Marinela Potor ist digitale Nomadin. Kein fester Wohnsitz, immer unterwegs, Leben auf Reisen. Für viele ein Traum, für andere ein Graus. Bei BASIC thinking und auf MeinLeben.digital berichtet Marinela wöchentlich von ihren Reisen, was es mit dem Leben aus dem Rucksack auf sich hat und warum es sich lohnen kann, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Diesmal: Die Inspiration finden.
Der russische Journalist Stanislaw Afanasjew hat einmal gesagt: „Die Inspiration ist vorbei, nun kann ich mich wieder an die Arbeit machen.” Wenn wir diese erste zündende Idee haben, den Funken unserer Vorstellungskraft spüren, dann haben wir auch die größte Motivation, um uns tatsächlich an die Arbeit zu machen. Doch was, wenn die Inspiration einfach nicht kommen will?
Digitale Nomaden müssen vor Ideen sprudeln
Digitale Nomaden, genau so wie sesshafte Freiberufler und Selbständige stehen meiner Meinung nach unter einem viel größeren Druck, ständig kreativ sein zu müssen. Wir haben keinen Chef, der uns jeden Morgen die Arbeit vorlegt, sodass wir uns nur noch wenige Gedanken machen müssen. Wir müssen selbst und aus eigener Kraft mit kreativen Ideen für unser Business aufkommen. Egal, ob es darum geht Artikel zu schreiben, eine neue App zu entwickeln oder neue Marketingideen zu sammeln – Inspiration ist eigentlich in allen Bereichen gefragt, vor allem bei digitalen Nomaden, die so oft aus den altbekannten Strukturen ausbrechen und neue Wege gehen möchten. Natürlich gibt es auch sehr kreative Angestelltenjobs, doch wenn es darum geht, dass man nur mit eigener Kreativität die Existenz bestreiten kann, dann kann man gar nicht genug Inspiration bekommen.
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Nun ist Inspiration aber leider nichts, dass man forcieren kann. Sie ist entweder da oder nicht und meistens kommt sie natürlich genau dann nicht, wann wir sie am meisten brauchen. Es gibt aber ein paar Tricks, die euch als digitale Nomaden dabei helfen können, euch inspirieren zu lassen – egal wo ihr gerade seid.
Das Gehirn benebeln
Unterschiedliche Bereiche in unserem Gehirn haben verschiedene Stärken. Während, vereinfacht gesagt, der L-Modus für analytisches, lineares und logisches Denken steht, kommen uns vor allem im irrationalen und intuitiven R-Modus die besten Ideen. Während der L-Modus wunderbar ist, wenn ihr produktiv sein soll, müsst ihr für eure kreative Seite den R-Modus aktivieren. Platt formuliert heißt das: Ihr müsst euer Gehirn benebeln!
Inspiration kommt oft unverhofft. Das bedeutet: Wenn unsere Gedanken besonders frei schweifen und wir auch nicht unbedingt der Logik folgen, kommen wir auf die besten Ideen. Nein, ich will euch nicht zu Drogenorgien anstiften, aber der Punkt ist, dass uns die besten Ideen dann kommen, wenn unser Gehirn leicht benebelt ist. Denn Kreativität entsteht dadurch, dass unsere Gedanken nicht auf bekannten Pfaden wandeln, sondern wir „um die Ecke“ denken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass wir das dann am besten können, wenn unser Gehirn nicht voll da ist.
Nutzt eure Müdigkeit
Das könnt ihr zum Beispiel erreichen, indem ihr nach Inspiration sucht, wenn ihr völlig übermüdet seid. Lasst einfach eure Gedanken schweifen und versucht nicht, sie in „rationale“ Bahnen zu lenken. Schaut, wo sie euch hinführen und genießt die Reise.
Tagträumen
Auch Tagträumen ist eine gute Methode, um sich inspirieren zu lassen. Ich mache das besonders gerne auf langen Busfahrten, wo ich tatsächlich oft die meisten Ideen für Artikel habe.
Ein Bierchen, bitte!
Auch ein bisschen Alkohol kann dabei helfen – in Maßen. Denn das hilft unserem Gehirn ebenfalls dabei, loszulassen. Wenn ihr euch also inspirieren lassen wollt, trinkt bitte keinen Kaffee oder Energy Drinks, sondern lieber ein Bier oder auch Milch mit Honig. Das versetzt euch genau in die richtige leicht dusselige Gemütslage, um euch inspirieren zu lassen. Dabei werden euch wahrscheinlich die verrücktesten Ideen kommen.
Alles aufschreiben
Apropos verrückte Ideen: Wenn euch eine Idee kommt, schreibt sie sofort auf, egal wie unsinnig sie euch in dem Moment erscheint. Lasst euch bloß nicht von eurem Gehirn einreden, es sei Quatsch. Damit eure Idee funktioniert müsstet ihr dafür ein Wüstenskateboard bauen oder eine Audienz bei der Queen bekommen? Egal! Aus diesen Ideen entstehen oft neue Ideen, die euch so auf Gedankenbahnen lenken, auf die ihr sonst nie gekommen wärt.
Stumpfe Aufgaben ausführen
Ich liebe es zu putzen! Das hat nur bedingt etwas mit Reinlichkeit zu tun und mehr mit einem kreativen Prozess. Denn beim Staubwischen, Geschirr spülen oder Badewanne schrubben kommen mir einfach die besten Ideen. Das liegt daran, dass ihr bei so banalen Tätigkeiten wie Putzen oder Duschen euere analytische Seite ausschaltet – und genau das ermöglicht es, die kreative Seite herauszubringen.
Ein inspirierendes Umfeld schaffen
Das kann bei so kleinen Details beginnen wie inspirierender Musik, einem Schaumbad oder einem Waldspaziergang. Alles, was euch dabei hilft zu entspannen und euch den Druck ein wenig zu nehmen, lässt mehr Raum für kreative Ideen. Gerade für digitale Nomaden ist es sicher nicht schwer, einen inspirierenden Ort zu finden – denn die meisten von uns leben ja meistens genau dort, wo wir uns besonders wohl fühlen.
Doch mit einem inspirierendem Umfeld ist nicht nur der Ort oder die Stimmung gemeint, sondern auch die Menschen um euch herum. Wenn ihr mit einer Idee nicht weiterkommt, fragt andere um Rat. Ich bin immer wieder überrascht wie zwei Menschen bei der gleichen Frage auf komplett unterschiedliche Gedankengänge kommen. Kein Wunder, dass Werbespot-Erfinder fast immer im Team arbeiten. Oft kommen beim Ideenaustausch auch komplett neue Ideen auf, sodass ihr euch oft vor lauter Inspiration gar nicht mehr retten könnt.
Öfter mal was Neues
Wer denkt, digitale Nomaden hätten keinen Alltag, der irrt. Das kann das tägliche Joggen sein, der wöchentliche Meetup oder die feste Arbeitsroutine. Auch digitale Nomaden haben eine Routine, was in den meisten Fällen auch sehr hilfreich und produktiv ist. Wenn euch aber mal die Ideen ausgehen oder ihr gerade vor einer geistigen Blockade steht, kann es sehr befreiend sein, diese Routine mal zu durchbrechen. Sucht euch eine andere Strecke zum Laufen aus, testet einen neuen Coworking Space oder lest mal einen anderen Blog als üblich. Manchmal sind es genau diese kleinen Unterbrechungen unserer Routine, die uns auf neue Ideen bringen.
Inspiration an der Supermarktkasse
Inspiration steckt nicht irgendwo in den Wolken, sondern mitten im Leben. Ich glaube, wir verpassen oft die besten Ideen, weil wir nicht glauben, dass die so hochgeschätzte, luftige Inspiration an so banalen Orten wie der Supermarktkasse, am Frühstückstisch oder beim Schauen unserer Lieblingsserie zu uns kommen kann. Wenn wir aber grundsätzlich davon ausgehen, dass Inspiration überall ist und in den ungewöhnlichsten Momenten kommt, gehen wir mit einem ganz anderen Blickwinkel an alles heran – und haben dadurch auch viel öfter neue Ideen.
Jetzt bin ich aber gespannt: Wie steht’s bei euch mit der Inspiration? Glaubt ihr auch, dass digitale Nomaden eine Extra-Portion Inspiration brauchen? Wie lasst ihr euch inspirieren?
Bis nächste Woche, dann wieder aus irgendeinem Winkel der Welt,
Eure Marinela
P.S.: Kennst du schon unser neues Online-Magazin für digitale Nomaden, Reisende, Webworker und Querdenker? Nein? Dann aber schnell!
Mir hilft zum Beispiel die JAD Ideenbox, habe ich irgendwann mal bei ner Freundin gesehen und geschenkt bekommen. Einfache Arbeiten oder Spazieren gehen, gerade bei „Denkblokaden“ ist auch klasse.
Die meisten Ideen kommen mir aber, wenn ich was lese oder jemanden sehe und dann nachdenke, was man damit noch machen, bzw. mit demjenigen generell machen kann.
Und reden mit anderen ist wichtig – ich nutze alles und jeden zum Brainstorming, aus den einfachsten Gesprächen ploppt dann eine Idee auf und die gilt es dann weiter zu spinnen, darüber wird sie nicht nur klarer, sondern es gibt dann auch immer einen, der einen kennt, der sowas braucht.
Und wenns mal nicht so flutscht- loslassen, im Hinterkopf blubbern lassen und wenn die Idee klasse ist, kommt sie schon wieder zurück, wenn nicht… nicht schlimm.
Ob digitale Normaden mehr Inspiration brauchen, als analoge Arbeiter, weiß ich nicht. Ich weiß aber, das gerade Freelancer mehr Ideen haben, weil wir nicht in Strukturen denken müssen und weniger „das macht der Herr Meyer, fragen Sie den mal“ hören.
Als programmierender Angestellter kommen mir Anregungen aus der alltäglichen Arbeit mit den zu bearbeitenden Daten und selbst geschaffenen Tools, die ich dann schnell in eine Textdatei wegschreibe umd den Kopf wieder frei zu bekommen. Gelegentlich stöbere ich dann in meinen Notizen per Suchfunktion.
Allgemeinen Programmierideen begegne ich immer einmal wieder beim online-Brainstorming wie z.B. auf BrainR. Auch dort trudeln auch nach Wochen noch Ideen zu älteren Fragestellungen ein. Antworten von mir fließen dort eher abends oder am Wochenende ein.
Ein paar Anregungen gewinne ich auch durch Filterungen aus ausgewählten Blogs die ich per RSS-Feed lese.
Für eine konkrete Aufgabe helfen oft Fragen wie: „welche Funktionalitäten habe ich“ und „wie könnten die letzten Schritte aussehen um zum Ergebnis zu gelangen“.
Das ist so ein bisschen wie: Abends mit einer Frage schlafen gehen und morgens mit der Antwort aufwachen. Nur, dass du deine Frage ans Internet weitergibst und dann gleich mehrere Anregungen bekommst 🙂
Finde ich übrigens super, dass du als Progammierer schreibst, denn die meisten glauben ja fälschlicherweise, dass man Inspiration nur für Klischee-Kreativberufe braucht. Aber Wissenschaftler, Techniker, Entrepreneure brauchen genau so viel Inspiration für ihre Arbeit.
Super Tipps! Nur: was ist eine JAD Ideenbox?
Haha, „das macht der Herr Meyer, fragen Sie den mal“ – herrlich!
Sorry, jetzt erst gelesen 🙂
Die JAD Box gibt es noch vereinzelnd im Netz, so denn hier https://www.amazon.de/JAD-Ideebox-Unbegrenzter-Ideenreichtum-Dressle/dp/B003KPICR0?ie=UTF8&*Version*=1&*entries*=0
Erstmal 7 Punkte, zum warm werden und dann viele Kartenmit Machen-Tipps, wie Fügen Sie etwas hinzu! oder Geben Sie etwas ab! oder Verändern Sie die Planung! Ist also nicht nur ideenreich, sondern auch effizientssteigernd.
Ideen braucht jeder – auch die Lehrer oder Steinsetzer. Und auch die, die in der Elternzeit sind, haben tolle Ideen, denn hier ist der berufliche Druck weg und die Gedanken haben Zeit sich neu zu formen.
Wichtig ist eben nur: nix auf Brast wollen. Das geht schief. Loslassen und treiben lassen. Wird schon.
Klingt definitiv interessant, auch wenn ich noch immer nicht zu 100% verstehe, was es ist 🙂
[…] half mir der Artikel von Marinela auf basicthinking, in welchem sie sich die Frage stellt, ob digitale Nomaden nicht vor Inspiration sprudeln müssten […]
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