Social Media

eBay Kleinanzeigen bekommt harte Konkurrenz: Facebook startet Marketplace

Facebook Marketplace
geschrieben von Tobias Gillen

Ebay Kleinanzeigen und andere „moderne Flohmarkt“-Apps, bekommen künftig Konkurrenz von Facebook. Mit Marketplace arbeitet Facebook an einem sehr ähnlichen Angebot, um schnell und einfach Dinge privat kaufen oder verkaufen zu können. 

Der Facebook Messenger hat ein hartes Leben: Von so vielen Menschen genutzt und trotzdem muss er ständig umziehen. Zunächst von der Facebook-App in eine eigene App, jetzt muss sein Shortcut Platz machen für Facebooks Marketplace, der in den kommenden Tagen in den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland an alle Nutzer über 18 Jahren ausgerollt wird. Der Messenger wechselt dafür in der App nach oben links, neben das Suchfeld.

Marketplace: Schickes Design, immer griffbereit

Der Marketplace von Facebook sieht dabei nicht viel anders aus als das, was vergleichbare Dienste bisher liefern:


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  • Eine Entdecken-Funktion, wo man sich in verschiedenen Kategorien umsehen und nach Preis, Produkten oder Standort filtern kann.
  • Die Möglichkeit, den Anbieter direkt zu kontaktieren per Direktnachricht und mit ihm über den Preis zu verhandeln.
  • Das Einstellen von eigenen Produkten mittels Bild, Titel und Beschreibung.

Insgesamt sieht der Marketplace aber ziemlich schick aus und hängt zumindest das inzwischen etwas angestaubte Kleinanzeigen von eBay optisch ab. Der Hauptvorteil wird aber – wie immer – sein, dass Facebook eine gigantische Nutzerbasis hat und entsprechend von Beginn an die Leute magisch anziehen wird, die etwas suchen oder loswerden wollen.

Facebook Marketplace

So soll der Facebook Marketplace aussehen

Harte Konkurrenz für eBay, Shpock und Co.

In den nächsten Monaten möchte Facebook laut eigener Aussage auch eine Desktop-Unterstützung für Marketplace launchen sowie in weitere Länder, dabei ist dann klassischerweise auch Deutschland, expandieren. Für eBay, Shpock, Kleiderkreisel, Stuffle und Co. dürften bis dahin die Nächte etwas kürzer ausfallen: Wenn die Nutzer den Marketplace auf Facebook annehmen, kommt ein harter Knochen in den Markt, der selbigen ganz schön aufwirbeln wird. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Sehr viele Nutzer schon vorhanden
  • Hohe User Experience durch: Alles in einer App
  • Mehr Vertrauen: Man erfährt viel über den Anbieter
  • Prominente Platzierung in der Menüleiste

Bis dahin lässt sich das Verhalten der Nutzer in den vier Start-Ländern erst mal beobachten. Dass Facebook auch in diesen Markt eintritt, ist wenig überraschend. Immerhin arbeitet das Netzwerk längst an allen möglichen E-Commerce-Ideen. Erst kürzlich haben Bot-Entwickler die Möglichkeit bekommen, über den Messenger auch Zahlungen zu verarbeiten. Ein Amazon-ähnliches Shopping-Angebot bei Händlern wird auf kurz oder lang sicher auch kommen.

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

8 Kommentare

  • Einfach nur widerlich. Kann nicht einfach jeder mal seins machen und gut is?
    Aber nein, Google baut in Android einen Messenger ein, der WhatsApp überflüssig machen soll und Facebook will Amazon und Ebay ersetzen.
    Am Ende macht eine Firma alles, aber nurmehr ganz wenige Menschen werden gebraucht, weil alles per Algorithmen gesteuert, von Automaten und Robotern produziert, von Drohnen geliefert wird.
    Na super! Toll gemacht, Scheiß-Plattformkapitalismus!

    • Als ich diesen Artikel gelesen habe, musste ich an eine App denken, die ich vor ein paar Wochen entdeckt habe. Sie heißt swoopstr. Dort kann man tauschen und verkaufen. Scheint noch recht neu zu sein. Hast du schon davon gehört? Mir gefällt das Konzept sehr gut 🙂

  • Da kann Facebook noch so viel Blendwerk präsentieren – mein eBay Kleinanzeigen ist voll von Anzeigen, die weder einen unfallfreien Satz noch ein ordentliches Bild hinbekommen. Was auch seinen Charme hat. So einen Hochglanzkatalog braucht doch niemand! Nur ein weiterer Schritt zur vollkommenen Durchkommerzialisierung des Internet. Ich warte schon drauf, dass in die Nachrichten demnächst relevante Keywords als Affiliate-Links ausgestaltet sind..

    • Naja, an den Anzeigen wird Facebook selbst ja nichts machen, sprich: Die unfallfreien Sätze und pixeligen Bilder wird es auch auf Marketplace geben.

  • Ist denn Ebay das wirkliche Ziel (ja, vielleicht mittelfristig)? Ich glaube eher das die mittelgrossen Plattformen, ein Gumtree in UK, Blocket in Schweden oder Kijiji in Kanada unter Druck geraten werden-eben weil statt lokaler Anbieter eine Marke griffbereit ist. Andererseits macht es gerade die Attraktivität dieser Seiten aus, dass sie teilweise eher unprofessionell aussehen-so wie Ebay vor ein paar Jahren und man eher glaubt man kann ein Schnäppchen machen.

    • Ich glaube, Facebook greift hier alle und jeden an. Anders lässt sich die prominente Platzierung direkt im Dock unten nicht erklären – im Menü wäre ja auch Platz genug gewesen.