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Die innovativsten Sportunternehmen der Welt (III): MLB Advanced Media

MLB Advanced Media
geschrieben von Philipp Ostsieker

Jedes Jahr zeichnet das Magazin FastCompany die weltweit innovativsten Unternehmen aus – u.a. in den Bereichen Medien, Technologie oder Unterhaltung. Neben den üblichen Verdächtigen wie BuzzFeed, Facebook, Uber oder Netflix tummeln sich auch einige Unternehmen mit sportlichem Fokus in der Auswahl. Wir stellen sie im Matchplan nach und nach vor. Teil 3: MLB Advanced Media.

Spätestens seitdem die National Hockey League (NHL) damit begonnen hat, einige ihrer Begegnungen – z.B. die New York Rangers gegen die New Jersey Devils 2014 im Yankee Stadium – “draußen” in den bekanntesten Stadien der Major League Baseball (MLB) auszutragen, haben die beiden Ligen ein gutes Verhältnis zueinander. Im August 2015 sind Baseball und Eishockey noch wesentlich näher zusammen gerückt.

So verkündeten die Commissioners Gary Bettman (NHL) und Rob Manfred (MLB) keine rein sportlichen Neuigkeiten, dafür aber eine neue digitale Partnerschaft, welche vor allem die NHL voranbringen soll.

MLB Advanced Media: Das größte, unbekannte Medienunternehmen der Welt

Genauer gesagt tritt hier allerdings gar nicht die MLB selbst, sondern ihr Tochterunternehmen, MLB Advanced Media (MLBAM), in den Vordergrund. Gestartet im Jahr 2000 als Kern von MLBAM, wurde MLB.com von 30 Klubs im Rahmen einer Vereinbarung jeweils mit jährlich einer Millionen Dollar vier Jahre lang finanziert – also 120 Millionen Euro Gesamtkosten.

Zur Freude der Eigentümer und der MLB begann die Website schon 2003 Überschüsse zu erzielen, so dass der Return on Investment schon bei 70 Millionen Euro erreicht werden konnte. Die 30 Klubs erhalten nun jährliche Dividende, in 2014 wurden diese auf ca. 7 bis 8 Millionen Dollar pro Klub beziffert.

Im Rahmen des Sechsjahresvertrags mit der NHL hat MLBAM nun die Distributionsrechte für alle sog. “Out-of-market”-Spiele für insgesamt 600 Millionen Dollar erworben. Dies beinhaltet die Veröffentlichung über das NHL GameCenter LIVE, die NHL-Abo-Services in den USA sowie verschiedene internationale Märkte. MLBAM betreibt darüberhinaus NHL.com, inklusive aller fremdsprachigen Versionen sowie alle NHL-Klub-Websites.

Die Evolution von MLBAM in ungeahnte Höhen

NHL und MLBAM werden hinsichtlich Design und Entwicklung gemeinsam an neuen digitalen Produkten und Plattformen arbeiten. Die Klubs behalten dabei die inhaltliche Kontrolle über alle Kanäle. Das MLB Network bietet die Nutzung von Studios und Produktionsressourcen für das NHL Network zur Distribution in den USA sowie einigen internationalen Märkten. Zudem hält die NHL nun sieben bis zehn Prozent am MLBAM-Spin-Off „BAM Tech“.

It’s groundbreaking to have two leagues doing a rights deal. (John Collins, NHL COO)

Der Durchmarsch zum „Major Player“ innerhalb der Medienwelt wurde durch mehrere Schlüsselmomente geprägt:

  • Anbieter von Backend-Infrastruktur, um MLB-Spiele für Millionen von Nutzern streamen zu können
  • Anbieter von Authentifizierungsdiensten für ESPN
  • Whitelabel-Service für HBO Now und das WWE Network
  • Content-Einkauf, z.B. der digitalen Medienrechte der PGA für online und mobile

Gekrönt durch den NHL-Deal hat sich MLBAM sukzessive weiterentwickelt, um sich innerhalb der sportmedialen Branche als „Next Big Thing“ zu positionieren. Mit dem Spin-Off BAM Tech strebt man danach, das ESPN des digitalen Zeitalters zu werden und konkurriert künftig mit Unternehmen wie Hulu, Netflix oder Amazon.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.

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