Die Heizung von unterwegs anmachen, Licht und Musik aus jedem Winkel des Hauses koordinieren oder im Urlaub eine Nachricht bekommen, wenn die Haustür aufgeht: Vom Smart Home träumen viele, meist scheitert es aber an zu vielen verschiedenen Standards, sodass kein Gerät das andere versteht. Einen anderen Weg geht die Telekom mit Qivicon, das über verschiedene Hersteller hinweg Geräte miteinander vereinen möchte. Wir haben das getestet. Teil 1: Hands-on und Installation der Geräte.
Im Testpaket, das wir von der Telekom zugeschickt bekommen haben, finden sich mehrere Komponenten, die am Ende in Symbiose alle miteinander und untereinander funktionieren sollen. Wir testen mit folgenden Gerätschaften der Marke eQ-3 aus deren HomeMatic-Serie:
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- Home-Base
- Heizungsthermostate
- Tür- und Fensterkontakte
- Ansteuerbare Steckdosen
- Wandthermostate
- Wandtaster
Die Smart-Home-Base
Fangen wir mit dem Herzstück des smarten Zuhauses an: Der Home-Base von Qivicon. Man kann die Gerätschaften auch über andere Wege miteinander vernetzen und ansteuern, über die Home-Base kann man zusätzlich aber viele Features nutzen, die ohne nicht möglich wären. Die Home-Base wird an den Router angeschlossen und sorgt so dafür, dass man auch von unterwegs aus auf die Geräte zugreifen kann.
Die Installation ist eigentlich recht simpel: Mitgeliefertes LAN-Kabel an den Router anschließen, Home-Base an den Strom und dann verhältnismäßig ziemlich lange warten, bis die Home-Base sich upgedatet hat. Bei mir waren es schlappe 35 Minuten, in der Anleitung steht etwas von 15 Minuten. In der Zwischenzeit kann man sich dann schon mal auf Qivicon.com ein Konto anlegen, das man später für die Aktivierung der Home-Base und auch für die Steuerung der Geräte braucht.
Ist das erledigt, muss man nur noch den Schritten im Mein Qivicon-Bereich folgen bis die Home-Base eingerichtet ist. Das wiederum geht ziemlich fix und simpel, was nicht selbstverständlich ist. Wir haben hier ja bereits Smart-Home-Systeme wie das Honeywell Evohome getestet, das bei deren „Home-Base“ deutlich komplizierter und nutzerunfreundlicher war. Mit den Zugangsdaten kann man sich nun auch die Telekom Smart Home-App herunterladen (iOS, Android) und dort anmelden. Interessant wird das alles aber erst, wenn man die einzelnen Komponenten nun noch in eine sinnvolle Symbiose bringt.
Die Heizungsthermostate
Beim Thema Smart Home denkt man zunächst mal an die Heizung. Wer morgens um 7 aus dem Haus geht und um 16 Uhr zurückkommt, der braucht in der Zwischenzeit keine Heizung. Wer es aber umgekehrt um 16 Uhr nicht eiskalt haben möchte – gerade im Winter – kommt kaum darum herum, die Heizung anzulassen. Das versprechen entsprechende Heizungsthermostate nun zu ändern.
Für Menschen wie mich, die eineinhalb linke Hände haben und die restliche halbe rechte Hand nur dafür nutzen, sich mit dem Hammer auf den kleinen Finger zu hauen, stellt die Installation der Heizungsthermostate eine mittelschwere Herausforderung dar. Das Problem hier: Nicht jede Heizung ist gleich und teils müssen mitgelieferte Adapter zum Einsatz kommen, um die Thermostate trotzdem zu installieren. Das geht, aber es geht nicht einfach – zumindest beim ersten Thermostat. Bei den folgenden Anschlüssen ist es natürlich einfacher.
Einmal installiert, verbinden sich die Thermostate kurz mit der Heizung. Hier gibt es teils Fehlermeldungen, die aber mit ein bisschen Googlerei lösbar sind. Dabei fällt auch das Qivicon-Forum positiv auf, wo viele Nutzer vor ähnlichen Problemen standen und sich gegenseitig geholfen haben – und zwar nicht auf diese übliche „Was stellst du so dumme Fragen, du Opfer“-Forenunart. Anschließend muss man die Thermostate, wie auch alle anderen Geräte, mit der Home-Base verbinden (Qivicon nennt das „anlernen“). Das geht entweder im Browser oder per App mit wenigen Klicks.
Die Geräte ordnet man dann gleich auch einem Raum zu, um dann später am Smartphone zu wissen, welchen Heizkörper man anspricht und um die oben angesprochene Symbiose zwischen den Geräten hinzubekommen. Habe ich zum Beispiel die Fensterkontakte, kann ich diese ebenfalls einem Raum zuordnen. Erkennt der Kontakt, dass ein Fenster geöffnet wurde, schaltet er die Heizkörperin genau diesem Raum automatisch ab.
Fenster- und Türkontakte
Die optischen Fenster- und Türkontakte sind von allen Geräten am schnellsten installiert und montiert. Batterien rein, verbinden, einem Raum zuordnen und per Klebestreifen ca. 3 mm neben ein Fenster kleben – fertig. Von jetzt an kann ich über die App sehen, ob alle Fenster geschlossen sind und über eine Einstellung die oben erwähnte automatische Abschaltung der Heizkörper bei geöffnetem Zustand aktivieren.
Die Türkontakte (die sich übrigens nur darin unterscheiden, wo man sie installiert und exakt gleich sind) können über das Alarmsystem zum Beispiel bei einem Einbruch auf dem Smartphone Alarm schlagen. Dazu im nächsten Teil mehr, wenn es um das Feintuning der Gerätschaften geht.
Smarte Steckdosen, Wandthermostat, Wandtaster
Die Steckdosen sowie das Wandthermostat und die Wandtaster sind wohl am unspektakulärsten von den mitgelieferten Geräten. Aber was unspektakulär ist, muss nicht zwingend unnütz sein, nicht wahr? Die Steckdosen lassen sich von jedem Raum aus ein- und ausschalten, das Wandthermostat kann die Raumtemperatur bequem per Rädchen im Flur hochregeln und auf den Wandtaster kann man bestimmte Aktionen legen, die die anderen Geräte dann ausführen sollen. Auch hier gilt: Auspacken, anschließen, verbinden, verwenden.
Fazit: Erstes Hands-on des Smart-Home-Pakets
Ein Smart Home braucht Zeit. Das ging mir während der schlappen 4 Stunden durch den Kopf, die der Aufbau gedauert hat. Es ist bei diesen Geräten eben nicht getan mit dem bloßen Auspacken und Anschließen. Das Koppeln, die Ersteinrichtung der Home-Base, ein Verständnis für die App entwickeln, die Googlerei bei Problemen, dann die Einstellungen und das Feintuning, das Begreifen all der neuen Möglichkeiten und das Umsetzen in Automatismen in der App – ich denke, es wird klar, was ich meine.
Ein cleveres Zuhause fordert viel, viel, viel Initialaufwand und Kosten, das sich dann am Ende hoffentlich rechnet. Die Kosten für das oben genannte Paket belaufen sich auf ca. 700 Euro. Das muss man bei aller Cleverness auch erstmal wieder reinholen. Und auch die Zeit will wieder aufgeholt werden. Das dauert ebenfalls, aber bei all den kleinen Handgriffen, die man über das Jahr spart, wenn dann alles wie gewünscht läuft, dürfte auch das funktionieren.
Im nächsten Teil gehe ich näher aufs Feintuning ein und versuche das Maximum aus der App und dem System rauszuholen. Neugierig? So ist recht!
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Hallo und vielen Dank für den Artikel! Das Thema Hausautomatisierung nimmt ja aktuell immer mehr zu und wird immer gefragter! Das hier vorgestellte System Qivicon macht einen modernen und soliden Eindruck. Die Einrichtung und Installation von Smart Home braucht denk ich mal immer ein wenig Zeit – unabhängig davon welches System man verwendet – bis man sich an den Umgang gewohnt hat.
Eine Hürde für das automatisierte Zuhause ist sicherlich immer noch der Preis und die Anschaffungs- / Umrüstungskosten für Thermostate etc. Neben kommerziellen Lösungen kann auch eine Eigenbau-Lösung – beispielsweise mit dem Raspberry Pi als Zentrale – in Frage kommen. Natürlich nur wenn man das entsprechende Wissen mitbringt oder die Zeit hat, sich darin einzuarbeiten. Kompatible Sensoren und andere notwendige Hardware ist allemal verfübar.
Hallo zusammen! Cooler Artikel – ich habe mich auch schon umfassend mit dem Thema Technologie in meiner Wohnung befasst – gerade das Thema Energie ist für mich extrem wichtig. Ich möchte gerne Energie sparen und natürlich auch ein wenig Komfort in meine kleine Wohnung bringen. Ich wusste gar nicht, dass man via App einzelne Räume steuern kann (gut ich hab nur 2) Dennoch ist das cool und ich habe mir gerade die Webseite der Telekom angeschaut – wusste gar nicht, dass die auch noch was anderes als Telefone machen.
Definitiv eine Überlegung wert 🙂
Die Heizungsthermostate funktionieren auch ohne Basisstation mit eingeschränktem Umfang. Somit wäre ein preiswerter Einstieg machbar und zukunftssicher. Ich hatte am Anfang auch nur 2 Heizungsthermostate und 3 Philips Hue Lampen. Nach und nach sind Zwischenstecker, Schalter, Bewegungsmeldern und eine Kamera dazugekommen.
Klasse Beitrag – werde mich mal auf der Telekom Seite informieren und hoffe auf eine Fortsetzung des Artikels.
Soll man wirklich eine Investition von bis zu mehreren tausend Euro tätigen im Vertrauen darauf dass die Fa. Quivicon nicht in mehr oder minder naher Zukunft schlapp macht.
Was mache ich, wenn der die SmartHome-Zentrale zur Fernsteuerung managende Dienstleister sich ersatzlos vom Markt verabschiedet ?
Ok, dann gehts eben nur im Heimnetz. Aber reicht mir das ?
Und finden es alle so beruhigend, dass ein Dienstleister zu jeder Tages- und Nachtzeit weiß welche meiner Fenster offen oder geschlossen sind, welche Räume ich heize und welche nicht usw. usw. ?
Ich persönlich würde das nicht wollen.
Fazit: SmartHome via fester IP vom Internetanbieter ohne Zwischenschaltung irgendwelcher Server von Dienstleistern mit meiner Verschlüsselung, dann ja.
Alles andere, gleich ob Quivicon, Devolo oder RWE nein danke.
Endlich mal sinnvolle Produkte von unseren Freunden der Telekom ! Das geht in eine gute Richtung ! Nachhaltigkeit….! Denke aber, das Thema Hausautomation ist noch ziemlich am Anfang. So wie ich das hier beurteilen kann wirkt dieses Produkt aber dennoch äußerst ausgereift. Mal schauen ob ich einen TShop finden in dem ich mal testen kann. … Könnte definitiv eine Anschaffung werden. Danke für den ausführlichen Bericht.
Und zu Thema Datenschutz. Datenspeicherung und vor allem das Thema Datensicherheit ist einfach ein Phänomen der heutigen Zeit bzw. unserer und deiner Generation. Ich hoffe, dass Großkonzerne wie Telekom die Verantwortung ernst nehmen. Ist schließlich ein deutsches Unternehmen welches unter der Aufsicht deutscher Datenschutzbehörden steht. Da würde ich mir eher Gedanken machen was Unternehmen mit Sitz in den USA alles mit meinen Daten anstellen. Vor allem vermeintlich harmlose Dienste wie „Suchmaschine“ usw. ich finde es klasse, dass die heutige Technologie diese Art von Bequemlichkeit! bietet.
„… hoffe, dass Großkonzerne wie Telekom die Verantwortung ernst nehmen. Ist schließlich ein deutsches Unternehmen welches unter der Aufsicht deutscher Datenschutzbehörden steht.“
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
„..Da würde ich mir eher Gedanken machen was Unternehmen mit Sitz in den USA alles mit meinen Daten anstellen.“
Ja, das sieht man gerade an dem Kampf von Apple gegen die US-Behörden.
Derartiges ist von der Telekom nicht bekannt.
Die haben bisher brav alles getan was deutsche Behörden von ihnen gegen die informationelle Selbstbestimmung ihrer Kunden verlangt haben.
Netter Artikel, für eher ungeübte technische Anwender sollte die Investition von 700€ etwas abschreckend sein. Die größte Effizienzsteigerung ist die Heizung – keine Frage. Alles andere ist aktuell noch Spielerei, wo der einheitliche Standard alles miteinander zu vernetzten – richtig zu vernetzen – fehlt. Der Standard wird aber kommen. Qivicon macht einen entscheidenen Schritt und verbindet unterschiedliche Funkstandards und stellt sich so breiter und kompatibler auf.
Ich freue mich auf die weiteren Artikel!
Kommt Montag! 🙂
Wenn man will das das Haus permanent mit Funkwellen übersäht ist. Ist dies vermutlich das Beste! Ich stand selber vor der Entscheidung und musste feststellen das es auch günstig ist. Weiter bin ich nun flexible und nicht abhängig von Anbietern.
Wie funktioniert die Integration in BMW ConnectedDrive? Denke das ist auch ein Alleinstellungsmerkmal was andere Anbieter nicht haben?
Wenn ich im Auto los fahre kann ich schon mal die Heizung anmachen oder so ähnlich, leider habe ich noch keine Berichte gefunden wie gut es tatsächlich funktioniert. Natürlich könnte ich das Handy in die Hand nehmen, aber wenn es direkt im Auto integriert ist, ist es vermutlich während der Fahrt auch sicherer.
Bei mir hat alles angefangen mit einem Sensor für die Pflanzen den mir mein Mann vor einigen Monaten mitgebracht hat. Der Grüne Daumen lässt Grüßen… Unseren Pflanzen geht es aber besser denn je. Seit kurzem haben wir auch Leuchten von Philips die super viel Spass machen.
Was die meisten hier interessieren dürfte ist wohl die Funktion die Heizungen unterwegs steuern zu können. Alle anderen Funktionen sind meiner Meinung nach nur unnötige Features. Na gut, die Funktion mit den Benachrichtigung auf dem Handy beim Öffnen einer Tür klingt auch noch interessant. Vorallem für Leute, die gerne Urlaub machen. Jedoch gibt es mittlerweile viel bessere und ökologisch vorteilhaftere Alternativen für die Heizungsthermostate siehe zum Beispiel eCozy, die zusätzlich auch noch um einiges billiger sind. Um ehrlich zu sein gefällt mir auch das Design um einiges besser.
Aber naja, die Idee ist ja noch jung und mal schauen wie sich das alles entwickelt.
Fazit: Gute Idee, aber es gibt besser umgesetzte Alternativen
MfG Peter
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