Technologie

#mcdd16: Das 8. MobileCamp in Dresden – ein Muss für jeden Entwickler

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geschrieben von Markus Werner

Ich war vom 21.05. – 22.05.2016 erstmals beim MobileCamp in Dresden. Das Entwickler-BarCamp ging dieses Jahr in die 8. Runde. Im Fokus standen das Internet der Dinge (IoT), Virtual Reality und natürlich mobile Trends, wie Apps oder Chat-Bots. Wie funktioniert so ein BarCamp und was ist ein Magic Mirror 2.0? Das alles erfahrt ihr in meinem MobileCamp-Bericht.

Vor knapp zwei Wochen fand an einem frühlingshaften Mai-Wochenende das 8. MobileCamp an der Informatikfakultät TU Dresden statt. Das BarCamp ist in Deutschland das größte seiner Art und bietet insgesamt bis zu 300 Entwicklern, Nerds, aber auch #Nichtentwicklern Raum, um sich über die neuesten mobilen Trends auszutauschen. Zentrale Themen waren in diesem Jahr das Internet der Dinge (IoT) und Virtual Reality.

Organisiert wird das Event mittlerweile vom Mobile Camp e.V., der 2013 zur Förderung des MobileCamps in Dresden gegründet wurde. Gründungsmitglieder waren damals: Linda Lederhus, Dirk Spannaus, Philipp Drechsler, Hellen Hartwig, Kevin Albrecht, Christoph Straube, Dirk Cosmar, Jan Pötzscher und Bernhard Kelz. Alle neun sind auch heute noch dabei.


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Das 8. MobileCamp wurde aktiv von Jan Pötzscher, Dirk Cosmar, Philipp Drechsler, Linda Lederhus, Hellen Hartwig, Adrian Mörchen, Martin Böhme, Alexander Witkowski und Chris Kloss organisiert. Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren, darunter Microsoft, BurgEins und RobHost, ist das BarCamp für die Teilnehmer sogar kostenlos — inklusive Verpflegung.

Tag 1: Das 8. MobileCamp beginnt

Ich bin am Samstagmorgen früh aufgestanden und von Leipzig aus mit der Deutschen Bahn nach Dresden gefahren. Vom Dresdner Hauptbahnhof führte mich mein Weg geradewegs zur TU Dresden. Dort angekommen, registrierte ich mich und bekam das diesjährige MobileCamp-Shirt. Da noch Zeit bis zur Eröffnungssession um 10 Uhr war, schnappte ich mir einen Kaffee und erkundete ein bisschen das Gebäude.

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Innenhof der Informatikfakultät TU Dresden

Der mit Glas überdachte Innenhof bietet eine fantastische Atmosphäre zum Plaudern, Fachsimpeln, einfach nur Pause machen oder wenn‘s nicht anders geht – Arbeiten. Insgesamt standen sechs Seminarräume für die Sessions an beiden Tagen zur Verfügung – benannt nach den Sponsoren.

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Eröffnung: Willkommen auf dem 8. MobileCamp

Kurz nach 10 Uhr eröffneten die drei Vorstandsmitglieder Dirk Cosmar, Philipp Drechsler und Jan Pötzscher das 8. MobileCamp an der TU. Danach folgten noch ein paar kleine organisatorische Hinweise und dann ging es auch schon mit der Vorstellungsrunde weiter. Jeder sollte sich kurz vorstellen – Name, Wohnort, Beruf und drei Hashtags. Das geht dann in etwa so: „Markus, angehender Journalist aus Leipzig, #Webdesign #Bloggen #ITSecurity.“ So stellte sich heraus: rund 80 Prozent der Teilnehmer sind Entwickler, kommen zumeist aus Dresden und der Großteil war das erste Mal auf dem MobileCamp. Der Altersschnitt lag in etwa zwischen 20 und 35 Jahren.

Wie funktioniert jetzt eigentlich so ein BarCamp?

Ganz einfach, am Anfang eines jeden BarCamp-Tages steht die Sessionplanung. Wer Lust hatte, konnte nach vorne gehen, sich das Micro schnappen und seinen Vorschlag zur Wahl stellen. Bestand genügend Interesse, dann wurde die Session, der Talk oder auch mal eine lässige Diskussionsrunde gehalten und im Sessionplan eingetragen. Eine Session soll im Idealfall rund 45 Minuten dauern und danach ca. 15 Minuten Zeit für Fragen oder Diskussionen lassen. Als Besonderheit gab es an beiden Tagen jeweils um 11 Uhr eine feste Keynote.

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Der Sessionplan für Samstag

Die erste Keynote: Was bedeutet App 2.0?

Nachdem der Sessionplan für den Samstag stand, ging es mit einer kleinen Verspätung auch direkt mit der ersten Keynote los. Sebastian Sutter von IBM sprach über das Thema Mobile App 2.0. Immer mehr Menschen surfen mobil und sitzen eben deutlich weniger vor dem Computer. Also sollte eine mobile App keineswegs mehr als Nischen- oder gar Abfallprodukt verstanden werden. Er zeigte auch ein paar sehr interessante Beispiele von IBMs künstlicher Intelligenz (KI) Watson. Wer mag, kann die Demos selbst ausprobieren.

Danach musste ich meinen Sessionplan aufstellen. Größtenteils waren die meisten Themen eher für Entwickler geeignet – da musste ich passen. Also pickte ich mir die Perlen raus, auch unter der Berücksichtigung, dass diese Themen für euch interessant sein könnten.

IoT als Innovationstreiber und Mittagspause

Weiter ging es dann im Raum von RobHost. Dort informierte Robert Tietze von queo darüber, welche Innovationskraft IoT haben kann. Im Grunde findet das Internet der Dinge mittlerweile in nahezu allen Bereichen, darunter der Handel, das Gesundheitswesen (eHealth) oder im Automobilbereich Anwendung. Was aber trotzdem noch vielen Unternehmen fehlt, sind neue Geschäftsmodelle, die das Potential von IoT optimal ausnutzen. Im Anschluss an diese Session folgte die Mittagspause – es gab leckere Currywurst mit Nudeln.

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Mittagspause!

Ich gönnte mir danach zwei Stunden Pause, weil es in der Zeit keine wirklich packende Session für mich gab. Was machst du da? Ganz einfach, schnapp dir was zu trinken und relax im Innenhof oder komme mit anderen ins Gespräch. Bei maximal 300 Besuchern ist die Größe wirklich ideal, um gut zu Netzwerken. Die re:publica ist dafür eher weniger geeignet, weil dort einfach zu viele Menschen rumlaufen – bis zu 8.000 alleine in diesem Jahr. Da ist das MobileCamp sehr viel entspannter. Aber auch arbeiten geht prima vom MobileCamp aus. Das WLAN war stets stabil und schnell.

Der Magic Mirror 2.0 und ein virtueller Rundgang

Mein Highlight des ersten Tages war eindeutig die Session von Thomas Bachmann. Er präsentierte uns seinen Magic Mirror 2.0. Er kann dir Datum & Uhrzeit, Kalendereinträge, Wetter, Nachrichten und noch einiges mehr anzeigen – als gewöhnlicher Spiegel taugt er natürlich auch noch. Erfunden wurde der Magic Mirror eigentlich von dem niederländischen Bastler Michael Teeuw. Thomas Bachmann hat den Spiegel nachgebaut, an seine Bedürfnisse angepasst und weiterentwickelt. Er zeigte uns, wie wir so einen smarten Spiegel selbst nachbauen können.

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Thomas Bachmann mit seinem Magic Mirror 2.0

Ein wirklich sehr interessantes Projekt. Wer mehr wissen möchte, kann gerne auf dem Blog von Thomas Bachmann vorbeischauen. Dort findet ihr eine Bauanleitung. Im Anschluss an diese geniale Präsentation folgte die letzte Session des Tages. Constantin Müller zeigte uns, was mit einer 360° Kamera, die er sich vor ein paar Monaten zugelegt hat, möglich ist. Er hat damit ein bisschen herumexperimentiert und herausgekommen ist eine Tour durch Dresdens historische Straßenbahnen. Alle mal bitte die VR-Brillen aufsetzen und eintauchen. Direkt im Anschluss fuhr ich zurück nach Leipzig, weil ich kein Hotelzimmer bezahlen wollte. Folglich war ich auch nicht bei der Abendveranstaltung am Citybeach dabei.

Tag 2: Es geht auch um Psychologie!

Am Sonntag konnte ich eine Stunde länger schlafen und war gegen 10 Uhr an der TU. Natürlich begann auch der zweite MobileCamp-Tag mit der Sessionplanung. Diesmal waren es weniger Vorschläge und anschließend wurde im Innenhof noch wild hin und her getauscht. Aber dann stand auch der zweite Sessionplan und ich konnte den weiteren Tag planen.

Langweilige Keynote, aber mittags gab’s Pizza

Die Keynote hielt um 11 Uhr Ben Jeger von AppsFlyer gehalten. Er erzählte uns ein bisschen was über Ad-Messung. War nicht so mein Fall, sodass ich diese Session abbrach und stattdessen das schöne Wetter genoss, mit anderen ins Gespräch kam und einen Artikel redigierte. Um 12 Uhr lieferte dann Joey‘s Pizza dreierlei Sorten Pizza (Hawaii, Salami und Margaritha) und Calzone. Definitiv sehr lecker!

Microsoft Chat-Bot live in Action

Im Anschluss an die Mittagspause zeigte uns Alexander Witkowski was die Chat-Bots von Microsoft so auf dem Kasten haben. Microsoft hat mit seinem Bot-Framework und seiner Sprach-KI Luis zwei sehr mächtige und preisgünstige Tools geschaffen. Damit wird Bot-Basteln fast schon zum Kinderspiel, wie wir an einem einfachen Chat-Bot sehen konnten.

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Microsoft Chat-Bot im Test

Ob uns solche Bots im Alltag tatsächlich einen Mehrwert bieten, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Realitätscheck: Smart Home

Constantin Müller wollte sich danach mit uns über das Thema Smart Home unterhalten. Er wollte wissen, wie die Erfahrungswerte so im allgemeinen oder auch speziellen sind. Ich kann da nicht mitreden, finde die Thematik aber durchaus sehr spannend. Das Ergebnis der Diskussion war dann eher ernüchternd: Sicherheitsprobleme haben fast alle Anbieter von Smart-Home-Technologie und die Systeme sind häufig zueinander inkompatibel. Bastler sind in diesem Bereich eindeutig gefragt. Der Einsatz von Smart Home in den eigenen vier Wänden will also wirklich gut überlegt sein.

Wie funktioniert eigentlich unser Gehirn?

Torsten Weber (GROSSWEBER) beschäftigt sich neben Softwareentwicklung auch mit Psychologie. Er erklärte uns, wieso es uns so schwerfällt, Neues einfach zu erlernen und was dafür notwendig wäre, damit uns das besser gelingt. In den 70/80er Jahren dachten Professoren, im Kopf existieren sogenannte „Gedächtnismoleküle“. Diese seien für den Erwerb von neuem Wissen verantwortlich, bis ein Assistent diese steile These widerlegte.

Also stellten die Professoren eine weitere abenteuerliche Theorie auf: „genetische Programme“. Alles Quatsch, wie wir heute wissen. Denn das Gehirn ändert sich stetig. Wir entscheiden im weitesten Sinne, ob und wie wir Neues lernen wollen. Entscheidend ist dabei unsere eigene Motivation. Diese entscheidet darüber, wie gut uns der Lernprozess gelingt. Kleines Beispiel: Du möchtest mit voller Begeisterung PHP lernen und es wird dir besser gelingen als Ruby, das dich total langweilt.

Als krönenden Abschluss seiner Session erklärte uns Torsten Weber noch, was Konsensdemokratie bedeutet und wie sie gelebt wird. Einfach ausgedrückt: Alle diskutieren so lange, bis sich alle einig sind. Das hat zur Folge, dass keiner ausgegrenzt wird und unzufrieden mit einer Entscheidung ist. In seinem eigenen Unternehmen lebt er diesen „Führungsstil“ täglich. Diese Art der Entscheidungsfindung sollten noch viel mehr Unternehmen so praktizieren, um zufriedene Mitarbeiter zu haben.

Das war das 8. MobileCamp

Nach einer kleinen Eis-Pause folgte die Abschlusssession. Insgesamt waren an beiden Tagen rund 260 Besucher auf dem MobileCamp, ähnlich viel wie auch im Vorjahr. Am Sonntag war verhältnismäßig mehr los, als in den letzten Jahren. Selbst zur Sessionplanung waren mehr MobileCamper anwesend. Zu guter Letzt gab es noch etwas zu gewinnen.

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Wir sagen Danke! Das war das 8. MobileCamp

Die besten drei Sessions sollten mit einem Git Workshop von Torsten Weber prämiert werden (inzwischen stehen die Gewinner fest) und die aktivsten drei Twitterer (Joerg Schaeffer, Sue und David Wasser erhielten je eine Jetbrain-Lizenz. Zum Schluss kam noch die Feedbackrunde der Teilnehmer, um das 9. MobileCamp noch besser zu gestalten. Es gab kaum Kritik, dafür aber ein paar gute Verbesserungsvorschläge, wie Sessions aufzeichnen, Livestream oder die Teilnehmerzahl leicht anheben.

Mein Fazit zum 8. MobileCamp

Die zwei Tage in Dresden waren für mich ein tolles Erlebnis. Auch wenn das MobileCamp sich vorzugsweise an Entwickler richtet, konnte es selbst einige #Nichtentwickler anlocken. Die TU Dresden bietet für das Entwickler-BarCamp eine wunderbare Location. Dank der Sponsoren ist das Event für die Teilnehmer kostenlos und sie können selbst bestimmen, was ihnen an diesem Wochenende wichtig ist. Durch die Teilnehmer wird das MobileCamp erst zu dem, was es ausmacht. Deshalb hatte Dirk Cosmar auch während der Eröffnung gesagt „Ihr seid das BarCamp“.

Jeder Teilnehmer ist also für die Qualität eines jeden MobileCamps zu 100 Prozent mitverantwortlich. Ohne das Orga-Team, das einen echt großartigen Job leistet, und die zahlreichen Sponsoren wäre dieses tolle Wochenende in Dresden undenkbar gewesen.

Wer leidenschaftlich gern Software entwickelt, sollte das 9. MobileCamp im kommenden Jahr auf jeden Fall besuchen – quasi ein Muss für jeden Developer! Aber auch #Nichtentwickler sind gern gesehen.

Über den Autor

Markus Werner

Markus Werner ist Redakteur.

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