Wie bezahlt man sie denn nun, die 1,619 Euro für den Liter Super an der Tankstelle? Klar ist: Ein Neuntel von einem Cent können wir schlecht zusammenkratzen. Das bedeutet, dass wir bei jedem zehnten Liter den Betrag bezahlen, der eigentlich an der Preistafel anfällt, nämlich die 1,619 – also insgesamt 16,19 Euro.
Der Legende nach wurden die 0,9 Cent früher als „Tankstellen-Pfennig“ bezeichnet, die der Tankwart, der vor einigen Jahrzenten ausgestorben ist, als Trinkgeld behalten durfte. Heute ist davon nur noch ein aus dem Einzelhandel bestens bekannter psychologischer Trick übrig.
Aus 100 Euro werden 99 Euro
Oder anders formuliert: Haben Sie schon einmal jemanden sagen gehört, dass der Liter Super 1,62 Euro kostet, wenn 1,619 angezeigt wird? An der Tankstelle verhält es sich nicht anders als beim Kauf einer Tüte Gummibärchen: Aus 2 Euro werden 1,99 Euro, aus 1,50 Euro werden 1,49 Euro und aus 100 Euro werden 99 Euro. Die Logik dahinter ist simpel und hinlänglich bekannt: Der Kunde soll den Preis mit der nächstkleineren Größe assoziieren.
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Genau so ist es beim Benzin auch. Übrigens nicht immer mit 0,9 Cent. Im Ausland, etwa in Österreich, sind durchaus auch 0,4 Cent oder 0,5 Cent üblich. Bleibt aber immernoch die Frage, wie man die meist unrunden Beträge denn nun bezahlt? Die Antwort ist ganz einfach: Es wird abgerundet, wenn nicht auf einer vollen Summe gelandet wird, also maximal eben 0,9 Cent.
Nicht auf psychologische Tricks reinfallen
Ändern wird sich das übrigens erst dann, wenn es eine flächendeckende Regelung zur Angabe von Benzinpreisen gibt. Bis dahin werden sich konkurrierende Tankstellen immer wieder versuchen, mit den psychologisch so wichtigen 0,1 Cent von der Konkurrenz abzuheben.
Also: Bezahlt wird der abgerundete Betrag – und ansonsten sollte man sich angewöhnen, nicht auf die psychologischen Tricks der Tankstellenbetreiber reinzufallen – und schon bei der Aussprache bei 1,619 auf „1,62 Euro“ achten.