Motorola hat die dritte Runde beim Moto G eingeläutet und bringt erneut ein Smartphone auf den Markt, welches preislich deutlich unterhalb der aktuellen Flaggschiffe liegt, dafür aber bereits erstaunlich viel zu bieten hat. Mit dem neuen Modell setzt Motorola beim Display erneut auf eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixel, die sich auf eine Display-Diagonale von 5 Zoll verteilen. Neu hingegen ist die IPX7-Zertifizierung, die es ermöglicht, dass das Moto G nun gegen Wasser geschützt ist (bis zu 30 Minuten Untertauchen in bis zu 1 Meter Tiefe).
Neben einem Snapdragon 410 von Qualcomm kommen – zumindest in der größeren 16 GB-Ausführung dieses Mal 2 GB RAM zum Einsatz. Hier habt ihr die wichtigsten Specs in der Übersicht:
Motorola Moto G 2015 Spezifikationen
OS | Android 5.1.1 Lollipop |
Display | 5-inch IPS-Display (1280×720) |
SoC | Qualcomm Snapdragon 410 Quad-Core-SoC mit 1,4 GHz |
RAM | 1 bzw. 2 GB |
Interner Speicher | 8 bzw. 16 GB, mit microSD-Slot (bis zu 32 GB) |
Cam hinten | 13 MP mit Dual-Tone Blitz und f/2.0 Linse |
Cam vorne | 5 MP |
Netzwerk | GSM 850 / 900 / 1800 / 1900 HSDPA 850 / 900 / 1900 / 2100 LTE band 1(2100), 3(1800), 7(2600), 20(800) |
Netzwerk Standards | 802.11 b/g/n (2,4 GHz), Bluetooth LE |
Sensoren | Accelerometer, Gyroskop |
Lademoeglichkeiten | Micro-USB |
Akku | 2470 mAh (nicht wechselbar) |
Abmessungen | 72,4 mm x 142,1 mm x 11,6 mm |
Gewicht | 155 g |
SIM-Karte | Micro-SIM |
Farben | Schwarz, Weiß mit verschiedenen Rückseiten/Akzenten |
Design und Verarbeitung
Trotz einer leicht überarbeiteten Rückseite ist man sich beim Design wieder treu geblieben, wartet also mit einem äußerlich nur leicht veränderten Smartphone auf, welches es erneut mit einer schwarzen oder einer weißen Vorderseite zu kaufen geben wird, wobei das Gehäuse dieses Mal auch wasserdicht gebaut wurde, also mit einer entsprechenden IP-Zertifizierung daher kommt. Bis zu einer halben Stunde könnt ihr das Smartphone also bis zu einem Meter Tiefe ins Wasser eintauchen, verspricht die IPx7-Zertifizierung. Wichtig dabei: Stellt sicher, dass ihr die Abdeckung stets richtig auf dem Smartphone angebracht habt, denn nur dann ist gewährleistet, dass tatsächlich Schutz vor eindringendem Wasser besteht.
Wie die größeren Modelle kann auch das Moto G der dritten Generation über den Moto Maker im Design angepasst werden. Bei der Rückseite könnt ihr euch zwischen 10 Farben entscheiden, zu denen noch 10 Farb-Akzente dazukommen, dazu gibt es noch 5 Flip Shells und auch wieder die Möglichkeit, eine persönliche Gravur auszuwählen. Bei der Vorderseite fällt auf, dass das Moto G, dessen Maße sich nur recht gering vom Vorgänger unterscheiden, auf etwas veränderte Lautsprecher-Schlitze setzt, von denen wir befürchten, dass sich dort schnell Schmutz ansammeln wird, da sie ungeschützt sind.
Davon abgesehen haben wir es mit einem sehr ordentlich verarbeiteten Smartphone zu tun, bei dem sonst lediglich noch ein wenig zu bemängeln ist, dass der Power-Button etwas tief sitzt und dadurch etwas schwer zu drücken ist. Ansonsten sind sowohl Power-Button als auch die Lautstärkeregelung sehr gut verbaut und wackeln nicht. Sowieso macht das komplette Device einen sehr robusten Eindruck – nichts knarzt, nichts wackelt und nichts verbiegt sich.
Display des Moto G 2015
Beim Display ist vieles beim alten geblieben, vergleicht man es mit dem Modell des letzten Jahres. Das IPS-Panel kann mit 1.280 x 720 Bildpunkten aufwarten, was bei normalem Leseabstand absolut in Ordnung geht. Eine Treppchenbildung kann man nur erkennen, wenn man wirklich sehr nah ans Display herangeht. Ansonsten haben wir es mit einem kontrastreichen Panel mit knackigen Farben zu tun, lediglich ein wenig heller hätte es sein dürfen.
Performance, Speicher und Akku
Angetrieben wird die Neuauflage vom Snapdragon 410 von Qualcomm, zur Seite steht ihm die Adreno 306 GPU für die Grafik. Der SoC ist bei vielen Herstellern derzeit die erste Wahl in diesem Preissegment und verrichtet seine Arbeit auch im Moto G äußerst zuverlässig. Es kommt kaum zu nennenswerten Verzögerungen oder Lags, allerdings können gerade grafisch anspruchsvollere Spiele die Adreno 306 GPU vor Probleme stellen, was das Moto G im Endeffekt für Gamer nur bedingt empfehlbar macht. Beim Speicher können wir zwischen zwei Varianten wählen, die entweder auf die Kombi 1 GB RAM und 8 GB interner Speicher oder 2 GB RAM und 16 GB interner Speicher setzt.
Bei unserem Test-Gerät handelt es sich um die kleinere Variante, bei dem der Speicherplatz zwar knapp bemessen ist, erfreulicherweise aber – wie bei der großen Variante natürlich ebenso – per microSD-Karte erweitert werden kann. Dennoch solltet ihr – so finanziell machbar – zur Version mit 2 GB RAM und 16 GB Flash-Speicher greifen, für die Euro mit 279 Euro faire 50 Euro mehr verlangt.
Der Akku fällt mit 2.470 mAh größer aus als beim Vorgänger, bei dem noch 2.070 mAh ausreichen mussten. Trotz abnehmbarer Rückseite könnt ihr ihn auch dieses Mal wieder nicht auswechseln, zumindest dürfen wir aber davon ausgehen, dass die Akkulaufzeit angesichts der gleich gebliebenen Auflösung/Größe des Displays erfreulicher ausfällt als beim Modell des letzten Jahres und auch als bei vielen Mitbewerbern in dieser Preiskategorie. Der ausführliche Test wird uns hier selbstverständlich genauere Erkenntnisse bringen.
Presse-Fotos des Moto G 2015
Software: Android 5.1.1 Lollipop in Reinkultur
Ein Pfund, mit dem Motorola stets wuchern kann, ist das nahezu nackte Andoid, welches in diesem Fall in Version 5.1.1 Lollipop auf dem Smartphone zu finden ist. Puristen wird das ebenso freuen wie diejenigen unter den Smartphone-Nutzern, die nicht lange auf Updates warten möchten. Motorola hat lediglich wenige eigene Features wie Moto Assist oder seine Gestensteuerung ergänzt, womit wir uns ebenfalls im ausführlichen Test intensiver beschäftigen werden. Ihr findet hier also ein sowohl aktuelles als auch pures Android auf dem Moto G vor.
Kamera
13 Megapixel bietet Motorola bei der Hauptkamera auf, was in dieser Preisklasse schwer in Ordnung geht. Ihm zur Seite stellt Motorola einen Dual-LED-Blitz, der für realistische Farben vor allem bei Hautfarben sorgen soll. Unter dem Strich bekommt man hier durchschnittliche Foto-Kost geboten: Die Kamera-App ist ziemlich rudimentär und hätte sicher umfangreicher ausfallen dürfen, der Fokus passt manchmal nicht und hier und da sind die Ergebnisse ein wenig verrauscht. Gerade bei den günstigeren Smartphones sind die Fotos bei schlechterer Beleuchtung deutlich schwächer als bei normalem Tageslicht, was sich auch beim Moto G feststellen lässt. Unter dem Strich aber für diesen Preispunkt eine absolut akzeptable Kamera, die für die normalen täglichen Schnappschüsse locker ausreicht.
Erstes Zwischenfazit
Motorola bleibt sich treu und verbessert das Moto G sinnvoll, ohne die Design-Philosophie auf den Kopf zu stellen. Der Preis zieht gegenüber dem Vorgänger etwas an, was angesichts der Verbesserungen meiner Meinung nach auch absolut vertretbar ist. Bei 229 Euro geht der Spaß mit der 8 GB-Variante los, wenn ihr im Fachhandel oder Online-Shop zuschlagt, inklusive Customizing über den Moto Maker werden 20 Euro mehr fällig und 279 Euro sind es dann, wenn ihr euch für das Modell mit 16 GB entscheidet.
Wirkliche Schwachpunkte gibt es kaum nennenswerte, berücksichtigt man jeweils diese Preisklasse, in der sich das Moto G der dritten Generation befindet. Ihr könnt den Speicher erweitern, habt LTE an Bord und zudem ist es sogar gegen eindringendes Wasser geschützt – alles Punkte, die das Moto G auch im dritten Anlauf wieder zu einem Verkaufserfolg machen dürften.