Social Media Technologie

Nicht nur harmloser Kommentar-Spam: Wie das Konstrukt der „Schlüsseldienst-Mafia“ funktioniert

geschrieben von Tobias Gillen

Blogger kennen das Problem vermutlich: Spam-Kommentare von Schlüsseldienst- oder Autoankauf-Seiten. Meistens sind das ortsbezogene Domains wie etwa schluesseldienst-ortxyz.de. Wir haben das Konstrukt der „Schlüsseldienst-Mafia“ zurückverfolgt. // von Tobias Gillen

Es ist Freitag, 12:49 Uhr, auf BASIC thinking geht ein Kommentar ein. Eigentlich nichts Besonderes, das passiert täglich viele Male. Doch dieser hier ist anders. Absender ist ein sogenannter Berthold Strunk, die angegebene Internetadresse ist die eines Schlüsseldienstes aus Siegen.

Schaut man sich auf der Seite um, findet man schnell Anhaltspunkte dafür, dass es sich hierbei um reinen SEO-Spam handelt. Der Kommentar, immerhin, ist kein klassischer Spam-Kommentar. Er zeigt zumindest eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Thema, vielleicht auch nur mit der Überschrift. Klar ist aber, dass hier gezielt versucht wird, einen Link bei uns abzustauben. Das geht nicht nur uns so, eine kleine Telefonrunde im Kollegenkreis hat viele weitere Leidensgenossen offenbart.


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Fake-Profile bei Google+

Derlei Kommentare gehen fast täglich bei uns ein. Mal ist es Siegen, mal Wuppertal, mal Ingolstadt oder Aschaffenburg, wahlweise auch Wiesbaden oder Dortmund. Das Prinzip ist immer ähnlich: Der Kommentar stammt angeblich vom Chef des Schlüsseldienstes. Der ist auf allen Seiten, die fast immer das gleiche WordPress-Theme nutzen, jeweils in der Seitenleiste mit Bild angegeben, teils sogar mit einem Google+-Profil (SEO).

Ob es diese Personen, etwa Berthold Strunk, die auch im Impressum stehen, aber tatsächlich gibt, ist fraglich. Die Google+-Profile ergeben bei allen das selbe Bild: Ein, zwei, manchmal auch fünf Postings, meistens zum Thema Schlüsseldienst und einige positive Bewertungen von Schlüsseldiensten. Ein erster Hinweis auf Fake-Identitäten.

Es ist kurz vor 13 Uhr, ich rufe durch beim Schlüsseldienst in Siegen. „Hallo, Moment!“, meldet sich eine Stimme am anderen Ende und schickt mich direkt in die Warteschleife. Wenig später dann folgender Dialog (Gedächtnisprotokoll):

Telefonist: So.
Gillen: Hallo, mit wem spreche ich?
Telefonist: Schlüsseldienst.
Gillen: Und mit welchem?
Telefonist: Wo haben Sie denn angerufen? Was gibt es denn?

Auffällig ist, dass der Herr den konkreten Ort des Schlüsseldienstes vermeidet, dazu später mehr. Und auch an Höflichkeit wurde gespart.

Gillen: Ich würde gerne mit Ihrem Chef, Herrn Berthold Strunk, sprechen.
Telefonist: Warum?
Gillen: Weil er gerade bei uns auf der Seite einen Kommentar hinterlassen hat. Ich habe dazu eine Frage.
Telefonist: Er ist auf Außentermin.
Gillen: Und schreibt von dort aus die zahlreichen Spam-Kommentare?
Telefonist: Nein, er ist auf Außentermin.
Gillen: Aber der Kommentar ist gerade eingegangen. Waren Sie das?
Telefonist: Nein, das ist nicht meine Aufgabe. Wer sind Sie überhaupt?
Gillen: Mein Name ist Tobias Gillen, ich arbeite für die Seite BASICthinking.de.
Telefonist: Sie bekommen gleich einen Rückruf.

Der letzte Satz, gefolgt vom direkten Auflegen des Hörers, klingt fast wie eine Drohung, der Rückruf bleibt aus. Interessant ist, dass er davon spricht, dass es nicht seine Aufgabe sei, die Kommentare zu schreiben. Wessen Aufgabe ist es dann? Um das herauszufinden bedarf es weiterer Recherche. Nächste Anlaufstelle: Die Denic, die Vergabestelle für .de-Domains. Dort überprüfe ich jede einzelne dieser Schlüsseldienst-Domains mit einer WHOIS-Abfrage.

Registriert sind alle Domains auf ein Unternehmen namens Schlosshilfe.de, das sich laut den Angaben in Geldern befinden soll. Eine Telefonnumer findet sich nicht, nur eben die Internetadresse. Die wiederum ist aber nicht erreichbar. Eine WHOIS-Abfrage der Domain ergibt, dass es sich beim Inhaber um einen Alex S. (Name redaktionell geändert) handelt. Eine kurze Recherche zeigt auch hier: Sein Facebook-Profil sowie sein Google+-Auftritt bewerben und bewerten Schlüsseldienste, beim Facebook-Account, der teils öffentlich einsehbar ist, lässt sich aber feststellen, dass es sich um eine reale Person handelt.

„Chefs“ sind nur „Stock-Models“

Kontaktdaten finden sich leider nicht, nur ein Hinweis auf einen Apache-Server von qutel.de, einem Anbieter für VOIP-Telefonie. Nachfrage beim Chef der ollinone GmbH, Muhsin Bayar, ergibt, dass das Unternehmen wohl früher mal Hosting angeboten habe, er sich die Meldung auf schlosshilfe.de aber auch nicht erklären könne. Inzwischen liegt, das verrät auch die WHOIS-Abfrage, die Domain auch beim Webhoster 1blu.de. Das alles lässt zumindest darauf schließen, dass sich um die Überdomain länger nicht mehr gekümmert wurde oder sie für das Konstrukt nicht relevant ist.

Schlüsseldienste

Der zweite Anruf, diesmal in Ingolstadt bei Anton Heinrichs, dem angeblichen Chef des Schlüsseldienstes. Domain, Website und Co. sind ähnlich, das Google+-Profil zeigt genau vier Einträge, auch hier gibt es einen starken Verdacht auf Fake-Account und -Identität. Ab zu Google, Bilder-Rückwärtssuche. Und siehe da: Anton Heinrichs hat ein erfülltes Leben, vor allem als Model für Stock-Fotos, dasselbe Ergebnis bei Berthold Strunk aus Siegen.

Telefonist: Hallo?
Gillen: Ja, hallo, Tobias Gillen hier.
Telefonist: Wir haben doch gerade gesprochen.
Gillen: Ich habe doch eben in Siegen angerufen, Sie sind aber schnell.
Telefonist: Ja, das liegt an einer Umleitung, weil der Bruder vom Chef das Unternehmen übernommen hat.
Gillen: Ihren Chef gibt es gar nicht, richtig?
Telefonist: Was wollen Sie?
Gillen: Die Domains, der SEO-Spam, die Fake-Profile. Kann ich Alex S. sprechen?
Telefonist: Wen?
Gillen: Sie wissen, wen ich meine. Auf ihn laufen die Domains.
Telefonist: Nein, davon weiß ich nichts. Wie gesagt: Sie bekommen einen Rückruf.

Damit ist auch klar, warum genau er sich eben nicht mit dem konkreten Namen der Firma – oder sollte ich lieber schreiben: „Firma“ – gemeldet hat. Es scheint, als seien die Dienste über eine Art Callcenter oder Zentrale verbunden. Ich probiere es weiter. Beim nächsten Versuch, diesmal in Wiesbaden, probiere ich es bei Wolfgang Hartmann, der – witzig, oder? – gleichzeitig auch in Gelsenkirchen arbeitet, dort aber als Harald Klein. Hier empfängt mich ein anderer Herr, die Begrüßung und Vorstellung überspringe ich:

Gillen: Ich würde gerne mit Herrn Hartmann sprechen.
Telefonist: Der ist auf einem Außentermin.
Gillen: Das ahnte ich. Wer hinterlässt denn bei Ihnen die Fake-Kommentare?
Telefonist: Dafür bin ich nicht zuständig, das macht der Chef.
Gillen: Ah, Alex S.?
Telefonist: Dazu kann ich nichts sagen, Tschüss!

Es fällt auf, dass alle Telefonisten, die ich anrufe, nervös werden beim Namen Alex S. Über Facebook erreiche ich ihn. Das Profil scheint zur Abwechslung mal echt, wir schreiben. Er habe damit nichts zu tun, sei nur Webmaster für ein paar Seiten und halte es sonst „mit Helmut Kohl“, eine Aussage ist aus ihm nicht rauszuholen. Auch nicht, nachdem ich ihn auf fehlerhafte Impressumsangaben aufmerksam mache, die juristisch fragwürdig sind. Die Hintermänner bleiben im Verborgenen.

Anrufe gehen an Zentrale, Aufträge an Freie

Im Telefonbuch suche ich die Adresse eines seriösen Schlüsseldienstes aus Siegen. Auch ihm ist die Masche bekannt, er hat bei diversen Online-Bewertungsportalen Beschwerden eingereicht gegen diese Machenschaften. Etwa gab es seiner Aussage nach auf einer Straße in Siegen gleich 120 Schlüsseldienste, nach seiner Beschwerde seien 45 in dem Portal übrig geblieben, effektiv seien es genau Null – er habe die Straße abgefahren.

Schlüsseldienste

Die Masche mit den Fake-Profilen, gefälschten Namen und Briefkastenfirmen geht – ganz einfach gesagt – so: Es wird ein angeblicher Schlüsseldienst gut platziert – bei Google, auf Bewertungsportalen, in den sozialen Netzwerken. Das geschieht zum Beispiel über den Kommentar-Spam oder die Fake-Bewertungen. Am Ende sitzt dahinter eine Zentrale, die die Aufträge über freie Mitarbeiter vor Ort ausführen lässt oder sie überteuert verkauft. Über Anrufe als „ausgesperrter Kunde“ bei den Schlüsseldiensten wird das klar. Der gleiche Mitarbeiter für mehrere Städte, immer wird uns (meinen Test-Anrufern) ein Auftrag gegeben, den wir selbstverständlich am Ende nicht wahrnehmen.

Das ist keine neue Masche, früher lief das so mit gefälschten Einträgen in Telefon- und Branchenbüchern. An deren Stelle ist natürlich längst das Internet getreten. Zudem sich das Telefonbuch meist in der Wohnung befindet.

Nutzer wird in die Irre geführt

Insgesamt bin ich nun seit Wochen an dem Thema dran, versuche es immer wieder schriftlich und telefonisch. Jeder Versuch bringt kleine Einblicke, irgendwann werden die Telefonisten nervös, das ist spürbar.

Einmal ist Herr N. dran. Er wird aggressiv, will, dass ich mich per Fax an eine ausgedachte Nummer wende. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht. Er schreit rum, legt ohne Verabschiedung auf. Als ich ihn erneut anrufe, um wenigstens meine Frage loszuwerden, lässt er sich von einem Kollegen verleugnen, ein paar Nachfragen später sei er plötzlich doch da, besteht aber auf das Fax. Wieder wird aufgelegt.
Es scheint, als habe ich einen wunden Punkt getroffen. In diesem Konstukt geht es um jeden Kunden. Die Rechnung ist einfach: Wer bei Google gut rankt, bekommt die Klicks von den Betroffenen – und am Ende vermutlich auch den Anruf zum Auftrag. Nachfragen sind hier unerwünscht. Dass das Spiel mit Briefkastenfirmen, gefaketen Firmeninhabern und offenbar fehlerhaften Angaben im Impressum einzig und allein dazu dient, möglichst viel Geld mit ziemlich wenig finanziellem und personellem Aufwand zu machen, ist nun klar.

Der Kommentar-Spam ist am Ende harmlos im Gegensatz zu dem, wie der Kunde hier in die Irre geführt wird. Und Website-Betreiber sollten bei Kommentaren genau prüfen, ob sie sie freischalten und solch ein Konstrukt unterstützen. Für die Kunden heißt das jedenfalls: Genau prüfen, welche Seiten vertrauenswürdig erscheinen, zur Not eine WHOIS-Abfrage machen oder bei der zuständigen Handwerkskammer anrufen. Andernfalls kann das zu hohen Kosten führen.

Über den Autor

Tobias Gillen

Tobias Gillen ist Geschäftsführer der BASIC thinking GmbH und damit verantwortlich für BASIC thinking und BASIC thinking International. Seit 2017 leitet er zudem die Medienmarke FINANZENTDECKER.de. Erreichen kann man ihn immer per Social Media.

83 Kommentare

  • Sehr schön recherchiert. „Grad habe ich doch in Siegen angerufen, sind Sie aber schnell“, sehr schön. Ich habe immer mal überlegt, warum es gerade Schlüsseldienste sind, vielleicht weil die besonders auf lokale Suchergebnisse angewiesen sind? Komisch nur, dass Google das nicht erkennt.

    • Natürlich wegen det Lokalität und weil davon ausgegangen werden kann, dass jeder Anruf beim Schlüsseldienst direkt ein Auftrag wird (Sonst ruft ja keiner an) Dies wird auch durch den CPC bei Google Adwords bestätigt. Dort kostet ein Klick in vielen Regionen über 25€. Es lohnt sich also Klicks um jeden Preis zu generieren auf dem organischen Weg zu generieren. Auch vielen Dank für den tollen Beitrag, dachte schon lange, dass da etwas nicht stimmen kann nun habe ich den Beweis.

  • Na das schreit doch geradezu nach einer Google Bombe um auf diese Machenschaften hinzuweisen und den suchenden an die seriösen Firmen weiter zu leiten. Da würde Herr N. sich sicherlich noch mehr ärgern 🙂

  • Ich muss zugeben, das kannte ich so noch nicht. Obwohl ich mich als Blogger mit dem Thema auseinandersetze und mir schon einige Kommentarspam-Tricks aufgefallen sind. Klassiker: Erst einen völlig unverfänglichen Kommentar ohne URL posten, der wird schnell durchgewunken. Irgendwann wiederkommen und dann mit Spam-URL einen neuen Kommentar verfassen. WordPress schaltet den zweiten Kommentar nämlich standardmäßig einfach frei, eine Freischaltung per Hand ist nicht mehr nötig…

    Warum ich aber eigentlich schreibe: Ihr habt mich neugierig gemacht, also habe ich meine Kommentare mal durchsucht. Und siehe da, ein „Schlüsseldienst Frankfurt“ (in der URL) war dabei und ist soeben direkt geflogen! Danke dafür! Der Kommentartext war auch gar nicht mal so besonders auffällig spammig. Ja, etwas einfallslos vielleicht, aber nicht vom Typ automatischer und/oder völliger dumpfer Text wie „Super Beitrag. Bitte mehr davon.“ oder ähnliches, sondern ging durchaus auf meinen Text (nicht nur Überschrift) ein. Also offensichtlich wird da zumindest jemand für bezahlt 😉

    • Hi Michael, das mit den Kommentaren kannst du unter Einstellungen -> Diskussionen ändern. Haben wir hier auch nicht aktiviert aus eben diesem Grund! Danke für deinen Kommentar!

  • Klasse recherchiert, klasse beschrieben! Das sind ja fast mafiose Strukturen. Danke für die umfangreiche Aufklärung. Derartige Spams hatte ich auch schon auf meinem Blog (gelöscht).

    Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
    Werner Deck

    • Jo wirklich klasse recherchiert. Stimme ich zu. Die Aufklärung ist richtig klasse. Es gibt viel zu viel Spam die zu extrem sind.

  • Wirklich sehr nervige Gesellen, die ich lange „zu Gast“ hatte. Und wie hier im Artikel erwähnt, nicht mal mit reinen Spam-Kommentaren. Habe mich da auch mal drüber ausgelassen und es wurde ruhiger. In letzter Zeit kommen sie aber wieder aus ihren Schlüssel“löchern“. Gratuliere zu einen wirklich gelungenen Beitrag.

  • Hi,

    dazu gab es vor einigen Monaten/Jahren mal einen Beitrag bei RTL extra.
    Wen es interessiert, kann ja mal danach googlen …

  • Ich habe einen relativ scharfen Filter vor die Kommentarfunktion gesetzt…hoffe ich, bei mir werden die Kommentare jedenfalls sofort in den Spam verschoben.
    Trotzdem ist es meiner Meinung nach weniger eine Schlüsseldienst-Mafia sondern eher eine SEO- Mafia die in Deutschland unterwegs ist.

    • Genau das wollte ich mit meinem Text ja aufzeigen: Es geht eben nicht nur um SEO, sondern ganz klar um die Täuschung der Kunden. Wenn es nur SEO-Spam wäre, aber das hier geht viel weiter.

  • Hallo, das ist nix neues. Bei Täglich mehreren Tausend Schlüsselnotfällen ist das ein Attraktives Geschäftsmodell. Wie beschäftigen uns jetzt seit über 5 Jahren mit der Problematik und haben gegen diese Bande einen Schlüsseldienst Club gegründet. Auf unseren Blog erfahren Sie immer wieder über die Machenschafften der Schlüsseldienst Branche. Unser Zuel die Oertlichen Unternehmen zu unterstützen da für die Gewissenhaften Unternehmen sonst der Markt komplett zusammen bricht, und in Absehbarer Zeit nur noch solche Unternehmen zum Zuge kommen.Selbst Adworjs kann sich bei Klickpreisen je nach Stadt um die 20-30€ solch ein meistens Kleinunternehmen nicht Leisten und nur die grossen die fast Täglich in den Medien kommen machen dort Ihr Geschäft mit nicht einwandfreien Methoden. Aber bei diesen Umsätzen in Millionen Höhe nehmen die bewusst die ein oder andere Abmahnung in Kauf und Zahlen das aus der Portokasse ????.

  • Toller Artikel über diese Masche. Interessant was so raus kommt, wenn man mal ein wenig forscht.

    Bei mit tauchen die regelmäßig immer wieder auf. Ich lösche dann die Links aus den Kommentaren und gut ist.

    LG Thomas

  • Die Schlüsseldienst-Branche hatte schon zu offline-Zeiten wie die Abfluss-Befreier-Branche einen zu 99% zu Recht schlechten Ruf. Damals waren es Anzeigen in den gelben Seiten und anschließende Abzocke. Jetzt halt Spam-Kommentare.

  • Die Schlüsseldienstmafia erinnert mich an Uber.
    Skrupellose Firma sammelt im großen Stil Aufträge und vergibt sie an möglichst schlechtestens bezahlte, unversicherte, halblegale Subunternehmer und kassiert dafür ein leckeres Stück von dem Blechkuchen.

  • Hier meine Erfahrungen als Schlüsseldienst, der es ohne Abzocke probiert.

    Es ist ja wirklich enttäuschend, wie einfach der Google Algorithmus immer noch manipuliert werden kann. Hier in Dresden gibt es natürlich auch den üblichen „schlüsseldienst dresden“ Schlüsseldienst. Innerhalb eines halben Jahres hat der sich mit Seo in der organischen Suche ganz nach vorn gebracht. Die Bildzeitung hat hier mal berichtet:

    Besonders interessant ist noch folgendes: Sucht man ganz allgemein nach Schlüsseldienst Dresden (und das ist die übliche Suche), wird (häufig) der entsprechende Schlüsseldienst mit seinem google+ Profil anstatt der Google Map eingeblendet, weil Google die Suche als spezifische Firmensuche, nicht als allgemeine Anfrage versteht.
    Google maps ist jedoch die einzige Möglichkeit für günstige Schlüsseldienste, sich überhaupt relevant im Web zu präsentieren.

    Mein Tipp für die weitere Entwicklung:
    Es werden innerhalb der größeren Städte mehrere solcher Schlüsseldienste gebastelt um alle vorderen Positionen der organischen Suche einzunehmen.

    Die Taktik hat aber nicht nur Nachteile für normale Schlüsseldienste. Unsere Visitenkarten werden gehegt und gepflegt und Empfehlungen außerhalb des Internet weitergegeben. Viele Menschen sind sich der Problematik bewusst.

  • Wir hatten auf unserer Seite auch massiven Kommentar-Spam – und die waren wirklich gut gemacht. Haben sich mit den Produkten und Blogartikeln auseinandergesetzt. Schon allein das zeigt, wie professionell diese Typen unterwegs sind… Danke für die Recherche-Arbeit!

  • Cool Tobias, was Du dich da traust. Ich wäre mir nicht sicher, was sich das für Gestalten und Machenschaften hinter der Anonymität des Netzes verbirgen und ob da irgendwas auf mich zurückfällt, wenn man an den falschen gerät. Hut ab – wirklich.

    Ansonsten kenne ich Kommentar-Spam natürlich auch zu genüge, aber eher den klassischen Spam bei dem ich meist nicht mal erkennen kann, was da beworben wird. Da sind nicht mal ordentliche URLs drin, so dass ich nicht mal das Platzieren eines Backlinks erkennen kann.

    Es wäre natürlich sehr interessant, wenn Du in ein paar Wochen noch einmal ein Update geben könntest. Es ist doch ziemlich interessant zu lesen und auch zu sehen, wie schnell Unruhe in den Laden gebracht wird, wenn nur einer die Masche erkannt hat und nachbohrt.

  • Super Ermittelt,es ist aber nur die Spitze des Eisberges. Hier der Schlüsseldienst und die bekannte Blindheit bei Google.
    Aber egal Klasse hin bekommen .

  • ich habe von all den Themen hier keine Ahnung. Ich habe aber auch mal versucht über Adwords an Kunden zu kommen. Mein Fazit, bei 30€ Tagesbudget und und Durchschnittsklickpreis bis max 5€ war ich nach ein paar Stunden raus bei Adwords. Ich nehme an das die großen Schlüsseldienste mit Call Center bewusst solche Unternehmen, bin Ortsansässig in Bremen ohne Fantasiepreise, einfach weg geklickt werden. Einzige Empfehlung wäre wie früher in die gelben Seiten schauen denn die GS Verlage nehmen keine Aufträge mehr an von diesen Abzocker Firmen. Sauber und seriös arbeitende Firmen haben sehr unter den Machenschaften der Firmen um Herrn S. Zu leiden, das kann bis zum Konkurs führen. Habe kaum noch Notöffnungen von Privatkunden aber das ist zum Glück nicht mein einziges Geschäft denn sonst wäre ich lange nicht mehr am Markt

  • Hallo Tobias,

    wirklich toll wie hartnäckig Du drangeblieben bist. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich eigentlich mein Blog dofollow lassen wollte, einfach um mit anderen in Kontakt zu kommen. Ich habe diesen Versuch gestern beendet! Ich weiß nicht, wie eine so renommierte Webseite wie diese damit klarkommt, aber für mich waren die Schlüsseldienst-XYZ-Einträge die reinste Provokation. Dass dahinter aber ein solch organisiertes Konzept steht finde ich tatsächlich mafiös!

    Herrlich fand ich allerdings den zweiten Anruf 🙂 Bin gespannt, was hierbei noch herauskommt!

    Bis bald
    Basti

  • Danke für die sehr ausführliche Recherche. Prinzipiell war mir das schon klar, das Ausmaß allerdings ist erschreckend. Ich bin daraufhin noch mal die Kommentare bei mir durch und habe ein paar Links entfernt, die ich vorschnell durchgewunken hatte.

  • Ich hatte mal selbst so ein Problem und bin an einen Schlüsseldienst über Google geraten, den ich heute – zum Glück – gar nicht mehr finde.
    Funktionierte aber genau wie schlosshilfe.de: Eine lokale Vorwahl, eine angeblich echte Adresse direkt in meiner Stadt und (wohl von Wikipedia geparste autogenerierte) lokale Informationen wie Stadtteile, die das Angebot regional aussehen ließen.
    Als die nette Dame mir aber am Telefon sagte, dass es eine Weile dauert (was in meiner Kleinstadt unlogisch wäre) und sie auch wenig überzeugend die angebliche Adresse des Schlüsseldienstes nannte (hat wohl schnell auf Google Maps nach einer Straße geschaut), wurde ich im nachhinein leicht skeptisch.

    Nachdem ich auf der Webseite gesehen habe, dass dieser angebliche Schlüsseldienst in jeder auf Wikipedia existierenden Stadt existiert und eine eigene Ortsvorwahl hat, habe ich nochmal angerufen und den Auftrag storniert.

    In meinem Fall ging es sogar um die Öffnung eines Autos, keine Ahnung ob der Schlüsseldienst das überhaupt könnte.
    Wer weiß, vielleicht hätte ich das in dem Fall trotzdem bezahlen müssen.

  • Moin,

    wozu war nochmal der Link zur Webseite des Kommentierenden gut? Ich würde den weg lassen, wenn ich ein blog hätte.

    Das mit den Schlüsseldiensten halte ich für nur eine Ausprägung eines gesellschaftspolitischen Problems. Es wird dem Betroffenen viel zu häufig nur „pass halt besser auf“ und „das weiß man doch, dass da Betrug existiert“ entgegnet. Dabei wird vergessen, dass man Wissen nicht erben kann und es fortwährend Neues zu erlernen gibt. Niemand ist auf allen Bereichen fachkundig, deswegen kann jeder auf irgend einem Bereich Opfer von Betrug werden.

  • a) geil recherchiert. Dieses fein-haarkleine nehme ich mir zum Vorbild 🙂

    b) Was man jetzt braucht:

    a) Einen (1) echten Schlüsseldienst
    b) Einen Anwalt, ruhig raffigierig, egal.

    Und dann könnte die deutsche Abmahnmafia tatsächlich mal was Gutes tun. Einfach einen Impressumsverstoß (und: unlauteren Wettbewerb) nach dem anderen abmahnen. Zumal Herr S. mit fake IDs ja offenbar auch über die Rechtsform täuscht. 50 Fake Identitäten sind 50 Wettbewerbsverstösse, würde ich mal sagen.

    Nach dem was ich aus alten Gangsterfilme so weiß, ist es schwierig, Leute wegen krummer Deals dranzukriegen. Weitaus einfacher ist es, Leute dranzukriegen, weil sie auf ihre krummen Deals keine STEUERN gezahlt haben =)

    Will sagen: Bei Personen, die über falsche Identitäten Einnahmen erschleichen (noch dazu einen Service, der in der Regel bar und wortwörtlich an der Haustür bezahlt wird…), ist es hochwahrscheinlich, daß dies nicht ordentlich versteuert wird. Also gleich mal sämtliche Finanzämter anspitzen. Zumal da ja auch keine Steuernummer oder UStID im Impressum steht, entgegen gesetzlicher Pflichten.

    Das ganze ist vermutlich nicht nur „Abzocke“ (also unfaires aber legales Verhalten) sondern ein organisiertes Wirtschaftsdelikt… einfach mal ne Strafanzeige ans lokale PK, und da bitte Alex S. mit allem was Du weisst identifizieren…

    Zumal man ihn bei der Staatsanwaltschaft Kleve (siehe vor-Kommentatoren „unbeschriebenes Blatt“) ja auch schon gut zu kennen scheint…

  • Ich habe einmal in meinem Leben einen Schlüsseldienst gerufen – das war vor 15 Jahren. Damals gab es noch Google+ und auch Blogs und Link-Spam war weitgehend unbekannt. Meine Erfahrung daraus: Sollte ich mich noch mal in meinem Leben selbst aussperren, rufe ich keinen Schlüsseldienst, sondern einen Glaser. Das ist billiger!

  • […] Die Masche mit den Schlüsseldiensten ist keine neue. Früher waren die über Einträge wie „!0 – Adler-Schlüsseldienst“ (!0, damit sie ganz vorn stehen) im Telefonbuch vertreten. Inzwischen sind sie im Internet unterwegs. Es geht einfach darum, dass diese Spam-Kommentare, wenn sie freigeschaltet werden, einen Link zur möglicherweise gefälschten Webseite mitbringen, über die dann überteuerte Aufträge ausgelöst werden. Mancherorts ist da ein richtiges Netzwerk entstanden. […]

  • Sehr gut recherchierter Artikel.
    Ich arbeite selbst mit mehreren lokalen Schlüsseldiensten zusammen und kann leider nur sagen, dass sich das ganze demnächst noch verstärken wird. Google testet in der San Francisco Bay Area momentan bezahlte Local-Einträge. Diese lassen sich optisch von den wirklichen Mybusiness-Einträgen in den Suchergebnissen kaum unterscheiden. Dadurch werden dann vorraussichtlich alle Ergebnisse „above the fold“ – also bevor man in den Suchergebnissen herabscrollen muss – bezahlte Einträge sein. Für den Endkunden ist das weniger gut.
    Die Kickpreise liegen bereits jetzt in den meisten Städten zwischen 10-30 Euro. Sollten die bezahlten Mapergebnisse tatsächlich kommen werden sich da nur noch die überregionalen, überteuerten Anbieter halten können.
    Bis vor knapp einem Jahr waren die überregionalen Verteiler wenigstens in den organischen, „unbezahlten“ Suchergebnissen kaum vertreten. Leider haben die innerhalb des letzten Jahres dazugelernt und sich jetzt an Seiten wie der meinen orientiert um Vertrauen und einen regionalen Bezug zu suggerieren.

    Wir hatten in diesem Zusammenhang letztes Jahr auch einen Artikel mit Tipps und Video dazu, wie man unseriöse Dienste erkennt, herausgebracht. Nach dem, was hier über Kommentarspam (der sowieso nicht wirklich was für das Ranking bei Google bringt) geschrieben wurde traue ich mich aber nicht hier darauf zu verlinken.

    Kurz zusammengefasst sollte man auf folgendes achten:

    1) Prüfen ob eine lokale Adresse und Ortsvorwahl anstatt einer 0800er Nummer angegeben sind (Leider seit ein paar Monaten kein verlässlicher Indikator mehr – da haben die Zentralen dazugelernt.)
    2) Im Impressum prüfen, wo sich der Firmensitz befindet (Nachbarstadt ist ok, ab 50km lieber Finger davon lassen)
    3) Prüfen, ob wirkliche Preise angegeben sind (keine Lockvogelpreise a la „Schlösser ab 15 Euro“)
    4) Am Telefon immer nochmal nach dem genauen Endpreis fragen. Und genau darauf achten, was am Telefon gesagt wird. Die Callcentermitarbeiter sind sehr geschickt darin, die Frage zu umschiffen und scheinbar zu beantworten. Nach der Öffnung stellt sich dann zB heraus, dass es sich um einen Preis je Viertelstunde gehandelt hat und bereits die lange An- und Abfahrt als Arbeitszeit gelten.
    Aussagen wie „das kann man erst vor Ort entscheiden“ sollte man kritisch sehen. Klar gibt es auch ab und zu Sonderfälle bei verschlossenen Türen. Und ein Einsatz bei einem Fallen- bzw. Riegelbruch kann zB sehr langwierig sein. Bei zugefallenen Türen – und dieser Fall liegt bei knapp 80% aller Einsätze vor – weiß man aber im Regelfall bereits vorher wieviel der Einsatz kosten wird.

  • Hallo Tobias,
    Ich habe jetzt erst Deinen Artikel gelesen!

    Absolut super Arbeit was Du hier geleistet hast…

    Dieser Artikel und eine Mail mit dem Hinweis das ich opfer dieser Schlüsseldienst Mafia sei hat mich dazu bewegt alle Kommentare zu prüfen und tatsächlich haben sich einige dieser Kommentare in meinen Blogs versteckt…

    Jedoch habe ich diese nun allesamt sorgfältig gelöscht!!!

    In diesem Sinne

    Viele Grüße
    Christian

  • mir ist das mit dem Thema E-Zigaretten passiert.
    Gut gemachte Kommentare die durchaus durch das Raster fallen und sich erst beim zweitenmal verraten haben, da es stehts dieselbe Email Adresse (Googlemail mit der Frage ob man ein Einhorn gesehen hat vor dem @) war aber mit anderem Namen. Link zu einem E-Zigaretten Shop mit einem eher mangelhaften Angobt dafür Webegesichter die man aus den Billigproduktionen des deutsche Privatfernsehens her kennt.

    Seitdem kommen bei mir keine Kommentare mehr eine Freigabe, die eine geschäftliche URL angeben. Linkbuilding ist ein teurer Spaß, den bekommt man bei mir nicht für lau als Geschäftsmensch, als unseröser Geschäftsmensch erstrecht ganz und gar nicht.

  • Hallo Herr Gillen,
    schöner Beitrag. Er zeigt aber (leider) nur ein kleines Stück der kriminellen Machenschaften dieser (wenigen) Personen. Wir hier haben schon (persönliche) Erfahrungen mit denen aus Zeiten wo es noch gar kein Internet in Deutschland gab, kennen die Tricks und Handlungen von A-Z. Zu Ihrem Thema: Es stimmt, die im (hauseigenen) CallCenter sitzenden Leute haben 1. Aufträge entgegen zu nehmen und – neben einigen anderen Tätigkeiten – zwischendurch das gesamte Internet mit regelwidrigen Einträgen in allen möglichen Medien vollzumüllen, dazu zählen freilich auch Blogs. Schauen Sie doch z.B. mal auf bundestelefonbuch.de vorbei, geben Sie dort in der Suche SCHLÜSSELDIENST ein und lassen Sie die Ortsangabe weg. Von den dort (zur Zeit) erscheinenden weit über 300.000 Telefonbucheinträgen sind wohl etwa 97 % reiner Schwindel um Ortsansässigkeit vorzutäuschen. Diese Einträge verXfachen sich im Internet ohne Ende. Alternativ dazu gibts unsere Weisse Liste im Internet die die Verbraucher genau vor solchen schwarzen Schafen schützt. Wir würden uns daher von euch Bloggern Unterstützung zur Verbreitung der Weissen Liste im Internet wünschen.
    Wenn Sie fragen zum Thema haben stehe ich Ihnen gerne via E-Mail zur Verfügung.
    Grüsse
    Roland Merz

  • Ich habe das Thema mit der Schlüsseldienst – Mafia gelesen. Klingt recht interessant. Ich betreibe selbst einen Schlüsseldienst. Allerdings biete ich meine Türöffnungen zum Beispiel nur zu einem Festpreis an. Ich versuche für meinen Kunden immer Zufriedenheit zu erreichen. Es ist Schade das es in der Branche Schlüsseldienst schwarze Schafe gibt.

  • Es gibt in unserer Branche Schlüsseldienste die man als schwarze Schafe bezeichnet. Das ist gar kein Geheimnis. Als ich das Thema oben auf dieser Seite gelesen habe, dachte ich auch eben was ist das denn? Ich betreibe meinen Schlüsseldienst in Berlin seit Jahren und mache es wie viele Kollegen. Türöffnung und Leistungen zu einem Festpreis. Das gibt Kunden mehr Sicherheit.

  • Der Artikel ist gut recherchiert. Wir Schlüsseldienste die ehrlich arbeiten haben es durch die schwarzen Schafe in unserem Beruf einfach schwerer. Verständlich das viele Menschen mißtrauisch sind.

    • @Kerim @Kugel @Thiele. Drei Kommentare mit drei verschiedenen Schlüsseldienst-URLs binnen zwei Minuten von derselben IP-Adresse auf einen Text über Schlüsseldienst-Kommentar-Spam? Keine gute Taktik. Ich habe mir erlaubt, die URLs aus den Kommentaren zu entfernen. Schöne Grüße!

  • Hallo, ich bin durch eine Recherche zum Thema „Schlüsseldienste“ auf euren Artikel hier aufmerksam geworden und bin erschrocken über diese Vorgehensweise seitens sogenannter Schlüsseldienste. Auch ich habe immer wieder auf meinen Blogs solche Kommentare, die zwar immer mit unterschiedlichen Namen behaftet sind, aber oftmals dieselbe IP aufzeigen – also Spam! Doch Kommentar Spam ist leider seitens unseriöser Schlüsseldienst Betreiber nicht der einzige Weg, um an Links zu kommen, um in Folge ein besseres Ranking zu erreichen. Ich habe in den letzten Monaten verstärkt Anfragen dieser Schlüsseldienste erhalten, bei denen mir gegen Bezahlung angeboten wurde, doch bitte einen „positiven“ Artikel über den Schlüsseldienst xy zu schreiben. Diese Anfragen kamen teilweise direkt via Mail über meine Blogs als auch über diverse Content Seeding Portale wie SeedingUp etc…..Interessant ist in diesem Zusammenhang das meine Blogs thematisch nicht mal annähernd etwas mit „Schlüsseldiensten“ zu tun haben!! Folglich habe ich diese „Anfragen“ und „Buchungen“ bis dato immer abgelehnt. Da es mich generell geärgert hat, wollte mich nun mal zu diesem Thema schlau machen und bin so auf euren Artikel gestossen! Sehr spannend und vor allem hilfreich….Gruss Markus

  • Hallo Leute,
    ich bin selbst Ihaber eines Schlüsseldienst-Fachgeschäftes und auch schon seit Jahren von diesen Mafiaähnlichen Schlüsseldienst-Strukturen betroffen. Was da wirklich passiert, kann sich kaum ein Mensch vorstellen. Ich hätte genügend Stoff für ein Buch zusammen…
    Das schlimmste daran ist, dass es den Staat und den Gesetzgeber nicht interessiert.
    Ich habe im Dezember 2015 sogar eine Reportage mit dem ZDF gedreht, die davon handelt, wie schnell man ohne Vorkenntnisse und ohne Gewerbe innerhalb von wenigen Stunden einen Schlüsseldienst online bringen kann und natürlich auch sofort Kundschaft bekommt, die im Glauben ist, dass man bereits seit 25 Jahren am Markt ist!!! Schaut euch das an bei ZDF-Mediathek unter “ falscher Schlüsseldienst“. Das ist der Hammer! Die Polizei und die IHK hat das leider nicht interessiert :-(((
    Es geht mittlerweile sogar so weit dass die „schwarzen Schaafe“ unter meiner Anschrift Werbung machen und somit dem Kunden vorgaukeln dass sie in meinem Laden sitzen!
    Habe heute einen passenden Link gefunden wie man nicht abgezokt wird:

    http://www.welt.de/wirtschaft/article153503730/Mit-dieser-Checkliste-zockt-Sie-kein-Schluesseldienst-ab.html

    Wir zocken auch nicht ab und wie ich sehen konnte, liegen wir mit unseren Preisen sogar unter dem was ein Experte sagt…

    Beste Grüße an alle
    Adam Saternus

  • Hallo zusammen,
    ich gebe es zu, ich bin auch ein Schlüsseldienst (seriöser)
    Ich habe mein Gewerbe seit Juli 2015 als Kleinunternehmer angemeldet und habe in der Zeit bis jetzt, auch immer kämpfen müssen, um jeden einzelnen Kunden.

    Ich habe angefangen mit Werbeaufkleber, Flyer, Visitenkarten wurde alles regelmäßig abgerissen! Dann habe ich Adwords Anzeigen geschaltet lief am Anfang ganz gut, da ich transparente Festpreise habe! Das lies sich die Konkurrenz nicht lange gefallen und Plötzlich hatte ich 45-60 Klicks am Tag Klickpreis 2,50-7,50 Euro ihr könnt euch vorstellen das das nicht Wirtschaftlich ist!

    Ich wurde oft Nachts angerufen und verarscht Terror!!! Ich habe in der kurzen Zeit so einiges erlebt und gemerkt, und zwar das auch wenige Seriöse Schlüsseldienste zwei Gesichter habe und auch mit unter den 0800 Nummer versteckt sind. Und ihr habt recht was das Impressum angeht! Warum kann sich jeder als Schlüsseldienst in Google ausgeben, oder Adwords Anzeigen schalten, ohne Gewerbenachweis?

    Meiner Meinung nach wird die Schwarzarbeit doch gezüchtet in Deutschland Warum wird das Internet nicht strenger überwacht? Warum lässt der Staat das zu? Klar Google will Geld verdienen aber um welchen Preis? Ist Google Seriös? Ich habe bis heute kein Mittel gefunden langfristige Werbung zu schalten! Es kommt mir so vor als ob alles von der Schlüsseldienst Mafia kontrolliert wird! Und damit meine ich auch das andere mit in dem Geschäft mit mischen! Wenn ich euch sage das auch meine Rufnummer attackiert wird und der Telefonanbieter nichts dagegen machen kann, ist das doch ein Armuts Zeugnis für Deutschland
    Ich habe früher von der Auskunft hier und da einen Auftrag bekommen. Dann bekam ich einen Anruf von der Auskunft ob ich Interesse hätte von denen Türöffnungen zu kaufen? Hallo geht es noch! Was ist denn hier los? Die sollen den Vermitteln der am nächsten dran ist!
    Und jetzt hat es die Schlüsseldienst Mafia auch geschafft das man in den meisten Blogs jetzt auch nicht mehr verlinken darf! Ich will damit sagen, das die seriösen Schlüsseldienste wieder mal mit bestraft werden,und es jetzt noch schwerer haben um bekannter zu werden! Aber ich sehe ein kleines Licht am Himmel aufblitzen, wenn der Artikel kein Fake ist. Schaut es euch an!

    Deutscher Notdienstanzeiger

    Redaktioneller Teil

    Gefängnis für „Schwarze-Schafe-Gurus“ aus der Schlüsseldienstbranche?

    Tür zugefallen, Claudia F. (Name geändert) sitzt vor der Tür, ruft den Schlüsseldienst. Der kommt, öffnet die Tür und präsentiert die Rechnung über € 480.-. Claudia F. zahlt anstandslos, der Monteur steckt das Geld ein und verschwindet. Was der Monteur nicht weiß: Claudia F. ist von der Kriminalpolizei, ebenso wie ihre zwei Kollegen im Pkw vor ihrer Wohnung, die dem Monteur nun unbemerkt folgen, und das auf Tage und Wochen hinaus.

    Im gesamten Bundesland sollen nach unbestätigten Angaben versteckte Ermittlungen laufen um einige Schlüsseldienst-Gurus und ihre Gefolgsleute hinter Schloss und Riegel zu bringen.

    Es winken 10 Jahre Knast wegen bandenmäßigen Betrug

    Das haben einige Köpfe der Banden zu erwarten. Dabei wird das Vermögen eingezogen – auch das, was im Ausland gebunkert ist. Das die „Geschäftsführer“ der Horde von Scheinfirmen nur Marionetten der „wahren Chefs“ sind weiß die Kripo längst. Ein Herausreden ist daher weder für die Chefs, noch für die Geschäftsführer möglich, auch letztere erwarten längerfristige Urlaube hinter schwedischen Gardinen. Das trifft für die Mitarbeiter der vermeintlichen „schwarze-Schafe-Callcenter“ ebenso zu wie für die ausführenden Monteure, die auch schon mit Freiheitsstrafen ohne Bewährung rechnen dürfen.

    Es wird eng, sehr eng!

    Auf Indizien ist man längst nicht mehr angewiesen. Die Dreistigkeit der Schlüsseldienstbonzen geht jetzt nach hinten los – und zwar hoffentlich richtig.

    Die Beweiskette ist lückenlos, Chef, Geschäftsführer, Callcenter und Monteure sind über den ausgemachten Schwindel mit dem die Verbraucher betrogen werden bestens im Bilde. Das nennt man gewerbsmäßigen, bandenmäßige Betrug. Und dafür gibt`s reichlich schwedische Gardinen.

    Irgendwann in Zukunft, wenn die Ermittlungen gerichtsfest abgeschlossen sind schnappt die Falle im In- und Ausland zu.

    Ob die Betroffenen noch ruhig schlafen können? Märchen oder Wahrheit? Wir werden sehen!
    Gruß Daniel

  • Guten Tag und Hallo^^ Ich habe mir euren Artikel eben durchgelesen. Glückwünsch zu diesem Artikel. Sehr interessant und hammerart, aber auch Informationsreich. Weiter so, gute Arbeit von euch.

  • Ich betreibe seit über 20 Jahren einen Schlüsseldienst in Köln und bin seit Mitte der 80er Jahre in dieser Branche tätig. Ich bin im zarten Alter von 21 Jahren in diese Branche geraten und man mag es glauben oder nicht, es hatte nicht anrüchiges. Die Branche hatte einen Ruf wie jedes andere Handwerk auch. Im Gegenteil, es gab viel mehr Action als in anderen Gewerken. Ich habe für die Polizei gearbeitet, für Finanzämter und Gerichtsvollzieher Räumungen mit durchgeführt. Alles war gut.
    Mir hat mal eine Gerichtvollzieherin erzählt: „Wissen Sie, ich finde es toll das es Sie gibt. Ich war früher im Bergischen (vor den Toren Kölns) tätig, da haben wir immer einen Schreiner gerufen wenn wir irgendwo öffnen mussten. Der hat aber die meisten Schlösser garnicht aufbekommen, einmal hat er sogar ein Loch in die Türe sägen müssen“

    Was ich damit sagen möchte. Für alle die seriösen Schlüsseldienste, die ihr Geschäft schon etwas länger und vor allen Dingen seriös führen, ist diese ganze Diskussion schier unerträglich. Man wird mit Pack und Gelumpe in einen Sack gesteckt obwohl man gar nichts verbrochen hat. Wenn es keine Schlüsseldienste mehr gäbe, wer macht denn eure Nachschlüssel?? Die Baumärkte?? Vergesst es, da passt nicht mal die Hälfte der kopierten Schlüssel!

    Aber Tatsache ist, wenn ich bei Google auf Seite 1 noch mitspielen möchte, muss ich auch Linkaufbau betreiben. Und das wird hier gerade kaputt geredet.

    Vielleicht sollte man mal etwas differenzieren zwischen echten Schlüsseldiensten und Schlüsseldienstabzockern.

  • Sehr informativer Artikel. Habe das alles auch erlebt und bekomme ja mit was aus diesem so eins „tollen Beruf“ geworden ist. Schön das hier mal paar Fakten auf dem Tisch kommen.

  • Sehr geehrter Herr Gillen,
    der „Quer-Beitrag“ im BR ist sowohl vom Sender als auch von Ihnen gut gemeint, bringt jedoch nichts. Grund: Solche Beiträge gibt es zu Hauf, werden nicht beachtet bzw verfehlen die Zieladresse, den hilfesuchenden Verbraucher. Nutzen tut es dem Sender, der wieder ein paar Minuten seines Programms gefüllt hat, das wars auch schon.
    Leider erreicht man Verbraucher bezüglich Notdienste immer erst dann, bzw schauen Verbraucher erst nach solchen Themen wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Das war so, das ist so und es bleibt mit großer Wahrscheinlichkeit auch so.
    Was Schlüsseldienstpreise angeht wird sich ohnehin in den kommenden Monaten einiges ändern – zum Nachteil der Verbraucher -, denn: Das Bundes-Arbeits-Gericht hat kürzlich in einem Grundsatzurteil festgestellt das der Mindestlohn in Höhe von derzeit € 8,50 auch für einen „Bereitschaftsdienst“ zu zahlen ist. Davon betroffen sind auch z.B. alle Handwerksbetriebe, die einen Wochenenddienst bereit halten. Um diesen aufrecht zu erhalten muss der Unternehmer nun von Freitag 16 Uhr bis Montag 7 Uhr rund saftige € 500.- an Lohnkosten berappen, auch, wenn nichts los ist. So werden „Schlüsseldienstpreise“ in Zukunft von € 250.- z.B. Samstag Abend wohl eher noch die günstige Ausnahme werden. Viele Handwerker werden ihren Notdienst wohl ganz abschaffen weil sich dieser so nicht mehr finanzieren lässt. Was bzw wer bleibt sind die, die ohnehin absahnen.

    Doch lässt sich zumindest was das Suchverhalten der User nach Notdiensten angeht etwa seit 12 Monaten ein Trend zum Besseren erkennen: Es wird mehr auf der zweiten und dritten Seite der Suchergebnisse nach Notdiensten gesucht. Offenbar hat der User begriffen das auf der „Ersten Seite“ in Suchmaschinen nicht die „Erste Wahl“ zu finden ist. Und das ist auch schon mal viel Wert.

    Es wird interessant sein zu erfahren, was sich die SEO`s nun so alles einfallen lassen um nicht mehr auf der ersten Seite, sondern auf der zweiten und dritten mit ihrem Angebot zu stehen um an Kunden zu kommen??!
    Grüsse
    Roland Merz

  • Hallo zusammen,
    sehr guter Artikel.
    Ich beschäftige mich ebenfalls schon seit Ewigkeiten mit dem Thema (aus beruflichen Gründen).
    Hat irgendjemand eine Idee, wie man google dazu bewegen könnte, die entsprechenden Seiten aus dem Index zu nehmen?
    Vermutlich wird es eine einfach Mail an den Support nicht tun.

    Viele Grüße.

  • Hallo Frank,
    das einzige was hilft ist die die Daten zu notieren und dem zuständigen Ordnungsamt zu melden und oder eine Anzeige zu erstatten wegen unlauterem Wettbewerb!
    Das kann für den betroffenen sehr teuer werden!
    Ich führe selber schon Buch in der Branche weil hier manche denken Sie können 6 Webseiten in Google indexieren alle unter verschieden Namen! Um Konkurrenten die günstiger sind aus dem Sichtfeld der Top 10 zu verdrängen!
    Das ist nicht nur Strafbar unter falschem Pseudonym zu arbeiten! sogar Schwarzarbeit) Steuerhinterziehung solche Leute gehören hinter Gitter

    • Guten Tag Herr Bania,
      mich wundert Ihr Kommentar ein wenig. Sie Wissen doch selbst dass das Ordnungsamt nichts unternimmt bzw unternehmen kann. Eine „Anzeige“ wegen unlauteren Wettbewerb kann ebenfalls nicht erstattet werden. Sie teilen mit, Sie würden „Buch führen“. Wenn Sie wirklich die Absicht hätten etwas zu tun dann würden Sie (als Betroffener) zum Anwalt gehen ung mit einstweiligen Verfügungen gegen Ihre vermeintlichen unlauteren Kollegen vorgehen. Genau das tun Sie aber nicht. Statt dessen begnügen Sie sich wie viele andere „ortsansässige Schlüsseldienstler“ mit Jammern und damit, über die vermeintlich kriminellen Kollegen her zu ziehen. Das ändert natürlich nichts am Sachverhalt. Ich muss schon sagen, ein besonders merkwürdiges Verhalten. Tun Sie doch mal endlich was. Es wäre ein Einfaches für Sie als ortsansässiger Unternehmer gegen diese Leute vorzugehen. Aber, das wollen Sie ja offenbar lieber nicht, wie viele andere Ihrer „Kollegen“ auch nichts in dieser Sache tun. Dann kanns ja nicht so schlimm sein, oder?
      Nun, Sie selbst sind ja auch mal als „Garant Service 24h“, mal als „ABC Garant Daniel Bania“ oder auch mal als „Günstiger Schlüsseldienst Köln“ unterwegs und das auch mit mehr als einer Internet-Adresse. Mich stört das nicht. Was mich ein wenig stört ist das Sie die Türöffnung mal als „Festpreis 55€“ und ein andermal „ab 55€ “ anpreisen. Der Unterschied ist juristisch betrachtet immens. Ansonsten haben Sie natürlich recht. Unlauteren Mitbewerbern gehört das Handwerk gelegt.
      Grüße
      Roland Merz

      • Also erstens stimmt es das wir 2 Webseiten haben nein sogar 3 und 4 und 5 folgen noch wir haben die besten Top Level Domains schon gesichert und werden für jedes Keyword eine Toplevel Domain stellen, und auch müssen um mithalten zu können!!! Nur mit dem einzigen Unterschied, und zwar mit richtigen Namen! Und das machen viele andere Konkurrenten nicht, die machen es mit Pseudonym!
        Und wir heißen nicht ABC Garant-Service sondern Garant-Service 24h Schlüsseldienst Köln Und ja wir haben einmal auf ab 55€ abgeändert weil es Missverständnisse gab und die Kunde nicht richtig gelesen haben und gedacht habe jede Dienstleistung würde 55€ kosten! Allerdings weiß der Kunde bevor wir kommen welchen Festpreis er Zahlen muss! Machen Sie das auch??????? Wir haben den Kampf gegen die Schlüsseldienst Mafia angenommen und wollen in naher Zukunft die Einfache Türöffnung kostenlos anbieten um den ganzen Verbrechern endgültig das Handwerk zu legen!!!!!!!
        Und das Ordnungsamt wird schon was machen!Genau so wie das Hauptzollamt und die Staatsanwaltschaft!!! Merkwürdig warum regen Sie sich so auf? Es wurden dieses Jahr 10 Leute verhaftet mit jeweils 7- 10 Jahre Knast!!! Sie sollten sich besser informieren!!! Oder haben Sie gedacht es ist meine Aufgabe gegen Steuerhinterziehung vorzugehen? Geben Sie doch mal ein wenig von sich Preis dann werden wir auch mal recherchieren,mal sehen wer schlechter wegkommt!
        Ich könnte ja mal eine Liste hier einstellen und Zeigen das ein Schlüsseldienst mit 3-4 Webseiten in den Top 10 verteten ist der früher eine Seo Agentur betrieben hat
        und seit 7 Jahren keine Steuererklärung abgegeben hat sowie das Schlüsseldienst Gewerbe demnächst abgeben muss und jetzt schon mal vorbeugt und alles unter falschem Namen macht! Na Leuchtet da was auf?

        • Sehr geehrter Herr Bania,
          vielen Dank für Ihren Kommentar auf den ich hier kurz eingehe:

          Wir vom Deutschen Notdienstanzeiger und der Weißen Liste der Schlüsseldienste im Internet regen uns schon seit 10 Jahren nicht mehr über so etwas auf, nur nebenbei bemerkt. Wir sorgen auch seit 10 Jahren dafür dass es schwarze Schafe freie Verzeichnisse für Hilfesuchende im Internet gibt. Und: Wir haben es auch nicht nötig überall Links zu ergattern. Deswegen haben wir auch hier keine Verlinkung zu unseren Seiten vorgenommen. Das machen andere schon von ganz alleine.
          Im Verbraucherschutz vor schwarzen Schafen aus der Branche können wir mit Fug und Recht behaupten im Internet ein Meilenstein zu sein denn wie bereits gesagt – bei uns gibt es alles – nur keine Werbung schwarzer Schafe.
          Die unzähligen wettbewerbsrechtlichen Prozesse die von uns seit ebenfalls 10 Jahren gegen Ihre unseriösen Mitbewerber geführt wurden haben nicht nur unendlich viel Geld gekosten sondern haben auch ihre Wirkung gezeigt. Zum Wohle der Verbraucher UND der seriösen Schlüsseldienste. Allerdings gehen wir damit nicht hausieren.
          Ich darf Ihnen zudem versichern dass wir über die Geschehnisse mehr als nur im Bilde sind. Schließlich dient unsere Zusammenarbeit mit Institutionen, Kammern, Verbänden, Medien und Behörden dem Kampf gegen schwarze Schafe – und das mit Erfolg.

          Bedauerlicher Weise sind Kommentare wie der Ihrige, den ich zum Anlaß einer Antwort nahm stets die einzige Reaktion der „Schlüsseldienstler“ bundesweit. Es wird über schwarze Schafe gejammert was das Zeug hält. Wenn es aber darum geht, etwas dagegen zu tun wird es plötzlich sehr still bei diesen Leuten. Das war schon immer so. Nun, das die schwarzen Schafe im Schlüsseldienstgewerbe seit rund 35 Jahren auf dem Vormarsch waren lag in der Hauptsache daran dass es idR die Einzigen waren und sind, die zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jeden Tag im Jahr auch wirklich erreichbar waren, ganz im Gegensatz zu den örtlichen „Lust-und-Laune-Betrieben“, also solche, die nur dann erreichbar waren wenn sie wieder mal ein wenig Geld brauchten, ganz zu Schweigen von den unzähligen „Handwerksbetrieben“, bei denen „um Viere der Hammer fällt“ bzw. nach Feierabend mal nichts mehr geht.
          Genau diese aber sind jene, die sich am lautesten Beschweren, von Kundendienst und Service jedoch höchsten mal in der Kneipe jemals was gehört haben.

          Und das ist es, was dieser Branche schließlich regelrecht den Garaus gemacht hat. Ursache und Wirkung. Es ist halt ein völlig verlottertes Gewerbe.

          Ihr Kommentar erweckte den Eindruck, genau auf dieser Schiene zu laufen. Sollte dies anders sein, war dies daraus nicht zu erkennen.
          Sei`s drum, Sie fehlen noch in unseren Verzeichnissen. Liegt das an unseren Bestimmungen zur Aufnahme oder daran das wir uns frech erlauben für unsere Leistungen auch noch Geld zu verlangen? Diesbezüglich kann ich aber etwas Baldrian zur Beruhigung verstreuen. Wir nehmen natürlich jeden seriösen Schlüsseldienst der Türöffnungen und Material kostenfrei anbietet ab sofort auch kostenfrei auf. Oder verlangen Sie etwa für Ihre Leistungen auch noch Geld?

          In diesem Sinne
          Roland Merz

  • Razzia gegen die Gelderner Schlüsseldienst-Mafia wirklich erfolgreich?!

    Kripo, Zoll und Steuerfahndung haben am 03.08.2016 gegen Karl Leo S. und Christian S. (Chef und Geschäftsführer) zugeschlagen.

    Eine halbe Million Schaden, vielleicht Steuerhinterziehung, ein paar angeblich betrogene Kunden, so ist zu lesen. Und mehr hat die Justiz gegen die Beschuldigten nicht zu bieten?
    Das scheint ja noch weniger zu sein als im Jahre 2004, in dem Karl Leo S. lediglich wegen Steuerhinterziehung einfuhr.

    Kenner schätzen den jährlichen >Umsatz< der Schlüsseldienstmafia im dreistelligen Millionenbereich. Und da liest man nun von einem angeblich derart mickrigen Schaden das Wahrscheinlich in der U-Haftanstalt die Champagnerkorken von früh bis spät ploppen.
    Auch die behauptete Steuerhinterziehung scheint derzeit lediglich „Im Raume“ zu stehen und keineswegs handfeste Beweise zu existieren.

    Es wundert dann auch nicht dass die Geschäfte dort mutmaßlich einfach so weitergehen. Testanrufe ergaben jedenfalls dass i.d.R. Anrufe bzw. Aufträge entgegen genommen werden.
    Das einzig wirksame Mittel – nämlich bundesweit die Rufnummern der Gelderner Raubritter still zu legen – wurde offenbar nicht angewendet. Zwar laufen nun einige Rufnummern mutmaßlich zurzeit „in`s Leere“, aber was ist das schon bei tausenden von Rufnummern?!

    So scheint der „Schlag gegen das betrügerische Schlüsseldienstimperium“ für Karl Leo S und Christian S. sich vielleicht nur zu einem leichten Klopfen zu entwickeln.
    Karl Leo S. ist alles, nur nicht dumm. Er wird nach seinem letzten Aufenthalt im Knast dazu gelernt haben. Schließlich ist Christian S. als Geschäftsführer auch derjenige, der die „Rübe“ hinhalten muss. Wie im Jahre 2004 wird es sicherlich auch diesmal für die Staatanwaltschaft schwer sein, die erhobenen Vorwürfe auch wirklich in ihrer Gänze nachweisen zu können und; Karl Leo S. wäre nicht Karl Leo S., wenn er nicht vorgeplant und vorgesorgt hätte.

    Schon das Gefühl sagt mir, das war`s noch lange nicht mit der Schlüsseldienst-Mafia. Allerdings: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich hoffe, mich zu irren.

    Grüsse
    Roland Merz

  • Moin Tobias,
    danke für den Artikel. Ich bin über einen ähnlichen Gedanken heraus auf die Idee gekommen, tatsächlich lokal vertretene und seriöse Schlüsseldienste zu recherchieren und auf meiner Seite zu bewerben. Der Ansatz dabei: In jeder Region maximal einen zu nennen und auch nur dann, wenn ich mich persönlich vor Ort von seinem Laden überzeugt habe, damit es kein weiteres Webverzeichnis wird. Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch dazu freuen!
    VG,
    Max

    • Dem Maximilian seine Seite gibt es offenbar nicht mehr. Wie auch viele andere, die auf den Zug aufspringen möchten. Gennant sei hier unter anderem das Startup Doorami.de, gefördert vom Land NRW. Auch weg….

  • Hallo Ich kenne das mit den hohen Schlüsseldienstrechnungen. Als meine Oma (89) sich im August 2016 an einem Sonntag Nachmittag ausgeschlossen hatt musste die alte Dame unglaubliche 414€ in Bar bezahlen. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach einem seriösen Schlüsseldienst in der Nähe gemacht und habe auch einen gefunden bei dem die Türöffnung nur 75,00€ gekostet hätte. Die Webseite schreibe ich gleich mal auf. Wenn das nochmal passiert rufe ich auf jedenfall den billigen Schlüsseldienst.
    Liebe Grüße

    Simon

  • Ja diese Schlüsseldienste die alten leuten das Geld aus der Tasche ziehen sind das letzte. Ich kenne einen Schlüsseldienst wo die Türöffnung am Sonntag gerade einmal 75€ Kostet.

    • Was € 75.- für eine Türöffnung an einem Sonntag mit „Seriös“ zu tun haben soll entschließt sich mir nicht, sondern lässt lediglich vermuten das der Dienstleister nicht rechnen kann und sich unbedingt in den Ruin stürzen will. Sicherlich bringt der auch noch für jeden ein Stück Schwarzwälder Kirsch und frisch gebrühten Kaffee auf seine Kosten mit…

      Ich geh mal davon aus das der Post von „Simon“ auch gleich verlinkt war.
      Grüße
      Roland Merz

  • Hallo Herr Merz,
    Und warum ist er denn nicht seriös? Nur weil er nicht rechnen kann? Herr Merz! Es gibt sogar Dienstleister die Sonntags auch für 59€ Euro Türen öffnen! Das hat überhaupt nichts Unvermögen zu tun, sondern mit Mischkalkulation! Und nochmal, eine einfache Türöffnung ist kein schweres Handwerk und braucht keine 100 Euro zu kosten! Wer in der Schlüsseldienst Branche sich einen seriösen bekannten Namen machen will, und langfristig existieren will, sollte ein vernünftiges Konzept und vor allem bezahlbare Preise haben! alles andere kommt von alleine Mundpropaganda. Ein Beispiel: Ich hatte einen Notdienst an einem Sonntag in Köln, es hatte sich an einem Sonntag ein junger Straßen Musiker ausgesperrt, der wenig Geld hatte und jammerte, das sein ganzes sauer verdientes Geld drauf geht. Daraufhin habe ich ihm dem Wochentag Preis von 55€ gegeben! 1. Er war sowas von froh, weil er selbst eine arme Socke war! 2. Und die Tage darauf wurde ich von Ihm 3x vermittelt ohne scheiß! Wer hat jetzt mehr verdient? Ich sage nur leben und leben lassen!

    • Nicht er, der Preis ist nicht seriös. Sofern gegenüber dem FA korrekte Angaben gemacht werden wird er dies sehr bald mitbekommen.

  • Das mit den Schlüsseldiensten ist doch schon seit langen bekannt.
    Es gibt wenige Callcenters in Deutschland die alle Aufträge von Google abzweigen und das am kleine Montuere in Deutschland verteilen.
    Bei Google geht die Branche als Spam Branche.

  • Hallo. Ein sehr guter recherchierte Artikel. Hinter einigen Anbietern steckt auch nur eine Schlüsseldienst Vermittlung. Schon komisch manchmal. Finde ich gut das Ihr euch in diesem Bereich eine solche Arbeit macht.

  • Ich wollte einfach auch mal einen anderen Punkt ansprechen: Ich denke nicht, dass alles direkt SEO Spam und Schlüsseldienst Mafia ist, was in der Suchmaschine gute Positionen bringt bzw. wenn man bei Anruf in einem Callcenter landet.

    Ich selber bin SEO Dienstleister, ranke Webseiten in Google und leite Anrufe direkt an einen örtlichen Schlüsseldienst weiter mit dem ich zusammenarbeite. Der Schlüsseldienst bekommt Kunden, welche er sonst nicht bekommen würde, da er keine Ahnung und Zeit von SEO hat, ich bekomme ein Provision. Der Kunde wird nicht verarscht, da er es mit echten Schlüsseldiensten zu tun hat.

    Es klingt ähnlich, ist aber nochmal ein Riesenunterschied, denn es ist eine Win-Win-Win Situation.

    Und Stockfotos auf Webseiten zu verwenden ist 1. nicht verboten und 2. schaden sie den Kunden oder haben einen Einfluss auf die Arbeit des Schlüsseldienstes.

    • Hallo Alex,

      du hast recht, da gibt es einen Unterschied.

      Bei den Stockfotos muss ich dir aber widersprechen: Sie tragen bei den o.g. Nasen ganz klar zur Täuschung bei, indem Geschäftsführer vorgetäuscht werden, die es gar nicht gibt. Niemand hat was gegen schöne Stockfotos auf Websites – aber nicht so ;-).

  • Genau so wie bei Alex ist es bei mir auch. Ich biete meine Dienstleistung an um Handwerksunternehmen zu digitalisieren. Wenn man diese Möglichkeiten, den zum größten Teil noch sehr in der Vergangenheit lebenden, den Handwerksbetrieben nicht aufzeigt, werden Sie wohl oder übel in naher Zukunft an der digitalisierten Konkurrenz scheitern.

  • Und der Abzocker „schluesseldienstvergleich.eu“ hat gleich mach einen Link auf seine betrügerische Seite gesetzt. Achja, Leo ist zwar im Gefängnis, nur ist es schön zu sehen, dass Ihr es immer wieder versucht.

  • Ich finde es schrecklich wie die Schlüsseldienste vorgehen, zugleich muss ich auch zugeben das es anders nicht klappt Kundschaft zu bekommen..

  • Die Technik ist bis dato genial. Es funktioniert und man glaubt es kaum, heute sind die Abzocker besser als zuvor. Dank Backlinks von Seiten aus zb Hamburg, impressum jedoch München ( ca. 150 Seiten ) hat Google die Abzockerseite als Seriös und auf die Nummer 1 eingestuft. Da habe ich, als Vertragspartner der Polizei es echt schwer, weiter zu kommen. Trotz TV, BILD :-/ Blogger sind endlich aufmerksamer geworden.

    • @Pierre
      Denke, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Wer trickst, erlangt inzwischen meist nur temporäre Rankings. Auch Fake-Bewertungen kann Google inzwischen recht gut beurteilen. Hab Vertrauen in Google, die „Ehrlichen“ werden langfristig ranken und Abzockerseiten, wie Du sie nennst, verschwinden.