Die Night Markets gehören definitiv zu den Freuden hier in Taiwan. Bis spät in die Nacht könnt ihr hier alle möglichen Leckereien kaufen, die euch dort frisch zubereitet werden. Erst kürzlich schaute ich beim Tonghua Night Market aka Linjian Night Market zum Essen vorbei auf dem Weg vom Büro nach Hause. Mit dem ASUS ZenFone 3 und dem Honor 8 bewaffnet wollte ich herausfinden, mit welcher Kamera mir die besseren Low-Light-Fotos gelingen. Bei den grellen Leuchtreklamen tun sich Smartphone-Kameras in Sachen Belichtung und Weißabgleich oft schwer – perfekt also, um die Cams mal unter realen Bedingungen zu testen.
Das ZenFone 3 und das Honor 8 spielen preislich in etwa in der gleichen Liga: Das ZenFone 3 bekommt ihr aktuell bei Amazon für etwa 330 – 350 Euro (inklusive Kosten für den Versand nach Deutschland), während das Honor 8 mit 399 Euro ein wenig höher angesetzt wurde. Das ist u.a. dem deutlich stärkeren Prozessor geschuldet, denn im Honor 8 kommt der Huawei-eigene Kirin 950 zum Einsatz. Auch, wenn er nicht ganz an Konkurrenten wie den Snapdragon 820 oder Samsungs Exynos 8890 heranreicht, so gehört der Kirin 950 dennoch zu den derzeitigen Top-SoCs.
[asa]B01L29XI4M[/asa] [asa]B01L29XWPM[/asa] [asa]B01J0RYDPG[/asa]Vergleichen wir beide Handsets mal über den Tag miteinander, präsentiert sich die Performance der UI nahezu identisch. Die schiere Power des Kirin 950 zeigt sich aber dann, wenn größere Apps schneller laden und bei den kürzeren Verarbeitungszeiten bei HDR-Fotos. Der ziemlich mittelmäßige Snapdragon 625 im ZenFone ist auch recht flott, aber bei den anspruchsvolleren Tasks dauert es eben ein kleines bisschen länger.
Das Honor 8 kommt mit einer Dual-Cam auf der Rückseite, wobei die zweite Cam bei diesem Vergleich nicht zum Einsatz kam. Die Hauptkamera besitzt einen 12 MP-Sensor mit einer f/2.2-Blende und zumindest auf dem Papier klingt das besser, was das ASUS ZenFone 3 zu bieten hat: Nämlich 16 MP und eine f/2.0-Blende (niedriger ist besser).
Vorab wollen wir erst noch die wichtigsten Spezifikationen des ASUS ZenFone 3 und des Honor 8 gegenüber stellen:
Honor 8 vs ASUS ZenFone 3 – Technische Daten
Honor 8 | ZenFone 3 | |
Display | 5.2″ LTPS 1920 x 1080 Pixel (423 ppi) | 5.5″ Super IPS+ 1080 x 1920 Pixel (401ppi) |
SoC | Kirin 950 (4 x 2.3 GHz Cortex A72 + 4 x 1.8 GHz Cortex A53 + Always-On I5 Co-Prozessor) | Qualcomm MSM8953 Snapdragon 625, Cortex-A53-basierter Octa-Core-SoC mit 2.0 GHz |
GPU | Mali T880 | Adreno 506 |
RAM und interner Speicher | 4 GB / 32 GB, 4 GB / 64 GB + 3 GB / 32 GB | 3 GB RAM und 32 GB Speicher bzw. 4 GB RAM und 64 GB Speicher |
USB | v2.0, Type-C 1.0 Reversible Connector | Type-C 1.0 Reversible Connector |
Kamera (hinten) | 12 MP, f/2.2, Dual-Cam (1 B & W, 1 RGB) | 16 MP, f/2.0, laser/phase detection autofocus, OIS (4-axis), Dual-LED-Blitz |
Kamera (vorn) | 8 PM, f/2.4 1080p | 8 MP, f/2.0, 1080p |
microSD Karte | Hybrid microSD (Dual nano-SIM + microSD) | |
Akku | 3000 mAh | |
Software | EMUI 4.1, which builds on Android 6.0 Marshmallow | Asus ZenUI 3.0, Android OS, v6.0.1 Marshmallow |
Gehäuse | “2.5D” glass front and back, metal frame | |
Maße und Gewicht | 145.5 x 71 x 7.44 mm, 153 g | 152.6 x 77.4 x 7.7 mm 155 g |
Farben | White, Gold, Black, Pink, Blue | Sapphire Black, Moonlight White, Shimmer Gold |
Und jetzt lasst uns auf die Fotos schauen, die wir im Auto-Mode gemacht haben:
Low Light Smartphone Foto-Battle
Der Tonghua Night market ist auch als Linjiang Night Market bekannt – auf dem ersten Bild seht ihr den Eingang des Marktes. Links seht ihr das ASUS ZenFone 3, rechts das Foto vom Honor 8:
[twentytwenty] [/twentytwenty]Im Gegensatz zu China wird hier stets sauberes, frisches Öl benutzt. Temperatur und Gewürze entscheiden darüber, dass der eine Stand beliebter ist als der andere.
Zunächst war ich der Meinung, dass das Honor 8 die Farben übersättigt, um nachts auf akkuratere Farben und stärkere Kontraste zu kommen. Wenn ich aber oben aufs Bild schaue, wo sie Krabben und Shrimps verkauft, sind deren Farben auf dem Honor realistisch, während sie auf dem ASUS-Smartphone ein wenig zu rot aussehen.
Bei diesem Beispiel ist das ZenFone das mit den akkurateren Farben. Es ist gängige Praxis: Die Farbdarstellung unterscheidet die Mittelklasse vom High-End-Segment – übersättigte Farben machen die Fotos technisch gesehen natürlich nicht besser, aber fragt man den Durchschnittsmenschen nach dem besseren Foto, entscheidet er sich für gewöhnlich für das Bild, welches mehr heraus sticht.
Links seht ihr das Foto vom ZenFone 3, rechts das Honor 8
[twentytwenty] [/twentytwenty]Takoyaki ist eigentlich kein Street Food aus Taiwan, sondern japanisch. Beim Tempura handelt es sich um eine Zubereitungsvariante frittierter Speisen in der japanischen Küche – in diesem Fall um einen Tintenfisch-Ball: Gewürfelter Tintenfisch wird in Weizenteig gehüllt und dann so lange in dieser heißen Metall-Form gerollt, bis der Ball goldbraun ist.
Überrascht war ich beim obigen Close Up-Foto von der Performance des ZenFone, die deutlich besser ist als die des Honor 8. Die Farbdarstellung, die Klarheit und der Detailreichtum sind beim ASUS-Foto jeweils besser als beim Konkurrenten. Aufgrund der starken Hintergrundbeleuchtung und der Objekte in Bewegung ist es ein sehr anspruchsvolles Motiv, gerade für eine Kamera in einem Mittelklasse-Smartphone. Fairerweise muss man sagen, dass das Honor-Ergebnis vielleicht besser ausgefallen wäre, wenn wir auch die zweite Cam auf der Rückseite genutzt hätten. Ärgerlicherweise war ich aber so hungrig, dass ich meinen Snack verschlungen hatte, bevor ich weitere Fotos machen konnte.
Den Night-Time-Mode habe ich auf dem Night Market nicht für meine Fotos genutzt. Zum einen passen die Einstellungen im Auto-Mode für gewöhnlich und der Nachtmodus auf beiden Smartphones schließt eine lange Belichtungszeit mit ein, was nicht vorteilhaft ist bei so vielen beweglichen Objekten. Das Honor 8 kommt mit der gleichen Software wie die Huawei-Smartphones, was bedeutet, dass mehrere Fotos geschossen und übereinander gelegt werden. Unmöglich, in diesem Modus Portrait-Fotos zu machen und ihr braucht etwa 15 Sekunden für ein Bild.
Das ZenFone 3 arbeitet ganz ähnlich, nur dass ihr für ein Foto lediglich zwei bis drei Sekunden benötigt. Für meine Versuche, die ihr unten seht, hab ich mir extra Locations gesucht, bei denen ich meine Hand mit dem Smartphone auf einem Geländer abstützen konnte, um ein Stativ zu ersetzen. Die Fotos vom Honor 8 sind unscharf und dunkel, brauchten zudem ewig, während die ASUS-Bilder heller und auch schärfer ausfallen.
Hier habe ich mal in eine dunkle Gasse hineingeschaut und -geknipst:
Mein Sieger: Honor
Davon ausgehend, dass die meisten Leute bei einem Mittelklasse-Smartphone eher schnelle Schnappschüsse auf der Straße machen, als sich lange mit Foto-Einstellungen beschäftigen, haben wir uns in diesem Vergleich auf den Auto-Modus fokussiert. In diesem Modus haben sich beide Smartphones – Honor 8 und auch das ASUS ZenFone 3 – ihre Fehltritte erlaubt.
[asa]B01L29XI4M[/asa] [asa]B01L29XWPM[/asa] [asa]B01J0RYDPG[/asa]Das Honor 8 lieferte regelmäßiger ausdrucksstarke Fotos ab, nur hin und wieder stach das ZenFone 3 hervor und konnte mit höherer Farbgenauigkeit punkten. Letzten Endes litt das Honor 8 nicht unter diesem nebligen Schleier, der sich doch über die meisten Fotos des ZenFone 3 gelegt hatte.
Was denkt ihr? Bestätigt ihr meinen Eindruck oder seid ihr anderer Meinung? Schreibt es uns in die Kommentare.