Tokio ist eine riesige Metropole mit 13,5 Millionen Einwohnern, in welchem ihr alles geboten bekommt: Ein überwältigendes Food-Angebot, riesige Wolkenkratzer, sehr vielseitige und unterschiedliche Stadtteile und nicht zuletzt eine einzigartige Kunst- und Kulturszene, die nach ihresgleichen sucht.
Angespornt von Freunden durch deren Reservierung in Jiros Sushi Bar (ja genau – der Jiro, der von Sushi träumt) habe ich mich auf den Weg nach Tokio gemacht, um dort ein langes Wochenende zu verbringen. Bei unserem Food-Abenteuer waren unsere Bäuche oft so mit Sushi und Wagyū-Rind vollgestopft, dass wir durch Spaziergänge durch Tokio die Kalorien wieder verbrannt haben – nur, um dann direkt wieder essen zu gehen.
Wie die meisten Touristen benötige auch ich auf Reisen mein Smartphone, um Fotos zu schießen. Klar, ich habe natürlich auch eine richtige Kamera dabei, aber oftmals ist es eben einfacher und vor allem schneller, schnell das Smartphone für ein paar schnelle Schnappschüsse aus der Tasche zu zaubern. Zudem werden die Kameras in den Geräten immer spektakulärer und so brachte ich auf meinen Trip nach Japan mit dem Huawei Mate 8 (aktuell mein „Daily Driver“) und dem Samsung Galaxy S6 edge+ (mein US Smartphone) gleich zwei Smartphones mit toller Kamera mit.
Huawei Mate 8
Lasst uns zuerst über das Huawei Mate 8 reden: Das Mate 8 ist mit einer 16 Megapixel Cam ausgestattet, die mit 1/2.8-inch Sensor mit f/2.0-Blende, Phase-Detection-Autofokus, Dual-LED-Blitz und optischer Bildstabilisierung daher kommt. Dazu gesellt sich auf der Vorderseite noch ein Selfie-Shooter mit acht Megapixeln und f/2.4-Blende. Die Hauptkamera des Huawei Mate 8 ist eine sehr ansprechende Allround-Cam, die für die meisten Nutzer allemal ausreicht. Der Auto-Modus sorgt bei ausreichend heller Umgebung für großartige Resultate, die Fotos überzeugen durch hohen Detailreichtum, den optischen Bildstabilisator und – für mich sehr wichtig – die sehr akkurate Farbwiedergabe.
Selbst bei künstlichem Licht und Low-Light-Bedingungen gelingen noch ordentliche Fotos mit einem akzeptablem Maß, was das Rauschen angeht. .
Samsung Galaxy S6 edge+
Das Samsung Galaxy S6 Edge+ kommt mit großartigem 5,7 Zoll Quad HD-Display (2560 x 1440 Pixel, 518 ppi Pixeldichte). Es handelt sich dabei um ein SuperAMOLED-Panel, welches im Vergleich zu den 1920 x 1080 Pixeln des IPS NEO LCD-Panels beim Huawei Mate 8 den deutlich stärkeren Eindruck macht und den Chinesen in dieser Disziplin keinerlei Chance lässt. Solltet ihr eure Fotos also ausschließlich oder hauptsächlich auf einem Smartphone betrachten wollen, habt ihr hier einen klaren Gewinner. Auch die Kamera muss sich wahrlich nicht verstecken – im Gegenteil: Der 16 Megapixel-Sensor überzeugt durch optische Bildstabilisierung und eine f/1.9-Blende, kann also – ebenso wie der 5 MP-Selfie-Shooter mit identischer Blende vorne – noch mehr Licht aufnehmen als der Kontrahent aus China. Ihr könnt bei der Front-Cam ebenso wie mit dem Mate 8 auf Features wie einen Beautify-Modus zurückgreifen und wer gerne mal in angetrunkenem Zustand in einer dunklen Bar bei eher mäßigen Lichtbedingungen Selfies knipsen möchte, wird von der Kamera des Galaxy S6 edge+ nicht enttäuscht.
Was haben wir überhaupt fotografiert?
Falls ihr noch nichts von Takashi Murakami gehört habt, haben wir jetzt hier einen echten Leckerbissen für euch: Murakami ist nämlich einer der angesagtesten und wichtigsten japanischen Künstler der Gegenwart. Sein Einfluss in Japan kann durchaus mit dem von Andy Warhol in den Vereinigten Staaten verglichen werden.
Die Attribute zeitgenössisch und modern gehen dabei gar nicht weit genug, vielmehr hat er mit „Superflat“ einen ganz eigenen Kunststil etabliert und geprägt, indem er sich bei Motiven der Otaku-Subkultur bedient, sie für seine Bilder aus dem Kontext reißt und somit etwas völlig Neues schafft. Er ist aber nicht nur als Künstler hoch angesehen, sondern auch kommerziell sehr erfolgreich.
Beispiele dafür sind seine Kooperation mit Kanye West, für den er das Cover-Artwork sowohl für die Single „Stronger“ als auch das Album „Graduation“ gestaltete, zudem fertigte er Taschen-Entwürfe für Louis Vuitton an. Nachdem er in den letzten Jahren mit seinen Werken in New Yorks Grand Central Station und in Versailles Station machte, ist er nun mit einer großflächigen Installation im Mori Art Museum nach Tokio zurückgekehrt.
Das Hauptthema seiner Ausstellung ist das Nachkriegs-Japan und er kombiniert hier stilistisch traditionelle japanische Kunst mit der oben bereits erwähnten angesagten Otaku-Kultur. Sein Werk „The 500 Arhats“ aus dem Jahre 2012 – mit über 100 Metern Breite als größtes Gemälde der Geschichte bezeichnet – wird erstmals überhaupt in Japan ausgestellt. Ursprünglich war es als Dankeschön an das Land Katar gedacht für die 2011 schnell geleistete Hilfe beim Erdbeben im Osten des Landes.
Huawei Mate 8 vs Samsung Galaxy S6 edge+: Murakami Shoot Out
Ich war im Museum mit dem Samsung Galaxy edge+ und dem Huawei Mate 8 bewaffnet, letzteres ist derzeit ja wie erwähnt eh aktuell mein „Haupt“-Smartphone. Mein Freund hatte seine Sony Alpha 7R dabei und zum Vergleich habe ich hier auch ein paar Bilder dieser tollen Kamera ergänzt. So könnt ihr euch selbst einen Eindruck davon verschaffen, wie groß der Unterschied zwischen einer wirklich guten, teuren Cam ist und den Sensoren, wie sie aktuell in Smartphones zu finden sind.
So, jetzt geht es ans Eingemachte, denn jetzt können wir die Bilder Seite an Seite vergleichen. Ich hab mein Bestes gegeben, damit möglichst identische Fotos entstehen. Beide Kameras machen Fotos im 16:9-Format, allerdings mit unterschiedlichen Auflösungen: Bei Samsung sind es 3264 x 1836 Pixel bei einer Punktdichte von 72 dpi (Dots per Inch) und beim Mate 8 haben wir 4208 x 2592 Pixel und 96 dpi.
[twentytwenty] Mate 8 – Samsung Galaxy S6 edge+ [/twentytwenty] Mate 8 – Samsung Galaxy S6 edge+
Beim Galaxy S6 edge+ schätze ich besonders die Möglichkeit, die Kamera jederzeit zu starten, indem ich nur zwei mal hintereinander auf den Home-Button drücke. Dadurch, dass die Kamera außergewöhnlich schnell startet, lauft ihr auch kaum noch Gefahr, mal ein Bild zu verpassen.
Beim Huawei Mate 8 hingegen begeistert mich bei der Kamera vor allem die Möglichkeit, den Fingerabdrucksensor auf der Rückseite als Auslöser nutzen zu können. Sowohl mit der Hauptkamera als auch beim Schießen von Selfies hatte ich beim Galaxy S6 edge+ manchmal meine Schwierigkeiten, das Smartphone mit einer Hand zu halten und ein Foto zu knipsen. Obwohl das Mate 8 ja ein mächtig großes 6-inch Device ist, konnte selbst ich mit meinen kleinen Händen hier problemlos auslösen, was eine Menge über den Fingerprint-Sensor und dessen Nützlichkeit aussagt.
[twentytwenty] [/twentytwenty] Mate 8 – Samsung Galaxy S6 edge+Solltet ihr selbst mal das Glück haben, das Mori Art Museum in Tokio besuchen zu können, investiert ruhig die 1400 Yen (etwas mehr als 10 Euro), um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Ich selbst habe wenigstens eine Stunde damit verbracht, von dort auf Tokio zu blicken und die Größe dieser Stadt zu bestaunen. Dabei ist mir auch aufgefallen, wie viel Grünfläche vorhanden ist, was mir persönlich sehr gut gefällt. Wie ihr sehen könnt, war es an dem Tag in Tokio bewölkt, so dass ihr anhand der Bild auch die Möglichkeit habt, die Foto-Qualität bei weniger gutem Licht zu vergleichen.
Was die Farbsättigung angeht, wirken die Fotos des Mate 8 etwas lebendiger. Das macht es so wichtig, die Fotos nicht nur auf dem Smartphone zu betrachten, denn das SuperAMOLED-Display des S6 edge+ verstärkt die Farben und lässt sie knalliger wirken.
Schauen wir nun nochmal auf die Bilder oben, können wir dem Mate 8 bescheinigen, etwas mehr Details eingefangen zu haben. Schaut dazu mal auf die Berge im Hintergrund, die kaum erkennbar sind.
Ach, und wenn ihr schon mal dort seid und vielleicht auf der Suche nach einem leckeren Snack – schaut bei der Joel Robuchon Bäckerei im Roppongi Hills Center vorbei, es lohnt sich!
Fazit
Beide Smartphones habe ich die kompletten vier Tage in Tokio mit mir herum getragen und muss sagen, dass ich in der Regel das Galaxy S6 edge+ vorgezogen haben. Sobald ich mir die leisesten Gedanken um die Lichtbedingungen machen musste, habe ich lieber zum Samsung-Smartphone gegriffen. Wer mich kennt, dürfte wissen, dass mir dieses Eingeständnis nicht leichtfällt, denn viele ihrer Geräte ab dem Galaxy S2 habe ich schlicht gehasst. Aber sei es drum: Gerade bei schlechteren Bedingungen ist die Kamera des S6 edge+ einfach die bessere Alternative. Wenn die Beleuchtung passt, wird es schon schwieriger: Bei gutem Licht lassen sich die Ergebnisse der beiden Smartphones kaum voneinander unterscheiden.
Was denkt ihr? Mit welcher Kamera gelingen die besseren Schnappschüsse?
Wollt ihr dabei sein, wenn ich verschiedene Kameras auf den unterschiedlichsten Smartphones ausprobiere? Dann folgt mir auf Facebook, Instagram oder Google+