Erinnerst du dich noch an damals, als es noch „in“ war, einen eigenen Klingelton auf dem ollen Nokia-Knochen zu haben? Oder an damals, als man sich noch Musik runtergeladen hat? Die Zeiten haben sich geändert.
Irgendwann zwischen 2011 und 2012 hat sich das Blatt gedreht. Bis dahin ist der Download-Markt für Musik in Deutschland noch gewachsen. Ab da und mit dem Aufstieg von Spotify, Deezer und Co. ging es bergab. Heute sind von den einst über 80 Prozent Anteil am Umsatz nur noch 32 Prozent übrig.
Der Absatz für Klingeltöne in Deutschland ist seit 2008 rückläufig, spielt heute mit 0,3 Prozent überhaupt keine Rolle mehr – daran ändern auch die Offensiven, z.B. von Apple, nichts mehr. Auch, weil es natürlich heute sehr einfach ist, kostenlos seinen Lieblingssong als Klingelton einzustellen.
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Streaming der große Gewinner
Der große Gewinner dieser Entwicklung ist natürlich das Streaming. 2008 noch unwichtiger als die Klingeltöne, erlöst die Musikbranche heute den Löwenanteil durch die Musikmiete. Der Besitz von Musik scheint aus der Zeit gefallen. Etwas, das noch vor Jahren undenkbar war – viel zu gefestigt war dieses Konzept durch Zeiten von Schallplatten, CDs oder eben Downloads.
Nicht ganz unbeteiligt daran sind natürlich vor allem die Streamingriesen Spotify, Apple Music und Deezer, die mit ihren Werbeoffensiven dafür sorgen, dass immer mehr Nutzer auf den Zug aufspringen. Aber auch äußere Faktoren wie der Netzausbau und bessere Mobiltarife mit mehr Datenvolumen tragen ihren Teil bei.
Großteil durch physische Formate
Insgesamt ist der Markt laut Zahlen des Bundesverbandes der Musikindustrie seit 2008 von 140 auf 604 Mio. Euro (in Deutschland) gewachsen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Insgesamt wurden im 2016 allerdings erst 37,9 Prozent des Gesamtmarktes durch das Digitalgeschäft erwirtschaftet.
Knapp zwei Drittel des 1,59-Mrd.-Euro-Marktes gehen weiterhin auf physische Formate zurück. Hier verlieren fast alle Formate und es gibt nur einen großen Gewinner: Die Vinyl-LP. Während der Markt dafür 2007 bei „nur“ 8 Mio. Euro lag, liegt er heute mit 70 Mio. Euro knapp beim Neunfachen. Ob der aktuell starke Trend aber anhält?
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