Von uns hat das Huawei MateBook ja schon den Mobile Geek Award als bestes Tablet des Mobile World Congress (MWC) 2016 erhalten. Nicht nur das Aussehen, sondern auch die technische Ausstattung legt nahe, dass das Gerät ein Konkurrent für das Microsoft Surface Pro 4 sein soll. Deswegen haben wir die Gunst der Stunde genutzt und haben einen Vergleich für euch gemacht: Wir lassen das Huawei MateBook gegen das Surface Pro 4 bzw. gegen das iPad Pro bzw. gegen das Surface Book antreten. Den Vergleich könnt ihr euch in folgendem Video anschauen:
Der Fokus des Vergleichs sollte ursprünglich auf dem MateBook vs Surface Pro 4 liegen, aber ich hatte das iPad Pro und das Surface Book auf dem MWC dabei, also durften auch die beiden in den Ring steigen.
Wie ihr seht, hat das MateBook einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen. Der Sascha hatte das MateBook schon auf dem Pressevent in der Hand und hat für euch die wichtigsten Daten und Eindrücke in einem separaten Test zusammengefasst.
Das MateBook hat mit seinen Runden Ecken und den Proportionen sicherlich die ein oder andere Ähnlichkeit mit dem iPad, die Hauptinspiration wird aber wohl die Microsoft Surface Reihe gewesen sein. Das konntet ihr zum einem in oben eingebundenen Video schon sehr gut sehen, aber wenn sich die beiden Geräte direkt gegenüberstehen erkennt man deutlich die Parallelen.
Tastatur Huawei MateBook
Die Tastatur des MateBook sieht mehr oder weniger aus wie eine 1:1 Kopie der Tastatur des Surface Pro 3 – was ja grundsätzlich nicht schlecht ist. Das Schreibgefühl Matebook-Tastatur war sehr gut. Der Weg, den die Tasten beim MateBook nehmen, ist 0,2mm länger als bei der aktuellen Tastatur des Surface Pro. Das klingt im ersten Moment nicht nach viel, ist aber tatsächlich spürbar. Leider kann man die Tastatur nicht wie beim Surface Pro 4 magnetisch anwinkeln, sie liegt immer flach auf dem Tisch. Die paar Grad im Tippwinkel machen einen großen Unterschied, gerade wenn man längere Texte schreibt. Lobend zu erwähnen ist auf jeden Fall der „Origami“ Kickstand des MateBook. Das MateBook kann man Gerät in zwei verschiedenen Winkeln, nämlich 67° und 52°, aufstellen. Da dürfen sich gerne andere Hersteller ein Vorbild drannehmen.
Design
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Mir gefällt das MateBook, besonders die Kombination von Cover und Tastatur in Leder. Die Haptik und die Verarbeitung des Leders machen einen sehr ordentlichen Eindruck, auch die Farben gefallen mir. Es bleibt ein wenig abzuwarten, wie stark das Leder abnutzt, hoffentlich hat Huawei hier nicht an der falschen Stelle gespart. Das Design des Surface Pro ist hingegen ganz anders. Das Magnesium Gehäuse hat diesen strengen Minimalismus, den man sonst allenfalls von Apple Produkten kennt. Dagegen versprüht das MateBook – in Kombination mit dem Leder und dem weißen Rahmen – fast schon so etwas wie Wärme.
Stift: MatePen vs Surface Pen
Ich persönlich bin ein Riesen-Fan von Tablet-PCs mit Stift. Für mich gleicht die Kombination aus Tablet und Stift digitalem Papier, sofern der Stift gut funktioniert. Zwar wird erst ein Dauertest Klarheit geben, ob der MatePen etwas taugt, im ersten Moment war das Schreibgefühl aber sehr gut. Vom Aufbau her erinnert das ganze wieder ein wenig an den Stift vom Surface Pro 3. Die Radierer und die Rechtsklickfunktion sind fast an der gleichen Stelle wie beim Pro 3. Der Stift vom Pro 4 wie er auch auf dem Bild zu sehen ist, hat sich da weiterentwickelt. Es gibt an der Stiftseite nur noch die Rechtsklicktaste. Der Kopf des Surface Pen hat jetzt sowohl die Radierer Funktion wie auch die Magic Button Funktion, womit man mehrere Funktionen programmieren kann. Man muss sich an das Stift drehen zum Radieren einfach gewöhnen. Power User bevorzugen oftmals die rechte Maustaste an der Seite, weil man dann einfach mit der Präzession der Stiftspitze radieren kann. Ein Vorteil, den der neue Surface Pen hat ist, dass man die Stiftspitzen tauschen kann und dabei vier unterschiedliche Härtegrade zur Verfügung stehen.
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Neben dem Laserpointer hat der MatePen aber noch ein Ass im Ärmel, den sich viele Surface User schon seit langer Zeit wünschen. Sobald man in einer Präsentation ist kann über die beiden Tasten die Präsentation Vor- und Zurückschalten. Das ist ein echtes Business Feature und ich persönlich will das haben!
Auch erst im Dauertest wird sich zeigen, wie lange die Batterien des Stiftes halten. In der Präsentation wurde gesagt, dass ein einstündiger Ladevorgang über USB-Typ B für 30 Tage Benutzung ausreicht. Ich persönlich bin da ein wenig skeptisch. Die Funktion mit dem Vor- und Zurückschalten wird bestimmt über Bluetooth vonstattengehen und das wird einfach Strom fressen. Benutzer des Surface Pro 3 wissen nur zu gut, wie schnell teilweise die Batterie des Stiftes leer war. Beim Surface Pro 4 ist durch einen verbauten Bewegungssensor die Lebensdauer der Batterie deutlich gestiegen. Microsoft behauptet, die Batterie im Surface Pen halte ein Jahr lang. Bestätigen kann ich das noch nicht, aber der Meine hält bis jetzt zumindest schon 4 Monate durch. Der Stift des Pro 3 konnte das definitiv nicht.
Ich habe noch ein sehr ausführliches Vergleichsvideo über die Stifte vom MateBook vs Surface Pro 4 vs iPadPro gemacht. Hier bekommt ihr noch mal einen schönen Eindruck wie der Stift im Vergleich zu den Stiften anderer Geräte ist.
Zubehör
Bei Microsoft war seit dem ersten Surface Pro immer der Stift im Lieferumfang enthalten. Leider hat Huawei das beim MateBook nicht übernommen, der Stift kostet rund 60 US-Dollar extra. Anders als beim Surface Pro 4 gibt es beim MateBook auch keinen Platz zur Befestigung des Stifts. Beim Surface Pro kann man ihn magnetisch an die Seite hängen.
Es ergibt schon deshalb einen Sinn, sich das zum MateBook erhältliche MateDock zu kaufen. Hierbei handelt es sich um ein kleines Lederetui, das einige Funktionen bietet. Über USB-C verbindet ihr es mit eurem MateBook und habt auf diese Weise USB, VGA, HDMI und RJ45 Anschlüsse zur Verfügung. Für den Preis von 89 US-Dollar und angesichts der guten Verarbeitung ist das ein absolut akzeptabler Deal. Auch optisch macht das MateDock einiges her und bietet zudem eine Schlaufe, um den Stift ordentlich unterzubringen. Der Stift und das Dock sind m.E. ein absoluter Pflichtkauf, wenn man das MateBook im Alltag produktiv nutzen will.
Technische Daten – MateBook vs Surface Pro 4
Huawei MateBook | Microsoft Surface Pro 4 | |
---|---|---|
Abmessungen | 194,1 x 278,8 x 6,9 mm | 292,10 x 201,42 x 8,45 mm |
Gewicht | 640g | 766g |
Akku | 4430 mAh | 5087 mAh |
OS | Windows 10 | Windows 10 |
CPU | Core m3/m5/m7 | Core m3/i5/i7 |
RAM | 4/8GB | 4/8/16GB |
Interner Speicher | 128/256/512GB | 128/256/512GB |
Display | 12-inch | 12,3-inch |
Display-Auflösung | 2160 x 1440 Pixel | 2736 x 1824 Pixel |
Pixeldichte | 216ppi | 267ppi |
Kamera hinten | – | 8MP |
Kamera vorne | 5MP | 5MP |
Schnittstellen | USB-A und -C, Micro-USB, Ethernet | USB 3.0, Mini-Display-Port, MicroSD-Slot |
Stift | 2048 Druckstufen, Akku, LaserPointer & Powerfunktion | 2048 Druckstufen, 4A Batterie & Magic Button |
Man könnte es ganz kurz machen: das Surface Pro 4 ist technisch selbstverständlich das wesentlich bessere Gerät. Ich glaube aber, das wäre nicht fair. Klar: beides sind 2-in-1 Geräte bzw. so genannte Detacheables – aber das MateBook versucht ein wenig mehr Tablet als Laptop zu sein. Ich muss an dieser Stelle einräumen: Ich bin ein großer Fan der Surface Pro Reihe, in meinen Augen bietet sie genau die richtige Balance zwischen Tablet und PC. Manchmal benötige ich halt einfach den i7 und das Plus an Arbeitsspeicher. Hier ist das MateBook mit den m3, m5 und m7 und maximal 8GB RAM ein wenig schwächer aufgestellt. Dafür wird wahrscheinlich die Akkulaufzeit ein wenig besser als beim Surface Pro 4 sein. Das MateBook ist zwar auch ein 2-in-1 Gerät, schlägt aber ein wenig mehr in Richtung Tablet. Ich glaube, dadurch könnte sich das MateBook für viele zu einem interessanteren Gerät entwickeln.
Ja: das Surface Pro hat Features wie Windows Hello – dafür hat das MateBook den ersten „Single Touch Side Fingerprint Sensor“ in einem Windows Tablet.
Fazit
Egal welches Gerät als 2-in-1 Ausführung auf den Markt kommt, es muss sich stets am Surface Pro 4 messen. Das MateBook muss den Vergleich nicht scheuen, es macht sehr viele Sachen richtig. Das MateBook ist der erste „PC“ von Huawei und trotzdem haben sie hier sehr gut aufgefahren. Vielleicht erinnert ihr euch ja noch, dass das Gerücht über den Launch des MateBook schon im letzten Jahr umhergegangen ist. Nach meinem Besuch auf dem MWC-Messestand bin ich mir tatsächlich sicher, dass das Gerät schon seit einiger Zeit fertig in der Schublade bei Huawei lag, denn auf den beleuchteten Glaswänden waren alle Gerätebilder mit Windows 8 Screenshots dargestellt.
Man kann nur mutmaßen, warum sich Huawei so viel Zeit mit der Vorstellung des MateBook gelassen hat. Meine Hoffnung ist, dass sie daran gearbeitet haben, dass Software und Hardware direkt vom Verkaufsstart weg her gut funktionieren. Gerade hier hat das Surface Pro 4 ja in er Vergangenheit einige Schwächen gezeigt. Ein abschließendes Fazit kann ich abgeben, wenn ich das MateBook etwas länger testen durfte. Mein erster Eindruck ist, dass es definitiv in derselben Liga wie das Surface Pro 4 spielt – und das können im Moment nur sehr wenige Geräte von sich behaupten.
Jetzt bin ich natürlich gespannt, was ist den euer Eindruck? Wie gefällt euch das MateBook? Findet ihr es besser oder schlechter als das Surface Pro 4 und warum?
Hi,
nimm es mir nicht übel, aber das Video ist im Kontext zur Überschrift des Artikels echt extrem anstrengend. Du springst wahnsinnig hin und her und bist sehr hektisch, ein Vergleich mit dem Surface Pro 3 verstehe ich in diesem Zusammenhang leider auch nicht. Das ist als wenn mann Äpfel naja eben nicht mit Äpfeln vergleicht.
Hey danke für dein Feedback. Das hektische in dem Video kam vor allem daher, dass ich sehr wenig Zeit für das Video hatte. Ich werde bei kommenden Videos da drauf achten.
Für den Artikel wollte ich mich auf ein Gerät konzentrieren. Hätte ich jetzt noch versucht das iPadPro und Surface Book hier mit zu beschreiben wäre der Artikel locker 3.000 Wörter lange geworden.nd ja klar du hast Recht in dem Video und den Bildern ist ein Surface Pro 3 zu sehen, aber ich kenne das Pro 4 gut genug um den Vergleich machen zu können. Außerdem sehen sich das Pro 3 und sehr sehr ähnlich. Also alles geschrieben bezieht sich auf das Surface Pro 4 auch wenn in den Bildern das Pro 3 zu sehen ist. ^^
Toller Artikel, bin schon gespannt auf das Matebook und werde es mir auch näher anschauen.
Im Artikel hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen.
Da steht dass per USB Typ B geladen wird und nicht Typ C. Einen Typ B Stecker hätte ich jedenfalls nirgends entdecken können 😉
Absolut richtig, dass wird korrigiert.
Leider ist das Gerät im Video und auf den Artikelbildern nicht das Surface Pro 4 sondern das Pro 3
Leider ist das Gerät im Video und auf den Artikelbildern nicht das Surface Pro 4 sondern das Pro 3
Wahnsinn, ich bin ja fast schockiert, wie aggressiv beim iPad Pro ein Nachziehen beim Schreiben erkennbar ist….liegt das an meiner kritischen Apple-Brille, oder entspricht das der generellen Geschwindigkeit des Apple Gerätes?
Ich glaub das war einfach nur Demo Effekt, oder vielleicht lag es an OneNote. Der Apple Pencil ist sonst echt richtig gut. Zu dem iPadPro kommt auf jeden Fall noch mal ein richtiger Langzeittest
Sagt mal wird dieses Gerät auch noch in den Verkauf gehen? Es ist doch sehr stumm darum geworden.
Ein großes Minus beim MateBook fehlt noch. Es hat keine Rückkamera. Ich selbst habe ein SP4 und fotografiere regelmäßig Dokumente um sie dann in OneNote zu beschreiben. Mit der Frontkamera allein ist das fast unmöglich ein gutes bild von einem dokument zu machen. Für mich ist das essentiell. Deshalb käme das MateBook für mich nicht in Frage. Will man ein sehr dünnes Detachable würde ich mir eher das Galaxy Tab Pro S kaufen.
Ich habe den Artikel erst jetzt gelesen. Ohne dass ich die Geräte (außer SF 3 + 4) bisher in der hand hatte, ist das SF das Original und hat allein schon aufgrund der Erfahrung über mehrere Modelle gefühlt einen Mehrwert in Punkt Abstimmung und Optimierung.
Ich frage mich, warum ich ein Copycat kaufen soll, wenn dies nicht deutlich günstiger ist oder einen erheblichen Mehrwert bietet. Einen erheblichen Mehrwert schein ja weder das Huawei, noch das Acer oder sonst eine Kopie zu liefern. Und ganz erhrlich, ob ich ich nun 999 € oder bis zu 200 e mehr bezahlen muss, dass ist es schon so viel Geld, dann lieber gleich richtig und auf Nummer sicher gehen.
Derzeit finde ich das Lenbovo Yoga Book eine spannende Alternative. Sicher kommt es nicht an die Power und Wertigkeit eines SF ran, aber mit dem Schreibblock, dem Wacom Pad und dem erheblich günstigeren Preis macht es auf mich einen sehr spannenden Eindruck.
Schln wieder Artikel von Dir zu lesen Mark. ich hatte „nur“ Deine Artikel auf microle gelsesen und gar nicht mitbekommen, dass Du hier schriebst. Gleich mal einen Bookmark gesetzt 🙂
Bin auch ein Linux Fan, es ist sehr schwer ein Surface mit Linux laufen zu lassen. Wie sind eure Erfahrungen mit dem MateBook?