Franz. Bei dem Namen denkt man eher an Franz Beckenbauer. Oder meinetwegen an Franz Josef Strauß. Weniger jedoch an eine Messenger-Zentrale, die – Stand jetzt – acht Messenger in einer App versammeln möchte. Wir haben das getestet.
Wie viele Messenger-Apps hast du auf deinen Geräten installiert? Gehe ich mal von meinem Smartphone aus, liege ich bei sechs. Wohlgemerkt handelt es sich dabei wirklich nur um Messenger, nicht um die ganzen Social-Media-Apps oder E-Mail, SMS und Co. Ob WhatsApp, Slack, Facebook Messenger, Skype, Telegram und wie sie alle heißen – überall prasseln täglich Nachrichten auf uns ein und wir kommen kaum noch hinterher, ständig alle Apps zu öffnen und auf dem neusten Stand zu bleiben.
Das hat Stefan Malzner dazu animiert, die Mac-App (Windows-Version ist bereits angekündigt) Franz zu entwickeln, die seit kurzer Zeit auf der Website zum Download bereit steht. Franz möchte WhatsApp, Facebook Messenger, Slack, Skype, Telegram, Grape, Hipchat und Google Hangouts unter ein Dach bringen. Nach der Installation kann man die einzelnen Dienste wie Tabs hinzufügen und einzeln benennen. Klickt man nun erstmals auf einen Tab, muss man sich kurz bei dem jeweiligen Dienst anmelden und kann anschließend loslegen.
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Durch Webaufbau wohl keine mobile Version
Dem affinen Nutzer wird dabei nicht entgehen, dass es sich bei Franz nicht um eine eigens entwickelte Schnittstelle zwischen den Diensten handelt, sondern dass die App im Grunde nur die Webversionen der einzelnen Services per Tab ausgibt. Selbiges könnte man erreichen, indem man sich die Webinterfaces von WhatsApp, Skype, Slack und Co. in verschiedenen Tabs aufmacht und das Browserfenster klein zieht. Ein definitiver Vorteil ist allerdings, dass man sich pro Service gleich mehrfach anmelden kann und hier aktuell keine Limits gesetzt sind, wie man es etwa von Diensten wie Buffer kennt.
Nach ersten Tests funktioniert Franz ziemlich gut, hier und da gibt es kleinere Darstellungsprobleme, die der Größe des Fensters geschuldet sind. Zieht man sich die App größer oder auf Vollbild, kann man damit gut arbeiten. Malzner betont, dass sein Programm nicht mitliest oder speichert, was geschrieben oder gesendet wurde. Wer nach einer mobilen Version fragt, wird wohl enttäuscht werden – mit dem Webaufbau wird das kaum möglich sein. Eine Windows-Version soll aber zumindest zeitnah folgen.
Kuriose Namensgebung hat Tradition
Wer sich über den Namen wundert, muss ein paar Malzner-Projekte zurückgehen. So gibt es noch die Todo-Liste Horst oder die Koch-App Grete. Franz sei eben einfach auszusprechen und voll mit Geschichte, schreibt Malzner. So denke der Österreicher etwa bei dem Namen an Franz Joseph I., von 1848 bis 1916 Kaiser von Österreich und inzwischen in Filmen wie „Sissi“ (eigentlich müsste es „Sisi“ heißen) verewigt. „And why not give someone with the presumably exceptional communication skills of an Emperor a second chance?“
Franz jedenfalls, Geschichte hin oder her, dürfte für viele Kommunikationsgranaten unter euch eine echte Erleichterung sein und viele zusätzliche Klicks und störende offene Tabs ersparen. Probiert es doch mal aus und lasst uns eure Meinung dazu wissen!
Update, 15.08.2016: Inzwischen sind es 23 Apps und Dienste, die Franz unter einen Hut bringen kann.