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Auf nach Koh Samui! – 10 Fragen an … Felicitas und Daniel von felisworld

geschrieben von Marinela Potor

Reisen, vernetzt sein, für Bewegungsfreiheit kämpfen – Mobilität hat viele Facetten. In unserer neuen Serie „10 Fragen an…“ sprechen wir mit Menschen auf Achse darüber, was sie bewegt. Diesmal im Gespräch: Felicitas und Daniel von felisworld.

Eigentlich sind Felicitas aus Deutschland und Daniel aus Venezuela klassische Musiker. Als sie dann aber die Chance bekommen, online für eine große, internationale Firma zu arbeiten, ergreifen sie diese Chance. Sie beginnen mit ihrem Auto eine 35.000 Kilometer lange Reise durch Südamerika – und dokumentieren diese auch mit der Videokamera.

1. Wir sind digitale Nomaden, weil…

…wir die Freiheit lieben! Wir wollen jeden Tag so intensiv wie möglich leben, die Welt entdecken und alle Möglichkeiten voll ausschöpfen! Von überall arbeiten zu können gibt uns diese Freiheit, die wir zum Atmen brauchen! 

Felicitas und Daniel am „Zuckerhut“ in Rio (Bild: felisworld)

2. Womit verdient ihr euren Lebensunterhalt?

Wir arbeiten beide online für eine internationale Firma. Daniel ist als Projektmanager und Produktmanager unterwegs und ich als Data-Scientist. Außerdem arbeiten wir an eigenen Projekten, um sobald wie möglich nicht mehr von den zuerst genannten Arbeiten abhängig zu sein.

3. Auf welchen Gegenstand könntet ihr selbst auf Reisen nie verzichten?

Unsere Laptops! Ohne unsere MacBook-Air-Laptops könnten wir kein Einkommen erzielen und somit hätten wir nicht die Freiheit und Flexibilität während des Reisens.

 4. Ohne welche digitalen Tools könntet ihr nicht mehr leben?

Maps.me – wir haben es auf der Südamerika-Tour wirklich zu schätzen gelernt! Durch holprige Straßen, den brasilianischen Dschungel, die Weiten Patagoniens – es hat uns treu geholfen, die richtige Route zu finden! In Rio führte es uns beinahe in eine Favela – auf Autopilot sollte man nie schalten!

5. Beendet diesen Satz: Minimalismus ist…

…unnötigen Ballast abwerfen und absolute Freiheit!

Halbinsel Valdés, Argentinien (Bild: felisworld)

6. Wo ist euer Lieblingsort?

Koh Samui. Nach zwei Jahren Nonstop-Weltreise denken wir oft an diesen Ort zurück. Eine traumhafte Insel im Süden Thailands. Auf dem Moped haben wir jeden Winkel dieses verzauberten Fleckchens Erde entdeckt und konnten 100 Prozent entspannen.

7. Was ist das Schlimmste und das Schönste, das dir unterwegs bisher passiert ist?

Die Ankunft in New Delhi hat Daniel extrem umgehauen. Er fühlte sich als Venezolaner total vorbereitet. Vor Abflug haben wir eine Doku über diese unglaubliche Stadt gesehen und er meinte „Das packe ich locker. Schlimmer als Caracas kann das nicht sein!“

Nach einem endlosen Flug mit vielen Verspätungen kamen wir an und wurden von vorne bis hinten übers Ohr gehauen. Der Rikschafahrer brachte uns an eine inoffizielle Touristeninformation. Dort wollten sie uns ein anderes Hotel andrehen, alle Leute des Viertels wussten, welches Hotel wir suchen und führten uns stundenlang an andere Orte. 

Das komplette Gegenteil hatten wir dann in Koh Samui. Gleich am Hafen mieteten wir ein Moped, hatten eine wundervolle Airbnb-Unterkunft und das Meer gleich vor der Haustür. Wochenlang erkundeten wir Strände und Berge, fuhren um die Insel, arbeiteten im Pool und hatten einfach eine super entspannte Zeit!

 8. Wie geht ihr damit um, so lange von Familie und Freunden getrennt zu sein?

Es gibt immer Zeiten, in welchen es einfacher ist, und Zeiten, in welchen wir unsere Familie mehr vermissen. Daniel lebt schon seit beinahe zehn Jahren auf einem anderen Kontinent als seine Familie und ist somit daran gewöhnt, über WhatsApp, Facebook und Skype den Kontakt aufrecht zu erhalten.

Für mich ist es etwas schwieriger. Ich schreibe auch über WhatsApp, Skype und Facebook mit Familie und Freunden und genieße die Zeit, die wir gemeinsam verbringen können. Das vorletzte Weihnachtsfest haben wir unsere beiden Familien in Berlin zusammengebracht und alle zusammen gefeiert!

9. Wie funktioniert die Liebe bei dir und deinem Leben auf Reisen? 

Da ich Daniel mit dem Reisefieber angesteckt habe, sind wir immer zusammen gereist. Wir haben uns daran gewöhnt, 24 Stunden miteinander zu sein und dieser Fakt hat uns unglaublich zusammengeschweißt. Wir kennen uns besser und sind viel toleranter und eigenständiger geworden. Obwohl wir immer zusammen sind, arbeiten wir dennoch auch an eigenen Zielen, Projekten und Ideen.

Grotten / Grutas in Argentinien (Bild: felisworld)

 10. Könntet ihr euch auch vorstellen, wieder in Deutschland zu leben (und in einem Nine-To-Five-Bürojob zu arbeiten 🙂 ) ?

Zur Zeit können wir uns nicht vorstellen, wieder voll und ganz zurück nach Deutschland zu gehen. Durch meine Familie sind wir immer wieder dort und es ist möglich, dass wir irgendwann wieder dort sesshaft werden. Für die nächste Zeit werden wir eher eine Homebase in einem Land suchen, die unsere beiden Kulturen ein wenig widerspiegelt. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Na, Lust bekommen, mehr von Felis und Daniels Reisen zu sehen? Kein Problem! Ab nächster Woche starten wir eine Videoreihe mit den beiden Abenteurern, in der ihr Feli und „Perro“ auf ihrer großen Weltreise hautnah erleben könnt.

Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

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