Erst war da das Theater um das Auto-Magazin „Top Gear“, welches damit endete, dass Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May allesamt ihren Hut nahmen und der BBC den Rücken kehrten. Clarkson, weil man ihn nach einem Vorfall bei den Dreharbeiten schlicht kickte, Hammond und May folgten dann von sich aus, weil sie ohne ihn nicht arbeiten wollten.
Mitte Mai dann das große Aufatmen der riesigen Fan-Gemeinde, als nämlich Amazon Prime verkünden ließ, dass man sich die drei Auto-Freaks allesamt an Land gezogen hat und mit ihnen eine komplett neue Show plant, die man den Dreien auf ihre autoverrückten Leiber schneidet. Auf „Top Gear“ folgte „The Grand Tour“ und für Herbst wurde die erste Folge angekündigt.
Heute – am 18. November – ist es nun soweit und die erste Folge exklusiv bei Amazon Prime verfügbar, jeden Freitag folgt eine weitere. Auch für das Team um Clarkson ein besonderer Schritt, denn man hat nicht nur in alter Besetzung das Konzept der BBC-Show in ein neues Format rüber gerettet, sondern profitiert nun auch von den Vorteilen des Streaming-Portals. Genauer gesagt profitieren die Fans, denn nun muss man sich nicht zu einer bestimmten Zeit vor den Fernseher hocken, sondern kann jederzeit den Stream aufrufen, wann es eben passt.
Aber auch Amazon Prime profitiert, denn die Drei haben natürlich einige Strahlkraft und somit sind sie die besten Aushängeschilder für den Streaming-Service – eine Win-Win-Situation also. Amazon nutzt die Show mit dem Trio sogar dafür, um die weltweite Verfügbarkeit des Portals voranzutreiben: The Grand Tour wird ab Dezember nämlich in über 200 Ländern zu sehen sein und eben nicht nur in der Handvoll Nationen, in denen Amazon Prime Video aktuell verfügbar ist.
4 Continents, 3 friends, 1 Incredible Adventure – What Could Possibly Go Wrong?
Jetzt aber genug davon, denn wir wollen euch schließlich erzählen, was von der neuen Show zu halten ist und ob Clarkson und Co das „Top Gear“-Niveau halten können. Erst einmal haben wir ein paar O-Töne der Presse-Kollegen zusammengetragen, danach dann schließlich erzählt euch Palle, was er von der ersten Folge hält. Also: Spoiler-Alarm, falls ihr die erste Folge noch nicht gesehen habt. Falls ihr die Gelegenheit noch schnell nutzen wollt, und euch die erste Folge vor Palles Einschätzung reinziehen möchtet: Hier geht’s lang!
The Grand Tour – Das sagen die Kollegen
Ähnlich wie Palle haben auch die Kollegen von Auto Motor Sport das Debüt nicht abwarten können. Ihre erste Einschätzung:
[mg_blockquote cite=“Auto Motor Sport“]Ein Höhepunkt ist schwer zu benennen, wenn man sich durchgehend dabei ertappt, zu grinsen wie ein Bekloppter. Kern der ersten Folge ist das lang ersehnte DuellVideo BMW M4 vs. Mercedes-AMG C 63 S der drei Hypercars Porsche 918 Spyder, McLaren P1 und Ferrari LaFerrari, die über den Algarve International Circuit in Portugal ballern. In Kürze: sensationelle Bilder, erstklassiger Soundtrack und drei Moderatoren in Höchstform. Wer das Duell gewinnt, verraten wir an dieser Stelle nicht, das dürfen Sie sich selbst ansehen.[/mg_blockquote]Bei Quotenmeter fällt das Fazit wie folgt aus:
[mg_blockquote cite=“quotenmeter.de“]«Top Gear»-Fans dürfen aufatmen. Mit «The Grand Tour» findet sich vom Look and Feel viel vom BBC-Format wieder, aufgrund des riesigen Budgets wirkt vieles dazu noch spektakulärer und epischer. Letztlich wird auch in der neuen Amazon-Eigenproduktion klar, was die BBC in der 23. Staffel «Top Gear» auf die harte Tour erfahren musste: Der unverwechselbare Charakter der Sendung entsteht durch das Personal. Egal was man vom polarisierenden Trio hält: Clarkson, Hammond und May sind tatsächlich eine Kombination, die brillante Unterhaltung schafft. [/mg_blockquote]Watson.ch schreibt:
[mg_blockquote cite=“watson.ch“]Es gibt Filme, die sind derart brillant, dass man sich für diejenigen Leute freut, welche diese Werke – diese Erlebnisse – noch vor sich haben. «The Big Lebowski» ist so ein Kandidat, «The Usual Suspects» oder «Der Pate I & II». Heute Morgen, es ist 03.17 Uhr in der Früh, freue ich mich riesig für alle «Top Gear»-Fans, welche die ersten fünf Minuten «GT» noch nicht gesehen haben. Es wird Hühnerhaut geben. Versprochen.[/mg_blockquote]Thomas Lückerath – für mich der TV-Kritiker im deutschsprachigen Internet schlechthin – schreibt auf DWDL.de:
[mg_blockquote cite=“Thomas Lückerath, DWDL“]Ein Zusammenschnitt dessen, was in der ersten Staffel von „The Grand Tour“ zu erwarten ist, liefert das, was begeistert an der Sendung: Die Lust auf spektakuläre Bilder und eine Weltreise voller Abenteuer, deren Budget man nur so durch die Hände rieseln sieht. Es ist eine Ohrfeige für die BBC und „Top Gear“, auch wenn sich erst in Jahren herausstellen wird, ob dieses teure Investment von Amazon sich letztlich rentiert hat. Nach 10 Minuten ist man drin — in der Show und dem neuen mobilen Studio-Zelt, mit dem das Team um die Welt reist[…]Und wieder einmal gibt es Car Porn in Reinkultur. Allein das Intro dieses insgesamt 16-minütigen Beitrags ist atemberaubend in Szene gesetzt.[/mg_blockquote]Damit habt ihr jetzt schon mal ein paar erste Einschätzungen der werten Kollegen zu lesen bekommen. Aber auch Sascha, der gerade in Deutschland unterwegs ist und einen Termin nach dem anderen abreißt, hat sich natürlich ein kleines Zeitfenster freigeschaufelt, um sich die erste Folge von „The Grand Tour“ reinziehen zu können. Viel Spaß also mit seinem Fazit zur ersten Folge der Show:
The Grand Tour – Sascha Pallenbergs Kritik zur ersten Folge
Endlich! Ostern, Geburtstag, Weihnachten auf einmal. Ach was sage ich da… ich gehe noch eine Stufe hoeher und erklaere, dass es sich fast anfuehlte wie der Anpfiff zum Derby. Meine 3 Helden sind zurueck. Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May haben es mit einer neuen Show zurueck auf meine Displays geschafft. Genau… Displays, denn die 3 sind nun nicht mehr im klassischen TV-Programm der BBC zu finden, sondern haben bei Amazon Prime ein neues zu Hause gefunden. Wobei ich nach dem Genuss der ersten Folge sagen muss, dass sie endlich zu Hause angekommen sind. Was die Produzenten da fuer den Onlineversand aufgefahren haben, das war ganz grosses Kino.
Wer die sensationellen Einstellungen und Kamerafahrten, die Dramaturgie und den Witz von Top Gear geliebt hat, der wird auch „The Grand Tour“ lieben. Alles ist noch ein wenig perfekter, exklusiver und vor allen Dingen sarkastischer. Und das ist in meinen Augen die eigentliche Leistung. Wie kann man es bitteschoen schaffen, das Vorgaenger-Format noch zu uebertreffen? Ganz einfach, in dem man es am Auspuff der eigenen Ansprueche schnueffeln laesst. The Grand Tour laesst die BBC-Serie wie einen getuneten Trabbi aussehen, der so gerne ein 911er waere.
Zusatzinformationen im Stream
Wie sagte nicht Clarkson in der 1. Folge so schoen: „Wir haben hier all unsere Ideen und Erfahrungen der letzten 20 Jahre gebuendelt und diese Show auf die Beine gestellt“. Ja, das kann ich so bestaetigen und herausgekommen ist ein Unterhaltungsfeuerwerk, wofuer es sich allein lohnt eine Amazon Prime-Mitgliedschaft abzuschliessen.
Ohne zu sehr zu spoilern, aber die kleinen Seitenhiebe in Richtung Top Gear und all den Features der Show, das wurde nicht platt und profan umgesetzt, die Grand Tour-Macher nehmen sich auch hierbei selbst wunderbar auf die Schippe. Den Vogel schiesst man jedoch mit einem Productplacement-Pitch fuer die neue Teststrecke ab. Die „You name it“-Kurve sucht noch einen Sponsor. Kann bitte jemand den Producern und Amazon umgehend saemtliche Werbeawards in dem uns bekannten Universum verleihen? Gejohlt habe ich… Szenen-Applaus spendiert und mich sowas von abgerollt, weil ich natuerlich an die langen Gesichter in der BBC denken musste.
Grand Tour ist nicht nur die beste Show fuer Autofans… es ist die beste Show fuer Show-Afficinados und all die, die auf Kamerafahrten und Storylines aus der naechsten Dekade stehen.
Schnappt euch ne kostenlose 30 Tage Prime-Mitgliedschaft und schaut euch Grand Tour an. Es gibt nichts besseres!