Das Roccat Skeltr trägt den Untertitel »Smart Communication Gaming Keyboard« – und sagt damit bereits ziemlich direkt, was es kann und was es dem User ermöglichen möchte: Nämlich die intelligente Verknüpfung von PC, Tastatur und Smartphone. Wie genau das Skeltr das für seine 179,99 Euro bewerkstelligt, dazu kommen wir gleich. Fangen wir aber zuerst mal mit den Äußerlichkeiten an.
Die Äußerlichkeiten
Die Farbgebung ist in schickem schwarz-grau gehalten. Optische Hervorhebung der WASD-Tasten, wie es bei einigen Gaming-Tastaturen üblich ist, gibt es zum Glück nicht. Die ausklappbaren Füßchen sind gummibeschichtet, sodass sie nicht wegrutschen und am oberen Rand befindet sich eine Rille, die problemlos alle gängigen Smartphones und sogar Tablets hält.
[parallax-image caption=““][/parallax-image]Das Gehäuse ist komplett aus Plastik, weniger wertig wirkt das Skeltr dadurch aber nicht, denn es ist solide verarbeitet und Tastaturen sind eben meistens aus Plastik. Für einige Nutzer deutlich störender dürfte die Tatsache sein, dass es das Skeltr nicht als mechanisches Keyboard gibt. Der schwammigere Druckpunkt der Rubberdome-Technologie ist nicht jedermanns Sache, doch hier kommt es ganz auf die persönlichen Vorlieben an.
An der oberen Kante befinden sich eine Menge Anschlüsse: Ein USB- und Audioeingang zum Verbinden des Smartphones, sowie ein Audio- und Mikrofonausgang fürs Headset. Ein USB-zu-Mikro-USB-Kabel sowie der nötige Klinkenstecker liegen bei, ein Kabel für Apple-Geräte wird aus lizenzrechtlichen Gründen nicht mitgeliefert. Das sollte jedoch kein Problem sein, denn jeder iPhone- oder iPad-Nutzer dürfte ja bereits eins zuhause haben. Aufgrund der vielen Anschlüsse benötigt das Skeltr zwei USB-Ports an eurem PC, sowie Anschlüsse für Audio und Mikrofon, die den PC-Sound einfach mit durchschleifen.
Smartphone-Features
Ist alles fertig angeschlossen und die dazugehörige Software für Windows bzw. App für Android, iOS und Windows Phone installiert, kann es losgehen. Das erfordert allerdings ein klein wenig Aufwand, denn die kostenlose Swarm-App muss mit dem gleichen W-Lan wie auch der PC verbunden sein. In der Regel klappt das ohne Probleme, manchmal streikt die PC-Software aber beim einen oder anderen Installationsschritt. Hat alles geklappt, bietet die App einige spaßige sowie nützliche Funktionen – angefangen damit, dass wir auf dem Smartphone den Status unseres PCs checken können, sofern der dies unterstützt.
So wird uns etwa die aktuelle RAM- oder Netzwerk-Auslastung, oder auch CPU- und GPU-Belastung, -Temperatur und -Taktfrequenz angezeigt. Eine nette Spielerei. Für die Schreiberlinge unter euch zeigt die App außerdem an, wie viele Anschläge beim Tippen im Schnitt gemacht werden, und anhand der Löschentaste auch, wie viele Fehler sich dabei einschleichen. Gerade für Leute die beruflich schreiben, ist es ein tolles Feature, um das Arbeitspensum und die -Geschwindigkeit im Blick zu behalten.
Wirklich sinnvoll hingegen ist, dass wir unsere Musik am PC über die App steuern können. Läuft etwa Spotify im Hintergrund, wir befinden uns jedoch gerade in einem Spiel oder anderem Programm, aus dem wir nicht unbedingt herauswechseln wollen, wenn ein nerviger Song in die Playlist rutscht, können wir ihn per Klick am Smartphone umgehend ändern oder pausieren. Das Reaktionsfeedback der App ist zwar etwas träge, sie führt Befehle jedoch zuverlässig nach kleiner Verzögerung aus. Zudem können wir am PC unsere Lieblingsspiele und Programme verlinken und direkt aus der App heraus starten.
Features fürs Smartphone
Doch nicht nur das Smartphone hat Zugriff auf den PC, besonders anders herum entfaltet das Skeltr sein Potenzial. Wenn unser mobiles Gerät via Bluetooth mit der Tastatur verbunden ist, können wir mit dem Skeltr darauf tippen und etwa WhatsApp- oder Facebook-Nachrichten verfassen. Per simplem Knopfdruck rechts am Keyboard schalten wir zwischen PC-Gebrauch und Handy-Tastatur um. Praktisch, dass das Smartphone dabei durch den USB-Anschluss lädt, denn die permanente Bluetooth-Verbindung saugt ordentlich Akku.
Kommen nicht Textnachrichten, sondern Anrufe rein, schalten wir das angeschlossene Headset von PC- Betrieb mit einer Taste links außen kurzerhand aufs Handy um. Das aktuelle PC-Geschehen, sei es Skype, Teamspeak, der Ingame-Sound eines Spiels oder einfach nur ein bisschen Musik, wird im Headset automatisch lautlos gestellt und wir kommunizieren ohne Umgreifen mit unserem Handyanrufer.
Gerade wer beim Arbeiten ein Headset trägt und berufliche Anrufe reinbekommt, profitiert ungemein von diesem Comfortfeature – oder wenn mal die Mutti anruft, während wir in einem alles entscheidenden Death-Match stecken. Mit demselben Knopf schalten wir übrigens auch um, wenn wir zwar am PC arbeiten, aber Musik vom Handy abspielen wollen, auch hier ist Umstecken der Kopfhörer nicht nötig.
Da das Skeltr eine Gaming Tastatur ist, dürfen die programmierbaren Makros nicht fehlen. Fünf frei belegbare Tasten für Shortcuts befinden sich links vom Buchstabenfeld und nochmal drei Keys für den Daumen unterhalb der Leertaste. Via Swarm können wir diese und einige weitere Tasten belegen wie es uns gefällt. Zudem bietet die PC-Version von Swarm viele nette Spielereien, etwa in welchen Farben wir die Tasten beleuchten lassen, ob sie blinken oder pulsieren sollen, oder gar bei jedem Anschlag Laser-Geräusche machen.
Fazit
Für die satten knapp 180 Euro bietet das Skeltr eine ganze Menge. Besonders für Leute die gerne und viel Spielen ist die Gaming-Tastatur mit Smartphone-Integration natürlich ideal. Nicht nur wegen der nahtlosen Headset- und Tastaturumschaltung, sondern auch wegen der Werte, die die App über den PC ausliest. Aber auch im Office zuhause kann das Annehmen von Anrufen übers Headset ohne Umstecken oder Umgreifen eine angenehme Arbeitserleichterung sein.
[mg_blockquote]Besonders für Leute die gerne und viel Spielen ist die Gaming-Tastatur mit Smartphone-Integration ideal.[/mg_blockquote]Ein großer Kritikpunkt für viele ist, dass das Skeltr für den stolzen Preis lediglich mit Rubberdome-Technologie erhältlich ist und nicht auch als mechanische Version verfügbar. Ob all die Smartphone-Integration in einer Tastatur wirklich nötig ist, sei mal dahingestellt, das Skeltr setzt sie jedoch gut um und erleichtert damit die Handynutzung am PC definitiv. Ein nettes Extra für Roccat-Fans ist übrigens, dass wir am Smartphone abstimmen können, welche Features die App zukünftig erhalten soll. Es wird also stetig erweitert und verbessert. Das ist auch dringend nötig, weil die Software sowohl am PC als auch mobil an vielen Stellen noch nicht so ganz rund läuft.