„Dieser Zug ist kein Adventskalender! Bitte benutzen Sie zum Einsteigen auch die anderen Türen!“ Diese und viele weitere kreative Bahn-Ansagen sind nun im Buch „Der Lokführer hat den Zug verpasst“ erschienen. Wir haben es gelesen.
Das Besondere an Zugreisen
Ich gehöre zu den Menschen, die relativ selten Zug fahren. Für weite Strecken, klar. Aber die fährt man ja nicht so häufig. So geht es auch Marc Krüger, Journalist und nur sporadischer Bahnfahrer. Vielleicht ist das das Erfolgsgeheimnis hinter „Bahn-Ansagen“, seiner Sammlung an witzigen, kreativen und bisweilen auch etwas skurrilen Ansagen in Zügen und Bahnhöfen. Vielleicht helfe ihm das, „um das Besondere an Zugreisen zu erkennen“.
Nachdem er selbst mehrfach kreative Bahn-Ansagen erlebt hat, hat Krüger die Facebook-Seite „Bahn-Ansagen“ und den Twitter-Account @BahnAnsagen gegründet. Das Ziel: Eine Community, die regelmäßig ihre Erlebnisse einreicht, um von Krüger über die Kanäle verbreitet zu werden. 43.000 Follower und über 64.000 Facebook-Fans hat Krüger so generiert, 1.700 Einreichungen veröffentlicht.
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Dank an die Bahn-Mitarbeiter
In Zusammenarbeit mit Bastei Lübbe hat er nun aus dieser Sammlung ein paar hundert Highlights ausgewählt und in einem handlichen Taschenbuch veröffentlicht. Darin findet man nach Themen wie dem Vorgang des Aus- und Einsteigens, der Sitzplatzwahl oder der Ticketkontrolle geordnet je vier bis fünf Bahn-Ansagen pro Doppelseite.
Wer hier also eine humorvolle Lektüre aus ausführlich aufgeschriebenen Anekdoten erwartet, wird nicht fündig. Vielmehr ist „Der Lokführer hat den Zug verpasst“ ein perfektes Buch für Vielreisende, um zwischen den Haltestellen immer mal wieder ein paar kurze Snacks aus dem Buch zu lesen.
Laut Krüger ist die Sammlung auch explizit als Dank an all die Bahn-Mitarbeiter gedacht, die selbst in schwierigen Situationen den Kopf bewahren und sie mit Humor und Witz auflockern können. Aus eigener Erfahrung: Es gibt doch nichts Schlimmeres, als eine langweilig eintönige Ansage, wenn man in der Bahn ohnehin schon genervt von diesem und jenem ist. Ein paar Beispiele, was den Leser in „Der Lokführer hat den Zug verpasst“ erwartet:
So, alle Türblockierer jetzt mal Handy raus und „Lichtschranke“ googeln!
Wir sind acht Minuten zu spät abgefahren, weil der Lokführer in der Sonne das Abfahrssignal nicht gesehen hat.
Halten Sie bitte Ihre Fahrscheine bereit. Die Schwarzfahrer: Halten Sie bitte Ihren Ausweis bereit!
Die gute Nachricht ist: Es gibt Kaffee. Die Kaffeemaschine ist ziemlich das Einzige, was noch nicht kaputt ist.
Sie erreichen den ICE nach Wiesbaden auf jeden Fall. Wir haben ihn eben überholt, weil er vor einer defekten Weiche steht.
So oder so ähnlich geht es auf den 150 Seiten zu. Man staunt, lächelt, lacht hin und wieder auf und merkt bei fortschreitender Lektüre, wie man sich mit allem Bahn-Ärger, den man schon so mitgemacht hat, langsam versöhnt. Am Ende wird klar, dass auch bei der Bahn nur Menschen arbeiten – und dass manche davon sogar richtiges Unterhaltungspotential haben.
„Der Lokführer hat den Zug verpasst“ ist bei Bastei Lübbe erschienen, fasst 152 Seiten und kostet 8 Euro bei Amazon.
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