Der Anker ist gelichtet, die Segel sind gesetzt und der Katamaran fährt mit voller Kraft voraus: Das Coboat ist zu seiner Jungfernfahr aufgebrochen. Vor ca. fünf Wochen ist der weltweit einzigartige Coworking Space auf einem Katamaran von Thailand aus in See gestochen und ist mittlerweile in griechischen Gewässern. Dementsprechend ist die Stimmung auf dem Coboat ausgelassen. Die beiden Coboat-Gründer, Karsten Knorr und Gerald Schömbs sitzen in Badehosen auf Deck, als Snack werden gerade Quesadillas vom Bord-Küchenchef gereicht, während im Hintergrund das tiefblaue Meer so einladend aussieht, dass ich am liebsten durch meinen Skype-Bildschirm direkt hinein springen würde. Jetzt, wo das Coboat auf den Meeren dieser Welt herumfährt, wollte ich natürlich wissen, wie es sich denn so an Bord lebt und arbeitet.
Ein richtiges Abenteuer
Denn das darf man bei aller Segelromantik natürlich nicht vergessen: Das Coboat ist nicht irgendein Katamaran, es ist ein vollfunktionsfähiger Coworking Space, auf dem digitale Nomaden auf hoher See arbeiten und netzwerken können. Jennifer Lachs ist eine dieser digitalen Nomaden, die derzeit das Leben an Bord in vollen Zügen genießen. Lachs ist Bloggerin und Gründerin der Facebook-Gruppe für digitale NomadINNEN, Digital Nomad Girls. Die studierte Chemikerin arbeitet und lebt seit einigen Jahren den ortsunabhängigen Lifestyle und wurde für sieben Tage als „Influencer” auf’s Coboat eingeladen. Es ist erst ihr zweiter Tag auf dem Coboat, doch man merkt, dass sie jeden Moment in vollen Zügen genießt: „Ich lebe derzeit mit meinem Freund in Europa und da arbeiten wir tatsächlich hauptsächlich von zu Hause aus, was ein bisschen eingeschlossen ist. Das Leben hier dagegen fühlt sich seit langer Zeit mal endlich wieder wie Ferien an. Als digitaler Nomade ist man ja auch oft so vorsichtig beim Reisen, mit der ganzen Elektronik und den Orten, die man auswählt. Das Coboat erinnert mich aber wieder an das unbeschwerte Reisen als Backpacker – ein richtiges Abenteuer!“
Mit dem Meer im Hintergrund arbeitet es sich motivierter
Tatsächlich kommen die digitalen Nomaden aber nicht nur zum Entspannen auf’s Coboat, sondern auch, um an aktuellen Projekten zu arbeiten und um sich von anderen kreativen Menschen inspirieren zu lassen. „Das funktioniert viel besser als erwartet,“ erzählt Jennifer Lachs, „Man würde ja denken, dass das tolle Umfeld einen vom Arbeiten ablenkt, aber für mich wirkt es eher motivierend. Je schneller ich meine Aufgaben erledigt habe, umso schneller kann ich ins Wasser springen.“ Das Internet scheint dabei selbst dann sehr gut zu funktionieren, wenn alle Passagiere (maximal haben 12 Passagiere Platz auf dem Coboat) und die Crew gleichzeitig ihre Laptops aufgeklappt haben. „Ich habe hier zum Teil besseres Internet als in so manchen Coworking Spaces an Land hatte,“ sagt Jennifer Lachs. Bei unserem Skype-Gespräch ist das einzige was unser Gespräch „stört“ der starke Wind an Deck (und andere Reisende, die vor den Laptop springen, weil sie auch mal „hallo“ von Bord sagen wollen).
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Neben den fest eingeplanten Arbeitszeiten, die den Coboat-Gästen meist morgens und nach dem Abendessen eingeräumt werden, werden täglich, wenn es geht, zwei Workshops organisiert, inklusive einem Ideen Inkubator. So können die Nomaden nicht nur an ihren eigenen Projekten feilen, sondern sich auch austauschen und voneinander lernen. Manchmal ergeben sich dabei ungeahnte Kooperationen, wie beispielsweise zwischen Lachs und einer griechischen Reisenden. Sie wollen nun gemeinsam an Ideen für die Wiederbelebung der Tourismusbranche auf der griechischen Insel Lesbos feilen. Lachs findet es inspirierend, von so vielen anderen kreativen Köpfen umgeben zu sein: „Das gibt mir auch Ansporn für meine eigenen Projekte. Wenn ich sehe, an welchen großartigen Projekten andere feilen, zeigt mir das, dass ich das dann auch kann – und das macht mir richtig Mut.“
Andererseits gibt Marketing Officer Becky Mellor zu, dass das enge Aufeinanderhocken auf dem Coboat auch eine „sehr intensive“ Erfahrung ist. Schließlich ist man mit den gleichen Menschen tagein tagaus auf einem Boot. Doch da die meisten Reisenden tatsächlich nur eine Woche mitsegeln, stellt sich bei den Passagieren bisher noch kein Kajütenkoller ein.
Unvorhersehbar, abwechslungsreich und inspirierend
Dafür ist der Tagesablauf auf dem Coboat auch viel zu abwechslungsreich, oder unvorhersehbar, wie Jennifer Lachs es nennt. Denn auch wenn die generelle Reiseroute nicht verändert wird, man ist schließlich auf hoher See und muss sich nach Wind und Wetter richten. Da kann dann nicht immer die Insel angesteuert werden, die man sich angucken wollte oder muss eben doch länger in der Bucht bleiben als geplant. Doch so lange man sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und dabei das Meer betrachten kann, ist das vielleicht auch gar nicht so schlimm.
Wenn ihr selbst Lust habt, an Bord des Coboats zu gehen, findet ihr hier mehr Informationen zu Tickets, Häfen und der Reiseroute.