Schon mit dem Ankündigungs-Trailer zum Samsung Galaxy S7 wurde klar: Virtual Reality und 360°-Videos werden mit dem neuen Spitzen-Smartphone einen hohen Stellenwert besitzen. Doch wie soll man innerhalb des Samsung-Universums solche 360-Grad-Videos aufnehmen? Bisher ist das nicht möglich. Handfeste Gerüchte gibt es aber trotzdem: Sammobile berichtet über die Samsung Gear 360 – und wie der Name schon suggeriert, handelt es sich hier um eine Rundumkamera.
Inspiration wird sich Samsung wohl bei der Ricoh Theta S geholt haben. Das Gadget besteht anscheinend aus lediglich zwei Sensoren und Objektiven – jede der beiden Kameras nimmt dementsprechend mindestens eine Sphäre von 180° mit Fisheye-Verzerrung auf.
Qualitativ und technisch gesehen bietet die Samsung Gear 360 aber wohl noch mehr als die Theta S als derzeit größte Konkurrenz: Aufnahmen bis zu (fast) 4k-Qualität sind laut Leak möglich, konkret sind es 3840×1920 Pixel. Die Theta S schafft lediglich Full-HD. Wer nur ein 180°-Panorama aufnehmen möchte, bekommt maximal 1920×1920 Pixel geliefert.
Hardwaretechnisch soll neben den zwei Kameras auch ein Akku verbaut sein – alles andere wäre ja auch selten dämlich. Über die Laufzeit gibt es bisher noch keine weiteren Informationen. Diese wird ein sehr wichtiger Faktor sein: Die Theta hält nicht wirklich ewig durch, auch ein professionelles Rig aus 6 GoPros hadert bereits nach 45 Minuten am Akku. Wer sich an einer 360°-Timelapse versuchen will, muss sich also darauf einstellen, dass das nicht allzu gut klappt. Auch der Speicher scheint fest verbaut zu sein; hier lässt sich also nicht durch einen schnellen MicroSD-Wechsel eine neue Aufnahme starten.
Laut den Informationen von Sammobile soll die Samsung Gear 360 zusammen mit dem Samsung Galaxy S7 auf dem Unpacked-Event am 21. Februar vorgestellt werden.
Samsung Gear 360: Anwärter auf Platz 1
Intern wird die Samsung Gear 360 als SM-C200 gelistet, so Sammobile. Und auch an die entsprechende Companion-App für das Samsung Galaxy S7 kamen die Insider schon: Einige der Funktionen wurden bereits veröffentlicht. Unter anderem gibt es einen HDR-Modus, wobei hier nicht zwischen Foto- und Video-HDR differenziert wird. Standardmäßig besteht auch die Möglichkeit, die Belichtung anzupassen. Weißabgleich sowie ISO dürfen auch manuell eingestellt werden. Für die Überprüfung der Aufnahme können drei Modi gewählt werden: Ein VR-Modus (für Cardboard / Gear VR-Besitzer), Dual View (beide Fisheye-Aufnahmen nebeneinander) sowie einen Panorama-Modus (360°-Video, komprimiert auf den Bildschirm).
Wenn Samsung seinen Job gut macht, wird die Gear 360 recht schnell „Alleinherrscher“ in der Welt der 360°-Kameras sein: Die Theta S liefert nur Full-HD-Aufnahmen, die Nikon Keymission 360 hat keine so hervorragende Distribution wie die Koreaner.
Zwei wichtige Faktoren, die die Koreaner aber im Blick behalten sollten: Der Preis sollte nicht zu hoch liegen, um den Einstieg in die Welt der Panoramavideos zu erleichtern. Desweiteren wäre es ratsam, noch eine eigene Plattform für diese Videos in’s Leben zu rufen und den Nutzer bei der Bearbeitung zu unterstützen – idealerweise sollte beides idiotensicher klappen. Sobald diese Plattform mit „Instagram-Prinzip“ besteht und es dafür eine ordentliche Cardboard-App gibt, hat Samsung prinzipiell gewonnen.
Was es denn nun final wird? Nun ja, bis zum 21. sind es nur noch drei Wochen. Und wenn es so weiter geht mit den Leaks, werden wir die Kamera mit Sicherheit auch schon vorher in all seiner Pracht begutachten können.