Viele chinesische Hersteller stürmen gerade den europäischen Smartphone Markt – vorrangig mit günstigen Geräten. OPPO legt beim neuen OPPO R7 vor allem auf eins Wert: Tolles Design zu einem bezahlbaren Preis. Doch auch die Ausstattung lässt sich durchaus sehen.
Technische Daten des OPPO R7
- Display: 5 Zoll großes Full HD AMOLED-Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln (445 ppi)
- Prozessor: Qualcomm MSM8939 Snapdragon 615 Octa-Core-SoC mit 1,5 GHz
- Arbeitsspeicher: 3 GB RAM
- Interner Speicher: 16 GB interner Speicher, per microSD um bis zu 128 GB erweiterbar
- Android-Version: Android 4.4 KitKat mit Color ROM V2.1
- Kamera: 13 Megapixel-Cam hinten mit f/2.2-Blende und LED-Blitz, vorne 8 Megapixel
- Dual SIM (Micro SIM, Nano SIM)
- LTE Cat. 4 mit bis zu 150mbps im Download
- Akku: 2.320 mAh
Oppo R7 im Unboxing
Neben dem Oppo R7 erhaltet ihr noch einiges an nützlichem Zubehör. Das beigelegte Vooc Ladegerät besonders schnell und lädt das Smartphone mit 4A bei 5V innerhalb von 30 min auf ganze 75%. Dazu hat das passende ein Meter lange Ladekabel hat ein Paar praktische Klammern gegen das Verheddern.
Das Oppo R7 wird von Werk aus mit einer perfekt angebrachten Schutzfolie ausgeliefert und auch eine durchsichtige Silikonhülle ist im Lieferumfang enthalten. Ein Headset gibt es selbstverständlich auch, obwohl es nicht den hochwertigsten Eindruck macht.
Tipp: Wer das R7 jedoch derzeit auf der Oppo-Seite vorbestellt, bekommt ein schickes Bluetooth-Headset kostenlos dazu.
Erster Eindruck: Design & Verarbeitung
Ausgepackt, in die Hand genommen, kleines „Wow“. Das Unibody Alumiunium-Gehäuse des Oppo R7, das aus einem Stück Aluminium gefräst wurde, fasst sich sehr hochwertig an. An den Seiten leicht glänzend angeschliffen sieht es nicht nur edel aus, sondern liegt mit einem Gewicht von 147 Gramm auch sehr wertig und nicht zu schwer in der Hand. Dazu ist das Aluminium auf der Rückseite etwas rauher als zum Beispiel beim flutschigen iPhone 6, sodass es auch mit leicht schwitzigen Händen noch recht sicher in der Hand liegt.
Ebenfalls beeindruckend ist die Dicke mit nur 6,3mm, die die schlanken Flaggschiffe von Apple und Samsung auf dem Papier zumindest unterbietet, in der Realität werdet ihr den Unterschied jedoch kaum merken.
Ist es durch dieses dünne Gehäuse angenehm zu halten und zu bedienen? Das wird letztendlich jeder selbst für sich entscheiden müssen. Die Kante zur Rückseite ist zwar leicht abgerundet, die vordere ist es jedoch nicht, sodass sich das OPPO R7 leicht in die Handfläche bohrt. Manche mögen es, weil es etwas mehr Sicherheit verleiht, anderen gefällt es noch abgerundeter besser. Ich sehe es als einen guten Kompromiss und eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger OPPO R5, dessen kantige Seiten man zum Käsehobeln verwenden konnte.
Doch das schlanke Gehäuse fordert auch seinen Tribut. Keine Sorge, im Vergleich zum OPPO R5 muss man nicht auf einen 3,5mm Klinkenstecker verzichten. Dafür steht wie bei den Flaggschiffen der großen Hersteller die Kamera auf der Rückseite hervor. Dadurch ist sie zum einen rein baubedingt anfälliger für Kratzer, auch wenn wir in unserem Testzeitraum keine feststellen konnten, und zum anderen wackelt das Smartphone hörbar klackernd auf dem Tisch, wenn man es in der unteren rechten Ecke bedienen möchte. Also alle Paar Sekunden, denn in der unteren rechten Ecke befindet sich die Zurück-Taste. Verwendet man die mitgelieferte Klarsichthülle, so entfällt dieses Problem natürlich.
Die Front wird nicht nur von Gorilla Glass 3 geschützt, sondern kommt mit einer vorinstallierten Displayschutzfolie, die perfekt angebracht ist. Da sich viele ja eh nach einer Displayschutzfolie für ihr neues Smartphone umsehen, ist das auf jeden Fall sehr sehr praktisch, denn ganz ehrlich Hände hoch: Wer von euch schafft es, eine Displayschutzfolie blasenfrei anzubringen? Ich nicht.
Leider ist die Folie nur auf den flachen Bereich beschränkt, die Biegung des als Designelement beworbenen 2.5D Glases macht sie nicht mit. Auch sammelt sie deutlich mehr Fingerabdrücke als das darunterliegende Gorilla Glass 3.
Ebenfalls gibt es auch ein paar wenige Kritikpunkte, die vor allem die Tasten betreffen. Während die Positionierung von Power-Button und Lautstärkeregelung für meine (männlichen) Hände genau richtig ist, so ist der Druckpunkt gewöhnungsbedürftig leicht und hat einen recht geringen Widerstand. Dadurch, dass mein linker Daumen immer direkt auf der An/Aus-Taste lag, kam es häufiger vor, dass ich das Smartphone während einer Handbewegung ausschaltete.
Was ebenfalls verbesserungswürdig ist: Die unteren berührungssensitiven Android-Tasten sind nicht beleuchtet, sodass man nachts schon mal ein paar Sekunden nach der richtigen Taste suchen muss, wenn man die Belegung noch nicht ganz verinnerlicht hat.
Insgesamt ist die Materialanmutung sowie die Verarbeitungsqualität des OPPO R7 jedoch wirklich hervorragend und kann problemlos mit Smartphones aus höheren Preisklassen mithalten. Dazu kommt der überdurchschnittlich große Lieferumfang.
Display
5 Zoll, superscharfe FullHD Auflösung und hohe Kontraste sowie Blickwinkel durch die verwendete AMOLED Technologie. Diese technischen Daten kratzen am High-End Bereich und liefern auf den ersten Blick in der Tat ein gutes Bild.
Die Pixeldichte von 441ppi ist zwar nicht mit einem Samsung Galaxy S6 vergleichbar, reicht im Alltag jedoch mehr als aus und macht bei Schriften und hochauflösenden Bildern eine sehr gute Figur. Der Kontrast ist AMOLED typisch sehr gut, vor allem schwarz ist wirklich tief schwarz. Dazu kommen sehr weite Blickwinkel in jede Richtung, sodass man problemlos auch zu mehreren Personen Videos und Fotos genießen kann.
Schaut man sich das Display jedoch genauer an, dann fallen einem einige negative Aspekte auf. Die Helligkeit zum Beispiel könnte ruhig höher ausfallen und so die Ablesbarkeit im Sonnenlicht verbessern.
Recht defensiv arbeitet auch die automatische Helligkeitsregulierung, die bei extremen Lichtwechseln viel schneller arbeiten sollte. In dunklen Räumen wird man zu lange geblendet, draußen erkennt man erstmal nichts. Das muss deutlich zügiger gehen.
Ebenfalls sind die Farben deutlich übersättigt und können auch nicht eingestellt werden. Wer also ein farbtreues Display sucht, wird von dem OPPO R7 definitiv enttäuscht sein.
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass eine Farbanpassung wie zum Beispiel bei Samsung Smartphones (immerhin stammt das Display vom koreanischen Hersteller) fehlt, denn OPPO hat ein eigenes Menü mit diversen Displayeinstellungen aufgebaut. Dort könnt ihr neben den üblichen Helligkeits- und Wallpapereinstellungen auch einen Augenschutz aktivieren. Dieser filtert das blaue Licht, weil es angeblich anstrengend für die Augen sei („Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden..“). Im Endeffekt verschiebt es einfach den Weißwert in den rötlichen Bereich und um ganz ehrlich zu sein sieht es einfach schrecklich aus. Zwischen mehreren Stufen könnt ihr dabei auswählen, wobei ich euch „Aus“ ans Herz legen kann.
Falls ihr euch das gefragt habt: Das Display hat eine Pen-Tile Matrix, weist also ein Drittel weniger Subpixel auf als ein vergleichbares RGB-Display. Wer gute Augen hat und ganz nah rangeht, kann es erkennen – ich stelle mir allerdings die Frage, wer das denn bei 441ppi noch macht. Im normalen Betrieb merkt ihr da absolut nichts.
Performance & Hardware
Auch wenn die Verarbeitung in den Bereich High-End gehört, die Performance ist „nur“ Mittelklasse. Solide Mittelklasse, keine Frage, denn der Qualcomm Snapdragon 615 Prozessor mit seinen Acht Kernen und 1,5GHz Taktfrequenz ist keine lahme Krücke. Dazu gibt es ganze 3GB RAM, was nur Gutes fürs Multitasking bedeutet.
Im Alltag stellt sich die Performance als größtenteils flüssig heraus. Der Wechsel zwischen Apps läuft flott, Wartezeiten gibt es kaum. Etwas flüssiger könnte das Scrollen sein, dieses hakt manchmal in Bild-intensiven Apps wie Facebook oder Instagram und selbst Twitter ruckelt manchmal.
Bei Spielen merkt man dann die Beschränkungen des Snapdragon 615 sowie der Adreno 405 GPU: Während einfachere Spiele wie Leo’s Fortune komplett flüssig laufen, so wird es bei Real Racing 3 schon zu einer Ruckelpartie vor allem wenn mehr als drei Autos im sichtbaren Bereich sind. Auch nimmt die Wärmeenttwicklung im oberen Bereich dann spürbar zu, wird dann ordentlich warm aber nie unangenehm heiß.
Benchmarks
In Benchmarks bewegt sich das OPPO R7 im Mittelfeld und ist etwas schwächer als das Meizu M1 Note, das einen MediaTek MT6752-Prozessor verwendet. An die Performance des ASUS Zenfone 2 mit dem Intel Z3580 kommt es bei weitem nicht heran, auch Geräten mit dem Snapdragon 801 wie dem LG G3 oder One Plus One, die in einer preislich ähnlichen Liga spielen, kann das OPPO R7 nicht das Wasser reichen.
BENCHMARKS | ASUS Zenfone 2 ZE551ML | Meizu M1 Note | OPPO R7 |
---|---|---|---|
Geekbench 3 (single/multi-core) | 889/2776 | 808/3973 | 665/2363 |
3DMark Ice Storm Extreme | 9818 | 6569 | 5499 |
Quadrant | 23209 | 14988 | 15922 |
GXFBench 3.1 T-Rex 1080p Offscreen | 1617 (28fps) | 869 | 820,7 |
AnTuTu v5.6.2 | 45830 | 40434 | 28021 |
Speicher & Dual SIM
Das OPPO R7 wird mit 16 oder 32GB Speicher angeboten, bei unserer 16GB Version stehen dem Nutzer 11,5GB zu freien Verfügung. Zum Glück lässt sich dieser um bis zu 128GB mit microSD Karten erweitern. Wie beim OPPO N3 ist eine smarte Dual SIM Lösung eingebaut. Der SIM-Karteneinschub hat nämlich zwei Kartenplätze: In den ersten kommt eine microSIM rein, in den zweiten eine nanoSIM oder eine microSD Karte, ganz nach Bedarf.
Audio
Wer schön sein will, muss leiden und so bedeutet ein dünnes Gehäuse in der Regel auch dünnen Klang über den Lautsprecher. Das OPPO R7 ist hier leider keine Ausnahme, denn irgendwann sind die physikalischen Grenzen einfach erreicht und man hat nicht genug Volumen für Bass und ordentliche Mitten.
Immerhin ist der rückseitige Lautsprecher wirklich laut, sodass man seinen Klingelton nicht verpasst. Angenehm Musik hören kann man damit aber nicht. Liegt das Smartphone auf dem Tisch, so hilft ein kleiner Plastiknippel damit der Lautsprecher nicht verdeckt wird. Für Spiele ist die Positionierung gut gewählt und man deckt den Speaker nicht so leicht zu.
Über die Kopfhörer ist die Soundausgabe ordentlich, es gibt keinen Grund zur Beschwerde. Die mitgelieferten Kopfhörer sind allerdings nicht gerade hochwertig.
Für eine gute Sprachqualität wird mit zwei Mikrofonen gesorgt, die Außengeräusche unterdrücken.
Kamera
Die leicht hervorstehende Kamera auf der Rückseite löst mit 13 Megapixeln auf, kommt von Samsung und weist einen einfachen LED Blitz auf. Die Bildqualität ist in Ordnung, ohne groß zu überraschen. Die Bilder sehen auf dem Smartphone Display dabei oft deutlich besser aus als später am Rechner oder auf anderen Smartphones, was an dem stark gesättigten AMOLED Display liegt.
Bei Tageslicht werden Fotos scharf und gut belichtet, wobei die Bildverarbeitung etwas zu sehr zum Überschärfen neigt. Der Autofokus funktioniert recht schnell und präzise, allerdings werden Bilder bei dunkleren Verhältnissen oft nicht scharf. Ein Bildstabilisator ist nicht eingebaut, sodass wenn die Kamera länger belichten muss, es oft zu leichten Verwacklern kommt. Bereits in weniger gut beleuchteten Räumen kann es also sein, dass eure Fotos nicht mehr scharf sind. Schade. Auch ist die Bildverarbeitung beim Thema Rauschen etwas zu aggressiv und glättet dieses zu stark, sodass wichtige Details geschluckt werden.
Bei Nacht wird es dann umso schwieriger, mit dem OPPO R7 gute Fotos zu schießen. Artefakte werden bei genauerem Hinsehen sichtbar und wer die mitgelieferte Hülle verwendet und den Blitz aktiviert, bekommt einen hässlichen Lichtfleck im Foto.
Falls ihr die oberen Zeilen zu negativ aufgenommen habt: Die Kamera ist insgesamt nicht schlecht und bei guten Lichtverhältnissen könnt ihr definitiv gute Fotos machen. In diesem Preisbereich gibt es aber definitiv bessere Smartphone-Knipsen wie zum Beispiel das LG G3, ein Galaxy S5 oder ein Honor 6 Plus.
Dafür ist die Selfie Cam wirklich stark und löst mit 8Megapixeln auf. Die Bildqualität ist gut, auch wenn klar sichtbar die Haut geglättet wird. Wer sich noch extremer ein digitales Make-Up verpassen möchte, dem stehen natürlich wieder diverse Filter zur Seite. Auf ein Selfie passen übrigens etwa vier bis fünf Personen, die Kamera ist also nicht sehr stark weitwinklig, aber eben ausreichend um ein Gruppenfoto zu schießen. Auch bei dunkleren Umgebungen werden Fotos noch brauchbar, abends zum Skypen auf dem Sofa ist die Cam also auch geeignet.
Die Kamera App vom iPhone kopiert: Muss das sein?
Oppo ist ja eigentlich eine Marke, die recht innovativ ist, was man an ihren Smartphones sehr gut erkennt. Das Oppo R5 war das damals dünnste Smartphone der Welt, das Oppo N3 hatte als erstes eine motorisierte, drehbare Kamera. Das Software-Team hatte zwar immer wieder Inspirationen von den Konkurrenten geholt, aber es war trotzdem immer eigenständig.
Umso mehr hat es mich verwundert, dass man bei der neuesten Color OS 2.1 Version einige Elemente wirklich eins zu eins vom iPhone und iOS8 kopiert hat.
Es fängt bereits beim Standard Wallpaper an, das eine ähnliche Gebirgsszenerie in den gleichen Farben zeigt.
Am auffälligsten ist es jedoch in der Kamera App, wo ich wirklich fast vom Glauben abgefallen bin. Nicht nur die Anordnung der Menüs und Tasten ist zu 95% identisch, auch die Bedienung ist komplett gleich mit dem gleichen Fokus Kasten, den gleichen Symbolen etc. Muss das wirklich sein, Oppo? Das ist nicht nur peinlich, sondern das habt ihr auch gar nicht nötig!
Davon abgesehen bietet die Kamera App diverse Einstellungsmöglichkeiten, die ihr über die fünf Kreise erreichen könnt. Somit stören sie zwar nicht, ich hätte mir aber zumindest einen HDR-Button wie beim iPhone gewünscht, wenn der HDR-Modus schon nicht automatisch aktiviert wird. Über ein Zahnrad erreicht ihr somit die Einstellungen, die sich in Grenzen halten.
Mehr Möglichkeiten bieten die so genannten Kamera Apps, die ihr kostenlos herunterladen könnt. Damit sind unter anderem Panorama-Aufnahmen, Langzeitbelichtungen, GIFs, Slow Motion- und RAW-Aufnahmen möglichen. Im Expertenmodus könnt ihr die Belichtungskorrektur, den Fokus sowie den Weißabgleich komplett manuell setzen und noch etwas mehr aus euren Bilder herausholen.
Software
Ich bin es leid, mich immer noch darüber aufregen zu müssen, dass Hersteller auf Android 4.4 KitKat bei nagelneuen Smartphones setzen. Das OPPO R7 ist leider so ein Kandidat, bei dem ich nicht verstehe, warum man auf ein fast zwei Jahre altes Betriebssystem setzt, wenn schon der dritte Nachfolger, Android M, vor zwei Monaten angekündigt wurde.
Das OPPO R7 basiert also auf Android 4.4.4 KitKat, wobei die Oberfläche durch Color OS 2.1 komplett angepasst wurde. Dadurch, dass sich Color OS 2.1 von 2.0 nur marginal unterscheidet, möchte ich hier vor allem auf die Neuerungen und Besonderheiten eingehen. Wer den kompletten Funktionsumfang von Color OS 2.0 sucht, dem kann ich die ausführliche Software-Sektion im OPPO N3 Testbericht empfehlen.
Color OS 2.1 ist vor allem deutlich schlanker und flacher geworden, was sich laut OPPO ebenfalls positiv auf die Bedienungsgeschwindigkeit auswirken soll. Wie so oft bei chinesischen Oberflächen gibt es bei Color OS 2.1 keinen App Drawer, das heißt alle Apps landen direkt auf dem Homescreen. Diesen kann man auf diverse Arten und Weisen anpassen, Widgets einfügen, Übergangsanimationen ändern und vieles mehr.
Auch Themes sind wieder dabei und man hat wieder einen vorinstallierten Theme Store, mit dem man schnell und einfach sein Smartphone personalisieren kann. Das Schnelleinstellungsmenü wurde nicht überarbeitet, aber das bot ja schon alle gewünschten Möglichkeiten. Die Benachrichtigungen kann man allerdings leider immer noch nicht erweitern, ein schnelles Archivieren einer Gmail ist also zum Beispiel nicht möglich.
Gesten sind wieder ein wichtiges Feature, das OPPO aktiv bewirbt, wobei zwischen Standby-Gesten und Screen On-Gesten unterschieden wird. Zunächst zu den Gesten bei ausgeschaltetem Bildschirm: Neben dem üblichen Doppeltippen zum Aufwecken (super praktisch!) kann man ebenfalls ein O zeichnen, um die Kamera zu starten oder die Musik mit Pause, Vor und Zurück Zeichnungen steuern.
Das funktioniert allerdings nur mit dem vorinstallierten Player, nutzt man beispielsweise Spotify und zieht mit zwei Fingern nach unten auf dem Bildschirm (Pause), dann wird Spotify zwar angehalten, aber gleichzeitig startet der hauseigene Musikplayer.
Die Kamera startet recht zuverlässig bei jedem gezeichneten O, die Wartezeit beträgt allerdings etwa zwei Sekunden, was für manchen Schnappschuss zu langsam sein kann.
Noch etwas nützlicher fand ich da die Gesten, die bei eingeschaltetem Bildschirm verwendet werden können. So kann man zum Beispiel mit zwei Fingern hoch- und runterwischen und so die Lautstärke genauer anpassen als mit den Tasten. Auch das Doppeltippen auf den Homebutton zum Ausschalten hat mir gut gefallen. Für wen das OPPO R7 zu groß ist, der kann den Bildschirmbereich mit einem diagonalen Wisch nach oben verkleinern.
Neben der veralteten Android-Version gibt es noch etwas mehr Kritik und zwar bei der Übersetzung. Das OPPO R7 beherrscht zwar deutsch, manche Einstellungen sind allerdings fragwürdig übersetzt. Bei dem Deckelmodus habe ich beispielsweise gestutzt, gemeint ist eine aufklappbare Hülle, die auch das Display schützt (und somit einen Deckel besitzt). Glücklicherweise sind es nur wenige Einzelfälle, die die Bedienung im großen und ganzen kaum stören.
Akku
Mit einem 2320mAh Akku ausgestattet ist das OPPO R7 leider kein Dauerläufer, da kann der Qualcomm Snapdragon 615 Prozessor noch so stromsparend sein. Wer viel mit seinem Smartphone draußen unterwegs ist, oft Google Maps benutzt und diverse Social Media Apps ununterbrochen nutzt, wird nicht durch den Tag kommen.
Wer allerdings das Smartphone mittelstark nutzt, also ab und zu ein Paar Fotos schießt, ab und zu telefoniert, mehrmals am Tag Instagram, Facebook und Twitter checkt, eine halbe Stunde Youtube schaut und unterwegs zwei Stunden Musik hört, wird mit dem Akku über den Tag kommen.
Zum Glück verfügt das OPPO R7 über die VOOC Schnellladetechnologie, mit der ihr euren Akkustand innerhalb von 30min von 0 auf 75% katapultieren könnt. Weitere 40min werden dann für die restlichen 25% benötigt, sodass eine vollständige Ladung 70min dauert. Das bietet bisher kein anderes Smartphone.
Fazit
Das OPPO R7 bietet insgesamt ein ausgewogenes Gesamtpaket mit edlem Design für einen guten Preis. Der Snapdragon 615 Prozessor arbeitet im Alltag flott und zuverlässig, auch wenn ihr aufwendige Spiele damit lassen solltet. Das Display bietet eine hervorragende Auflösung, könnte aber etwas heller sein. Die Kamera macht ausreichend gute Bilder für Instagram, Snapchat und Co. und der Akku hält bei durchschnittlicher Nutzung einen ganzen Tag.
Für 349€ ist das OPPO R7 im OPPO Store erhältlich und in diesem Preissegment ist die Konkurrenz natürlich stark. Wer vor allem nach Performance und einer besseren Kamera sucht, der sollte sich lieber ein LG G3 oder ein Samsung Galaxy S5 anschauen, denn die Flaggschiffe vom letzten Jahr sind in diesen Kategorien klar besser.
Vergleicht man dann jedoch das Gefühl in der Hand und die Wertigkeit, dann weiß man wieder ganz genau, warum das OPPO R7 überzeugt. Das Design, die schlanke Form und die hochwertige Verarbeitung des Aluminium-Gehäuses: Das alles fühlt sich einfach nach deutlich mehr an als 349€. Genau aus diesem Grund können wir es empfehlen.