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Yuneec Typhoon H – Hexacopter mit Intel RealSense Kamera

geschrieben von Mark Kreuzer

Endlich ist es soweit. Wir haben von Yuneec eine Tyhpoon H zum Testen zugeschickt bekommen. Da ich der Meinung bin, dass ein richtiger Test für die Tyhpoon H ein wenig dauern wird, möchte ich zumindest schon mal die ersten Eindrücke hier für euch zusammenfassen. Aus diesem Grund habe ich die Drohne zu einem Wakeboard Event mitgenommen und ein erstes Hands-On Video mit einem kleinen Vergleich mit der Phantom 4 für euch gemacht.

Tyhooh H - Drone + Remote (1)

Mein erster Eindruck beim Auspacken der Tyhpoon H ist, dass diese ein gewaltiges Fluggerät ist. Alleine die Größe der Drohne und der Fernbedienung ist im ersten Moment fast schon ein wenig einschüchternd. Dass es sich jetzt um einen Hexacopter handelt, führt schon zu einem wenig mehr Respekt. Ich kann das vor allem auch daran festmachen, dass ich tatsächlich erst mal die Bedienungsanleitung gelesen habe. Ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann ich das letzte mal die Bedienungsanleitung von einem Gadget gelesen habe, aber ich wette jeder, der die Typhoon H in Betrieb nimmt wird erst mal mit dem Studium der Anleitung beginnen.

Leider muss ich sagen, ist die Bedienungsanleitung auf Deutsch nicht sonderlich verständlich geschrieben, dafür ist aber die Funktionsweise der Typhoon H so gut, dass man trotzdem schnell vertrauen bekommt.

Da ich selber eine DJI Phantom besitze, habe ich schon einiges an Erfahrungen was das Fliegen von Multicoptern angeht. Ich lege mich jetzt schon mal auf ein erstes Statement fest und sage, dass die Typhoon H zwar für Anfänger geeignet ist, aber sie ist um um einiges komplexer als die DJI Phantom. Das führt einfach dazu, dass man länger braucht bis man sich sicher beim Fliegen fühlt.

Tyhooh H - Drone + Remote (3)

Die Fernbedienung (die Ihr ja auch schon im Video sehen konntet) hat extrem viele Schalter und Knöpfe. Bis man überhaupt mal verstanden hat, was die einzelnen Funktionen sind, vergehen einige Flüge.

Der erste Eindruck von der Typhoon H ist aber schon mal sehr gut. Sobald man Vertrauen zu der Drohne gewinnt werden auch anspruchsvollerer Aufnahmen durch die 360° drehbare Kamera deutlich leichter. Ich bin gespannt, was ich noch so an Erfahrungen mache und vor allem was für Aufnahmen dabei herauskommen. Die Flugzeit liegt bei ungefähr 22 Minuten und da ich leider nur einen Akku habe und das Laden relativ lange dauert müsst ihr euch noch ein wenig bis zum abschließenden Fazit gedulden.

Original-Artikel vom 17. Januar 2016

Auf der CES 2016 in Los Angeles hat Yuneec den neuen Multicopter Typhoon H vorgestellt. Die Drohne verfügt für einen vergleichsweise geringen Preis über extrem viele Funktionen und könnte den für den bisherigen Platzhirschen DJI eine erste richtige Herausforderung sein.

Bevor ich loslege ein Mini Disclaimer: ich bin selber Multicopter Pilot und fliege zur Zeit die DJI Phantom 3 Professional. Ich weiß also, dass der Begriff Drohne von vielen Piloten nicht gern gehört wird. Die meisten finden den Begriff Multicopter besser, da dieser nicht so negativ behaftet sei. Ich persönlich schließe mich in diesem Fall dem Volksmund and und denke, dass der Begriff Drohne seinen negativen Beigeschmack durch zukünftige Berichterstattung wie zum Beispiel zum kürzlich aufgestellten Weltrekord (bei dem 100 Drohnen synchron zu Beethovens 5. Symphonie geflogen sind) verlieren wird.

[parallax-image caption=““]Yuneec Typhoon H Draufsicht[/parallax-image]

Technische Daten – Yuneec Typhoon H

Bevor ich die Daten in einer Tabelle, die von den meisten eh überscrollt wird, zusammenfasse nenne ich euch einfach mal die Highlights der Typhoon H aus meiner Sicht als Drohnen Pilot.

  • es ist ein Hexacopter (6-Rotoren)
  • 360° 4k-Kamera mit Landegestell
  • Hinderniserkennung dank Intel RealSense Technologie
  • Preis von nur: 1.800$

Wenn ihr jetzt bei dem Preis von „nur“ 1.800$ kurz innehalten musstet, dann lasst euch gesagt sein, dass dieser Preis eine echte Kampfansage ist.

Die von den Funktionen her ähnliche DJI Inspire 1 kostet 2.600$ und hat unter anderem 2-Rotoren weniger. Der Vorteil von 6 Rotoren ist: sollten einer oder sogar zwei in der Luft ausfallen, kann die Drohen trotzdem weiterfliegen. Zudem verhält sich die Tyhpoon H dank der Extra-Rotoren in der Luft deutlich ruhiger.

Die Kombination von Landegestell und 360° 4k-Kamera ermöglicht es, in der Luft Kameraschwenks unabhängig von der Flugrichtung zu machen. Ein Feature, das gerade bei ambitionierteren Luft-Aufnahmen sehr viel Sinn macht. Auch die klappbaren Motorarme sind eine sehr schöne Lösung. So kann die Tyhoon H sehr platzsparend im mitgelieferten Rucksack transportiert werden.

Die meisten anderen Daten wie z.B. die Reichweite von ~1,6km bewegen sich mehr weniger im üblichen Rahmen. Weitere wichtige technische Daten im Schnelldurchlauf:

[table]
Maße
Flugmodus
711 x 711 x 294 Millimeter
Maße Transportmodus 350 x 300 x 245 Millimeter
Abfluggewicht 1,8 kg
Flugzeit ~22 Minuten
Akku 5.400 mAh (4S-LiPo)
Kamera 360° schwenkbar
Sichtfeld 115°
Video: 4k (30fps) 1080p (120/60/50/48/30/25 fps)
Foto: 12 Megapixel (RAW & Jpeg)
Funke ST16 (16 Kanal mit
integriertem 7“ Display und Android)
Flugmodi Orbit-Modus; Return to Home (smart); Angle Modus; Follow Me; Wegpunkte; CableCam
[/table]

Tyhoon H mit Autopilot

Das o. Video des Herstellers zeigt viele Funktionen, von denen aber die meisten eigentlich Standard in dieser Klasse sind. Das Highlight ist aber die in zusammenarbeit mit Intel entstande integration der RealSense Technologie. Die Drohne ist damit während des Flugs in der Lage, Hindernisse zu erkennen und diesen automatisch auszuweichen. Dieses Ausweichen macht die Tyhoon laut Aussage von Yuneec so gut, dass sie Personen, Skateboarder, Wakeboarder, Radfahrer usw. autonom im Follow-Me Modus filmen kann. Ob und wie gut das Ganze wirklich in der Realität funktioniert werde ich sehr genau testen – begeistert bin ich von diesem Feature bereits jetzt.

Yuneec Typhoon H

Wie erwähnt bin ich ja selber Drohnenpilot und habe meine Drohne vor allem – neben den obligatorischen Luftaufnahmen von den Häusern für die Familie – sehr oft zum Wakeboarden mitgenommen. Wenn ihr wollt könnt ihr euch die Videos die dabei entstanden sind auf meinem Vimeo Kanal anschauen (Link unten im Profil). Wenn man gute Aufnahmen einer Person beim Wakeboarden machen will, gilt: Je näher desto besser. Ich persönlich glaube, dass man für richtig gute Aufnahmen auch die Yuneec Tyhoon H selber fliegen muss. Aber genau wie z.B. beim Tesla habe ich absolut nichts dagegen, wenn die Drohne eigenständig Hindernisse erkennt und zur Not auf die „Bremse drückt“.

Ich selber habe schon durch Unachtsamkeit eine Phantom 2 an der Wasserskianlage im See versenkt und kenne einige andere Copterpiloten, denen es ähnlich ergangen ist. In den meisten Fällen war es kein technisches Versagen, sondern fast immer ein Pilotenfehler. Profi-Copter-Piloten werden dieses Feature wahrscheinlich nicht besonders intressant finden, schließlich fährt in der Formel 1 auch niemand mit eingebautem Abstandsradar. Aber gerade Hobby-Piloten werden dieses Feature zu schätzen wissen, da bin ich mir sicher.

Intel hat den Einsatz von der RealSense Technologie sehr schön in dem oben zu sehenden 15 Instagram Sekunden zusammengefasst. Der Yuneec Tyhphoon H fliegt in dem Video autonom sowohl vor wie auch hinter dem Mountainbiker her. Wenn er vorfliegt dreht er einfach die RealSense Sensoren in Flugrichtung, und die Kamera nach hinten in Richtung zum Mountainbiker. Das bedeutet: all die Ausweichmanöver die ihr in dem Video sieht hat der Typhoon selbstständig durchgeführt.

Meine Drohne habe ich übrigens genau bei so einem ähnlichen Manöver verloren, weil ich leider nur die Augen auf dem Wakeboarder hatte und deshalb woanders reingeflogen bin (während des Rückwärtsflugs).

Yuneec-Typhoon-H (4)

Marktstart Yuneec Typhoon H

Der Verkaufsstart der Drohne ist für den April 2016 angekündigt. Ich bin sehr gespannt, denn Yuneec hat hier ein extrem interessantes Paket geschnürt, dass sich sowohl an ambitionierte Einsteiger als auch an Hobby-Piloten mit semi-professionelle Anforderungen richtet. Ein vollständiges Fazit werde ich nachliefern sobald ich die Gelegenheit hatte den Typhoon selber zu fliegen. Ich persönlich denke, dass ich durchaus zu Yuneec wechseln könnte, sofern mich die Drohne in der Realität genau so überzeugt wie es zum jetzigen Zeitpunkt vom Datenblatt her der Fall ist.

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Über den Autor

Mark Kreuzer

6 Kommentare

  • Intel RealSense ist nicht in den 1800$ enthalten. Die Vertreter von Yuneec in diversen Videos von der CES haben gesagt, dass es eine „After Market Solution“ ist!

    • Okay ich habe das so nicht rausgehört, aber ich werde noch mal nachschauen. Aber selbst wenn das Intel RealSense Modul noch mal 200$ extra kosten würde, wäre das immer noch ein super Deal in meinen Augen.
      Bin echt gespannt wie das in der Praxis funktioniert.

      • Kein Problem, die Videos sind unter einer ähnlichen Diskussion einer der deutschen Yuneec Gruppen auf Facebook verlinkt. Kann ich dir aber auch noch gerne geben. Ansonsten stimme ich dir voll zu: ein Knallerpreis! Wenn der Support weiter so gut bleibt, können andere Firmen sich warm anziehen.

  • Erst mal abwarten wie die Software für Tablet und PC ist, sich ein Plus von DJI. Aus Erfahrung mit anderen Remote Controls des Herstellers hoffe ich mal, dass deren Displays nun deutlich besser sind. Die anderen waren nicht im geringsten für Tageslicht geeignet, hatten zum Glück aber einen HDMI Ausgang.

    Bei der Version lese ich bin HDMI nicht viel.

  • Hallo Mark, danke für den tollen Bericht, ich habe lange gesucht um jemanden zu finden der die Phantom aber auch die Typhoon schon einmal getestet hat. Mich würde interessieren, welche Kamera Dir mehr zusagt. Phantom oder von der Typhoon H? LG Egon