Social Media

WhatsApp testet offenbar Feature zum Zurückziehen und Editieren von Nachrichten

WhatsApp Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, WhatsApp-Nutzer, Messenger, Monetarisierung
Drei Stellenausschreibungen lassen den Rückschluss zu, dass WhatsApp bald Ansätze zur Monetarisierung vorstellt.
geschrieben von Tobias Gillen

Nachricht aus Versehen an den Chef statt an die Freundin verschickt? Mit einem lockeren Spruch ins Fettnäpfchen getreten und erst nach dem Verschicken gemerkt? WhatsApp scheint aktuell das Zurückziehen von Nachrichten zu testen, damit das nicht mehr passiert.

SMS, E-Mail, WhatsApp-Nachrichten – im Grunde haben sie gemein, dass man sie nicht mehr zurückholen kann, wenn sie einmal abgeschickt sind. Facebooks WhatsApp scheint nun an einer Möglichkeit zu basteln, das künftig zu ändern.

Wie der für allerlei Leaks bekannte Twitter-Account @WABetaInfo schon Mitte Dezember berichtete, soll WhatsApp in der Beta unter iOS bereits erste Tests des „Revoke“-Features durchgeführt haben. Nun berichtet der Account, dass WhatsApp offenbar auch unter Android mit Tests nachgezogen ist.


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Ungelesene WhatsApp-Nachrichten zurückziehen

Das Feature beinhaltet, dass man Nachrichten, die noch nicht gelesen wurden, bearbeiten oder sogar zurückziehen kann. Bei WhatsApp wird der Status einer Nachricht mit verschiedenen Häkchen gekennzeichnet:

  • Ein graues Häkchen: Die Nachricht wurde gesendet.
  • Zwei graue Häkchen: Die Nachricht wurde zugestellt.
  • Zwei blaue Häkchen: Die Nachricht wurde gelesen.
WhatsApp Optionen Nachrichten

So sehen die Optionen bisher aus

Das neue Feature, das aktuell getestet wird, kann folglich nur bis zur „zweiten Stufe“, also vor dem eigentlichen Lesen der Nachricht, genutzt werden. Logisch: Ist eine Nachricht gelesen worden, nützt auch das Zurückziehen oder Editieren nichts mehr.

Über einen langen Druck auf die Nachricht öffnet man – wie bisher auch – die zusätzlichen Optionen (aktuell z.B. „Antwort“ oder „Weiterleiten“), in denen es künftig die neuen Punkte „Revoke“ und „Edit“ geben soll.

Peinliche Nachrichten adé?

Während man beim Klick auf „Löschen“ aktuell die Nachricht nur aus dem eigenen Chatverlauf löschen kann, soll man sie mit dem „Revoke“-Feature auch aus dem des Gegenübers löschen können – sowohl im einzelnen Chat als auch in der Gruppe.

Bei dem wird dann „Sender revoked the message.“ (iOS-Beta) bzw. „Message recalled“ (Android-Beta) angezeigt. Auch eine Bearbeiten-Funktion soll in der Mache sein, so @WABetaInfo.

Damit könnten, so die neue Funktion denn wirklich kommt, bald peinliche Nachrichten der Vergangenheit angehören – zumindest wenn das Gegenüber nicht schneller ist.

Zusätzlich Status und Live-Tracking in Planung?

Neben dem Zurückziehen und Editieren von Nachrichten sollen zudem Snapchat-ähnliche Statusmeldungen sowie eine Livetracking-Funktion für Freunde in der Mache sein. Damit soll man z.B. in einer WhatsApp-Gruppe die Bewegungen der anderen Mitglieder verfolgen und sich so gegenseitig schneller finden können.

Hier laufen schon vor dem Start die Anwälte und Verbraucherschützer heiß. Medienanwalt Christian Solmecke etwa hat gleich mal klargestellt, dass das Tracken der Freunde über einen längeren Zeitraum nicht erlaubt sei und dass Eltern ihre Kinder nicht ohne Zustimmung überwachen dürften (zumindest ab dem 14. Lebensjahr). Auch Arbeitgeber müssen dafür zunächst eine schriftliche Erlaubnis einholen.

Nützliches Feature, nette Spieleri und möglicher Ärger

Viel los also bei WhatsApp. Eigentlich wie immer. Spannend wird sein, wie stark die neuen Features auf Gegenwehr stoßen werden, zumindest das letzte Feature, das Live-Tracking, sind prädestiniert für Ärger in Deutschland, auch wenn die Funktion natürlich standardmäßig deaktiviert sein wird.

Die neuen Möglichkeiten bei den Nachrichten werden uns den ein oder anderen Ärger ersparen – und die neuen Status-Tests sind eine nette Spielerei – wie so manche andere Neuerungen in WhatsApp der letzten Monate.

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Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

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