Start-up kann im Traum jeder. Man könnte ja mal eine Firma für dies gründen oder ein Unternehmen für das hochziehen. Kennt man. Problem dabei: Woher kommen Zeit, Geld und Disziplin, um diesen Weg einzuschlagen? Felix Plötz versucht sich an einer Antwort im Buch „Das 4-Stunden-Startup“ – und wir haben es gelesen.
Du musst schon sehr von dir und deiner Idee überzeugt sein, um Knall auf Fall dein gesamtes Leben umzukrempeln, deinen sicheren Job zu kündigen und dich mit all deiner Energie in dein Start-up zu schmeißen. Denn was du dann nicht mehr hast, sind Zeit und Geld. Geld, weil du kein Einkommen mehr hast. Und Zeit, weil du jetzt existentiell unter Druck stehst und schnell Einnahmen generieren musst, bevor du deine Ersparnisse aufbrauchst.
Felix Plötz kennt den Traum, seine eigenen Ideen umzusetzen. Jahrelang hat er in einem Großkonzern gearbeitet, viel Verantwortung gehabt und noch mehr verdient, nur glücklich war er dabei nicht. Was er nicht kennt, sind Sorgen wegen Zeit und Geld. Denn was er “ Das 4-Stunden-Startup“ nennt, ist nicht viel mehr als ein Weg, seine Ideen neben der Arbeit umzusetzen, Chancen auszuloten und erst dann voll einzusteigen, wenn der Laden läuft.
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Nicht sehr sexy, aber für den Anfang ok
Aber Moment mal, ist nicht aus allen Ecken stets zu hören, Gründer müssen voll dabei sein? Sich zu hundertzehn Prozent auf ihr Projekt einlassen? „Natürlich kann ich nicht ausnahmslose jede Geschäftsidee als 4-Stunden-Startup umsetzen – an der Stelle ist der Titel etwas zugespitzt. Es geht bei der Idee aber auch gar nicht darum, dass es keine Ausnahmen gäbe. Ich kann auch nicht ausnahmslos jedes Business automatisieren oder jede Idee ohne fremdes Geld umsetzen”, sagt Plötz. „Der springende Punkt ist vielmehr, dass es jedoch ganz, ganz viele Ideen gibt, die sich wunderbar neben dem Job umsetzen lassen. Um genau das deutlich zu machen und zu zeigen, dass das Konzept des 4-Stunden-Startups nicht nur irgendeine steile These ist, enthält das Buch ein komplettes Kapitel mit echten Geschichten, in denen Leute genau das gemacht haben.“ Die 4-Stunden-Regel sei dabei auch variabel ganz nach den Bedürfnissen einsetzbar.
Plötz selbst hat dann irgendwann neben seinem Brotjob Kurse zum spritsparendem Fahren angeboten. Nicht sehr sexy, schreibt er auch selber. Aber optimal, um herauszufinden, ob es funktioniert. Achtung, Spoiler: Es hat funktioniert. Es folgten Bücher*, Vorträge, ein eigener Verlag und dessen Übernahme durch den Ullstein Verlag, in dem auch „Das 4-Stunden-Startup“ erschienen ist.
Von Tools zum gesellschaftlichen Wandel
Neben praktischen Tools stellt Plötz in seinem Buch auch andere Gründer und ihre sehr unterschiedlichen Geschichten vor sowie den Prozess der Ideenfindung vor (Dazu haben wir erst kürzlich Matthew Mockridges Buch „Dein nächstes großes Ding“* rezensiert, das dem Thema ein ganzes Buch widmet). Abschließend versucht sich Plötz, der seine Anfänge häufig als „Traumtänzer“ bezeichnet, noch an ein paar Seiten über den gesellschaftlichen Wandel.
Besonders hilfreich ist das Kapiel über die ersten Schritte im eigenen Unternehmen. Versicherungen? Arbeitslosengeld? Studium? Felix Plötz schafft es hier – und das klappt in derartigen Büchern meiner Wahrnehmung nach nur sehr selten – sehr praktisch aufzuzeigen, worauf man beim Start wirklich achten muss. Das gelingt, weil er nur selten von seiner persönlichen, offenen Schreibweise abweicht, die mancherorts etwas zu euphorisch sein mag, ihren Zweck aber erfüllt.
„Das 4-Stunden-Startup“: Für die Vor-Gründungszeit
Entsprechend ist „Das 4-Stunden-Startup“ auch ein Buch, das man vor allem vor der Gründungszeit gelesen haben sollte, weil es einen auf die bevorstehende Zeit gut vorbereitet. Ergänzend würde ich „Dein nächstes großes Ding“ empfehlen, bestenfalls aber erst nach dem Werk von Felix Plötz, weil es noch ein bisschen praktischer an die Sache herangeht.
Die Leseempfehlung ist also hiermit gegeben. „Das 4-Stunden-Startup“ gibt es ab sofort im Econ-Verlag und kostet 17 Euro als Taschenbuch* sowie 15 Euro als E-Book*.