht jeder Abgeordnete ist auf dem sozialen Netzwerk vertreten oder hat seine Kontaktdaten hinterlegt. Es gibt für Bürgern und Wählern leichtere Möglichkeiten, an eine E-Mail-Adresse zu kommen.

Trotzdem steckt in diesem Konzept großes Potenzial. Vielleicht erleichtert Facebook den Politikern die Arbeit, indem es vorhandene Kontaktdaten auf Websites automatisch ins Facebook-Profil des Abgeordneten einfügt.

In Zeiten von zurückgehender Wahlbeteiligung kann es sich kein Politiker mehr leisten, Kontaktmöglichkeiten mit potenziellen Wählern zu ignorieren. Hat man den Bürger vor 30 Jahren noch per Hausbesuch erreicht, sind heute digitale Kommunikationswege en vogue.

Das hat nicht zuletzt der erfolgreiche Wahlkampf von Donald Trump bewiesen. Wer Facebook, Twitter und Co. ignoriert, wird es schwer haben, die junge Generation anzusprechen.

Einfluss von sozialen Netzwerken wächst

Denkt man das Konzept von Town Hall weiter, könnte hier eine Plattform entstehen, die Facebook tatsächlich auf eine neue Evolutionsstufe hebt. Wie im Erfolgsroman „The Circle“ von Dave Eggers skizziert, ist es sogar denkbar, dass die Stimmabgabe oder die Aufnahme ins Wahlregister in weiter Zukunft über soziale Netzwerke wie Facebook erfolgen könnte.

Damit würde der Einflussbereich von sozialen Netzwerken deutlich über das Verbinden von Menschen hinausgehen und völlig neue Kompetenzfelder erschließen. Ob Facebook die Funktion zur Bundestagswahl 2017 auch in Deutschland einführt, ist nicht bekannt.

Auch interessant: Facebook Messenger Day – Zuck, ist das eigentlich noch dein Ernst?

Über den Autor

Christian Erxleben

Christian Erxleben arbeitet als freier Redakteur für BASIC thinking. Von Ende 2017 bis Ende 2021 war er Chefredakteur von BASIC thinking. Zuvor war er als Ressortleiter Social Media und Head of Social Media bei BASIC thinking tätig.

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