Zwei Smartphones, zwei Chromecasts, ein Tablet und nicht zuletzt ein neues Android sowie weitere Software-Neuerungen, beispielsweise bei Google Fotos: Wer Google-Fan ist, der hat beim Presse-Event der Kalifornier eine Menge geboten bekommen. Am meisten Aufmerksamkeit haben im Vorfeld jedoch die beiden Smartphones bekommen, denen man auch bei der Veranstaltung viel Zeit einräumte. Myriam Joire war für uns bei dem Event und hat jede Menge Bilder, Infos und ein erstes Hands-On Video mitgebracht.
Das größere der beiden Smartphones ist das Nexus 6P von Huawei. Der kleinere der beiden Vertreter wurde von LG produziert, heißt Nexus 5X und soll das alte Nexus 5 beerben. Das war mit 5 Zoll Bildschirmdiagonale kleiner als das jetzt vorgestellte und natürlich technisch auch schwächer auf der Brust. Der neue Polycarbonat-Bomber kann immerhin mit dem Snapdragon 808 von Quallcomm aufwarten, den wir schon aus dem LG G4 kennen, dazu gibt es eher überschaubare 2 GB RAM und 16 bzw. 32 GB internen Speicher, welcher – wie immer bei Nexus-Geräten – nicht erweitert werden kann.
[asa]B015Y52UU8[/asa]Spezifikationen des Nexus 5X
Display |
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OS |
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Prozessor |
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Haupt-Kamera |
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Front-Kamera |
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Akku |
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Lieferumfang |
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Design und Verarbeitung
Premium-Gehäuse aus spritzgegossenem Polycarbonat – so heißt es im offiziellen Marketing-Sprech im Google Store. Einfacher ausgedrückt könnte man auch sagen, dass es ein Kunststoffgehäuse ist, mit dem wir es hier zu tun haben. Das muss aber nichts Schlimmes bedeuten, schließlich hat uns LG schon oft bewiesen, dass man auch ohne Metallgehäuse Smartphones bauen kann, die sich in der Hand toll anfühlen und zudem auch optisch was hermachen.
Man sieht dem Nexus 5X deutlich an, wo es herkommt, auch wenn der Unibody im Vergleich zum Nexus 5 viel runder an den Ecken geworden ist. Das Polycarbonat fasst sich gut an, die Buttons sind allesamt gut erreichbar und auch an der Verarbeitung an sich gibt es nichts zu mäkeln. Obwohl es gegenüber dem alten Nexus 5 von 5 auf 5,2 Zoll angewachsen ist und auch insgesamt größer ausfällt, macht es einen einigermaßen kompakten Eindruck. Links und rechts vom Display verschenkt LG imho ein wenig Platz, ober- und unterhalb des Panels sorgen die Speaker dafür, dass eine noch kompaktere Bauform verhindert wurde.
Blicken wir auf die Rückseite, erkennen wir weitere Veränderungen: Die Kamera ist von der Seite in die Mitte gewandert und steht ein wenig hervor, darunter befindet sich beim aktuellen Modell ein Fingerabdrucksensor. Der ist angenehm unauffällig und lässt euch das Smartphone entsperren und – zumindest in den USA – auch mit dem Smartphone bezahlen. Hier könnt ihr schon mal einen ausführlichen Blick auf unsere Hands on-Fotos werfen:
Kamera
Mit der Kamera will man punkten und das, obwohl hier keinerlei Pixel-Rekorde angestrebt wurden. Stattdessen gibt es solide 12,3 Megapixel bei der Hauptkamera, einen Dual-LED-Blitz und den von LG bereits bekannten Laser-Autofokus. 4K-Videos sind mit der Kamera möglich, ebenso Slowmotion-Aufnahmen mit bis zu 120 fps. Dank der 1,55 µm großen Pixel sollen sowohl unter normalen Lichtverhältnissen als auch dann, wenn weniger Licht zur Verfügung steht, bessere Resultate erzielt werden können. Auch bei der 5 MP Selfie-Cam setzt man auf größere Pixel (1,4 µm), die mehr Licht absorbieren. Wie sich das auf die Qualität der Fotos auswirkt und wie sich die Kamera-Software präsentiert, muss dann der ausführliche Test zeigen.
Hardware: Erste Eindrücke
Bevor wir unsere eigene Test-Einheit bekommen, können wir viele der Hardware-Neuerungen natürlich noch nicht abschließend beurteilen. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass der Snapdragon 808 seine Arbeit ähnlich solide verrichten wird wie im LG G4 und allemal eine Verbesserung gegenüber dem Snapdragon 800 darstellt im ersten LG Nexus 5. Dank Android Sensor Hub – beim Event neu vorgestellt – sollen die Kerne des Snapdragon 808, aber auch der Akku entlastet werden, wenn auf die Sensoren zugegriffen wird. Ein wenig enttäuscht bin ich von dem, was uns LG in Sachen Speicher anbietet. 2 GB RAM und 16/32 GB interner Speicher, der erneut natürlich ohne microSD-Slot auskommen muss – da wäre mehr machbar gewesen.
Beim Display hingegen gibt es nichts zu meckern: Auch im ausgehenden Jahr 2015 halte ich eine FullHD-Auflösung bei einer Bildschirmdiagonale von 5,2 Zoll absolut für ausreichend, zudem handelt es sich um ein äußerst helles IPS-Panel mit knackigen Farben. Von dieser Auflösung dürfte auch der Akku profitieren, der eine Nennleistung von 2.700 mAh mitbringt und Fast Charging unterstützt, Wireless Charging hingegen leider nicht. Geladen wird über den neuen USB Typ-C-Anschluss – eine weitere begrüßenswerte Neuerung der neuen Nexus-Geräte.
Preise und Verfügbarkeit, erstes Fazit
Auch im deutschen Google Store ist das Nexus 5X bereits zu sehen, allerdings kann es noch nicht gekauft werden – lediglich in eine Liste könnt ihr euch eintragen, so dass ihr bei Verfügbarkeit eine Mail erhaltet. Richtet euch darauf ein, dass das noch ein paar Wochen dauern kann. Bei den Preisen hat man für meinen Geschmack ein bisschen hoch gegriffen, gerade wenn man die US-Preise mit den deutschen vergleicht (und auch, wenn man noch die Steuern auf die US-Preise aufschlägt). 479 Euro werden fällig für das Nexus 5X mit 16 GB Speicher, 529 Euro für die größere Version mit 32 GB Speicherplatz.
[asa]B015Y52UU8[/asa]Beim LG G4 könnt ihr – für 32 GB – bereits bei etwas über 400 Euro fündig werden aktuell, was nochmal unterstreicht, dass die Schnäppchen-Zeiten bei Nexus-Smartphones vorbei sind. Wenn die Kamera das hält, was sie verspricht und ihr sowohl auf nacktes, aktuelles Android 6.0 setzt, als auch Komponenten wie den schnell reagierenden Fingerabdrucksensor und den USB Typ-C-Anschluss zu schätzen wisst, kann das Nexus 5X für euch dennoch die richtige Wahl sein. Ich hätte mir mehr Arbeitsspeicher gewünscht und denke zudem, dass – gerade, wenn der Speicher nicht erweiterbar ist – keine 16 GB-Modelle angeboten werden sollten. Ein solides Smartphone bleibt es allemal – viel mehr allerdings auch nicht.