Testbericht

Discounter-Maschine Monsieur Cuisine im Test: Muss es immer der Thermomix sein?

Monsieur Cuisine Plus Test Thermomix
geschrieben von Christina Widner

Bei den Discountern wird es immer beliebter, regelmäßig günstige Küchenmaschinen anzubieten. Der Monsieur Cuisine Plus etwa scheint ein echtes Multitalent zu sein. Die Küchemaschine, die man exklusiv bei Lidl erwerben kann, soll eine günstige Alternative zum berühmten Thermomix sein. Kann man für knapp 1.000 Euro weniger bei den Anschaffungskosten ein gutes Produkt erwarten? Wir haben das getestet.

Monsieur Cuisine: Unterschiede zum Basismodell

Den Monsieur Cuisine gibt es in zwei Varianten, einmal als normales Basis-Modell und einmal in einer „Plus“-Ausführung. Die Kosten unterscheiden sich nur minimal. Das neue Modell gibt es für nur 20 Euro mehr und kostet 199 Euro. Trotz des geringen Aufpreises erhält man ein deutliches Mehr an Funktionen:

  • Eine Teigknet-Funktion, um auch einen schweren Hefeteig kneten zu können
  • Eine Anbrat-Funktion, um Gerichte wie in einer Pfanne oder einem Topf anbraten oder kochen zu können
  • Und einen Linkslauf, um etwas umzurühren, ohne dass die Maschine alles zerkleinert. Dadurch entsteht ein ordentliches Gericht und kein dünnflüssiger Brei.
  • Zudem gibt es eine eingebaute Waage über dem Display und ein größeres Fassungsvermögen von 2,2 Litern (beim Basismodell sind es 2 Liter).

Den Aufpreis sollte man also in Kauf nehmen. Tipp: Im stationären Einzelhandel gibt es teils nur das Basis-Modell. Also hier vor dem Kauf einfach mal online checken, ob es das Plus-Modell auch gerade gibt.

Die Maschine kommt zudem mit einigem an Zubehör: Ein Mixbehälter, ein Messereinsatz sowie ein Kocheinsatz (z.B. um Kartoffeln zu kochen), ein Rühraufsatz (z.B. um einen Biskuitteig zu rühren), einen Spatel, einen flachen und einen tiefen Dampfgareinsatz mit Deckel sowie ein Koch- und Backbuch mit einigen Basisrezepten. Die braucht man auch am Anfang, weil es relativ schwer ist, die einzelnen Eingaben (Zeit, Temperatur, Dauer, etc.) intuitiv richtig abzuschätzen.

Hochwertiges Design und einfach Bedienung

Das Design überzeugt vor allem durch die einfache, kantige Gestaltung und die Kombination aus den Farben weiß und silber. Unter dem blau beleuchteten Display befinden sich mehrere flache Knöpfe und Drehregler. An den drei Drehreglern können die Zeit, die Temperatur und die Geschwindigkeit eingestellt werden. Die flachen Knöpfe regeln die unterschiedlichen Funktionen.

Auf Knopfdruck erhält man bei den unterschiedlichen Funktionen eine Vorgabe der Zeit, Temperatur und Geschwindigkeit. Gerade zu Beginn ist dies eine Erleichterung, da man sich erstmal an das Gerät herantasten muss. Eine gewisse Vorgabe ist deshalb wirklich hilfreich. Natürlich kann man die Vorgaben je nach Geschmack individuell verändern. Nach einigen Versuchen hat man den Dreh aber raus und kann auch nach Gefühl die Einstellungen verändern.

Nach dem Kochen ist vor dem Kochen

Die Reinigung des Monsieur Cuisine Plus gestaltet sich einfach. Alles, bis auf das Grundgerät selbst (logischerweise), kann in die Spülmaschine. Der Mixbehälter kann vom Messer gelöst und wunderbar gereinigt werden – man muss also nicht mit dem Spüllappen im Mixbehälter umständlich um die Messer wischen.

Somit lassen sich alles Teile nach der alltäglichen Benutzung auch unter fließendem Wasser schnell wieder einsatzbereit machen. Ganz im Gegenteil zum Beispiel zur Prep’N’Cook von Krups. Die mehrteiligen Deckel und ein komplizierter Aufbau der Maschine erschweren die Reinigung sehr und machen diese zur „Strafarbeit“.

Thermomix vs. Discounter-Maschine

Doch wo unterscheiden sich die Monsieur-Cuisine-Maschinen vom teuren Thermomix? Beide Modelle haben ein identisches Fassungsvermögen und auch die Funktionen des Teigknetens, Anbratens, Dampfgarens und Linkslaufs sind beiden nicht unbekannt. Außerdem besitzen die Kontrahenten je eine eingebaute Waage, die die alltägliche Arbeit mit den Geräten deutlich erleichtert.

Ein Unterschied ist zum Beispiel in der Mixkraft zu finden: Der Thermomix kann aus normalem Zucker Puderzucker machen, dafür reicht es beim Monsieur Cuisine nicht. Außerdem ist das ganze Spiel mit den Rezepten, Voreinstellungen und Co. beim Thermomix einfach ausgereifter und technisch hochwertiger. Der größte Unterschied ist aber der Preis – mit fast 1.000 Euro mehr hat der Thermomix seinen stolzen Preis, wovon ein großer Teil wohl für die Marke Vorwerk draufgeht.

Fazit: Günstige Alternative zum Thermomix

Der Monsieur Cuisine Plus überzeugt in jeglicher Hinsicht. Die Funktionen können für den Normalnutzer absolut mit dem Thermomix mithalten. Der Preis ist dabei unschlagbar. Wenn alles im Topf oder den Dampfeinsätzen ist, muss nur noch die Zeit eingestellt und gewartet werden. In der Zwischenzeit können andere Dinge, wie der Haushalt parallel erledigt werden.

Im Kochbuch und der Rezeptwelt im Internet finden sich schon einige Rezepte, wöchentlich werden neue eingestellt und man kann sich täglich inspirieren lassen. Wer also auf der Suche nach einer preiswerten Alternative zum Thermomix ist, sollte sich den Monsieur Cuisine anschauen.

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Über den Autor

Christina Widner

Christina Widner ist Service-Redakteurin bei BASIC thinking und BASIC thinking International.

12 Kommentare

  • Ja wenn man ein exzellentes Gerät haben möchte das 15-25 Jahre hält.Und solche Geräte kenne ich.Und wenn was mit den Geräten ist,ist der Service von Vorwek sensationell.Habe ein paar Bekannte die seit ein paar Monaten die billig Variante haben und jetzt schon große Mängel auftreten.Griff locker oder stellt sich wären des Kochen einfach ab.Geht gar nicht

  • Naja das Design überzeugt nicht wirklich…hat einen Charme der 80er.
    Anbraten geht beim Thermomix nicht und würde mich wundern wenn es die günstigere Imitation kann.
    Ansonsten hat Qualität Ihren Preis…nicht umsonst hat meine Tante ihren Thermomix seit über 20 Jahren.

  • Also ich selbst besitze den TM5 von Thermomix und wer einmal Thermomix hatte der will nie wieder etwas anderes. Wie meine Vorredner schon gesagt haben Qualität hat ihren Preis. Und ein Thermomix hält gute 20-25 Jahre. Ich denke da sind 1100€ eine gute Investition und ich koche täglich und vor allem sehr gerne mit meinem Thermi. Da kann ein NoName nicht mithalten, was auch einige meiner Freundinnen im Dauertest bestätigen konnten. Diese meinten Geld sparen zu wollen und sind zwar jetzt nicht ärmer aber um einiges genervter. Und wenn man schaut wie super der Kundenservice ist kann ich nur raten das Geld auszugeben und in einen Thermomix zu stecken. Davon hat man lange was und selbst im Wiederverkauf bringt er nach Jahren noch gutes Geld.

  • Es wird ja oft unterstellt, in solchen Diskussionen müssten Thermomix-User ob des hohen Preises, den sie gezahlt haben, gegen Billigprodukte anargumentieren. Ich für mich habe erkannt, dass neben dem Drumherum wie Rezeptwelt, freie Rezepte im Internet der User, dem Service vor allem eins der große Pluspunkt ist: Alles, was sich dreht ist von sagenhafter Robustheit. Der Motor ist ein Direktmotor. Ohne Getriebe, bürstenlos. Mit unglaublicher Kraft und Schnelligkeit – das ist für 250 Euro nicht zu bekommen. Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein, minderwertigen Käse oder mittelmäßiges Brot. So sehe ich den Thermomix. Der Kauf war zudem in voller Überzeugung, sehr einfach und ohne jeglichen Druck.

  • Interessanter Artikel, wobei ich sagen muss, dass ich persönlich lieber ein bisschen mehr investiere um länger was davon zu haben. Eine bekannte hat auch schon seit etlichen Jahren einen Thermomix als Küchenmaschine und der ist immernoch tip top.
    Beim Design muss ich André zustimmen, aber das optische ist ja bekanntlich Geschmacksache 😉
    Super finde ich allerdings die ganzen Funktionen beim Monsieur Cuisine !

    LG

  • Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag. Ich habe bisher die Prep’N’Cook Maschine von Krups benutzt. Allerdings ist mir ein Teil davon kaputt gegangen und ich überlege ob ich Krups Ersatzteile bestelle oder mir ein neues Gerät zulege. Die Monsieur Cuisine hört sich auch super an und ich werde mir mal noch ein paar mehr Infos durchlesen.

  • Echt interessant was hier so geschrieben wird. Das heisst alle Thermomix Nutzer möchten 20 Jahre Innovation verschlafen, weil Sie viel Geld ausgegeben haben. Für den Preis von einem Thermomix kann man sich mehr als 6 von den billigen Geräten holen. Das bedeutet alle 3,5 Jahre ein neues Gerät mit den Weiterentwicklungen. Ich weiß auch, dass das Gerät ohne Reparatur keine 20 Jahre hält.

  • Ganz ehrlich, das Gerät von Lidl ist top.
    Klar, wenn ich 1200 Euro für ein anderes Gerät ausgegeben hätte, würde ich auch eine Küchenmaschine schlecht machen, die 1000 Euro günstiget ist.
    Ich koche in meinem Lidl-Pott auch Thermomix Rezept. Da die Motorleistung ein wenig geringer ist, braucht es vieleicht mal ein paar Sekunden länger, aber was macht das schon?
    Ich bin völlig zufrieden mit meiner Lidl-Küchenmaschine und möchte sie nicht mehr missen.

  • ich habe jetzt die Monsieur Cuisine Plus und bin sehr zufrieden mit ihr, auch ich hatte einen Thermomix und der war nach 4 jahre der motor kaputt, von der waage die nie richt geht zu schweigen. also ich werde mir immer wieder einen Monsieur Cuisine holen und nie wieder einen Thermomix

  • Klingt gut, aber was genau versteht man unter einem „Normalnutzer“ ? 😉 … Ich finde das Design auch nicht unbedingt ansprechend – eher sogar etwas altbacken. Der Preis hingegen ist wirklich verführerisch. Meine Tendenz geht dennoch in Richtung Thermomix.

  • Ich habe auch den MC+ (Monsieur Cuisine Plus) und er kann durchaus Puderzucker machen. Gar kein Problem. Er knetet schwere Teige, crushed Eis etc.

    In diesem Bericht oben fehlen viele Sachen die der MC+ kann, aber nicht drinne stehen. ob er tatsächlich richtig ausprobiert wurde, glaube ich nicht ganz, sorry.

    Dazu hat er eine Dampfgarfunktion, d.h. er dampfgart richtig ohne drehende Messer, hat der Thermomix nicht. Ist nochmal was anderes. Man kann auch die Voreingestellte Zeit von 20 Minuten ändern oder die Vorheizphase von 10 Minuten überspringen, einfach per Knopfdruck.

    Die Anbratfuktion hat der TM5 auch nicht. Aber der MC+. Das bedeutet, das der MC+ ohne drehende Messer brät und erst dann im Linkslauf das Braugut umwälzt, dann wieder brät, umwälzt etc. Es zischt auch im Mixtopf. Wer es kräftiger Angebraten haben möchte, muss die Anbratfunktion halt 2-3x nutzen. Geht alles wenn man will.

    Im Dampfgaraufsatz passt bisschen mehr rein, weil die Bodenfläche im tiefen Aufsatz etwas größer ist. Und der flache Einlegeboden ist Rechteckig mit abgerundeten Ecken, vom TM ist der Einlegeboden oval.
    Der komplette Aufsatz hat einen separaten, festen Deckel mit eigener Gummidichtung und wird Anstelle des „normalen“ Deckels aufgeschoben und fest arretiert. Das dient der Sicherheit, damit man ihn nicht irgendwie runter werfen kann oder so was. Beim TM wird der Varoma ja einfach nur oben aufgestellt. 120°C und der MC+ sogar 130°C.
    Der neue TM6 schafft zwar 150 oder 160°C aber nur im Anbratprogramm, und das geht NUR wenn man mit dem Cookidoo bestimmte Rezepte nach kocht. Man kann die Anbratfuktion im TM6 nicht einfach so nutzen.

    Was die Rezepte betrifft, ich habe noch nicht erlebt das ich Zeit oder Geschwindigkeit nachstellen musste. Ich nutze alle Rezepte 1:1 von den Thermomix Rezepten.