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Elephone P9000 Test: 230 Dollar-Schnäppchen aus China

Elephone P9000 von vorn
geschrieben von Nicole Scott

Das Elephone P9000 ist ein schlankes Smartphone mit einer rauen, Sandpapier-ähnlichen Rückseite und einem programmierbaren Button an der Seite. Bevor wir uns mit dieser cleveren Idee mit dem Button und dem Gerät an sich befassen, schauen wir erst mal, mit welchem Unternehmen wir es hier überhaupt zu tun haben.

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Über Elephone

Elephone ist ein chinesischer Smartphone-Hersteller, der in Shenzhen beheimatet ist und 2006 an den Start gegangen ist. In der eigenen Fabrik arbeiten über 300 Angestellte, dazu gesellen sich noch weitere 100 Mitarbeiter, die in den Bereichen Design, Distribution und Sourcing beschäftigt sind. Gleich 12 Handsets haben die fleißigen Chinesen im letzten Jahr veröffentlicht, die sich auf die drei Serien P, M und S verteilen. Das P9000 ist das Flaggschiff-Device, mit der M-Serie will man hauptsächlich Business-Kunden ansprechen und die S-Serie zielt auf

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Design – Schlank & ausgewogen

Dünne Rahmen, ein ordentliches Display und ein sehr solider, 7,3 mm dünner Metallrahmen sorgen dafür, dass sich das Elephone P9000 in einem sehr attraktiven, schlanken Look präsentiert. Neben dem wuchtigen Metallrahmen fällt einem in der Hand auch direkt die raue Textur auf der Rückseite auf.

In einer Welt, in der die Hersteller fast nur noch auf die geschwungenen 2.5D-Displays setzen, hebt sich das Elephone P9000 durch seine klaren, sauberen Linien und Kanten ab. Auf der Rückseite prangt auffällig das Elephone-Logo unterhalb des etwas billig aussehenden Fingerabdrucksensors und der 13 MP-Cam mit Laser-Autofokus und dem Two-Tone-Blitz.

Elephone 9000 von vorn

An der Oberseite befindet sich der 3,5 mm Kopfhöreranschluss, gegenüber an der Unterseite gibt es mittig den USB Typ-C-Anschluss, links und rechts davon jeweils einen Lautsprecher-Grill. An der linken Seite gibt es einen Action-Button, der von euch so programmiert werden kann, dass er eine bestimmte App startet – wir haben uns für die Kamera entschieden.

Hardware – Spec-Nerds sind beeindruckt

Elephone 9000 von hinten

Wenn wir auf die Spezifikationen schauen, müssen wir doch anerkennend staunen, denn eigentlich können wir bei jedem Bauteil einen Haken machen und Elephone bescheinigen, das Gerät mehr als ordentlich zusammengestellt zu haben: Wir haben einen MediaTek Helio P10, dem 4 GB RAM zur Seite stehen und der ein Smartphone mit Android Marshmallow antreibt. Dazu kommen 32 GB erweiterbarer Speicher, ein 3000 mAh Akku, der sowohl Quick Charging als auch Wireless Charging unterstützt und ein reversibler USB Typ-C-Stecker – und all das für erstaunliche 230 Dollar, umgerechnet also etwas mehr als 200 Euro.

Elephone 9000 von hinten, Blick aufs Logo

Das lediglich 7,3 mm dünne Gerät besitzt wie bereits erwähnt einen sehr stabilen Metallrahmen und ein sehr schönes, 5,5 Zoll großes FullHD-Display mit sehr schlanken Rändern.

Elephone 9000 von der Seite

Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseit reagiert sehr schnell und zuverlässig, mit ihm könnt ihr auch das Display aktivieren. Ihr könnt bis zu fünf Fingerabdrücke registrieren und wer in einer Region lebt, in der Android Pay bereits verfügbar ist, dürfte sich auch über den NFC-Support freuen. Hier die technischen Daten im Überblick:

Elephone 9000 von unten

Display 5.5-inch OGS-Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln
Prozessor MediaTek Helio P10 (MT6577) Octa-Core-SoC mit 8 ARM Cortex A53-basierten Kernen, die mit 2 GHz takten
Arbeitsspeicher 4 GB RAM
Interner Speicher 32 GB, erweiterbar per microSD-Karte um bis zu 200 GB
Kamera hinten Sony IMX258 1 3MP-Sensor mit F/2.0-Blende, Double Color Temperature Flashes, Laser-Autofokus
Kamera vorne 8 MP-Cam, 84 Grad Weitwinkel
OS Android 6.0.1 Marshmallow
Akku 3000 mAh, nicht auswechselbar, Fast Charging und Wireless Charging
Konnektivität WiFi 802.11 a/b/g/n (2.4/5GHz), MIMO, Bluetooth® v 4.2 LE, ANT+, USB 2.0, NFC, Location
Netzwerk LTE
Maße 73,2 x 148,4 x 7,3 mm
Gewicht 145 Gramm
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Display – Lebendig, hell, atemberaubend

Elephone 9000 von vorn, Blick aufs Display

Der 5.5-inch OGS-Screen bietet eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln und eine Farbsättigung von 85 Prozent. Das Display ist sehr hell, die Farben wirken lebendig und außerdem wirkt es nicht wie ein Fingerabdruck-Magnet. Auch die Blickwinkel sind große Klasse: Ihr könnt auch von der Seite noch aufs Display blicken, ohne dass die Farben falsch dargestellt werden – also ideal, um auf dem Elephone P9000 Filme zu schauen und zu zocken. Auch von der Optik selbst wirkt das Panel klasse, wozu auch die mit 1,6 mm extrem dünnen seitlichen Ränder beitragen.

Performance

Elephone 9000 von vorn, Landscape-Modus

Der Helio P10 Octa-Core-SoC im Elephone P9000 bietet zusammen mit den 4 GB RAM eine starke Performance und die UI läuft butterweich. Ihr navigiert flott durch die Menüs, die Apps starten schnell und auch die Kamera ist schnell einsatzbereit.

Das spiegelt sich in den Benchmarks leider nicht wirklich wider, das Elephone P9000 performt deutlich besser, als es die nackten Zahlen uns hier weismachen wollen. Bei AnTuTu landen wir bei einem Score von 44661 – das ist gerade einmal ein Drittel dessen, was wir beim Snapdragon 820 geboten bekommen.

  • Geekbench 3 single core 838, Multicore 2653
  • GFX Bench Manhattan offscreen: 4.7fps
  • GFX TRex Offscren: 9.2fps
  • Vellamo Browser: 3426

Software – eine unübliche Navigation

Elephone 9000 von vorn, Landscape-Modus

Wir finden Android Marshmallow vor und haben anhand der oben beschriebenen Performance schon anklingen lassen, wie großartig Android auf dem P9000 läuft, sprich: wie gut die Implementierung von Android gelungen ist. Dennoch wollen wir, bevor wir über die Software sprechen, anmerken, dass das Smartphone unserer Meinung nach mit Stock Android einen noch viel besseren Eindruck machen würde.

Irgendwas in der Hardware schreit förmlich nach einer aufgeräumten, nativen Oberfläche. Grundsätzlich stören wir uns aber nicht daran, dass Elephone ein paar Änderungen vorgenommen hat, von der die auffälligste die Navigation betrifft. Per Default seht ihr hier nämlich nicht das gewohnte Set-Up aus den typischen drei Android-Buttons in Software- oder Hardware-Form, sondern nur einen einzigen Touch-Button, den Elephone “E-Touch” getauft hat.

Man kann sich eigentlich sehr schnell an das Prinzip mit einem Button gewöhnen: Ein einfacher Tap führt zurück, Double-Tap ersetzt den Home-Button und wenn ihr den Button lange gedrückt haltet, landet ihr im Multitasking-Menü. Wer sich aber partout nicht daran gewöhnen kann, kann sich in den Einstellungen auch jederzeit wieder für das klassische Set-Up mit drei Buttons entscheiden.

Elephone 9000 von vorn, untere Hälfte

Es ist unmöglich, über dieses Interface Google Now zu aktivieren (was man je gewöhnlicherweise mit einem langen Druck auf den Home-Button bewerkstelligt). Aber wie beim Nexus 5X und 6P kann man auch hier glücklicherweise auf die traditionelle On-Screen-Icon-Leiste am unteren Displayrand zurückgreifen

Das Elephone P9000 unterstützt zudem verschiedene Gesten. Zum Beispiel könnt ihr das Display mit Double-Tap auf wecken, auf dem ausgeschaltetem Display durch das Zeichnen eines C oder eines V die Kamera-App oder den Taschenrechner aufrufen. Weiter könnt ihr mit Wischbewegungen die Audio-Wiedergabe kontrollieren, das Gerät durch Umdrehen stummschalten, das Display über die Lautstärkeregelung aktivieren und mit einer Drei-Finger-Geste Screenshots machen oder die zuletzt geöffneten Apps anzeigen lassen.

Elephone 9000 von der Seite

Auf der linken Seite des P9000 befindet sich ein programmierbarer Button, mit dem ihr eine belieibge App starten könnt – wir haben uns hier für die Kamera-Anwendung entschieden.

Außerdem ist Elephones Turbo-Download-Funktion mit an Bord, die Android um eine interessante Idee bereichert: Ihr könnt hier euer mobiles Netz und WLAN kombinieren, damit eure Downloads noch mehr Fahrt aufnehmen. Befindet man sich an einem Ort mit starkem LTE und kann zudem auf WLAN zugreifen, macht das durchaus einen spürbaren Unterschied. Behaltet dabei aber bitte unbedingt im Hinterkopf, wie viel Datenmengen ihr in eurem Tarif inklusive habt, denn durch diese Methode kann sich das sehr schnell unerfreulich summieren.

Akkulaufzeit

Im Geekbench 3 Akku-Test kam das Elephone P9000 mit einer Zeit von knapp sieben Stunden auf ein sehr ordentliches Ergebnis, im Real-World-Einsatz kamen wir im Schnitt auf vier bis viereinhalb Stunden mit aktivem Display, dazu kommt noch eine Stunde Musik-Streaming.

Mit dem 3000 mAh fassenden Akku bin ich über den Tag gekommen, dann war aber auch wirklich nicht mehr viel Saft übrig. Während des Testens hab ich öfters Maps eingesetzt und war daher auf GPS angewiesen, was auch eigentlich sehr zuverlässig funktioniert. Manchmal übersprang das Signal aber einfach einige Blöcke, wenn ich nach einer Adresse gesucht habe. Der Einsatz des GPS hat im Test durchaus spürbar zu höherem Verbrauch geführt.

Quick Charge ist ein feines Feature, welches das P9000 in lediglich 90 Minuten wieder komplett auflädt. Wer sich für Wireless Charging entscheidet, muss natürlich etwas mehr Zeit bringen – in drei Stunden etwa ist in diesem Fall das Elephone P9000 aufgeladen.

Kamera – deshalb ist das Smartphone so günstig

Elephone 9000 von hinten

Wenn ihr reichlich Licht habt, enttäuschen die Kameras des Elephone P9000 gar nicht mal, aber wenn das nicht der Fall ist, kann man nicht übersehen, wie körnig und verrauscht die Resultate ausfallen. Im Test waren die Low-Light-Fotos sogar so miserabel, dass sie schlicht einfach nicht zu gebrauchen waren. Der Sony-Sensor mit f/2.0-Blende wird durch einen Laser-Autofokus und einen Two-Tone-Blitz unterstützt und macht keinen überzeugenden, aber ausreichenden Eindruck. Ihr könnt mit der Kamera auch 4K-Videos aufnehmen und im RAW-Format speichern.

Elephone 9000 Beispiel-Foto 01

Vorne liefert die 8 MP-Cam recht ordentliche Ergebnisse, die Ausnahme sind auch hier wieder Low-Light-Aufnahmen. Schaut euch das rechte Bild unten einfach selbst an – mit so einem Rauschen ist so ein Foto dann schlicht nicht mehr zu gebrauchen.

Sound – durchschnittlich und nicht besonders laut

Elephone 9000 von oben

Dreht ihr beim Elephone P9000 den Sound voll auf, werdet ihr feststellen, dass die Töne ein wenig verzerren. Belasst ihr es bei etwa 75 Prozent der vollen Lautstärke, ist der Sound hingegen schön klar und ausreichend gut, dass man der Musik lauschen kann. Wollt ihr aber jemand anders einen Song vorspielen und befindet ihr euch gerade in einer etwas lauteren Umgebung, kann es schon schwierig werden – hier hätten wir uns ein bisschen mehr Lautstärke gewünscht.

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Über den Autor

Nicole Scott

10 Kommentare

  • finde das Gerät richtig interessant, zumal es im Gegensatz zu anderen China geräten alle lte netze unterstützt. Danke für den Test, gerade in den letzten Tagen habe ich doch nach Infos über dieses gerät gesucht

  • Ich bin mal gespannt wie das neue UMI Super abschneiden wird, von den Leistungsdaten und vom Preis gleich wie das Elephone.

    • UMI hat bisher mehr versagt als gute Smartphones herzustellen. Von 3 Smartphones die UMI gelaunched hat ware mindestens 2 ein Flop und das Geld nicht Wert. Leider hatte ich auch zu MT6582er Zeiten mal ein UMI und das hat keine 4 Wochen überlebt. Daher würde ich von UMI eher abraten.

  • Die Kamera schafft nicht mal, auf Anhieb einen scharfen Screenshot vom Monitor abzufotografieren. Dann habe ich laufend Fingerabdrücke auf der Linse trotz Cover, was mir noch bei keinem Smartphone passiert ist, auch nicht beim ähnlich konstruierten Vorgänger Vowney.

    @seankoellewood:disqus

    Das G4 ist immer noch um Klassen besser, das hat mit „noname“ nichts zu tun. Laden per Qi kann man doch sicher per Cover mit Spule nachrüsten, oder eine Spule direkt einbauen?

    • Klar gibt es Qi-Receiver zum nachrüsten und die werden meistens unter das Backcover eingebaut und per Kabel in die USB-Buchse gesteckt. Also einfach nachrüsten ist da nicht, was es gibt sind eher Krücken.

  • Hatte auch schon ein Elephone Gerät im Einsatz. Auch dort war die Kamera auf dem Papier gut, aber im Alltag kam da eigentlich fast nur Mist raus. Hier sollte man sich von der MP Zahl nicht täuschen lassen. 7 Punkte finde ich da noch fast zu viel.

  • 230 Dollar ist weder ein Schnäppchen noch der Rede in der Mittelklasse wert, da immer wieder dieses Dummgeschwätz von dem angeblichen Dollar Schnäppchen ein Euro Rohrkrepierer ist.
    Auch ist hier einmal mehr zu sehen, was Sony für ein 08/18 Hersteller im Bereich Kamera ist, was aber mittlerweile über viele Jahre Sony Erfahrung im Bereich Zulieferer nicht mehr überrascht.

  • Seit dem letzten OTA-Update auf 20160608 ist noch einmal einiges stark verbessert worden. Die Leistung der Kamera wurde deutlich verbessert und auch die Akkulaufzeit ist spürbar besser geworden. Elephone pflegt die Firmware beständig weiter, das ist nun schon das vierte OTA, was man so bei vielen bekannten Markenherstellern nicht hat. Der große Vorteil des P9000 ist der Dual-SIM Betrieb. Dies ist bei vielen chinesischen Smartphones Standard was für Leute mit einem Dienstsmartphone ein gewaltiger Vorteil ist, so muss man nicht zwei Phones mitschleppen und wenn man nach Feierabend dienstlich nicht mehr erreichbar sein will deaktiviert man per SIM-Manager einfach die Firmen-SIM. Ich selber nutze nun schon seit ca. 3 Jahren Smartphones aus China und bin bisher nie enttäuscht worden. Neben dem deutlich günstigeren Preis bekommt man noch Dual-SIM, 4G/LTE auf beiden SIM-Slots inkl. des wichtigen Band 20 für Deutschland und eine cleane UI im Gegensatz zu dem Performancefresser TouchViz von Samsung. Ich kann nach der langen Erfahrung mit chinesischen Smartphones nicht verstehen das es noch so viele Idioten gibt die für die Eierphones und Samsung-Langweiler 700€ und mehr ausgeben nur um mobil zu telefonieren und mobiles Internet zu nutzen. Die Antutu-Werte sagen nichts über den Nutzwert eines Smartphones aus, die dienen nur dem Gefühl „hab den ‚längeren'“ zu haben bzw, der Aufwertung des Egos was angeblich besseres zu haben.

    Auch hat man so die Möglichkeit endlich frei ohne Mobilfunkknebelverträge der Telcos die Prepaid-Angebote zu nutzen die den persönlichen Bedürfnissen am nächsten kommen. Unter dem Strich kommt man so über die sonst üblichen 2 Jahre bei einem sonst fälligen Vertrag mit unter der Hälfte der Kosten über die 2 Jahre mit Gerätepreis inkl. Mobilfunkkosten. Da sollten einfach mal einige drüber nachdenken und den Telcos so nicht mehr Ihre Kohle in den Rachen schmeißen.