Neben dem neuen iPhone 7 präsentiert Apple heute auch die Apple Watch 2. Sie soll vieles verbessern, was bei der ersten Generation verschlampt wurde – wir erinnern uns etwa an Saschas Kritik, dass seine Apple Watch nach wenigen Wochen in der Schublade verschwunden war.
Insgesamt 18 Monate lang ist die Apple Watch schon auf dem Markt – Grund, ein erstes Fazit zu ziehen. Schon nach 8 Monaten, mit Ende 2015, war Apple der weltweit zweitgrößte Uhrenhersteller, nur knapp hinter Rolex und vor Fossil und Casio.
Apple Watch Series 2: Wasserdicht bis zu 50 Meter, Fokus auf Sportler
Ein großer Kritikpunkt an Fitness-Smartwatches war bisher immer die Wasserdichtigkeit. Viele Geräte der ersten Generation boten zwar einen IP67-Standard. Aber das reicht nicht aus: Der Standard spricht von maximal 30 Minuten Wasserwiderstand. Vor allem mich als Schwimmer freut es natürlich, dass Apple hier ordentlich vorlegt. Bisher waren nur Fitness-Armbänder von Garmin in der Lage, im Wasser lange zu überleben. Und diese Geräte sind nicht unbedingt hübsch.
„System in a Package“ – SiP 2 – nenn Apple das Board, welches die Apple Watch antreibt. Neben einem Dualcore-Prozessor ist auch ein Grafikchip verbaut, der doppelt so schnell arbeiten soll wie der Chip der Generation 1. Erstmals setzt Apple auch einen GPS-Sensor in die Smartwatch: Das bringt höhere Genauigkeit, desweiteren muss das Telefon nicht zwingend zum Joggen mitgenommen werden. Auch ohne iPhone werden Geschwindigkeit, Position und Strecke genau getrackt. Neben den versteckten Hardware-Einzelteilen hat Apple natürlich auch was an der sichtbaren Seite gemacht: Das Display läuft nun mit 60 Bildern pro Sekunde, Gen1 bot nur 30 Bilder. Desweiteren wurde die Displayhelligkeit verbessert, fast doppelt so hell soll das neue Display sein.
Wie immer gibt es wieder verschiedene Oberflächen für die Apple Watch: Neben Aluminium in verschiedenen Farbtönen bietet Apple die Watch Series 2 auch als Keramik-Version an. Dieses Material kommt auch beim Xiaomi Mi5 zum Einsatz und ist viel widerstandsfähiger als normales Aluminium.
Welchen Markennamen verbindet man vor allem mit Laufsport? Nicht nur Adidas, sondern (vor allem in den US of A) die Marke Nike. Kein Wunder also, dass Nike eine Signature Edition der Apple Watch bekommt. Die Apple Watch Nike+ ist im typischen Limettengrün gehalten, mit schwarzen oder grauen Akzenten. Sie einem speziellen Armband daher, welches Schweiß besser durch lässt als ein Plastikband. Vorteil der Nike-Uhr: Der Nutzer wird noch aktiver darauf angesprochen, dass eine neue Jogging-Session mit Sicherheit nicht schaden könnte.
Nur eine Sache konnte Apple noch nicht nennen: Die Akkulaufzeit. Mit aktiviertem GPS bei einem langen Lauf ist es wahrscheinlich, dass die Uhr am Abend wieder geladen werden muss. Schön wäre es auf jeden Fall, wenn die Apple Watch Series 2 eine Woche im normalen Nutzungsverhalten überlebt.
Ab dem 9. September dürft ihr die Watch Series 2 dann vorbestellen. Preislich liegt sie in der Grundversion – also mit normalem Armband – bei 369 Dollar. Sprich: 369 Euro. Ob die Watch auch direkt in der EU verfügbar sein wird, wissen wir noch nicht. Auch die Nike-Version der Series 2 ist direkt bestellbar und kostet das Gleiche. Ausgeliefert wird wohl ab Ende Oktober.
WatchOS 3, das neue Softwareupdate für die Apple Watches, ist ab dem 13. September für alle verfügbr. Es ist schneller, einfacher zu bedienen und bietet das direkte Antworten auf Nachrichten. Zusätzlich gibt es neue Zifferblätter, „Docks“ anstatt „Checks“ und ein neues Benachrichtigungscenter.
Und noch was neues: Apple Watch Series 1
Im Laufe des Monats wird eine zweite Apple Watch das Licht der Welt erblicken: Die alte Apple Watch wird neu aufgelegt und bekommt den neuen Dualcore-Prozessor der Apple Watch Series 2 – ähnlich zum Verfahren bei dem iPhone SE werden also einfach alte Komponenten mit neuen verbunden. Preislich macht es das Gerät aber sehr interessant: Nur 269 Dollar werden fällig. Das ist vergleichsweise günstig – immerhin bekommt man bei der Apple Watch ein bereits gut funktionierendes Ökosystem. Konkurrenz-Uhren sind meist deutlich teurer.
Nachteil bei der Watch Series 1: Es gibt kein GPS, auch das Display bleibt dunkler als bei der Watch Series 2. Für den Preis ist das aber sicherlich für den einen oder anderen Kunden absolut verschmerzbar.
Also: Hier handelt es sich definitiv um einen dicken Fortschritt auf dem Smartwatch-Markt, Apple verbessert an wichtigen Stellen und kann den Marktführer-Stand weiter ausbauen. Androids Smartwatches haben noch immer Startschwierigkeiten, während Apples Apps bereits sehr ausgereift sind und gut funktionieren. Wird die Apple Watch jetzt also Pflichtzubehör? Wir werden sehen.
Wie sich eine Woche Akkulaufzeit ausgehen soll ist noch ein Rätsel.
Bei normaler Nutzung, durch das hellere Display und vielleicht mal ab GPS-Nutzung wird die neue Watch auch nicht recht viel länger als 2 Tage halten.
Da bin ich auch mal sehr auf die ersten Testberichte gespannt 😀 Genauso wie ich auf die ersten iPhone 7 Akkutests gespannt bin.